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Veröffentlicht am 08.02.2022

Spannender als der erste Band

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Rätselhaft! Elizabeth erhält eine Einladung von ihrem alten Freund Marcus Carmichael, der neu ist in Coopers Chase. Aber wie ist das möglich? Während ihrer Zeit beim MI5 wurde eben dieser tot aus der Themse ...

Rätselhaft! Elizabeth erhält eine Einladung von ihrem alten Freund Marcus Carmichael, der neu ist in Coopers Chase. Aber wie ist das möglich? Während ihrer Zeit beim MI5 wurde eben dieser tot aus der Themse gezogen. Doch der Mann hinter dem Namen ist ein alter Bekannter, der dringend Elizabeths Hilfe, weil er sich mit den falschen Leuten eingelassen hat. Es geht um Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund. Schneller als man glaubt, gibt es im Seniorenheim wieder einen Toten. Und obwohl auch einem Mitglied des Donnerstagsmordclubs nichts Gutes widerfährt, sind die vier fest entschlossen, in diesem Fall zu ermitteln.

Es ist einfach ein herrliches Wiedersehen mit den liebenswerten, schrulligen und neugierigen Lieblingssenioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim. Der Einstieg fällt sehr leicht, wenn man "Der Donnerstagsmordclub" gelesen hat, was ich empfehle, um die Geschichte voll ausschöpfen zu können. Die Geschichte wechselt auch diesmal in der Perspektive. Mal haben wir einen Erzähler, der uns die Ereignisse schildert, dann wieder Joyce, die uns auf ihre unnachahmliche, ausschweifende Weise mit ihren Tagebucheinträgen erhellt.

Das Buch beginnt gleich recht mysteriös mit der Einladung eines Toten und daraus entwickelt sich ein sehr kniffliger Fall, an dem nicht nur unsere bekannten Polizisten Chris und Donna beteiligt sind, sondern auch der MI5, ein reicher Typ, der zwischen Kriminellen vermittelt, und die New Yorker Mafia. Alle suchen nach den verschwundenen Diamanten. Zudem soll noch eine ortsansässige Drogenbaronin überführt werden. Und auch ein Täter, der sich an einem unserer Senioren vergreift, soll nicht ungeschoren davonkommen.

Der zweite Band ist stellenweise etwas brutaler als der erste, der doch recht "cosy" geblieben ist. Dafür ist er aber auch witziger, vor allem wenn es um Chris geht, der vor seiner neuen Freundin eine gute Figur machen will oder um Joyce, die als GreatJoy69 einen Instagram Account einrichtet. Ich musste mehr als einmal schmunzeln. Manche Sätze hauen die rüstigen Rentner einfach herrlich brottrocken heraus. Zudem gibt es in diesem verzwickten Fall mehr Rätsel zu lösen und es gilt unter der Vielzahl der Verdächtigen, den Täter ausfindig zu machen. Es ist nicht komplett unmöglich, als Leser den Täter zu erraten, aber es macht trotzdem unheimlich viel Spaß dabei zu sein, wenn alle Puzzleteilchen an die richtige Stelle rücken.

Der nicht so ausschweifende Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man das Buch nicht wirklich aus der Hand legen mag. Ich finde die Senioren einfach nur genial, weil nicht sie vom Ermitteln abhalten kann und sie kein Blatt vor den Mund nehmen, nicht mal, wenn der Gegner die Mafia ist. Und das Ende hat auch mehrere schöne Seiten...

Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Düsteres, fesselndes Abenteuer

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Zwölf hat den Eid der Jägerloge geschworen, der besagt, dass sie allen Clans gleichermaßen dient. Täglich übt das schroffe Mädchen mit den andern Jagdlingen mit ihren Äxten zu kämpfen. Doch weil sie so ...

Zwölf hat den Eid der Jägerloge geschworen, der besagt, dass sie allen Clans gleichermaßen dient. Täglich übt das schroffe Mädchen mit den andern Jagdlingen mit ihren Äxten zu kämpfen. Doch weil sie so verbissen ist, möchte niemand außer sieben, einem seltsamen Mädchen ohne jegliche Kampftauglichkeit, etwas mit ihr zu tun haben. Auch Trainerin Sieg und die Ältesten sind wenig begeistert von ihrem Verhalten. Während Zwölf eine weitere Strafe im Kerker absitzt, überfallen plötzlich Kobolde die uneinnehmbare Loge, töten eine der Ältesten und entführen Sieben. Für Zwölf steht fest, dass sie losziehen und sie retten muss. Unwerwartet bekommt sie Hilfe vom mächtigen Wächter der Loge, Gemeinsam folgen sie der Spur der Kobolde in den Frostigen Forst, wo noch mehr Gefahren lauern.

Ausgehend vom Cover und von der Dicke des Buches ging ich davon aus, dass es sich hier um ein Fantasy-Abenteuer für Kinder handelt, wie es sie viele gibt. Doch schon nach den ersten Seiten tauchte ich ein in eine überraschend düstere Welt, in der die Jägerloge mitverantwortlich ist für das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Clans. Die angriffslustige Zwölf erscheint zunächst einfach nur mürrisch, schnell merkt man jedoch, daß in ihr eine Wut brodelt, die nicht alltäglich ist. Die Autorin braucht nur wenige Sätze, um mich als Leser zu fesseln und mich in dieser unwirtlichen Welt voller Gefahren ankommen zu lassen. Der Schreibstil ist sehr spannend und ohne weitschweifige Details kommt in mir ein Gefühl der Bedrohung auf.

Die ganze Geschichte erinnert mich von der Atmosphäre her an "Herr der Ringe", nur nicht ganz so komplex, aber genauso großartig erdacht. Vor allem die vielen verschiedenen Wesen haben es mir angetan. Teilweise ist der Plot etwas gruselig und auch brutal, doch sehr faszinierend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Doch da war ich schon drin im Strudel der Ereignisse. Zusammen mit Zwölf und dem Wächter verfolgte ich die Spur der Kobolde und konnte so immer tiefer in die Welt eindringen und auch Zwölf und die anderen Charaktere besser kennenlernen, um dann doch festzustellen, dass nicht alles so ist wie es scheint. Toll, wie die Autorin hier bestimmte Erwartung durch mehrere Plot-Twists aushebelt.

Ein wirklich tolles und düsteres Abenteuer, für Jugendliche, aber auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten. Auch wenn manchmal, wie im richtigen Leben etwas der Zufall zu Hilfe kommt - unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Eine tolle Botschaft als Comic

nICHt genug (nICHt genug-Reihe - Band 1)
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Nathalie erlebt, was viele Kinder und Jugendliche durchmachen. Nach einem Schulwechsel hat ihre Freundin Lily plötzlich kein Interesse mehr an ihr, sondern hängt nur noch mit der stylischen Alex herum. ...

Nathalie erlebt, was viele Kinder und Jugendliche durchmachen. Nach einem Schulwechsel hat ihre Freundin Lily plötzlich kein Interesse mehr an ihr, sondern hängt nur noch mit der stylischen Alex herum. Nathalie, die ohnehin schon immer denkt, dass sie nicht gut genug ist und nichts besonders gut kann, fühlt sich dadurch bestätigt. Ihr Selbstwertgefühl ist am Boden. Verzweifelt versucht sie ihre Freundin zurückzugewinnen, indem sie versucht, so zu sein, wie sie denkt, dass Lily sie haben will. Dabei merkt sie gar nicht, dass es in ihrem Umfeld bereits andere Mitschüler gibt, die sie gar nicht doof finden, sondern so mögen, wie sie ist. Sie geben ihr auch den Mut zu zeigen, was sie wirklich kann.

Das Buch fiel mir schon allein wegen des pinken Covers sofort auf. Noch ansprechender fand ich allerdings den Titel und den Gesichtsausdruck von Nathalie. Nicht genug... das fühlt vermutlich jedes Kind mehr als einmal in seinem Leben, vor allem wenn es um das eigene soziale Umfeld geht. Wie oft versucht man, es anderen recht zu machen und sich zu verstellen, nur um dazuzugehören? Ich fühlte mich sofort in die Schulzeit zurückversetzt. Schon allein deshalb finde ich es toll, dass es zu diesem Thema nun ein Buch gibt, aber nicht irgendeines. Nein, es ist ein Buch, das komplett in Comicform geschrieben und gezeichnet ist. Genial, eine wichtige Botschaft für Heranwachsende, die nicht auf 300 dicht beschriebenen Seiten präsentiert wird, sondern ganz zielgruppengerecht in einen Comic gepackt ist. Das schreckt nicht ab, im Gegenteil, man steckt gleich die Nase hinein, um zu schmökern.

Die Illustrationen finde ich dabei sehr gelungen. Vor allem die Unterschiedlichen Gefühle der Protagonistin Nathalie sind einfach, aber sehr wirkungsvoll dargestellt. Man leidet mit ihr, aber man freut sich auch, wenn sie erkennt, dass es gar nicht so schlimm ist, man selbst zu sein. Zudem gibt es ein paar sehr lustige Szenen, die das ernste Thema sehr gut wieder auflockern. Die Episoden zwischen Hund und Katze sind einfach zum Kichern.

Auch wenn das Happy End vielleicht nicht immer sofort für jeden mit ähnlichen Problemen möglich ist, macht dieser Comic doch Mut und zeigt Betroffenen, dass sie nicht allein sind, sondern dass es vielen Kindern so geht. Auch drängt sie keiner, sich bewusst zu werden, es gibt keine Mitschüler, Lehrer, Eltern oder andere mit erhobenem Zeigefinger. Sich selbst treu zu bleiben ist eher eine Botschaft, die hier in individuellem Tempo zum Leser vordringen und sich entfalten kann. Sehr geschickt gemacht. Ein gelungenes und empfehlenswertes Comic-Buch

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Verführt Pferdefans zum Lesen

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 6: Pferde
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Dies ist nun schon der sechste Band aus der neuen Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser-Reihe und er befasst sich mit einem Tier, das viele kleine Fans hat. Es geht um Pferde. Die Reihenzughörigkeit und das ...

Dies ist nun schon der sechste Band aus der neuen Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser-Reihe und er befasst sich mit einem Tier, das viele kleine Fans hat. Es geht um Pferde. Die Reihenzughörigkeit und das Thema erkennt man auf den ersten Blick. Auch innen ist das Buch ähnlich aufgebaut, wie die Vorgängerbände. Neben ganz viel Sachinformationen über das Pferd in großer Fibelschrift, gibt es wieder jede Menge Rätsel zur Auflockerung, Überprüfung und Festigung des Gelesenen. Auch die obligatorische Stickerseite ist wieder mit dabei. Wunderschöne Illustrationen und einige Fotos unterstützen das Verständnis des Textes, der kindgerecht formuliert ist. Natürlich enthält er auch einige Fachbegriffe, die jedoch immer erklärt werden. Ein Inhaltsverzeichnis hilft bei der Orientierung. Das Buch bietet Sachtexte zu Merkmalen und Herkunft von Pferden, zum Verhalten des Tieres, zur Pflege und zum Reiten.

Meine Tochter war gleich total begeistert, dass es jetzt auch einen Band über Pferde gibt. Zwar reitet sie nicht so oft, interessiert sich aber sehr für diese schönen Tiere. Das Buch wollte sie unbedingt sofort lesen und hat es ziemlich schnell verschlungen. Ab und zu habe ich bei Fachbegriffen mitgeholfen. Für mich ist es aber ganz wichtig, dass die Kinder auch mit Sachtexten zurecht kommen und diese auch verstehen.

Dafür sind wiederum die Rätsel gut, welche teilweise recht knifflig sind. Die Informationen sind wirklich gut aufbereitet, manches wusste ich selbst auch noch nicht und so konnten wir gemeinsam noch was dazu lernen. Der Knoten zum Anbinden von Pferden musste da natürlich auch noch probiert werden, was nur nach den Bildern gar nicht so einfach war. Die Stickerseite war nach der Anstrengung noch eine kleine Belohnung.

Insgesamt bin ich wirklich begeistert, dass Erstleser durch so ein Buch die Möglichkeit bekommen, sich selbst Wissen anzueignen. Auch für Referate in der Grundschule kann ich mir das Buch gut vorstellen. Es ist super, dass die meisten Ravensburger Bücher - so auch dieses - bereits zum Erscheinungstag bei Antolin gelistet sind. Es motiviert meine Tochter noch zusätzlich, dass sie dort noch Punkte sammeln kann. Von uns bekommt das Buch die 5 Sterne, die es verdient.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Muss für Thriller-Fans!

Thirteen
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Eddie Flynn, ehemaliger Trickbetrüger und nun Strafverteidiger für die eher wenig Privilegierten, wird vom Anwalt eines Filmstars für dessen Verteidigung angeworben. Robert Solomon soll seine Frau und ...

Eddie Flynn, ehemaliger Trickbetrüger und nun Strafverteidiger für die eher wenig Privilegierten, wird vom Anwalt eines Filmstars für dessen Verteidigung angeworben. Robert Solomon soll seine Frau und deren Liebhaber auf brutale Weise ermordet haben. Am Tatort fanden sich Beweise, die dies eindeutig zu belegen scheinen. Eddys Aufgabe ist es nun eigentlich, die ermittelnden Beamten der Polizei vor Gericht zu diskreditieren, doch schon bald fallen ihm Ungereimtheiten auf. Kann es wirklich sein, dass Solomons Verurteilung Teil des perfiden Plans eines Serienmörders ist?

Die Idee hinter diesem Thriller hat mich sofort angesprochen, weil sie einen erfrischend anderen Ansatz verfolgt, als die meisten Thriller. Zudem war der Ermittler mal kein Detective oder Gerichtsmediziner, sondern ein Strafverteidiger. Und was für einer. Von Anfang an überzeugt mich Eddie Flynn in der Rolle des ehemaligen Trickbetrügers, der dann jedoch seine Talente für die Verteidigung von Menschen nutzt, die er für unschuldig hält. Überhaupt gefällt mir sein "Wertesystem". Er will nichts darstellen, keine große Publicity. Im Gegenteil: Er möchte eigentlich nur einen ruhigen Job ergattern, damit er seine Frau und Tochter zurückgewinnen kann, die er in Gefahr gebracht hatte, so dass sie ihn verließen. Darauf folgte ein Absturz in den Alkoholmissbrauch etc. Auch diese persönliche Komponente passt perfekt und lässt den Menschen Eddie Flynn sehr authentisch und sympathisch wirken.

Am besten aber sind seine Methoden vor Gericht, sein Auge für Beweise und seine unkonventionelle Art, die Geschworenen für seine Theorien einzunehmen. Er besitzt Raffinesse und so bringt er den Fall Stück für Stück vorwärts. Immer wenn man meint, jetzt aber, passiert jedoch Unvorhersehbares. Kein Wunder, denn Flynns Gegner ist ein perfider Serienkiller, der unbedingt möchte, dass der Schauspieler Solomon verurteilt wird. Dafür gibt er wirklich alles. Teilweise habe ich mich wirklich vor diesem personifizierten Bösen gegruselt. Dieser Mann geht buchstäblich über Leichen und das nicht zu knapp, um sein Ziel zu erreichen.

Neben den beiden "Gegnern" gibt es eine Fülle an toll dargestellten Nebencharakteren, die dabei helfen, die Handlung ungebremst voranzutreiben. Teilweise bleibt einem da wirklich der Atem weg und die letzten 300 Seiten bin ich einfach nur noch durch diesen wendungsreichen Plot gerauscht. Und immer wenn ich dachte, jetzt haben wir das Ende erreicht, legte Steve Cavanagh noch einen drauf. Seine detailierte, emotionsgeladene, aber dabei sogartige Schreibweise hat dafür gesorgt, dass mir so manches Mal ein Schauer über den Rücken lief. Plötzlich sieht man in jedem Satz mögliche Bedrohungen für die Charaktere. Wenn man also nicht die ganze Nacht durch lesen möchte, sollte man rechtzeitig mit dem Buch beginnen. Ich konnte erst aufhören, als die letzte Seite umgeblättert war.

Ich hoffe ganz stark, dass auch die anderen beiden Bücher des Autors bald folgen. In mir haben Cavanagh und sein Strafverteidiger Eddie Flynn auf jeden Fall einen treuen Leser gefunden, der unbedingt weitere solch atemberaubend spannende Fälle lesen möchte.

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