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Veröffentlicht am 26.01.2020

tolle Rezepte, schöne Aufmachung

Von Oma mit Liebe
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Ich backe ganz gern und fühle mich nach dem Ansehen dieses Backbuches auch dazu motiviert, es mal wieder zu machen. In der letzten Zeit kam es doch ein wenig kurz. Mir gefällt die Aufmachung und Aufteilung ...

Ich backe ganz gern und fühle mich nach dem Ansehen dieses Backbuches auch dazu motiviert, es mal wieder zu machen. In der letzten Zeit kam es doch ein wenig kurz. Mir gefällt die Aufmachung und Aufteilung des Buches richtig gut.
Neben den Rezepten gibt es auch Einblicke in das Leben der Omas und Opas, die ihre Kuchenlieblinge im Buch vorstellen. Ganz zu Beginn gibt es zusätzlich noch ein paar Infos zu dem Kuchentracht-Team, die ich sehr erfrischend und als einen guten Einstieg empfand. Dadurch diese Mischung wird es noch etwas persönlicher und ist auch einfach mal was anderes, als ein reines Backbuch. Die älteren Herrschaften wirken recht sympathisch, machen mich vor allem aber mit ihren Leckereien neugierig.
Die Backrezepte sind in die Kategorien Kleine Leckerbissen, Lieblingskuchen für jeden Anlass, Torten für jeden Anlass und trendig & aus aller Welt. Eine sehr bunte und abwechslungsreiche Mischung aus traditionellen Rezepten, einfachen Kuchen, aufwendigeren Kreationen, gut geeigneten Mitbringseln und ausgefalleneren Abwandlungen von Klassikern. Nicht jedes Rezept wird jeden komplett gefallen, einige Zutaten liegen einem eben mehr als andere, aber es wird auf jeden Fall für jeden was dabei sein, da sehr verschiedene Geschmäcker bedient werden.
In vielen Rezepten werden nur gewöhnliche Zutaten genutzt, die die meisten zu Hause haben werden oder sich schnell besorgen lassen. In einigen Kuchen sind auch Zutaten enthalten, die man vielleicht nicht alltäglich nutzt, die aber auch nicht zu exotisch wirkten. Besonders gut gefallen haben mir die Tipps unter den Rezepten, in denen entweder Alternativen für verschiedene Zutaten gezeigt werden, zum Beispiel wenn man ohne Alkohol backen möchte, oder Hinweise und Geheimtipps gegeben werden, damit der Kuchen oder Grundteig auch wirklich gelingt.
Unterstützt werden die Rezepte von anschaulichen Bildern, die entweder das fertige Ergebnis, zwischendurch aber auch einzelne Arbeitsschritte und die Bäcker selbst zeigen.
Fazit:
Insgesamt ein wirklich schön gestaltetes und abwechslungsreiches Backbuch, das mir Lust auf unterschiedliche Kuchen und Gebäcke gemacht hat. Durch die persönliche Note hebt es sich auch von den anderen Büchern ab, die ich rund ums Kochen und Backen so im Regal habe.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

emotionale Geschichte mit tollen Charakteren

Save Me
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Ruby ist Dank eines Stipendiums Teil des Maxton-Hall-Colleges geworden. Eine Welt, in die sie eigentlich nicht recht passt. Denn während für sie nur die Schule, ihre Qualifikationen und das große Ziel ...

Ruby ist Dank eines Stipendiums Teil des Maxton-Hall-Colleges geworden. Eine Welt, in die sie eigentlich nicht recht passt. Denn während für sie nur die Schule, ihre Qualifikationen und das große Ziel in Oxford zu studieren, zählen, interessieren sich viele andere Schüler nur für Reichtum, Macht und die nächste exklusive Party. Ruby versucht so wenig wie möglich aufzufallen und bis sie zufällig von etwas erfährt, was alles verändert, ist ihr das auch gut gelungen. Doch plötzlich rückt sie in den Fokus einer einflussreichen Familie und kann sich den Blicken, Fragen und Intrigen nicht mehr komplett entziehen.

Der Schreibstil von Mona Kasten ist sehr angenehm und flüssig und wird im Verlauf der Geschichte zunehmend emotionsgeladener. Durch die zwei Ich-Perspektiven ist man nah an den Protagonisten und erlebt ihre Gedanken, Zweifel und Hoffnungen sehr intensiv mit. So wird auch das Wechselspiel zwischen den Charakteren noch deutlicher und man erfährt neben dem, was sie ihrem Gegenüber verraten, auch die Dinge, die sie sich nur denken. Die Sticheleien, Dialoge und das hinter dem Rücken des anderen fluchen, hat mir gut gefallen. Für den Leser wird schnell greifbar, was in Ruby und James vorgeht, wie sehr der jeweils andere sie auf die Palme bringt und dass vielleicht doch gar nicht alles am Gegenüber so grenzenlos blöd ist, wie sie alle glauben lassen wollen

Besonders bei den Abschnitten, in denen man James begleitet, wird deutlich, dass er mehr Facetten hat, als er zunächst präsentiert. Hinter der Maske des arroganten Schönlings steckt so viel mehr. Nach und nach bekommt man Einblicke in sein Leben, die darin enthaltenen Pflichten und den Druck, der auf ihm lastet. Je nachdem, wer ihn umgibt, ist auch sein Verhalten sehr wechselhaft. Er bemüht sich die Anforderungen an ihn zu erfüllen und den Menschen zu geben, was sie von ihm erwarten.
Ruby ist sehr ehrgeizig und in dem, was sie will uns vor hat sehr konstant und gefestigt. Sie bemüht sich ihr Privatleben und die Schule zu trennen, da sich diese Welten nur schwer vereinen lassen. Ruby ist gut organisiert und schlagfertig, aber auch angreifbar, besonders auf der emotionalen Ebene. Auch bei ihr bekommt man Einblicke in die Familie, ihre Pläne, Gedanken und Wünsche und auch die Gründe, wieso sie die Bereiche ihres Lebens so strickt trennt.
Auch wenn Ruby sich nicht so extrem entwickelt, wie James, so spürt man doch, dass etwas mit ihr passiert. Die Ereignisse prägen sie und führen auch bei ihr zu einer Entwicklung. Vor allem aber schafft sie es durch ihre ehrliche Art und ihr gutes Herz ein paar der Eispanzer der anderen aufzuweichen. Vertrauen und Zuversicht waren bei einigen der Charaktere nicht unbedingt an der Tagesordnung und so sind sie Ruby gegenüber zunächst eher misstrauisch als aufgeschlossen.

Umso weiter die Geschichte voran schreitet, umso aufwühlender und emotionaler wird es. Für die Protagonisten ist es eine ziemliche Achterbahnfahrt, die man intensiv begleitet. Mir fiel es recht leicht, mich in die Figuren hinein zu versetzen und mit ihnen zu fühlen, mich mit ihnen zu freuen oder zu leiden. Es gibt zahlreiche Sorgen, Ängste und Probleme zu wälzen, aber auch die positiven Momente kommen nicht zu kurz. Immer wieder wird deutlich, wie wichtig Freundschaft, Beistand und Zusammenhalt ist- auch wenn nicht jeder das gleiche darunter versteht.
Das Ende ist an einer sehr bewegenden Stelle gewählt, so dass ich unbedingt gleich weiter lesen wollte, um zu erfahren, wie es mir Ruby, James und den anderen Figuren weiter geht.
Fazit

Ein toller, emotionsgeladener erster Band, der einen gut in die Welt der Maxton-Hall eintauchen lässt. Die Welten, die dort aufeinander prallen, könnten kaum verschiedener sein. Das bietet ordentlich Potenzial für Streit und Unstimmigkeiten, aber auch die Möglichkeit voneinander zu lernen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Die sympathischen Figuren haben mich zum mitfühlen animiert und ich bin sehr neugierig, wie es weiter gehen wird. Ein großartiger Auftakt der Reihe, der mich von Beginn an mitgenommen hat.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

süße Kindergeschichten

Weihnachtszauber im Winterwald
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In diesem liebevoll gestalteten Kinderbuch befinden sich drei Geschichten, die man unabhängig voneinander vorlesen kann. Die tollen Illustrationen begleiten und verstärken das Geschehen und machen es leicht, ...

In diesem liebevoll gestalteten Kinderbuch befinden sich drei Geschichten, die man unabhängig voneinander vorlesen kann. Die tollen Illustrationen begleiten und verstärken das Geschehen und machen es leicht, der Handlung zu folgen. Viele der Seiten sind durchweg illustriert, auf anderen Seiten gibt es ein großes Bild und noch ein oder mehrere kleinere Bilder an den Seiten. So ist der Aufbau immer mal wieder abwechselnd und es gibt auf jeder Buchseite etwas Neues zu entdecken. Durch die kurze Textabschnitte und große Schrift sind die Seiten nicht zu überladen. Wiederholungen im Aufbau der Geschichte bzw Wortwiederholungen erzeugen einen Wiedererkennungswert und geben der Handlung eine gute, einfach nachvollziehbare Struktur, die keinesfalls für Langeweile sorgt.
In den ersten beiden Geschichten geht es jeweils um den Hasen Flöckchen und seine Erlebnisse rund um die Weihnachtszeit. Auch wenn ich schon ein wenig das Gefühl hatte, die Geschichten bauen etwas aufeinander auf, kann man sie bestimmt auch in umgekehrter Reihenfolge bzw. eben einzeln voneinander betrachten und vorlesen. In der dritten Geschichte geh es um einen kleinen Fuchs, der sich eigentlich auf den Winter vorbereiten sollte, aber lieber spielen möchte und dann auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen ist, auf die er vorher nicht hören wollte.
In jeder der einzelnen Geschichten geht es in gewisser Weise um Freundschaft, was mir richtig gut gefallen hat. Während Flöckchen zu Beginn an den Weihnachtsmann schreibt und auf seinem Weg zu diesem Freundschaften knüpft, die er so gar nicht wahrnimmt, hat er in der zweiten Erzählung dann schon Freunde, für die er kleine Weihnachtsüberraschungen vorbereitet, damit sie viel besser miteinander spielen können. Auch wenn bei den 3 bis 6 Jährigen, für die dieses Buch empfohlen wird, wohl nicht dieser „ohhh wie schön“-Effekt auftritt, empfand ich die Botschaft, wie wichtig die Freundschaft ist, als super schön und wichtig. Die dritte Geschichte beginnt im Sommer und zieht dann über den Herbst in den Winter. Dort bekommt man Einblicke in die Wintervorbereitung der unterschiedlichen Tiere und erlebt den kleinen, verspielten Fuchs, der von all dem nichts wissen möchte. Ein wenig schade war es da vielleicht, dass es so wirkte, als wäre der Fuchs noch nicht „erwachsen“ genug, um ohne große Füchse zu sein, es aber keine weiteren Füchse gab. Zum Glück hatte der Fuchs aber seine Freunde an der Seite, auf die er zwar erst spät hört, dann aber eben doch erkennt, wie recht sie hatten. Mit Zusammenhalt und guten Ratschlägen kann man eine Situation eben auch noch retten, wenn man vorher nicht zuhören wollte. 😉

Ein wirklich schönes Bilderbuch mit drei tollen, liebevoll gestalteten Geschichten. Die großen Illustrationen und die leicht zu folgende Handlung sorgen für Lesespaß bei groß und klein. Besonders gefallen hat mir der Aspekt der Freundschaft in allen drei Erzählungen.

Veröffentlicht am 31.10.2019

interessanter, spannender Auftakt in der „Märchenwelt“

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
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Flora Anthea dachte eigentlich sie wäre ein ganz normales Mädchen mit einem etwas ungewöhnlichen Namen. Doch kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag erfährt sie, dass sie alles andere als normal ist. Sie ...

Flora Anthea dachte eigentlich sie wäre ein ganz normales Mädchen mit einem etwas ungewöhnlichen Namen. Doch kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag erfährt sie, dass sie alles andere als normal ist. Sie stammt aus einer alten Märchenlinie, wie man sie zum Beispiel in den Büchern der Gebrüder Grimm finden kann. Und obwohl Flora eigentlich nicht glauben möchte, dass das wahr sein kann, muss sie bald einsehen, dass sie die Augen vor dem Offensichtlichen nicht verschließen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da man ohne lange Vorreden gleich in die Handlung eintauchen kann und Flora begegnet, die noch nicht ahnt, was in den nächsten Wochen auf sie zukommen wird. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive geschildert, so dass man die Protagonistin sehr intensiv kennen lernen und begleiten kann. Da sie keine Ahnung davon hatte, dass es in ihrer Familie ein Erbe der Märchenfiguren gibt, hält sie das Schreiben, das sie bekommt, zunächst für einen schlechten Scherz. Doch so sehr sie sich auch dagegen sträubt, muss sie doch schnell einsehen, dass es wirklich mehr gibt, als einfach nur normale Menschen. Nach und nach erfährt sie mehr über die unterschiedlichen Märchenlinien und deren Nachfahren. Ich fand es sehr interessant, all die verschiedenen Charaktere kennen zu lernen und mehr über die Fähigkeiten zu erfahren, die in den einzelnen Linien vorhanden sind. Auch über die verschiedenen Institutionen, magische Gegenstände und ihre Gefährlichkeit wird im Verlauf der Handlung immer mehr berichtet, so dass man einen recht guten Überblick über die „fremde Welt“ bekommt, in die Flora ziemlich plötzlich hineingeworfen wurde.
Flora war mir gleich sympathisch. Ich mochte ihre Art und vor allem ihre sarkastischen und ironischen Äußerungen haben mir gut gefallen. Sie lässt sich nicht unbedingt auf der Nase rumtanzen, hat das Herz am rechten Fleck, kann aber nicht alles und weiß noch lange nicht alles, handelt dadurch manchmal unüberlegt und naiv. Was sie alles in allem aber für mich nur noch sympathischer machte. Das Verhalten passte einfach zu ihr und dem, was man im Laufe des Buches von ihr erfährt und mit ihr erlebt. Sie hat einige Herausforderungen zu meistern und muss sich in dem ganzen Märchenchaos erst mal zurecht finden und behaupten. Keine besonders leichte Aufgabe, wenn man nicht genau weiß, wen man wirklich um Rat fragen kann und wem man besser nicht komplett vertrauen sollte.
Die Kombination der Charaktere empfand ich als gelungen. Die zickige, unnahbare Neva, der gut aussehende, aber undurchschaubare Timus, die aufgeschlossene Val, der attraktive Hektor, Frosch Caruso, Spiegel Scitus und all die anderen sorgen für eine abwechslungsreiche Mischung und immer wieder Streitpotenzial. Jede Figur bringt ihre Eigenheiten mit, es kommt zu kleinen Wortgefechten, hochkochenden Emotionen, aber auch Momenten voller Freundschaft und Zusammenhalt. Da Flora immer mal mit anderen Personen unterwegs ist, um ihre Aufgaben zu erfüllen oder mehr über die neue Welt zu erfahren, lernt man die wichtigsten Figuren mit der Zeit recht gut kennen. Wobei einige ihre Geheimnisse noch zu verbergen scheinen und es nicht bei allen leicht fällt, sie einzuordnen.
Anhand der detaillierten, bildhaften Beschreibungen kann man den Personen auch recht leicht ihre Märchenfamilie zuordnen, was die Konstellation noch interessanter und facettenreicher macht.
Im Buch gibt es einige humorvolle Passagen, Augenblicke, in denen Flora gern verzweifeln möchte, bei all den neuen Dingen, die sie erfährt, aber auch Abschnitte, in denen es gefährlich und turbulent wird. Auch Liebesgefühle spielen zwischendurch eine Rolle und auch wenn die Anziehung immer wieder präsent ist und Flora von ihren Empfindungen berichtet, so hat es für mich in der Geschichte nie zu viel Raum eingenommen.
Besonders spannend fand ich die Einsätze rund um die magischen Gegenstände und die Entwicklungen rund um den Rosenkavalier, die durch Einschübe zwischen den Kapiteln verfolgt werden können.
Am Ende der Geschichte hat man viel über die Protagonistin, die Märchenlinien und erste Zusammenhänge der Magie erfahren, einige Geheimnisse wurden gelüftet, andere Dinge bleiben noch offen. Durch den angenehmen, flüssigen Schreibstil habe ich das Buch sehr zügig gelesen und bin richtig neugierig, wie es mit den Charakteren und den angedeuteten Handlungsverläufen weitergehen wird.
Fazit

Ein fesselnder, interessanter Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Ich mag die Märchenwelt sehr gern und empfand die Kombination von Märchenfiguren und „realer“ Welt als gelungen und angenehm. Es gibt noch so viel zu entdecken und auch zwischen den Charakteren wird es wohl noch einige spannende Entwicklungen geben. Gut gefällt mir auch die Mischung aus Liebesgeschichte, Fantasy und kleinem Kriminalfall.

Veröffentlicht am 25.09.2019

bewegend, berührend, toll geschrieben

The Light in Us
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Für Charlotte Conroy und Noah Lake verlief in der letzten Zeit leider nicht alles nach Plan. Charlotte hatte eine Karriere als Geigerin in Aussicht, bis sich in ihrem Leben plötzlich alles veränderte und ...

Für Charlotte Conroy und Noah Lake verlief in der letzten Zeit leider nicht alles nach Plan. Charlotte hatte eine Karriere als Geigerin in Aussicht, bis sich in ihrem Leben plötzlich alles veränderte und einen Teil ihrer Musik mit sich nahm. Noah war begeisterter Extremsportler, Journalist und Fotograf, bis zu dem Tag, als er die Gefahr unterschätzt und ein schwerer Unfall seine Lebensfreude und sein Augenlicht mit sich nahm.
Aus Charlottes finanzieller Not heraus kreuzen sich die Wege der beiden und obwohl Noah mehr als unfreundlich und abweisend ist, hat Charlotte nicht vor, ihren neuen Job sofort wieder an den Nagel zu hängen.

Nachdem „All In – Tausend Augenblicke“ mich sooo sehr berührt und zum Weinen gebracht hatte, war ich nun natürlich auch neugierig auf das neue Buch von Emma Scott. Ziemlich hohe Maßstäbe, die die Geschichte da hätte erfüllen müssen und leider nicht ganz erreichen konnte. Das macht das Buch jedoch nicht schlecht, es hat mich nur einfach nicht so extrem mit in den Strudel an Emotionen gezogen.

Der Schreibstil von Emma Scott ist wieder sehr angenehm, flüssig und emotionsgeladen. Es gibt einige witzige Passagen, die die oft trübe Grundstimmung etwas aufheitern, aber auch Momente, in denen man fast mit den Protagonisten weinen möchte. Die Fülle und Unterschiedlichkeit der Gefühle ist auch in dieser Geschichte wieder enorm. Die Charaktere leiden, hoffen, wachsen über sich hinaus, bauen sich gegenseitig auf, sorgen sich, fassen neuen Mut und haben so viel Herzblut zu geben.

Noah und Charlotte haben ganz unterschiedliche Schicksalsschläge hinter sich, die sie beide sehr prägen und beeinflussen. Bei Noah sind die Auswirkungen noch offensichtlicher, da seine Einschränkungen nach dem Unfall auch körperlicher Natur sind. Durch die beiden Ich-Perspektiven kann man sich gut in die Protagonisten hinein versetzen und es ist nachvollziehbar, wie schwer Noah unter dem Verlust zu leiden hat. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schlimm es für mich wäre, mein Augenlicht zu verlieren. Seine Verbitterung, Frustration und Wut werden immer wieder sehr greifbar und auch seine emotionalen Ausbrüche kann man ihm kaum übel nehmen. Umso bewegender und erstaunlicher ist seine Entwicklung, die er im Verlauf der Geschichte durchlebt. Ein sehr harter Kampf, der ihn immer wieder an seine mentalen Grenzen bringt.
Auch für Charlotte geht der Alltag nach ihrem Verlust nicht einfach weiter. Sie bemüht sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, unabhängig davon, ob sie nun die Dinge tut, die ihr wirklich Spaß machen. Als sie den Job bei Noah bekommt, bringt dieser neue Aufgaben und Ziele mit sich, befreit sie aus dem bisherigen Trott und gibt ihr auch wieder mehr Raum, wieder über ihre Träume nachzudenken. Man begleitet Charlotte sehr intensiv während der Geschichte und bekommt damit reichlich Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Sie ist eine tolle, herzensgute Protagonistin, die nicht so schnell aufgibt – zumindest nicht wenn es um Noah geht. Die Mischung aus Zerbrechlichkeit und innerer Stärke hat mich besonders begeistert. Charlotte ist genau der richtige Gegenpart für den mürrischen Noah.

Die Wege der Protagonisten im Buch sind sehr steinig, entbehrungsreich, aufwühlend und bewegend. Immer wieder müssen sie erkennen, dass nichts mehr ist, wie es einmal war, dass das aber nicht das Ende bedeutet, sondern eine Wendung und man nun das Leben mit anderen Dingen, neuen Zielen und Hoffnungen füllen kann. Alles in allem aber auf jeden Fall leichter gesagt, als getan. Charlotte und Noah zu begleiten war richtig schön und immer wieder sind die Emotionen von den Buchseiten auf mich übergeschwappt, auch wenn dieses Mal keine Tränen bei mir geflossen sind.

Fazit
Eine sehr intensive, bewegende, emotionsgeladene Geschichte mit sympathischen Charakteren, die schwer an ihren Schicksalen zu knabbern haben. Besonders die Entwicklungen der Figuren haben mich begeistert und waren durch die Ich-Perspektiven detailliert und nachvollziehbar dargestellt.
Auch wenn es mich nicht ganz so geflashed hat, wie All In, war dieses Buch einfach super schön und absolut lesenswert!