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Veröffentlicht am 17.04.2024

Typischer Einstiegsband mit ersten Erfahrungen im Anderwald

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin
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Als Fiona und ihre Freunde Jakob und Olivia im Wald spielen, entdeckt Fiona ein altes Steintor, durch das sie auf wundersame Weise in einen Teil des Waldes gelangt, den sie bisher nicht kennt, den Anderwald. ...

Als Fiona und ihre Freunde Jakob und Olivia im Wald spielen, entdeckt Fiona ein altes Steintor, durch das sie auf wundersame Weise in einen Teil des Waldes gelangt, den sie bisher nicht kennt, den Anderwald. Dort begegnet ihr ein Wolf und sie flüchtet ängstlich. Wieder zurück stellt sie fest, dass außer ihr niemand das Tor sehen kann. Von da an versuchen die Freunde mehr über den Anderwald zu erfahren. Weitere Besuche bringen Erstaunliches zu Tage, doch sorgt die Ungerechtigkeit, dass nur Fiona in den Anderwald reisen kann, auch für Unmut unter den Freunden. Welche Aufgabe Fiona wohl mit dem geheimnisvollen Stück Natur verbindet?

Ich habe mich vorwiegend für das Buch interessiert, da meine Tochter ein großer Wolfsfan ist und ich es wichtig finde, dass Kinder die Verbundenheit zur Natur nicht verlieren. Die Inhaltsangabe deutete an, dass Fiona hier einiges über den Wald herausfindet, ihm irgendwie helfen muss und das hat die Neugier dann vollends geweckt. Das saftig grüne Cover mit der Silberwölfin hat uns richtig gut gefallen. Die Geschiche startet auch recht spannend und ist dabei nicht allzu schwer zu lesen. Schwarz-grüne Illustrationen sorgen für Auflockerung und eine "waldige" Atmosphäre. Für gute Leserinnen ab 8, aber spätestens ab 9 Jahren ist das Buch geeignet, da das Protagonistinnen-Trio aus Fiona, Jakob und Olivia besteht, die die besten Freunde sind. Fionas Familie ist sehr naturverbunden, der Papa ein Vogelforscher, die Mama beschäftigt sich mit Kräuterkunde. Auch Fiona ist gern draußen und fasziniert von ihrer Entdeckung. Dabei hat sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, ist hilfbereit und steht für ihre Sache ein. Jakob kennt sich super mit Pflanzen aus und ist auch sonst ein schlaues Kerlchen, dafür aber auch etwas ängstlich. Olivia ist die Draufgängerin, sportlich und mutig. Die Eigenschaften der drei ergänzen sich perfekt, doch je länger Olivia und Jakob nur vor dem Tor wartend Fionas Abenteuer verpassen, desto schwieriger wird die Stimmung. Das war für uns nachvollziehbar und auch, dass die Kinder nach einer Lösung suchen.

Die Nebencharaktere sind leider etwas klischeehaft. Da gibt es in der Schule die reichen und sehr fiesen Zwillinge, die nicht davor zurückschrecken, sogar einen Klassenkameraden im Rollstuhl zu piesacken. Ein bisschen schade dabei ist, dass das zwar als negativ dargestellt, im weiteren Verlauf aber auch nicht weiter aufgegriffen wird. Auch Olivias und Jakobs Wunsch, mit Fiona in den Anderwald zu reisen, ist ein Problem, das mir zu halbherzig angepackt wird. Die Besuche Fionas im Anderwald sind magisch und malerisch beschrieben, allerdings passiert auch hier in diesem ersten Band weniger als erhofft. Dem Wolf begegnet Fiona natürlich nicht nur einmal. Alles, was sie erlebt hat einen esoterischen Touch, da es viel um Gefühle geht, aber lange nichts Greifbares folgt. Es sind mehr die Naturbeschreibungen, die kurzen Kapitel, in denen die Pflanzen von einer Gefahr wispern und Hilfe herbeisehnen, die den Reiz des Buches ausmachen. Denn im Anderwald gibt es tatsächlich etwas Böses, doch was das ist, erfährt man sehr spät. Daher ist der erste Band in meinen Augen wirklich eine typische Einführung in den Anderwald, bei Fantasy würde man sagen, die Charaktere werden vorgestellt und dann geht es ans Worldbuilding. Wirklich Action mit Wolf, so wie wir uns das gedacht haben, gibt es also nicht und man muss wohl den zweiten Band lesen, um das wirkliche Abenteuer der drei Freunde erleben zu können. Daher gibt es für den Einführungsband auch erstmal 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein guter, aber nicht der beste Fall

Kalte, kalte Knochen
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Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand ...

Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand hat Tempe ein Päckchen mit einem herausgetrennten Augapfel auf die Türschwelle gelegt. Zunächst gibt es keine Anhaltspunkte, bis die forensische Anthropologin etwas an dem Auge entdeckt. Während sie die Sorge um ihre Tochter umtreibt, die von ihren Kriegseinsätzen traumatisiert zu sein scheint, wird in einem Nationalpark ein Eimer gefunden, in dem menschliche Überreste vermutet werden. Und das bleibt nicht der letzte seltsame Todesfall. Tempe findet keine Übereinstimmungen zwischen den Fällen, doch in ihr keimt langsam ein Verdacht, der ihr Angst macht. Dann ist Katy plötzlich spurlos verschwunden.

Ich verfolge die Reihe um die forensische Anthropologin Tempe Brennan schon länger. Mal sind ihre Fälle grandios und fesselnd, mal plätschern sie eher dahin. Diesmal hätte ich vom Klappentext her wieder mit einem spannenden Highlight gerechnet und so beginnt das Buch auch gleich mit dem makaberen Augapfelfund. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier eine unsichtbare Bedrohung auf Tempe zukommt, doch so richtig greifbar ist das Ganze nicht. Viel dreht sich dann auch um ihre Tochter Katy, die nach mehreren Einsätzen in Afghanistan der Army den Rücken gekehrt hat und nun in der Nähe wohnt, sich zudem ehrenamtlich um obdachlose Veteranen kümmert. Doch auch dabei scheint ihr etwas oder jemand Angst zu machen. Die Atmosphäre in dem Fall fand ich recht seltsam. Zudem wiederholten sich manche Abläufe auf für mich nervige Weise. Oft ging es ums Einkaufen oder Essen bestellen. Es zog sich somit.

Jedes Mal, wenn wieder ein Leichenfund passierte, hoffte ich darauf, dass die Story etwas mehr Fahrt aufnimmt, oder dass Tempe mit ihrem unübertroffenen forensischen Wissen loslegt, aber irgendwie konnte mich dieser Fall nicht so packen wie manch anderer aus der Reihe. Etwas mehr Dramatik kam erst in der zweiten Hälfte auf, als Tempe ihre Tochter vermisst. Die Suche nach ihr wirkte zwar etwas konstruiert, aber die Sorgen waren verständlich. Irgendwann ist es dann soweit und Temperance erkennt einen Zusammenhang zwischen all den unterschiedlichen Fällen und der löste dann doch noch etwas Gänsehaut aus. Am Ende war der Fall in Ordnung, aber eben kein Highlight aus der Feder von Kathy Reichs. Mir fehlte ein bisschen das Mitermitteln. Dennoch ein solider Reihentitel vor allem für Fans von Temperance Brennan. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Hat Potential, das am Ende nicht ausgeschöpft wird

Flame & Arrow, Band 2: Elfenkriegerin
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Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ...

Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ohne dass sie dafür verantwortlich gemacht werden kann. So will sie auch Kailey wegen angeblich eigenmächtigen Handels festnehmen und hinrichten lassen. Ihr Onkel rettet sie und es bleibt ihr nur eine Wahl. Sie muss zu dem Drachen gelangen, um Aidens Schwester Sharni zu warnen. Doch wie sollte die ihr glauben, nachdem sie vom Schicksal ihres Bruders erfahren hat. Die Zeit drängt, denn die Fae-Königin bereitet sich auf einen baldigen Kampf und die Auslöschung der Drachen vor.

Ich brauchte eine Zeit lang, um wieder in die Handlung hineinzufinden. Das Ende des ersten Bandes hatte ich aber noch im Kopf und dachte mir schon, dass es so kommen wird, wie es dann in Band zwei weiterging. Die äußerst verzwickte Situation von Kailey, die von ihrer eigenen Königin verfolgt wird und von Aidens Drachenschwester gehasst, macht die Geschichte anfangs spannend, denn niemand vertraut ihr nach dem Verrat so wirklich. Auch Sharni, Aidens Schwester hat einige Probleme, sich im Hort der Drachen zu behaupten. Da gibt es so einige unschöne Überraschungen. Viele Handlungsweisen der Protagonistinnen sind nur allzu verständlich und zunächst traut niemand dem anderen, was sich als gar nicht mal so dumm herausstellt.

Der Schreibstil von Sandra Grauer ist auch in diesem Band wieder gut lesbar und flüssig. Sie schafft es, dass man sich vor allem das Seelenleben der Protagonist
innen gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen kann. Auch kommt es zu gut beschriebenen Kampfszenen und auch Charaktere aus dem Vorgängerband werden mit eingebunden. Dazu noch weiter aus Grauers großer Fantasy-Welt. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es allerdings nur noch um Kampfmanöver, deren Ausgang lange auf sich warten ließ und mich nicht wirklich überzeugen konnte. Es ging doch alles sehr schnell und am überraschendsten waren die letzten Seiten. Das passte für mich irgendwie nicht so recht. Nachdem ich aber jetzt auch Flower & Bones 1 gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass dieser Band nur eine Art Vorbereitung dafür war. Insgesamt noch ganz gut. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Schöner, aber sehr ruhiger zweiter Band der Seelenpferde

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 2: Wüstentochter (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdebuch-Fantasy ab 10 Jahre)
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Fiona ist in Ventusia angekommen und fühlt sich dort wohl. Doch sie und ihre Freunde haben die Aufgabe weitere Mädchen in der Welt der Menschen zu suchen und diese nach Ventusia zurückzubringen. Ihr Ziel ...

Fiona ist in Ventusia angekommen und fühlt sich dort wohl. Doch sie und ihre Freunde haben die Aufgabe weitere Mädchen in der Welt der Menschen zu suchen und diese nach Ventusia zurückzubringen. Ihr Ziel ist Mira, die vor dem Krieg in ihrem Land nach Deutschland flüchten musste. Sie hat Schreckliches erlebt und ist daher immer auf der Hut. Von Pferden hält sie sich besonders fern. Etwas in ihrer Vergangenheit hat ihr die Freude an ihnen genommen. Als immer wieder ein Schimmel in ihrer Nähe auftaucht wähnt sie sich in Gefahr, bis sie merkt, dass er kein normales Pferd ist. Sie erfährt, dass noch etwas viel Gefährlicheres in der Nachbarschaft unterwegs ist.

Der erste Band der Seelenpferde endete relativ offen, so dass ich neugierig war, wie es in Ventusia und mit der Suche nach den versteckten Mädchen weitergeht. Vor allem Fionas Schicksal und das Rennen, bei dem 7 Mädchen antreten müssen, reizten mich. Allerdings geht es in diesem Band in weiten Teilen recht ruhig zu. Bis auf die Bedrohung für das Flüchtlingsmädchen Mira gibt es wenig Höhepunkte im Spannungsbogen. Der Schreibstil und die Handlung sind ähnlich wie im ersten Band. Sehr ausführlich geht es um Miras Gedanken, was einerseits toll ist, weil sich die Autorin versucht, in die Rolle als Flüchtling hineinzuversetzen und das vielleicht das Verständnis junger Leser*innen für sie verbessert, andererseits ist manches doch recht idealtypisch beschrieben, wie z.B. der große Zusammenhalt der Einwohner ihres Heimes, wo es immer friedlich zugeht. Aber insgesamt finde ich es gut, dass die Autorin diese Personenkonstellation und Umgebung gewählt hat. Die Biographie von Mira ist sehr interessant.

Auch die Emotionen bringt Jennifer Benkau gut rüber. Leider entwickelt sich aber die Handlung für mich zu wenig weiter. Tatsächlich geht es nur um die Auffindung und Überredung MIras, mit nach Ventusia zu kommen und ihr Seelenpferd zu finden. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, bedeutet das, dass wir noch 5 solche Suchen erleben werden, bevor die Reihe zu einem Finale kommt und das wäre dann doch etwas eintönig. Etwas mehr Fortschritt im Plot wäre mir lieber. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Modern interpretierte indische Küche

Easy Indien
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Von Alex Wahi habe ich schon ein Kochbuch, nämlich Wahi, von dem ich recht begeistert war. Ich liebe die indische Küche und war begeistert, dass sich das neue Buch des Fernsehkochs und Gastronomen dieser ...

Von Alex Wahi habe ich schon ein Kochbuch, nämlich Wahi, von dem ich recht begeistert war. Ich liebe die indische Küche und war begeistert, dass sich das neue Buch des Fernsehkochs und Gastronomen dieser widmet. Trotz seiner indischen Wurzeln betont Wahi gleich im Vorwort, dass wohl kein Inder die indische Küche in ihrer Gänze kennt. Jede Region hat eigene typische Gerichte. Wahi versucht hier nun die traditionellen Gerichte modern zu interpretieren. Dabei achtet er auch darauf, dass sehr spezielle Zutaten, die man nur online erhalten kann durch einfach erhältliche ersetzt werden. Dazu packt er noch seinen eigenen Style. Heraus kommt eine etwas eigenwillige Zusammenstellung verschiedenster Gerichte von den Grundlagenrezepten über Snacks und Streetfood, Beilagen, Fleisch & Fisch, Vegetarisch & Vegan bis hin zu Drinks & Sweets. Komischerweise erfolgen Geschichten und Hinweise zu den Gerichten erst immer auf einer Themenseite nach den Rezepten, was mich anfangs etwas irritiert hat. Z. B. kommt erst das Rezept für den indischen Frischkäse Paneer, später steht im Text, dass wir herausfinden werden, wie Paneer hergestellt wird. Das ist mir zu dem Zeitpunkt aber schon bekannt.

Eigenwillig finde ich die Zusammenstellung, da die Rezepte doch stark den Stempel des Verfassers tragen und oft dasselbe Gericht in mehreren Varianten enthalten ist, z. B. die Samosa in vegan, vegetarisch und mit Fleisch. Da hätte man in einem anderen Kochbuch einfach das Grundrezept und drei verschiedene Füllvarianten gefunden. Hier ist jede ein eigenes Rezept. Auch beim Naan-Brot gibt es mehrere Rezepte. Die Hauptgerichte oder die typischen Speisen, die man beim Inder gern isst, kommen hingegen etwas zu kurz. Geschmacklich kann man nicht meckern, da versteht Wahi sein Handwerk. Das Mango Malai Chicken ist ein Gedicht, ebenso die Linsen Falafeln. Auch sind die meisten Rezepte leicht verständlich und können gut nachgekocht werden. Optisch bleibt das Buch nahe am tatsächlichen Aussehen der fertigen Speisen, insofern auch authentisch, doch wirkt manches etwas lieblos angerichtet und nicht so einladend. Dabei haben wir nichts probiert, was nicht geschmeckt hat.

Der Aufbau der Rezepte beinhaltet alle nötigen Informationen: Portionsangabe, Zubereitungszeiten, Nährwertangabe, Zutatenliste, Zubereitungsanleitung in nummerierten Schritten und ggf. Tipps zu Varianten, Verfeinerungen, Feinheiten usw. Trotzdem kommt das Buch bei mir über die 3,5 Sterne nicht hinaus.

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