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Veröffentlicht am 18.04.2022

liebevoll gestaltetes Vorlesebuch zum Thema Gefühle

Das alles sind Gefühle
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Lars ist wütend und erkennt sich dabei selbst kaum wieder – doch auch dieses Gefühl gehört zu ihm, genauso wie viele andere.
In diesem schön illustrierten Vorlesebuch wird das große Thema der Gefühle aufgegriffen. ...

Lars ist wütend und erkennt sich dabei selbst kaum wieder – doch auch dieses Gefühl gehört zu ihm, genauso wie viele andere.
In diesem schön illustrierten Vorlesebuch wird das große Thema der Gefühle aufgegriffen. Gefühle sind vielfältig und manchmal ziemlich überwältigend. Manchmal wissen wir auch gar nicht genau, wieso uns das eine oder andere Gefühle überkommt oder wie wir damit umgehen wollen. Dieses Buch zeigt Kindern die Bandbreite der Emotionen und wie unterschiedlich diese sich auch auf den Körper auswirken können.

Die Idee hinter dem Buch mag ich total gern. Es ist wichtig, mit Kindern darüber zu reden, dass es verschiedene Gefühle gibt und dass die ihre Berechtigung haben. Erlebt man etwas sehr Schönes, geht das mit glücklichen Gefühlen einher, aber manchmal ärgert man sich auch oder ist wütend. Das macht etwas ganz anderes mit dem Körper und man fühlt sich nicht gut – das gehört zu Wut und Ärger mit dazu und wenn man das weiß, kann man sich selbst viel besser einschätzen bzw. sich erklären, wieso man sich so anders fühlt. Auch wenn man nicht immer beeinflussen kann, welche Gefühle einen überkommen, so kann man doch in sich hineinlauschen oder darüber reden, was da in einem tobt.
Lars lernt im Gespräch mit dem Maulwurf, dass er immer noch er selbst ist, selbst wenn er Emotionen durchlebt, die er nicht mag oder die ihn „verändern“, weil sie ihm einen roten Kopf oder heftiges Magenzwicken machen. Stück für Stück versucht das Tier ihm zu zeigen, wie verschieden Gefühle sind und dass sie alle zu uns gehören. An manchen Tagen ist man mutig und neugierig, an anderen vielleicht ängstlich und beides ist okay und beides gehört dazu. Es ist wichtig, beide Seiten zu thematisieren, die „guten“ Gefühle und auch die unangenehmen, denn all das gehört zum Leben und zum Weltentdecken eben mit dazu. Der Dialog der beiden ist einfach gehalten, so dass die Worte auch für Kinder verständlich und gut nachvollziehbar sind. Die beigefügten Illustrationen unterstützen den Text und geben auch die Möglichkeit, sich vielleicht selbst an das eine oder andere Ereignis zu erinnern, bei dem man sich genauso gefühlt hat, wie Lars im Buch.
An sich mochte ich das Gespräch auch echt gern, allerdings hätte ich es ein wenig schöner gefunden, wenn Lars mit einem Menschen und nicht mit einem Maulwurf gesprochen hätte. Ein älteres Geschwisterkind, die Eltern oder vielleicht auch der nette Nachbar. Das hätte es für mich einfach noch etwas realistischer und greifbarer gemacht und eigene Erfahrungen hätten noch besser mit einfließen können. Auch der „Ausklang“ des Buches hätte als Aufhänger für ein Gespräch mit der Mutter dienen können. Da hätte man gleich gesehen, dass man die Gefühle des Gegenüber manchmal falsch interpretiert bzw. verschiedene Emotionen auch in Kombination auftreten können.
Nichtsdestotrotz finde ich die Herangehensweise an das Thema „Gefühle“ schön und es kann dazu dienen, noch mehr mit den Kindern darüber zu reden und in verschiedenen Situationen darauf Bezug zu nehmen, was sie gerade fühlen, was sie aufwühlt, was sie ärgert und was sie freut, um das Gespür dafür noch mehr zu schulen.
Die Illustrationen im Buch gefallen mir gut. Es ist nicht zu detailverliebt und trotzdem deutlich erkennbar, was gemeint ist. So lenken die Illustrationen nicht von dem Dialog ab, es wird aber dennoch lebendig. Schön finde ich auch, dass innerhalb der Zeichnungen gezeigt wird, wie „bunt“ die Welt ist. Nicht nur was die Gefühle angeht, sondern auch bezogen auf Hautfarben und Handicaps. So wird auch der Umgang damit für Kinder hoffentlich gleich ganz selbstverständlich.

Ein liebvoll gestaltetes Buch, das sich mit dem vielfältigen Thema „Gefühle“ beschäftigt und zeigt, wie verschieden diese sind und wie unterschiedlich sie sich anfühlen. Schön illustriert und mit leicht verständlichen Worten können Kinder hier einiges über Emotionen erfahren.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

guter Abschluss der Dilogie – facettenreiche Handlung

Partem - Wie der Tod so ewig
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Achtung: zweiter und finaler Band der Dilogie! Vorwissen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Für Xenia war es erst nur eine überdurchschnittlich attraktive ...

Achtung: zweiter und finaler Band der Dilogie! Vorwissen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Für Xenia war es erst nur eine überdurchschnittlich attraktive WG, die im Haus gegenüber eingezogen ist. Doch schnell hat sich gezeigt, dass die vier alles andere als normal sind und für sie sogar ziemlich gefährlich werden könnten. Xenias Gabe, die für sie bisher immer eher ein Fluch war, ist für den Partem ein Segen und das Bestreben, sie in seine Fänge zu bekommen wächst und damit auch die Gefahr für sie. Doch auch die Entwicklungen innerhalb der WG haben Einfluss auf das Leben von Xenia, besonders Jael geht ihr ziemlich unter die Haut, doch darf sie ihm wirklich trauen? Und dann sind da ja auch noch die anderen, bei denen man sich nie ganz sicher sein kann, wer die Wahrheit sagt und wer nur die Tatsachen so dreht, dass es nützlich ist.
Eine Vielzahl an Verstrickungen und allesverändernden Entscheidungen kommen auf die Charaktere zu…

Innerhalb des Buches gibt es kleine Hinweise auf die vorausgegangene Handlung, vor allem in Form von Erinnerungen, diese sind jedoch eher dezent gehalten, so dass man den ersten Band kennen sollte, um die Zusammenhänge zu verstehen und die Entwicklungen nachvollziehen zu können. Insgesamt ist mir der Einstieg in die Geschichte recht leicht gefallen. Durch die vier Figuren, die man begleitet, bekommt man rasch wieder einen Rundumblick, wie der aktuelle Stand ist und was als nächstes kommen könnte. Dabei werden auch die noch offenen Fragen wieder gut ins Gedächtnis gerufen.

Die Handlung wird aus der Erzählerperspektive geschildert und man ist mehr oder weniger abwechselnd mit Xenia, Jael, Chrystal und Felix unterwegs. Dadurch lernt man die vier zum einen gut kennen, zum anderen erhält man einen umfangreichen Blick auf die Ereignisse, die sich größtenteils bedingen und auseinander ergeben, manchmal aber auch erst später ineinander greifen. Und es gibt die Möglichkeit mit zu rätseln, wer eigentlich gerade was will, was nur vorgetäuscht wird, wo gelogen wird und was aus all dem dann folgen könnte, da ja immer noch andere Charaktere im Geschehen mit drinhängen. Auch die anderen WG-Mitglieder und einige Klassenkameraden von Felix und Xenia spielen am Rande wieder eine Rolle, im Fokus des Geschehens stehen jedoch die vier, die man direkt begleitet.
Besonders beziehen sich die Abschnitte von Xenia und Jael und die von Felix und Chrystal aufeinander, die es dort neben den allgemeinen Geschehnissen und Schwierigkeiten auch tiefere Gefühle gibt, die eine Rolle spielen. Immer wieder gibt es neue Probleme und Herausforderungen, Enttäuschungen und neue Hoffnung. Die Stimmung der Charaktere wechselt immer wieder, was aufgrund der Ereignisse und der Dinge, die sie erfahren sehr nachvollziehbar war. Zu erleben, wie sich das Umfeld verändert, ohne dass man etwas dagegen tun kann und nicht so recht zu wissen, wer eigentlich auf welcher Seite steht, was Wahrheit und was nur Mittel zum Zweck ist, macht alles zusätzlich schwierig.

Stefanie Nebb erzeugt durch den raschen Wechsel zwischen den Figuren ein gutes Tempo innerhalb der Geschichte. Einige der Kapitel sind recht kurz, was ein schnelles Umschalten zwischen den Charakteren oder den Handlungsorten ermöglicht. Teilweise geht es dann am gleichen Ort, nur aus der Sicht eines anderen weiter, manchmal wird jedoch auch zu einem anderen Schauplatz geschalten. Durch die Perspektivwechsel hat man als Leser an manchen Stellen einen Wissensvorsprung, vor allem was Chrystal betrifft, die lange Zeit viele Geheimnisse vor den anderen hat. Trotzdem war es interessant zu verfolgen, wie sich die Figuren entwickeln, wer wann was herausfindet und was sie aus diesen Informationen machen. Nach und nach greifen alle Puzzelteile ineinander und es ergeben sich die Zusammenhänge, die noch fehlten, damit man als Leser das Gesamtkonstrukt überblicken kann. Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Xenia und Jael – sowohl einzeln, als auch zusammen. Die beiden haben ihre Höhen und Tiefen, für mich haben sie aber auch einfach die meisten Facetten gezeigt und zusammen eine schöne Entwicklung hingelegt, die besonders Jael betrifft. Aber auch Chrystal entwickelt sich.
Viele der Szenen habe mich gut mitgenommen und die verschiedenen Gefühle der Charaktere sind bei mir angekommen, es gab jedoch auch Passagen, in denen es eher etwas distanziert und kühl wirkte, was ich schade fand. Teilweise passte das zur Handlung, teilweise aus meiner Sicht jedoch auch nicht. Dadurch wird man manchmal etwas aus der Atmosphäre gerissen und der Bezug zu den Charakteren geht ebenfalls ein wenig verloren in diesen Abschnitten. Für mich ging so auch ein wenig das Tempo verloren, langatmig wirkte das Buch dadurch zwar nicht, aber ganz im Lesefluss blieb man eben auch nicht.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr Tempo nimmt die Geschichte auf, die Zeit drängt, Verschiedenes muss parallel laufen und sobald irgendwo ein Zahnrad klemmt, hat es Auswirkungen auf alles andere. Gut gefallen hat mir dabei, dass sowohl im Finale als auch davor längst nicht alles glatt lief, teilweise spontan umgeplant werden musste und es nicht wirkte, als wären sie jetzt die strahlenden Helden, denen niemand etwas anhaben kann. Zwischendurch gibt es Rückschläge und auch traurige Momente, die die Charaktere wegstecken und neuen Mut schöpfen müssen.
Besonders fasziniert hat mich Xenias Gabe, die über das Geräuschehören hinausgeht und gleichermaßen faszinierend, wie auch erschreckend empfand ich auch die Aspekte rund um das Entleeren und wie es dazu gekommen ist. Auch vom Partem hat man nun mehr erfahren, so dass man versteht, wo der Ursprung liegt und wie sich das alles drumherum entwickelt hat. Am Schluss wirkte die Handlung für mich rund aufgelöst, alle Fäden wurden zusammengeführt und es fühlte sich nach einem guten Abschluss der Dilogie an, die mich trotz kleiner Kritikpunkte gut unterhalten hat.
Fazit

Insgesamt fühlte ich mich im Finale der Dilogie gut mitgenommen und unterhalten. Durch die verschiedenen Perspektiven und die teilweise raschen Wechsel zwischen ihnen wird ein gutes Tempo erzeugt und man bekommt umfangreiche Einblicke in die Handlungsstränge, die sich alle bedingen. Zeitweise blieb es für mich etwas zu distanziert, um richtig Bezug zu den Figuren aufzubauen, andere Passagen waren hingegen wieder lebendiger und haben auch die Gefühle gut transportiert. Die Frage, die beim Lesen entstanden sind, wurden gut beantwortet, die Verstrickungen und Hintergründe aufgelöst. Alles in allem eine facettenreiche Dilogie mit interessanten Figuren und turbulenten Entwicklungen im zweiten Band.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

guter, spannender Thriller

Bis in den Tod hinein
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Severin Boesherz ist vor nicht allzu langer Zeit nach Berlin gezogen, nun steht sein erster großer Fall mit einem Serienkiller an. Und dieser scheint es mächtig eilig zu haben, seine Morde zu begehen. ...

Severin Boesherz ist vor nicht allzu langer Zeit nach Berlin gezogen, nun steht sein erster großer Fall mit einem Serienkiller an. Und dieser scheint es mächtig eilig zu haben, seine Morde zu begehen. Die Abstände zwischen den Taten werden kürzer, den Polizisten bleibt immer weniger Zeit Hinweise zu sammeln und Spuren nachzugehen, da gibt es auch schon die nächste Leiche. Unter Hochdruck ermittelt das LKA, aber der Serienmörder ist clever und hinterlässt kaum verwertbare Spuren. Einzig die Auswahl seiner Opfer scheint ein wenig Aufschluss über seine Motivation zu geben, denn die Gestorbenen sind keineswegs unbeschriebene Blätter…

Innerhalb der Geschichte kann man verschiedene Stränge der Handlung begleiten, die von einem Erzähler geschildert werden. Man kann die Ermittlungen der Polizei verfolgen und erlebt ebenfalls mit, wie der Täter vorgeht. Teilweise ist man auch mit den potenziellen Opfern unterwegs. Durch die Perspektivwechsel hat man einen guten Überblick über die unterschiedlichen Handlungsbereiche, die sich zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Auch wenn man hier und da einen kleinen Wissensvorsprung hat, wurde es beim Zuhören nicht langweilig. Es bleiben immer Fragen offen und stellenweise ist der Schnitt zwischen den Kapiteln so clever gewählt, dass man zunächst in die Irre geführt wird oder Dinge kombiniert, die so gar nicht im Zusammenhang stehen.
Ein wenig gewundert hatte ich mich allerdings, dass man recht früh wusste, wer in den Verbrechen mit drin hängt. Ich hatte denjenigen schon kurz zuvor in Verdacht, der sich dann prompt bestätigte. Schnell wird dann jedoch auch klar, dass es in diesem Punkt noch mehr gibt, was die Neugier wieder etwas hochgetrieben hat. Die Auflösung dazu gibt es erst mit Voranschreiten des Buches und hat mich überrascht. So rätselt man beim Hören nicht über den ausführenden Täter, sondern eher darüber, was da noch im Hintergrund läuft. Spannend bleibt auch wann und wie die Ermittler dem Mörder auf die Spur kommen und welche Motivation wirklich hinter seinen Taten steckt.

Severin Boesherz ist vielleicht ein wenig speziell, aber unglaublich clever und hat eine enorm ausgeprägte Beobachtungs- und Kombinationsgabe, die es ihm ermöglicht Verbindungen zu sehen, die anderen entgehen – im Privatleben ist das nicht immer praktisch, aber aus beruflicher Sicht ein großer Vorteil. Er zieht Schlüsse, die sich einem selbst zwar vielleicht nicht direkt offenbaren würden, die aber Hand und Fuß haben und ein nachvollziehbares Bild ergeben. Es hat Spaß gemacht seinen Ausführungen zu folgen und ich konnte mir auch gut vorstellen, wie ungläubig die Gesichter der anderen teilweise ausgesehen haben könnten, als er seine Gedanken präsentierte.
Da er noch recht neu in der Hauptstadt ist, ist er noch nicht so gefestigt in seinem Team. Das „Kennenlernen“, das am Rande ein wenig stattfindet ist angenehm in die Handlung integriert und nimmt auch keinen übermäßigen Raum ein. Trotzdem bekommt man einen Eindruck davon, wie der Ermittler lebt und was ihn ausmacht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man im Verlauf der Reihe noch weitere Einblicke in das Privatleben und die Eigenarten des Kommissars bekommen wird. Auch seine Kollegin Olivia Holzmann lernt man ein wenig kennen. Ich mag die persönlichen Einblicke, dadurch ist man irgendwie näher am Geschehen uns es macht die Charaktere greifbarer und ihre Handlungen und Entscheidungen meistens nachvollziehbarer. Auch wenn man deswegen nicht alles gutheißen muss oder es genauso gemacht hätte.
Auch die Einblicke rund um den Täter und in seine Psyche fand ich interessant. So konnte man auch seine Beweggründe etwas besser „nachvollziehen“, auch wenn ich die Konsequenzen, die er daraus zieht, natürlich weder gut finde noch verstehen kann. In seinem Denken machte es jedoch Sinn und so wurden die Verbrechen noch lebendiger geschildert, als wenn man nur die Opfer aufgefunden hätte. Dabei gibt es auch immer mal wieder recht blutige oder anders detaillierte Beschreibungen. Diese dominieren die Handlung zwar nicht, sind aber zwischendurch integriert und machen deutlich, wie brutal oder grausam die Morde ausgeführt werden.

Der Stil des Autoren hat mir insgesamt gut gefallen, ich fühlte gut mitgenommen. Die Brutalität der Morde wurden nicht beschönigt, wurden aus meiner Sicht jedoch auch nicht zu oft oder zu ausschweifend detailliert eingebunden. Man hat aber schon einen ziemlich bildhaften Eindruck bekommen, besonders in einer Szene. Wenn man sowas gar nicht mag, dann ist einem das Enthaltene sicher trotzdem zu viel. Für ich passte die Intensität gut.
Man kann im Buch ein wenig miträtseln, auch wenn ein Punkt der „Auflösung“ eben schon recht früh klar war. Das Ermittlerteam hat mir gefallen, auch wenn sie nicht alle die absoluten Sympathieträger sind. Ich mag aber auch Ecken und Kanten bei den Figuren, das macht sie authentischer. Die Perspektivwechsel haben es spannend zu verfolgen gemacht, zwischendurch spitzt sich die Situation immer wieder zu, dann wird es scheinbar wieder etwas ruhiger, uninteressant war es auch in diesen Momenten nicht, da diese meistens dazu dienen die Figuren besser kennenzulernen oder Querverbindungen aufzuzeigen. Zwischendurch fühlte ich mich zwar schon etwas ausgebremst, aber auch nie besonders lange. Zusätzlich greifen innerhalb des Buches auch verschiedene Ermittlungen ineinander, was mir gut gefallen hat. Insgesamt haben mir die verschiedenen Elemente, die hier kombiniert und miteinander verbunden werden, gut gefallen.

Sprecher Uve Teschner liest sehr stimmungsvoll und ausdrucksstark. Ich mag die Klangfarbe der Stimme und die Art, wie er die Geschichten liest und betont. Man wird gut in der Handlung mitgenommen, die Beschreibungen wirken lebendig, durch Veränderungen in der Tonlage, dem Sprechtempo und der Sprechweise kann man die verschiedenen Figuren gut voneinander unterscheiden und in den Dialogen gut verfolgen, von wem was gesprochen wird. Die tiefe Stimme unterstützt zusätzlich die teilweise recht unheimliche Atmosphäre und passt aus meiner Sicht gut zu dem Thriller.
Fazit

Ein interessanter, spannender Thriller mit ein paar Wendungen und Überraschungen, einem abwechslungsreichen Figurenfeld und aus meiner Sicht gut ausbalancierter Mischung aus mörderischen Details, Ermittlungen und persönlichen Einblicken in die Leben der Protagonisten. Auch die sprachliche Umsetzung hat mir gut gefallen, Uve Teschner nimmt den Zuhörer gut mit und lässt die Handlung lebendig werden.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

informativ, übersichtlich gestaltet

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 5: Unsere Erde
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Wie ist eigentlich unsere Erde entstanden? Woraus besteht sie? Wieso gibt es Gebirge? Und wie kommt es, dass wir Tag und Nacht und Jahreszeiten haben?
All diesen Fragen widmet sich das Buch „Unsere Erde“ ...

Wie ist eigentlich unsere Erde entstanden? Woraus besteht sie? Wieso gibt es Gebirge? Und wie kommt es, dass wir Tag und Nacht und Jahreszeiten haben?
All diesen Fragen widmet sich das Buch „Unsere Erde“ für Erstleser der Lesestufe 2. In einfachen Worten, mit kurzen Sätzen, schön strukturiert und übersichtlich aufgebaut werden die Informationen zu all den Themen vermittelt. Das Buch ist gut gegliedert und die farbliche Trennung der Themen hilft dabei, sich schnell zu orientieren, sollte man einen bestimmten Bereich suchen.
Durch die große Schrift geht das Lesen schnell und man wird nicht von zu viel Text erschlagen, wenn man die Seiten umblättert. Stolperfallen könnten die Fachbegriffe sein, die nicht für jeden Leseanfänger gleich greifbar sind. Ich empfand diese nicht als übermäßig, einige Fachausdrücke gehören zu dem Thema natürlich auch einfach dazu, wie viele Probleme das macht, ist aber sicher sehr individuell.
Tolle Illustrationen, Fotos und Abbildungen helfen zusätzlich dabei, das Wissen anschaulich abzubilden und so noch besser aufnehmen zu können. Vor allem für die Blicke in die Erde oder auch auf das Sonnensystem ist das wichtig, um eine Vorstellung von den Dingen zu bekommen, die man nicht mit eigenen Augen sehen kann.
Auf den 64 Seiten wird ein schöner, facettenreicher Überblick vermittelt, der sicher auch dazu anregen kann, sich mit dem einen oder anderen Thema etwas genauer zu befassen. Das komplexe und umfangreiche Thema wird im Buch eher aus Querschnitt präsentiert, der zwar informativ ist, aber an der Oberfläche bleibt. Manchmal fand ich es etwas schade, dass die Abschnitte wirklich nur sehr wenig in die Tiefe gehen und die Erklärungen sehr knapp ausfielen. Jedes Thema an sich würde viel Raum einnehmen können, durch den groben Einblick in unterschiedliche Aspekte, kann man so einiges an Wissen mitnehmen, einen Eindruck vom Thema bekommen und dabei vielleicht auch herausfinden, womit man sich noch mal genauer beschäftigen möchte.
Immer wieder gibt es auch kleine Leserätsel, in denen die Lesenden testen können, was sie von dem Gelesenen behalten haben und wie gut sie sich bereits mit dem Thema auskennen. So wird das Lernen gleichzeitig noch etwas aufgelockert. Sehr niedlich ist auch der kleine Maulwurf, der mit kleinen Kommentaren durch das Buch führt und eine nette Auflockerung ist, die zum Schmunzeln bringt und mit den jeweiligen Aussagen gleichzeitig zum Thema passt.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Weihnachten bei den kleinen Vampiren

Vampirische Weihnachten
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Auch bei den kleinen Vampiren steht Weihnachten vor der Tür. Extra dafür kommt der Weihnachtsvampir vorbei und ist total schockiert, als ihm zu Ohren kommt, dass die kleinen Vampire das gesamte Jahr ganz ...

Auch bei den kleinen Vampiren steht Weihnachten vor der Tür. Extra dafür kommt der Weihnachtsvampir vorbei und ist total schockiert, als ihm zu Ohren kommt, dass die kleinen Vampire das gesamte Jahr ganz brav waren, alle Nächte, sogar in den Schaltnächten. Leider kann der Weihnachtsvampir „brav“ und „artig“ aber so gar nicht leiden und zieht mit all seinen Geschenken wieder ab. Er lässt den Vampiren aber ein paar Utensilien zum Verkleiden da und damit werden sie dann nach und nach selbst zu „Weihnachtsmännern“ und präsentieren ihre ganz eigenen Varianten der Bescherungen – Chaos und Hürden vorprogrammiert.

Bei diesem Buch ist der Titel definitiv Programm. Man erlebt ein Weihnachtsfest der etwas anderen Art mit den kleinen Vampiren, die vielleicht doch gar nicht ganz so brav und artig sind, wie sie vorgegeben haben. Nach und nach darf jeder von ihnen den anderen ein Geschenk machen und die Ideen dabei sind ganz verschieden. Manchmal geht es dabei nicht so ganz mit rechten Dingen zu, teilweise sollte es ziemlich gruselig werden, kam dann aber doch anders, eins der Geschenke wurde auch einfach verschmäht – ich kann es übrigens gut verstehen-, insgesamt haben sich die kleinen Vampire damit aber ein ziemlich buntes und sehr abwechslungsreiches Weihnachten gemacht.
Ich fand die Geschichte, die eigentlich eher aus verschiedenen kleinen Geschichten besteht, da es nicht unbedingt einen kompletten roten Faden gibt, der sich durchs Buch zieht, witzig gemacht und mochte die Idee dahinter sehr gern. Besonders schön finde ich die tollen Illustrationen, die die Handlung richtig lebendig macht und super unterstützt. Gleich zu Beginn bekommt man eine Übersicht über die Figuren und hat damit schon einen ersten Eindruck von dem, was da auf einen zukommen wird. Aber auch im Verlauf der kleinen Geschichte passen die Illustrationen zum Geschehen und verdeutlichen die eine oder andere Situation sehr bildhaft. Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, so dass auch junge Leser und Leserinnen der Handlung folgen können. Immer wieder gibt es auch Momente zum Schmunzeln oder Lachen, wenn etwas schief geht oder der Plan kurzfristig geändert werden muss. Toll integriert fand ich auch die Wortschöpfungen, die auf die Vampire abgestimmt waren. So wurden einige der für Menschen alltäglichen Dinge auf die Vampire umgemünzt und die Ganztagsschule wurde zur Ganznachtsschule, aus luftgetrockneter Wurst wurde gruftgetrocknete Wurst. Und auch andere Details wurden an das Leben oder die typischen Gegenstände der Vampire angepasst.
Das Verhalten der Vampirkinder ist dabei nun nicht unbedingt vorbildlich, aber die kleinen Blutsauger leben eben auch in ihrer eigenen Welt. Es ist hier also nicht unbedingt als Leitfaden für gutes Benehmen zu sehen, sondern einfach eine humorvolle Weihnachtsgeschichte, die Spaß macht, kurzweilig und leicht verständlich ist.
Fazit

Eine humorvoll gemachte Weihnachtsgeschichte mit Vampiren, die vielleicht doch nicht immer so artig sind, wie sie anfangs erzählen. Super schön illustriert und damit total lebendig gestaltet kann man mit den Vampiren erleben, wie sie nach dem Abflug des Weihnachtsvampirs, selbst für schöne Weihnachten sorgen. Wenn es noch ein wenig mehr aufeinander aufgebaut hätte, hätte ich persönlich es vielleicht noch schöner gefunden, so sind es eher mehrere kleine Kurzgeschichten, die aber trotzdem Spaß gemacht haben.

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