Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2022

Ruhige, aber aufwühlende Geschichte

Die geheimnisvollen Briefe der Margaret Small
0

Mit 7 Jahren wir Margaret Small "verschwunden". Das Mädchen mit Lernschwierigkeiten, das bisher notgedrungen bei der Großmutter lebte, wird ins St. Mary's gebracht, eine Klinik für beeinträchtigte Menschen ...

Mit 7 Jahren wir Margaret Small "verschwunden". Das Mädchen mit Lernschwierigkeiten, das bisher notgedrungen bei der Großmutter lebte, wird ins St. Mary's gebracht, eine Klinik für beeinträchtigte Menschen aller Art. 68 Jahre später erhält die nun 75 Jahre alte Margaret, die nun zufrieden in einer eigenen Wohnung selbstbestimmt lebt, seltsame Briefe. Alle sind unterschrieben mit C. Da sie nicht lesen kann, vertraut sie sich irgendwann ihrem Helfer Wayne an. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Absender. Doch das führt auch dazu, dass Margaret sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Geheimnisvolle Briefe schon im Titel wecken bei mir sofort Neugier, da ich dann von einem spannenden Familiengeheimnis ausgehe. Auch das Cover finde ich einfach nur wunderschön und sehr geschmackvoll gestaltet. Tatsäch lich beginnt die Geschichte mit einer Unbekannten, die die Protagonistin Margaret beobachtet, aber nicht auf sie zugeht. Schon folgt der erste Rückblick in Margarets Vergangenheit und schnell wird klar, dass ihr Leben kein leichtes war und den Leser aufwühlen wird. Der Leser erfährt, wie Margaret in eine Klinik für Menschen mit Lernschwierigkeiten kam. In einer weiteren Erzählebene lernt man die Margaret von heute kennen, eine Frau, die zwar nicht lesen kann, aber die kleinen Dinge des Lebens schätzt. Doch ständig ist da ihre Unsicherheit, ob sie gewisse Herausforderungen des Lebens meistern kann. Je weiter man liest, umso klarer wird, woher die Zweifel kommen.

Immer wieder wechseln sich Vergangenheit, Gegenwart und der Briefschreiber, der nur mit C. unterzeichnet, ab, wobei vor allem die Zeit in St. Mary's dem Leser so manches Mal einiges abverlangt. Sehr viele schlimme Begebenheiten, die mich berührt haben, aber auch manch schöner Moment säumen Margarets Lebensweg. Obwohl alles sehr ruhig geschildert wird, war Vieles beim Lesen dennoch sehr aufwühlend und ergreifend. Mir war nicht klar, welches Schicksal Menschen mit "Lernschwierigkeiten" und anderen Beeinträchtigungen, vor allem Frauen, damals erdulden mussten. Man leidet förmlich mit. Bald hatte ich eine leise Vermutung, wer sich hinter den Briefen verbergen könnte, doch am Ende lag ich leider falsch. Trotzdem kann ich mit dem tatsächlichen Schluss gut leben. Er sorgt dafür, dass man mit den Ereignissen halbwegs Frieden schließen kann.

Ein Buch, das so ganz anders war als erwartet und sicher nicht als Wohlfühlroman durchgeht. Sehr interessant war auch das Nachwort des Autors, das Anklingen lässt, dass sich viele wahre Begebenheiten in der Handlung wiederfinden. Die Schilderung des Zeitabschnitts in England und des Systems, in dem nicht wenige Menschen "verschwunden" sind, fand ich hochinteressant, schockierend und sehr bewegend und die Stärke, mit der die Protagonistin ihr Schicksal annimmt, hat mich beeindruckt und auch mal zu Tränen gerührt. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2022

Perfekt gegen Schlangeweile

Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE
0

Das NEINhorn und die KönigsDOCHter streiten mal wieder so lange, bis sie gar nicht mehr wissen warum. Selbst als der WASbär ihnen eine Freude machen will, enden die beiden in einer Balgerei. Das ist dem ...

Das NEINhorn und die KönigsDOCHter streiten mal wieder so lange, bis sie gar nicht mehr wissen warum. Selbst als der WASbär ihnen eine Freude machen will, enden die beiden in einer Balgerei. Das ist dem NEINhorn echt zu doof. Es zieht alleine los und trifft im Dschungel eine Schlange. Auch der SchLANGEWEILE ist langweilig und obwohl das NEINhorn viele Vorschläge macht sagt die SchLANGEWEILE immer nein und die Langeweile wickelt das NEINhorn ein. Doch dann reißt es sich los und wandert bis zum wunderlichen Vulkan. Ist das toll hier, das müssen unbedingt seine Freunde sehen. Denn wenn man nicht alleine ist, hat es die SchLANGEWEILE viel schwerer.

Schon der erste Band des NEINhorns hat uns seinerzeit mit den tollen Namen, den darin enthaltenen Wortspielen und den teils waghalsigen Dialogen super gefallen. Nun hat Marc-Uwe Kling dem NEINhorn erneut eine Geschichte auf den Leib geschrieben. Und wieder sind wir richtig begeistert. Es geht um Streit unter Freunden, der eigentlich nur entsteht, weil ihnen langweilig ist. Auch zeigt sie, dass es nicht gelingt, der Langeweile, hier in Form einer Schlange mit Sprachfehler, zu entkommen, wenn man auf nichts Lust hat oder niemand zum Mitmachen da ist. Mit viel Sprachwitz und der gewohnt etwas nörgeligen Art des Neinhorns merken Kinder schnell, dass sie selbst etwas gegen Langeweile tun können. Die bunten Figuren mit den eher zarten Hintergründen sind einfach hübsch anzuschauen und vor allem die Schlange lässt uns schmunzeln und wirkt gleichzeitig sehr gefährlich, weil sie das NEINhorn einlullt. Auf einer großen Aufklappseite kann man das Land der KönigsDOCHter aus der Vogelperspektive bestaunen. 

Die Botschaft gegen Ende der Geschichte finden wir treffend. Und weil es um Langeweile geht, sorgt der Autor gleich dafür, dass nach dem Lesen keine aufkommt, indem er am Schluss ein paar Beschäftigungsmöglichkeiten einbindet. Man kann einen Steckbrief schreiben, kleine rote Mützen im Buch suchen oder das richtig toll gemachte SchLEITERSPIEL spielen, das in Form der SchLANGEWEILE richtig cool aussieht. Eine kurze Anleitung ist dabei. Für uns ein rundum gelungener, witziger Vorlesespaß. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Witzige und actionreiche Fortsetzung

Tagebuch eines Noobs Kriegers – Der Comic Bd. 3 - Quer durch die Wüste
0

Minus, Zombie Blurp und Kriegerin Malvine sind happy. Endlich haben sie ein Enderauge, um das Portal zum Enderdrachen zu öffnen. Nur muss man den Eingang erstmal finden. Zudem ist Monsterzahn verschwunden. ...

Minus, Zombie Blurp und Kriegerin Malvine sind happy. Endlich haben sie ein Enderauge, um das Portal zum Enderdrachen zu öffnen. Nur muss man den Eingang erstmal finden. Zudem ist Monsterzahn verschwunden. Der ist Malvines altem Rivalen, dem Profikrieger Alberick in die Arme gelaufen. Mit seiner Auszubildenden Bagel nimmt er die Verfolgung der drei Helden auf. Er hasst Zombies und will Minus' Plan den Enderdrachen zu besiegen unbedingt scheitern lassen.

Das Warten auf den dritten Band der Comic-Adaption von Cube: Kids "Tagebuch eines (Noobs) Kriegers-Reihe hat sich gelohnt. Die Geschichte geht vom zweiten beinahe nahtlos in den dritten Band über, so dass es sich echt lohnt, die vorherigen Bände (nochmal) zu lesen. Schon am Cover sieht man, dass Minus, Blurp und Malvine nun mit einem Enderauge ausgestattet sind. So steht dem Betreten des Endes nichts mehr im Weg. Wer die Reihe verfolgt, weiß aber, dass Malvines Orientierungssinn nicht gerade der beste ist, was manchmal für Slapstick-artige Einlagen sorgt. Die drei Anti-Helden zusammen sind wirklich witzig, die Dialoge dabei kurz und schlagfertig.

Spannung und Action bringt Malvines Erzrivale Alberik in die Geschichte. Dieser würde alles tun, um die mit einem Zombie sympathisierende Kriegerin aufzuhalten. So kommt es zu richtig actiongeladenen Szenen und es rumst ganz gewaltig. Zudem kommt noch die neunmalkluge Bagel als neuer Charakter hinzu, die zwar viel theoretisches Wissen, aber eher wenig Kampferfahrung besitzt. Klingt chaotisch, ist auch manchmal so und das finden wir super.

Noch genialer allerdings ist die zeichnerische Umsetzung. Die Minecraft-Welt ist wieder sehr gut getroffen, alles wirkt sehr "cubig" und in ruhigen Szenen beinahe idyllisch. Jede Änderung der Umgebung ist jedoch sofort wahrnehmbar. Wüste, unterirdisches Versteck, dunkle Gänge, egal, die Stimmung passt immer perfekt. Besonders gefällt uns die Kolorierung. Das Spiel mit dem Licht ist total cool. Super gelungen sind auch die Action- oder Kampfszenen, sowie die verschiedenen Stimmungen der Charaktere, die man sehr gut an der Mimik der Figuren ablesen kann. Zudem hält die Geschichte einige böse Überraschungen bereit.

Die Reihe um Minus, Blurp und Malvine mögen wir total gern und bei diesem Ende sind wir gespannt wie es weiter geht. Ein echt witziger Comic nicht nur für Kinder. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2022

Wieder zauberhaft und spannend

Flora Flitzebesen (Leseanfänger Bd. 3)
0

Flora und ihre Freunde besuchen den Jahrmarkt in Hexenrosenstadt. Da gibt es jede Menge Buden und tolle Attraktionen. An der Ballon-Wurfbude der netten Olga treffen die Kinder auf den kleinen Feux Felix ...

Flora und ihre Freunde besuchen den Jahrmarkt in Hexenrosenstadt. Da gibt es jede Menge Buden und tolle Attraktionen. An der Ballon-Wurfbude der netten Olga treffen die Kinder auf den kleinen Feux Felix aus dem Efeuwald. Kurz darauf ist er spurlos verschwunden. Ist ihm etwas zugestoßen? Natürlich machen sich Flora und die anderen sofort an die Suche. Zum Glück haben sie eine Wahrsage-Tinktur und den alten Drachenkessel. So können sie den Hinweisen folgen. Sie müssen sich beeilen, denn der Feux schwebt in großer Gefahr.

Der dritte Band aus der Reihe "Flora Flitzebesen für Erstleser" war für uns ein Muss. Schon allein das Cover ist immer ein Hingucker. Es ist mit seiner Silberprägung und dem tollen Titelbild wieder super gelungen und zieht kleine Leser magisch an. Meine Tochter motiviert die schöne Aufmachung sehr. Und natürlich kennt sie Flora jetzt schon und weiß, dass sie immer tolle Abenteuer erlebt. So auch wieder in diesem Band, in dem wir den kleinen Feux Felix kennenlernen, der uns sofort ans Herz gewachsen ist mit seinen grünen Haaren und dem Laubkleid. Doch dann ist er verschwunden und es ist sehr spannend mitzuverfolgen, wie Flora und ihre Freunde ihr Bestes geben, um dem kleinen Fabelwesen zu helfen.

Nebenbei erwähnt dieser Band auch schwarze Hexenmagie und zeigt sehr schön unterschwellig, dass böse Taten sich oft rächen, Freundlichkeit gegenüber anderen aber dazu beiträgt, dass wir glücklicher und zufriedener sind. Ebenfalls ohne Zeigefinger wird den kleinen Lesern bewusst, dass man niemanden einfach verdächtigen darf, wenn man keine Beweise hat. Eine richtige schöne Geschichte, die auch das Unrechtsbewusstsein von Kindern anspricht.

Die Schrift ist, wie in den letzten Bänden auch, ist nicht so wie die übliche Erstleser-Fibelschrift, sondern einfach etwas größer gedruckt als in anderen Kinderbüchern. Trotzdem ist das Buch leicht lesbar, sehr kindgerecht geschrieben und die vielen bunten, detailreich gestalteten Illustrationen sind einfach zauberhaft anzuschauen und helfen beim Textverständnis. Den kleinen grünen Feux würden wir auch sofort adoptieren. Als Belohnung gibt es nach jedem Kapitel ein spaßiges Rätsel. So macht Lesen Freude! 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Fabelhaftes Detektivabenteuer

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
0

Jannik möchte mit seinen beiden Freundinnen Pola und Lulu unbedingt ein Detektivteam sein und in echten Fällen ermitteln. Leider passiert in ihrem Wohnort Kiesbach so gut wie nie etwas Aufregendes. Doch ...

Jannik möchte mit seinen beiden Freundinnen Pola und Lulu unbedingt ein Detektivteam sein und in echten Fällen ermitteln. Leider passiert in ihrem Wohnort Kiesbach so gut wie nie etwas Aufregendes. Doch dann wird plötzlich überall Honig gestohlen. Jannik merkt gleich, dass es sich hier lohnt zu ermitteln, denn zudem ist im Haus nebenan noch ein Mann mit schwarzen Handschuhen eingezogen und in der Eisdiele erspäht er auch noch ein unbekanntes Gesicht. Durch Zufall lernt er letzteres näher kennen. Es handelt sich um Peggory Jones, Agent für Magisches und streng Geheimes, der herausfinden soll, warum so viele Fabelwesen spurlos verschwinden. Da er allein nicht weiterkommt, bittet er das Detektivteam um Hilfe. Ob das gut geht?

Wir sind durch das magisch schöne Cover mit den kleine Fabelwesen auf das Buch aufmerksam geworden. Allein die Gestaltung des Lichts darauf ist wunderschön. Der Prolog stellt dem Leser Peggorys Auftrage vor und spätestens mit dem Kennenlernen von Jannick und dem Verschwinden des ersten Honigs, auf das man nicht lange warten muss, waren wir von der Geschichte gefesselt. Die drei jungen Detektive sind so herrlich normal, drei Schüler, die Ferien haben und Probleme, die jedes Kind kennt. Dazu sind sie ziemlich pfiffig, auch wenn Pola und Lulu zunächst nicht so begeistert sind vom Ermitteln.

Das Aufeinandertreffen von Fabel- und Menschenwelt ist wirklich zauberhaft. Hier hat die Autorin wirklich viele tolle Ideen einfließen lassen. Besonders die kleine Türwächterfee und Ratte Marianne sind supercool, aber auch der verfressene, eher untätige Dorfpolizist hat uns zum Lachen und manchmal auch zum Verzweifeln gebracht. Leider ist manchen Fabelwesen in der Geschichte bereits etwas Grauenhaftes zugestoßen, Kindern mit großer Angst würde ich das Buch also nicht unbedingt vorlesen, wobei dem Thema "Präparieren" zum Glück nicht allzu viel Raum gegeben wird. Allen anderen wird es vielleicht gar nicht so auffallen.

Die Illustratione im Buch sind gut gelungen und untermalen die Geschichte sehr schön. Vor allem die magischen Wesen haben uns hier verzaubert. Es gibt sogar am Rand ein kleines Daumenkino, richtig kindgerecht gemacht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Sprache ist sehr kindgerecht und beinhaltet neben echten Witzen auch viel Wortwitz. Uns hat die Geschichte insgesamt super gefallen und wir freuen uns auf die nächste Ermittlung der Detektei für magisches Unwesen. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere