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Veröffentlicht am 23.10.2020

klasse Fortsetzung, wieder sehr abwechslungsreich und spannend

Alea Aquarius 6. Der Fluss des Vergessens
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Da es sich um den 6. Band handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf die vorherigen Bände enthalten. Es gibt in diesem Buch zwar mehr Rückblicke, als in den bisherigen, ich würde Vorwissen ...

Da es sich um den 6. Band handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf die vorherigen Bände enthalten. Es gibt in diesem Buch zwar mehr Rückblicke, als in den bisherigen, ich würde Vorwissen aber trotzdem empfehlen, damit man die Entwicklung der Figuren wirklich nachempfinden kann und alle Zusammenhänge der tollen, teils magischen Welt versteht.

Die Cru befindet sich in einer schwierigen Situation und auch wenn sie schon vorher viele Abenteuer zu bestehen hatten, so ist es dieses Mal doch ganz anders. Ohne die Erinnerungen an die Dinge, die sie zuletzt erlebt haben, fällt es ihnen schwer, ihre aktuelle Lage einzuordnen und zu verstehen. Nur mühsam können sie sich erarbeiten, was mit ihnen los ist, denn dass ihr Gedächtnis manipuliert wurde, wissen sie natürlich ebenfalls nicht. Was haben sie alles vergessen und was war ihre eigentliche Mission? Fragen über Fragen, die es für Alea und die anderen zu beantworten gilt…

Der Abschluss von Band fünf war richtig gemein, aufregend und alles verändernd. Dementsprechend war ich enorm gespannt, wie es nun mit Alea Aquarius weitergehen würde und in welche Richtung sich alles entwickelt. Im Sommer habe ich die ersten fünf Bände noch mal als Hörbuch-Version genossen und mochte die Geschichten auch beim zweiten Erleben wieder sehr. Dabei ist mir auch aufgefallen, wie viel einem so über die Jahre entfällt.
Im Laufe des sechsten Bandes gibt es aber auch einige Rückblenden, die dabei helfen können, die Erinnerungen wieder aufzufrischen. Aufgrund der besonderen Ausgangssituation weiß man als Leser in diesem Buch mehr als die Figuren, dennoch wird es nie langweilig, eher im Gegenteil, es ist sehr interessant zu verfolgen, wie die Charaktere mit ihrem Wissensverlust umgehen und was sie dagegen tun. Am meisten mochte ich dabei die Momente, in denen sie genau spüren, dass da etwas ist, was an was sie sich erinnern könnten müssten, was für sie aber nicht greifbar ist. Es war so anschaulich beschrieben, dass der Frust, der dabei entsteht, ebenso spürbar war, wie die Neugier, die es jedes Mal in ihnen weckt.

Der Schreibstil von Tanya Stewner ist wieder angenehm, bildhaft, flüssig und leicht zu lesen. Auch für jüngere Leser sollte es kein Problem sein der Handlung zu folgen. Die Inhalte sind verständlich formuliert und wenn es doch mal ein komplizierteres Wort gibt, dann wird dieses erläutert. Es gibt wieder einige witzige Szenen, aber auch berührende Momente, in denen ernstere Emotionen im Vordergrund stehen. Sammy ist nach wie vor ein Garant für Stimmungsaufhellung, er ist einfach so goldig und toll, aber auch für ihn ist nicht immer als spaßig und leicht. Die Mischung der Protagonisten ist einfach toll. Sie sind alle sehr verschieden und können ihre Stärken und Schwächen mit einbringen, sie sind füreinander da und geben niemals auf, auch wenn sie manchmal mutlose Momente haben. Neben den Hauptfiguren, von denen man schon richtig viel weiß, rücken nun auch noch ein paar weitere in den Fokus der Geschichte. Damit wird es noch abwechslungsreicher und bunter, denn jeder Charakter bringt seine Eigenheiten, Ideen und Talente mit. Die Welt der Magischen spielte eine kleinere Rolle, was auf der einen Seite verständlich, auf der anderen aber auch schade war, weil ich diese Elemente immer richtig faszinierend finde und es so viel zu entdecken gibt.
Immer wieder werden umweltbezogene Themen mit in die Handlung eingebaut, was ich sehr mag. Das war bereits in den anderen Büchern so und wird auch jetzt beibehalten. Umso weiter die Geschichte voranschreitet, umso spannender, turbulenter und ereignisreicher wird es. Die Entwicklungen fand ich total super gemacht. Auch wenn man sich so einige Dinge wünscht und erhofft, so weiß man ja doch nie, was man dann wirklich bekommt. Mit einigen Sachen hätte ich in der Form auch nicht gerechnet und war positiv überrascht, was alles in diesem Buch untergebracht wurde und wie harmonisch es insgesamt wirkte, obwohl natürlich längst nicht alles glatt läuft. Es war wieder richtig viel los in diesem Band und trotzdem sind wir noch lange nicht am Ende der Reise. Ich bin schon jetzt sehr neugierig und gespannt auf das nächste Buch. Einige Entwicklungen wurden angedeutet, einige Türen wurden geöffnet, aber wie man ja aus den bisherigen Bänden schon weiß, ist es auch durchaus möglich, dass es noch mal anders kommt.
Fazit

Ein toller, abwechslungsreicher und ereignisreicher sechster Band, der mich wieder begeistert hat. Aufgrund der Ausgangslage war das Buch anders, als die bisherigen Teile der Reihe und doch gab es viele Parallelen. Die Kombination aus Umweltthemen, Magie, der wundervollen Freundschaft der Cru und den Abenteuern, die sie zu bestehen haben, hat mir richtig gut gefallen und mich von Anfang bis Ende unterhalten. Es war spannend zu verfolgen, was die Protagonisten herausfinden und welche Neuerungen sich ergeben. In einigen Dingen sind sie ein großes Stück voran gekommen, andere Sachen scheinen noch ähnlich kompliziert zu sein, wie zuvor. Damit bleiben noch viele Aspekte übrig, die in den nächsten Büchern behandelt und besprochen werden können und müssen. Ich freu mich schon sehr darauf.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

gelungener, abwechslungsreicher Auftakt

Hexenkinder
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Layk hat nach seiner Lehre nur noch einen Wunsch: nach
Hause zu seinem Vater zu kommen. Doch als er in seinem Heimatdorf Kingshohen
ankommt, ist nichts mehr, wie es war. Alle Häuser stehen in Flammen, ...

Layk hat nach seiner Lehre nur noch einen Wunsch: nach
Hause zu seinem Vater zu kommen. Doch als er in seinem Heimatdorf Kingshohen
ankommt, ist nichts mehr, wie es war. Alle Häuser stehen in Flammen, kein
Mensch ist mehr vor Ort. Was das alles zu bedeuten hat und wie es dazu kommen
konnte, ist für Layk ein riesiges Rätsel. Allein und voller Sorge macht er sich
auf den Weg, dem einzigen Hinweis nachzugehen, den er gefunden hat. Doch was
ihn unterwegs erwarten wird, verändert noch einmal alles.

Autor Alexej Winter schmeißt seine Leser sofort mitten
ins Geschehen, es gibt keine große Vorgeschichte, kein vorsichtiges Herantasten.
Mir hat das sehr gut gefallen, da es so gleich spannend beginnt und der
Heftroman aufgrund der eingeschränkten Seitenzahl nicht so viel Raum für
ausladende Einführungen bietet.
Layk steht in dem
brennenden Heimatdorf und nichts ist mehr, wie er es kannte. Trotz der
schlimmen Situation bekommt man einen Eindruck von seinem zu Hause, von den
Verhältnissen, in denen er gelebt hat und der Bindung zu seinem Vater. Im
Verlauf der Geschichte wird immer mehr deutlich, wie wenig Layk von der Welt,
die ihn umgibt, wirklich weiß. Seth, den er unterwegs trifft, kennt viele der
Geheimnisse und andersartigen Wesen, doch er hält sich weite Strecken noch
recht bedeckt. So erfahren auch wir nur Stück für Stück was Tardiriôn alles zu
bieten hat.
Layk und Seth sind zwei sehr verschiedene Charaktere, die
zwischendurch aneinander geraten, sich necken und aufziehen, sich irgendwie
hassen und doch anziehen. Das Spiel der Emotionen zwischen den beiden ist schön
zu verfolgen. Einige Szenen werden dadurch aufgelockert, in anderen sorgt es
für zusätzliche Anspannung oder ein Knistern in der Luft. Eines ist auf jeden
Fall klar: langweilig wird es mit den beiden nicht. Bereits in dem ersten Heft
erleben sie viel, es wird spannend und actionreich.
Das Ende des ersten Heftes ist wahrlich mehr als fies
gewählt. Hundert Fragen geistern mir im Kopf herum und alle hoffen auf eine
Antwort. Wie es nun weiter gehen wird, was wir noch alles erfahren werden,
welche Gefahren noch drohen und was es mit dem Geheimnis, das kurz vorm Ende
gelüftet wurde, noch auf sich hat,
werden wir wohl erst in den Fortsetzungen erfahren.
Ein schöner, gelungener Einstieg in die Reihe. Ich freu
mich schon jetzt darauf den kühlen, distanzierten Seth und den eher lieben,
behütet aufgewachsenen Layk wieder zu sehen.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

gelungener Auftakt, spannend und abwechslungsreich

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Alexis ist im Abschlussjahr an der Secret Academy – einer Schule für Menschen mit besonderen Begabungen aufgrund von geeigneten genetischen Voraussetzungen. Alle Konzentrieren sich auf die anstehenden ...

Alexis ist im Abschlussjahr an der Secret Academy – einer Schule für Menschen mit besonderen Begabungen aufgrund von geeigneten genetischen Voraussetzungen. Alle Konzentrieren sich auf die anstehenden Prüfungen und die Aufträge, die damit im Zusammenhang stehen. Jeder möchte sein Bestes zeigen und sich als Agent würdig erweisen. Besonders Dean und Alexis gehen ehrgeizig an die Aufgaben heran, denn die beiden kämpfen um den Platz als Jahrgangsbeste/r.
Völlig unvorbereitet wird Alexis dann jedoch aus ihrer Konzentration gerissen, ihr Abschluss gerät in Gefahr und sie kann niemandem mehr trauen. Auch wenn sie durch die Geheimorganisation keinen direkten Kontakt mehr haben darf, steht ihre Familie an erster Stelle. Die 19 Jährige würde alles dafür tun, um die zu schützen, die sie liebt. Kein Wunder also dass Alexis fortan alles daran setzt ihre Schwester zu befreien. Dafür vergisst sie auch einige Regeln, die ihr in den letzten Jahren eingetrichtert wurden und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr…

Das Buch beginnt mit einem Einblick in das Leben von Alexis und ihrer Schwester einige Jahre bevor die Haupthandlung dann losgeht. So hat man die Möglichkeit die Schwestern ein wenig kennen zu lernen und etwas über ihre Situation zu erfahren, die für beide nicht einfach ist. Alexis fällt die Entscheidung nicht leicht, sich in der Secret Academy aufnehmen zu lassen. Die Chance, die sich ihr und ihrer Schwester damit jedoch bieten könnte, möchte sie nicht verstreichen lassen und so durchläuft die Jugendliche eine straffe Ausbildung um eine Geheimagentin mit besonderen Fähigkeiten zu werden.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Alexis geschildert. So ist man immer hautnah dabei und kann intensiv an ihren Gedankengängen und ihrem Gefühlschaos teilhaben. Auch wenn mich interessiert hätte, was die anderen so machen und denken, wenn Alexis nicht dabei ist, hat die Wahl der Perspektive an vielen Stellen auch die Spannung erhöht, da man genau diese Einblicke eben nicht hatte. Es wird einem nichts vorweg genommen und man weiß immer nur das, was Alexis herausgefunden hat. Ich mochte die Protagonistin sehr gern und durch die detaillierten Einblicke in ihr Innerstes konnte man viele ihre Entscheidungen auch besser verstehen, als es für die anderen Charaktere im Buch vielleicht manchmal möglich war. Sie ist ehrgeizig und kämpft verbissen für einen guten Abschluss, der ihr aber nicht nur deswegen wichtig ist, um ihr Können zu beweisen, sondern auch wegen ihrer Familie. Dieser Punkt wird immer wieder deutlich und zeigt, dass sie eben nicht nur erfolgsorientiert und unnahbar ist, sondern das Herz nach wie vor am rechten Fleck hat, auch wenn ihre Aufträge manchmal Dinge erfordern, die moralisch verwerflich sind. Auch ihre Unordentlichkeit empfand ich als erfrischend. Alexis ist eben nicht perfekt und es ist auch okay so. Ihr sind andere Sachen wichtiger, als ein aufgeräumtes Zimmer zu haben. Ihre Spezialfähigkeit fand ich auch richtig klasse. Ich möchte hier nicht verraten, was sie kann, aber es ist Fluch und Segen zugleich und nimmt in der Handlung immer wieder einen wichtigen Stellenwert ein.
Die anderen Schüler aus dem Abschlussjahrgang sind alle sehr verschieden und spielen mal eine größere, mal eine kleinere Rolle. Dean und Alexis duellieren sich an der Spitze der Rangliste und kabbeln sich schon allein deswegen häufig. Im Verlauf des Buches hat sich das Verhältnis zwischen den beiden gewandelt und es beruhte nicht mehr nur auf den Bemühungen den anderen zu übertrumpfen oder das letzte Wort zu haben. Vivien ist extrem regeltreu und damit manchmal schon fast eine kleine Nervensäge. Sie bleibt sich selbst jedoch bis zum Schluss ebenfalls treu und wirkt damit auf jeden Fall authentisch. Adam ist besonders geheimnisvoll und gibt nicht viel von sich preis. Obwohl er sich sehr zurückzieht und den anderen kaum einen Blick hinter seine Mauern gewährt, wird seine Rolle in der Geschichte immer wichtiger… Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Abschlussjahrgangs und den Lehrern ergibt sich eine abwechslungsreiche Figurenkonstellation.

Die Secret Academy ist eine interessante Einrichtung mit sehr vielfältigen Möglichkeiten und unterschiedlichen Einsatzgebieten. Durch das Serum, das die künftigen Agenten verabreicht bekommen, erhalten diese unterschiedliche Spezialfähigkeiten und allgemein eine gesteigerte Stärke. Besonders faszinierend fand ich die technischen Möglichkeiten und Hilfsmittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Lippenstifte mit besonderen Inhaltsstoffen, Kontaktlinsen über die Informationen abgerufen werden können und noch einige andere Dinge erleichtern den Agenten die Erfüllung ihrer Aufträge. Auf der einen Seite wirkt es vielleicht zunächst utopisch, was die Geheimagenten alles leisten können und was für Sachen ihnen zur Verfügung stehen, andererseits sind einige dieser Aspekte vermutlich gar nicht so unmöglich, wie es auf den ersten Blick scheint. Zumindest was die Geheimwaffen und aufgemotzten Kosmetika angeht, die körperlichen Veränderungen bleiben hoffentlich Fantasie.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Ich bin gut und schnell in die Geschichte reingekommen und war zunehmend gespannt, was da noch alles passieren wird. Die Einblicke, die man von der Secret Academy bekommt, waren sehr interessant und durch die sehr unterschiedlichen Figuren wurde es nie langweilig. Im Verlauf der Handlung steigert sich dann das Tempo, es wird turbulenter, dramatischer und besonders für die Protagonistin ziemlich schwer zu entscheiden, was richtig ist, wem sie vertrauen kann und wie sie überhaupt weitermachen soll. Alexis Gefühle fahren Achterbahn, sie ist hin und her gerissen und ihre Verzweiflung ist verständlich und deutlich spürbar. Auch wenn der eine oder andere ihr Misstrauen nicht verstehen kann, war es für mich absolut nachvollziehbar, dass sie niemandem mehr traut, solange sie nicht weiß, was los ist. An jeder Ecke wittert sie Verrat und eine weitere Intrige. Sie legt die Worte ihrer Mitmenschen auf die Goldwaage und hofft auf irgendeinen Hinweis, der ihr helfen könnte. Und auch wenn ich vielleicht nicht jede von Alexis Entscheidungen komplett gut fand, so passten ihre Handlungen auf jeden Fall zu ihr und dem, was man von ihr kennengelernt hat. Immer wieder hadert sie mit sich und dem, was sie als nächstes tun soll, was sie erzählen soll.
Am Ende des Buches bleiben zahlreiche Fragen offen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Es sind noch längst nicht alle Karten auf den Tisch gelegt worden und ich könnte mir auch vorstellen, dass die eine oder andere Entscheidung bereut werden könnte.
Fazit

Ein toller Auftakt der Dilogie, der mich dem Finale gespannt entgegenfiebern lässt. Mir war im Buch niemals langweilig. Die Handlung war abwechslungs- und facettenreich, genauso wie die Figuren, die ihren Teil zu den Turbulenzen, Intrigen und Entwicklungen beitragen. Auch Protagonistin Alexis mochte ich, besonders weil sie nicht immer nur regeltreu und perfekt ist. Sie wirkte auf mich sehr stimmig ausgearbeitet und authentisch in ihren Entscheidungen und Entwicklungen, auch wenn die nicht immer nur positives nach sich ziehen…

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Veröffentlicht am 04.10.2020

tolle Fortsetzung mit turbulentem Ende

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Achtung zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten in Bezug auf den ersten Band.

Nachdem Elaine festgestellt hat, dass sie keine normale Vortexläuferin ist, hat sich für sie alles verändert. ...

Achtung zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten in Bezug auf den ersten Band.

Nachdem Elaine festgestellt hat, dass sie keine normale Vortexläuferin ist, hat sich für sie alles verändert. Eigentlich wollte sie einfach nur dem Kuratorium dienen und ihre Aufgabe pflichtbewusst erfüllen. Doch nun, seitdem sie weiß, was sie kann und was außerhalb der sicheren Behausung des Kuratoriums passiert, kann sie unmöglich weiter machen, wie bisher.
Von einem friedlichen Zusammenleben sind die Menschen und Vermengten noch weit entfernt. Und nun erhöht sich der Druck weiter, denn beide Seiten rüsten sich, um zu einem weiteren Schlag auszuholen. Mitten drin stecken Elaine und Bale, die gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen, ohne zu ahnen, was wirklich hinter allem steckt.

Man sollte auf jeden Fall Vorwissen mitbringen, da es keine ausführliche Zusammenfassung der Ereignisse gibt. Im Verlauf des Buches wird immer mal wieder auf etwas verwiesen, was vorher passiert ist. So gibt es auch ganz kleine Rückblicke und Hinweise, die dabei helfen können, die Erinnerungen etwas aufzufrischen, wenn man jedoch gar nichts zur Welt von Elaine und den Vortexen weiß, könnte es schon schwierig werden, sich in die Welt einzufinden. Im ersten Band ist bereits einiges passiert und die Grundsteine für die nun folgende Handlung wurden gelegt. Für Elaine hat sich auch dort schon einmal alles geändert und nun stehen weitere Herausforderungen an, die sie in der Form wohl nicht erwartet hatte.

Der Weltenentwurf ist sehr spannend und facettenreich. Ich mochte ihn schon im ersten Band sehr gern und in der Fortsetzung taucht man nun noch intensiver ein und erfährt besonders zu den Vermengten und ihren Fähigkeiten noch mehr. Schön war dabei auch, dass noch mal andere Arten der Vermengung in den Fokus gestellt werden, als die, die man bereits aus dem ersten Buch kannte. Die Möglichkeiten, die die Vermengten durch den Zusammenschluss mit der Natur haben, sind sehr vielfältig und variieren in der Stärke und Ausprägung sehr. Es ist faszinierend und gleichzeitig manchmal etwas beängstigend, wozu sie fähig sind. Es ist auch nachvollziehbar, dass einige deswegen Angst vor ihnen haben, der Hass und die Ablehnung, die den Vermengten teilweise entgegen schlägt, ist jedoch furchtbar und spaltet die Bevölkerung seit jeher in zwei Lager. Die, die die Vermengten akzeptieren und mit ihnen Seite an Seite leben wollen und die, die alles dafür tun, um sie aus ihrem Leben zu verbannen. Diese Fronten verhärten sich weiter und sorgen für erneute Probleme.

Der Schreibstil ist wieder angenehm, flüssig und mitnehmend. Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der verschiedenen „magischen“ Komponenten. Die detaillierten Formulierungen lassen diese Passagen richtig lebendig werden. Aber auch die Figuren an sich kann man sich anhand der bildhaften Ausdrücke gut vorstellen.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Elaine berichtet. So ist man immer nah bei der Protagonistin und kann ihre Entwicklung, ihre Gedanken und Gefühle intensiv miterleben. Manchmal hätte ich mir gewünscht auch in die Köpfe der anderen Figuren schauen zu können. Besonders interessant wäre es gewesen zu erfahren, was in Bale vor sich geht. Allerdings bleibt es ohne dieses Wissen natürlich auch noch etwas spannender, da man nie genau weiß, was im Hintergrund noch passiert, wer etwas plant und was Elaine entgeht. Bale ist teilweise ein recht verschlossener Charaktere und spricht über manche Dinge nur, wenn er fast dazu gezwungen wird. Dann wird jedoch deutlich, wie tiefgründig und umfassend seine Gedanken u einigen Aspekten wirklich sind und dass es aus seiner Sicht durchaus Sinn gemacht hat, nicht vorher darüber zu reden. Elaine und Bale sind ein tolles Team und ich mochte die Interaktion zwischen ihnen und auch mit den anderen Charakteren, die sie auf ihrer Reise begleiten, sehr gern.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso komplexer und verstrickter wird die Handlung. Auch wenn es mal etwas ruhigere Momente gab, in denen die Charaktere sich etwas mehr auf sich und nicht nur auf das große Ganze konzentrieren, empfand ich es nie als langatmig oder langweilig. Denn für die Figuren ist alles, was sie erleben und was sie so entscheiden müssen, auch nicht leicht und teilweise hadern sie sehr mit ihren Aufgaben.
Durch mehrere Zeitsprünge ändern sich die Ausgangssituationen für die Protagonisten jedes mal wieder. Sie müssen sich auf die Neuerungen einstellen und in der Zeit zurechtfinden. Dazu kommt noch, dass sie nie so genau wissen, wem sie trauen können und wer vielleicht doch für die Gegenseite arbeitet. Als dann raus kam, welche Pläne tatsächlich hinter einem wichtigen Strang der Handlung stecken, war ich richtig überrascht. Damit hatte ich wirklich gar nicht gerechnet und die Protagonisten wohl auch nicht. Das war klasse gemacht und ändert erneut die Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Geschehnisse. Nun bin ich super neugierig darauf zu erfahren, was uns im dritten Band erwarten wird.
Fazit

Eine tolle Fortsetzung, die noch einmal ganz neue Aspekte der Welt präsentiert und einen intensiveren Eindruck von all den Verstrickungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten vermittelt. Besonders unerwartet und spannend war die Wendung am Ende des Buches, die nun noch einmal alles durcheinander wirbelt und für den dritten Band neue Türen öffnet. Aber auch der Weg dahin hat mir gut gefallen. Ich fand es durchweg interessant und schön gestaltet. Sowohl die Entwicklungen der Figuren, als auch die neuen Informationen zu der Welt an sich, haben mir gut gefallen. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

nach einer wahren Geschichte -bewegend und toll geschrieben

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen ...

Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen in Schutt und Asche, es wird schwer eine Arbeit zu finden, ihre Freunde müssen umziehen und sie allein lassen und dann ist da auch noch ihre kleine Schwester Helena, um die sie sich kümmern muss. Für Stefania beginnt ein harter Kampf ums Überleben, denn sie bemüht sich nicht nur sich selbst und ihre Schwester durch zu bringen, sondern gleichzeitig noch für die Familie Diamant da zu sein, bei der sie zuvor gewohnt und gearbeitet hat. Die Juden-Familie ist im Ghetto für die Jugendliche jedoch nur schwer zu erreichen und das heimliche Versorgen streng verboten. Und als wäre das noch nicht gefährlich und waghalsig genug, steht sie im Verlauf des Krieges vor noch weiteren, schwerwiegenden Entscheidungen und gibt mit ihrem Mut anderen Menschen eine Chance auf ein Leben, wenn auch nur eine kleine, denn niemand weiß, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden.

Dieses Buch ging mir unter die Haut. Es war erschreckend, erschütternd, aufwühlend und gleichzeitig auch unglaublich schön. Die Geschichte des zweiten Weltkrieges ist den meisten wohl nicht unbekannt. Auch mit den Themen Judenverfolgung, Konzentrationslager und Hinrichtungen aufgrund von Hilfsbereitschaft gegenüber den Juden hat man sich zum Beispiel in der Schule beschäftigt und man weiß, dass das passiert ist und hat vielleicht auch eine grobe Vorstellung davon, wie schlimm und grausam es gewesen sein muss. Mit „Das Mädchen das ein Stück Welt rettete“ einen Einblick in diese Zeit zu bekommen, der auf einer wahren Begebenheit beruht, ist aber einfach noch mal intensiver gewesen.
Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt, trotz all der Schrecken, die passieren und die auch nicht verheimlicht werden, sind die Grausamkeiten nicht zu detailliert beschrieben, so dass die Altersempfehlung ab 13 Jahren vermutlich gerechtfertigt ist. Einige Szenen waren aber schon sehr geprägt von der Brutalität der Zeit, auf unterschiedliche Weise. Das Leben von Stefania wird zu einem ständigen Kampf. Ein Kampf um ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleidung, Arbeit und die Gesundheit. Die Protagonistin ist unglaublich mutig und hat ein großes Herz. Immer wieder kommen ihr Zweifel und die Angst hält sie fest im Griff und doch entscheidet sie zugunsten anderer Menschenleben. Was sie alles unternimmt und bewerkstelligt, ist wirklich enorm. Aber auch ihre kleine Schwester Helena ist für mich eine Heldin. Die beiden Schwestern haben viel ausgehalten und eingesteckt, zurück gesteckt, sich immer wieder ihren Ängsten gestellt und durchgehalten, wie schwer es auch war. Und jede Hoffnungslosigkeit, die aufkam, war absolut verständlich und nachvollziehbar.
Stück für Stück durchlebt man mit Stefania, wie es ihr ergangen ist, welchen Strapazen sie sich ausgesetzt hat, wen sie kennengelernt und für wen sie ihr eigenes Leben riskiert hat. Durch die Ich-Perspektive ist man hautnah dabei und erlebt jede Szene sehr intensiv mit. Immer wieder gab es Situationen, in denen sie dem Tod näher war, als dem Leben und es nur durch Glück, ihrem guten Verhandlungsgeschick, der Gutmütigkeit ihres Gegenübers oder einer zufälligen Ablenkung zu verdanken war, dass sie eine weitere Chance erhalten hat, für sich und die Juden, die sie schützte und unterstützte. Manche Passagen hätten für meinen Geschmack noch etwas länger und ausgebauter sein können. Es gibt im Buch einige Zeitsprünge, die ich verständlich finde, dennoch fand ich all die Erlebnisse gleichermaßen interessant wie erschreckend und hätte einfach gern noch mehr erfahren. Trotzdem versteh ich die Kürzungen und die Autorin erklärt auch im Nachwort, dass sie nicht alles so detailliert einbringen konnte, wie sie gern gewollt hätte, ohne das Buch zu dick werden zu lassen. Besonders beeindruckend fand ich, dass, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, alles wirklich so passiert ist. Auch wenn hier und da die Reihenfolge wohl ein klein wenig angepasst werden musste, damit es trotz der Zeitsprünge und der „Kürzungen“ passte und es zu einigen wenigen Ereignissen keine ganz genauen Aufzeichnungen oder Zeitzeugen gab, kann man sich ziemlich sicher sein, dass man Stefanias Geschichte nahezu so erlebt, wie sie war. Es ist eben nicht so oder so ähnlich oder möglich und vielleicht, sondern es ist das Leben von Stefania und Helena, in das man hier eintauchen darf.

Trotz all der bedrückenden und schrecklichen Ereignisse empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und flüssig. Es ist aufwühlend und furchtbar, was die Menschen durchgemacht haben, umso schöner waren dann aber auch die kleinen Erfolge und Lichtblicke, die Hoffnung und der Mut. Ich möchte inhaltlich gar nicht zu viel verraten. Stefania und Helena treffen auf ganz verschiedene Personen, einige sind ihnen wohlgesonnen, andere nicht, vor manchen müssen sie sich verstecken und schweigsam sein, bei anderen könnten sie überlegen, ob sie ehrlich sind und vertrauen fassen. Sie müssen Krisen meistern und Unmögliches organisieren und bei all dem dürfen sie niemals ihr Herz oder ihren Verstand verlieren.

Ein toller Abschluss ist das Nachwort des Buches, in dem man zu einigen der Charaktere, die man im Verlauf des Werkes kennen gelernt hat, noch von dem erfährt, was nach dem Krieg aus ihnen geworden ist. Durch die Fotos wird dabei noch mal deutlicher, dass es wirklich um reale Menschen geht, nicht um fiktive Figuren, die in die Zeit des zweiten Weltkrieges gesetzt wurden.
Fazit

Eine Geschichte voller Mut und Menschlichkeit nach einer wahren Begebenheit. Ich lese sehr selten historische Bücher, doch dieses hat mich gleich angesprochen und die Leseprobe hat mich neugierig gemacht auf den Rest der Handlung. Und auch wenn ich mir im Vorfeld natürlich Gedanken gemacht habe, was mich erwartet, so war es dann beim Lesen doch noch mal intensiver und anders. Besonders mit dem Wissen, dass es Stefania gab, dass es all die anderen Menschen gab und dass all die Ereignisse passiert und keine Fiktion sind. Ein tolles Buch, das mich nachdenklich gestimmt hat und die grausamen Seiten des Krieges lebendig macht, ohne dabei zu viele blutige Details auszupacken, das gleichzeitig aber auch einfach toll war, weil die Protagonisten wahre Helden sind.

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