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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2022

Ergreifend, aufrüttelnd, wunderschön

Weil wir träumten
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Emma hat eine defekte Herzklappe. Seit ihrer Kindheit hat sie sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht, immer behütet von der Mutter, die ständig Angst um sie hat. Nur Urgroßmutter Elise versteht den Drang, ...

Emma hat eine defekte Herzklappe. Seit ihrer Kindheit hat sie sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht, immer behütet von der Mutter, die ständig Angst um sie hat. Nur Urgroßmutter Elise versteht den Drang, der nun 16-jährigen Emma endlich das Leben zu führen, das sie sich wünscht. Daher fliegt sie mit ihr nach Madagaskar, wo Emma Wale sehen und die Mitte des Lebens finden will. Doch schon bald merkt sie, dass das Leben außerhalb ihrer Ferienlodge so ganz anders ist, als es die Touristen sehen dürfen. Sie lernt die gleichaltrige Fy kennen, die bereits Mutter ist und ihr nach und nach ihre bisherige Lebensgeschichte erzählt. Es beginnt eine Freundschaft, die beiden Mädchen hilft, über sich hinauszuwachsen.

Diese Geschichte ist wirklich etwas ganz Besonderes. Nicht nur erfährt man durch sie sehr viel über Madagaskar, seine Bevölkerung und die Lebensumstände, die dort für viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene normal, für einen Europäer aber nur schwer zu ertragen sind. Man erkennt durch sie auch, wie gut es uns doch im Vergleich zu vielen anderen Menschen geht und das nur, weil wir zufällig irgendwo auf der Welt geboren wurden, wo man nicht ausgebeutet wird. Man bekommt eine ganz andere Sicht auf das, was wir als Glück bezeichnen.

Der Schreibstil von Antonia Michaelis hat viel dazu beigetragen, dass der Geist der Geschichte so gut transportiert wird. Er ist poetisch, hält sich fern von Klischees und auch versteht sie sehr gut Spannung aufzubauen. Dadurch, dass die Autorin selbst längere Zeit auf Madagaskar lebte, sind die Geschehnisse einfach sehr authentisch geschildert. Die beiden Protagonistinnen, deren Lebensumstände nicht verschiedener sein können, bilden eine Einheit, die glaubwürdig ist. Sie wachsen im Laufe der Geschichte über sich hinaus. Vor allem das madegassische Mädchen Fy hat mich tief beeindruckt. Obwohl ihr schon so viel Schreckliches erleben musste, ist das Glas für sie immer halb voll, hat sie nicht verlernt, das Positive zu sehen.

Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich die Rolle des Geisterhaften im Buch. Doch am Ende muss ich sagen, dass es mich dem Kern der Geschichte sehr viel näher gebracht hat und eine Stimmung hervorruft, die mich Madagaskar noch intensiver erleben lässt. Ein Buch, das mir sehr gefallen hat, mich zu Nachdenken gebracht und mich aber auch sehr gut unterhalten hat. Ein Buch, dass mir noch lange im Kopf bleiben wird und durch das ich sehr viel gelernt habe. Es hat einfach verdient, gelesen zu werden. Zudem unterstützt man dadurch die Projekte der Autorin. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Fulminanter Abschlussband

Partem - Wie der Tod so ewig
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Wir erinnern uns an das Ende des ersten Bandes... Dem Partem wurde bekannt, dass Xenia ein Immunati ist. Jael, der sie beschützen will, wurde abgeholt, um der Organisation Rede und Antwort zu stehen.

Und ...

Wir erinnern uns an das Ende des ersten Bandes... Dem Partem wurde bekannt, dass Xenia ein Immunati ist. Jael, der sie beschützen will, wurde abgeholt, um der Organisation Rede und Antwort zu stehen.

Und genau an diesem spannenden Punkt knüpft nun der zweite Band von Partem an. Da die Entleerer nur mühsam genug Liebe für die Organisation sammeln, könnte Xenias Opferung die Rettung bedeuten. Jael ist hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, seine Familie zurückzubekommen und Xenia zu schützen. Doch auch Xenia erfährt nach und nach mehr über ihre Herkunft und über ihre Fähigkeiten. Allein sie kann durch Jaels Mauer zu seinen Gefühlen durchdringen. Gemeinsam müssen sie schwere Entscheidungen treffen. Doch können sie am Ende wirklich zusammen sein?

Wahnsinn! Den ersten Band von Partem hatte ich mit 4 Sternen bewertet, was vollkommen in Ordnung ist, da in diesem so viele Fragen aufgeworfen wurden, die dann aber gar nicht alle beantwortet wurden. Daher fieberte ich dem zweiten Band ziemlich entgegen, in der Hoffnung, dass meine Neugier befriedigt werden würde. Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Während der erste Band eher die Personen vorstellt und wie eine Art erstes Kennenlernen wirkte, schlägt mich der zweite mit düsterer, geheimnisvoller und atemloser Spannung in seinen Bann.

Die Aufteilung der Kapitel in die vier unterschiedlichen Perspektiven von Jael, Xenia, Chrystal und Felix bleibt wie im ersten Band bestehen und sorgt dafür, dass man nur nach und nach zu den Lösungen der vielen Rätsel vordringt, aber auch dafür, dass man Seite um Seite einfach verschlingt. Der zweite Band ist nicht nur spannender, sondern auch etwas grausamer als der erste. Manche Dinge sieht man einfach nicht kommen und die Autorin schafft es immer wieder, mich zu überraschen. Zurecht stellt man auch mal falsche Vermutungen an. Freund und Feind sind hier nicht leicht auseinanderzuhalten. Hier hofft und bangt man vollkommen geflasht mit den Protagonisten, die man hier von einer persönlicheren Seite wahrnimmt. Am Ende erfolgt kein plumpes Happy End, was mir gut gefällt. Auch, dass sich die Liebesgeschichte zwischen Jael und Xenia so wenig kitschig entwickelt, ist für einen Romantasy-Schmöker sehr erfrischend.

Wer nach dem ersten Band wie ich viele Fragen hatte, vielleicht auch dachte, dass das im zweiten Band so bleiben würde, der hat weit gefehlt. Ich kann nur jedem empfehlen, die "Reihe" zu beenden. Ganz großes Kino!

Wer Band eins noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen, denn dieser Nachfolger hier ist ein echtes Highlight, das man nicht verpassen darf und hat meine Erwartungen sowas von übertroffen. 5 Sterne

PS: So schade, dass die Geschichte zu Ende ist ...

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Lustige Freundschaftsgeschichte mit viel Magie

Das zaubernde Klassenzimmer - Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Vor 50 Jahren brachte der Schüler Alois ein magisches Buch mit in die Schule seines Heimatortes Eigam, worauf ein Klassenzimmer durch einen unbekannten Spruch verzaubert wird.

In der Gegenwart zieht Elena ...

Vor 50 Jahren brachte der Schüler Alois ein magisches Buch mit in die Schule seines Heimatortes Eigam, worauf ein Klassenzimmer durch einen unbekannten Spruch verzaubert wird.

In der Gegenwart zieht Elena mit ihren Eltern und ihrem großen Bruder in eben dieses Dorf. Ein richtiges Kuhkaff meint Elena, die lieber bei ihren Freunden in der Stadt geblieben wäre. Friedlinde findet es gar nicht lustig, dass Elena so über ihren Ort und auch über die Schule lästert und als sie am ersten Tag nach den Ferien die Klasse betritt, lässt Friedlinde keine Gelegenheit aus, Elena zu ärgern. Dann verschwindet die Katze des Hausmeisters in einem abgeschlossenen Zimmer, in das der neue Lehrer unbedingt umziehen möchte. Er ahnt ja nicht, dass dort seltsame Dinge vor sich gehen.

Dieses Kinderbuch hat wirklich eine abwechslungsreiche Geschichte. Es geht um Elenas Umzug, darum, neu in eine Gruppe zu kommen, um die Schule und natürlich ganz viel um Magie. Obwohl Elena so grummelig wegen des Umzugs ist, war sie uns sofort sympathisch. Man kann so gut verstehen, dass sie traurig wegen ihrer besten Freundin ist. Doch ab dem ersten Schultag hat sie nicht mehr viel Zeit darüber nachzudenken, denn die seltsamen Ereignisse überschlagen sich förmlich. Auch ihr Mitschüler Florian ist ein toller Junge mit vielen Interessen und ein Träumer mit viel Phantasie. Richtig gut fand ich als Mutter, dass wir mal lesen konnten, wie das früher in der Schule war, als Opa und Oma dort lernten.

Die Sprache ist wirklich super kindgerecht und dabei aber nicht zu einfach gehalten. Die große Schrift ist ideal für den Übergang zu umfangreicheren Büchern. Die Schwarz-weiß-Zeichnungen sind richtig schön und es macht einfach Freude gemeinsam in dem Buch zu schmökern. Da am Ende noch ein paar Fragen offen bleiben, hoffen wir, dass es ganz bald einen zweiten Band gibt, der genauso vor guten Ideen sprüht. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Wer das erste Abenteuer von Lea mochte, wird dieses lieben

Lea Lavendel und der magische Honig (Lea Lavendel 2)
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Lea soll endlich Flüstermagie-Unterricht erhalten und alles über die magischen Flüsterpflanzen und ihre Fähigkeiten lernen. Doch nicht schlimm genug, dass ihr Papa im Garten ein Problem mit Maulwürfen ...

Lea soll endlich Flüstermagie-Unterricht erhalten und alles über die magischen Flüsterpflanzen und ihre Fähigkeiten lernen. Doch nicht schlimm genug, dass ihr Papa im Garten ein Problem mit Maulwürfen hat, bei Hortensia taucht auch noch die seltsame Franziska Seidenbaum auf, um der Pflanzenflüsterin eine wertvolle Blume abzuluchsen, die besondere Kräfte hat. Lea, die sich dann auch noch mit ihrem Freund Jannis verkracht, ist auf der Hut. Trotzdem kann sie nicht verhindern, dass Jannis Hummeln gestohlen werden und ihre Schwester einen schweren Fehler begeht. Gerade jetzt könnte sie den Honig der Hummeln gut gebrauchen und so versucht sie den Dieb ausfindig zu machen.

Ich habe diesen zweiten Band wieder meiner Tochter vorgelesen, die sehr gespannt war, weil sie den ersten schon so toll fand. Und wir wurden nicht enttäuscht. Zwar war der Anfang mit dem Unterricht etwas lang, doch dann nahm die Geschichte schnell Fahrt auf, nachdem klar wird, dass Hortensia ein Geheimnis hat, das gehütet werden muss, um ihren Status als Pflanzenflüsterin aufrecht zu erhalten. Sowohl bei Leas Streit, als auch bei der Suche nach dem Dieb haben wir sehr mitgefiebert. Sehr lustig fanden wir diesmal Marga, Leas Schwester, vor der keine Süßigkeit sicher ist und die sich damit in eine brenzlige Situation bringt. Der Dieb des wertvollen Hummelhonigs war zwar etwas leicht zu finden, jedoch hat die blumelige Blumensprache von Leas Flüsterpflanze Bella und den anderen das locker wieder wett gemacht. Das Finale war auch megaspannend und musste an einem Stück vorgelesen werden. Bei der Freundschaftskrise konnte meine Tochter diesmal auch so richtig schön mitfühlen. Und nicht zu vergessen sind die wunderschönen und farbenprächtigen Illustrationen, die die Geschichte schmücken.

Von uns gibt es für diese magische Pflanzenflüsterer-Geschichte 5 Sterne und die Hoffnung auf einen dritten Band.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Wimmeliges Lexikon der Fortbewegungsmittel

Edition Piepmatz: Fahren, Fliegen, Rollen
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Fahren, fliegen, rollen ... Dieses Buch aus der Edition Piepmatz enthält so ziemlich alle Fortbewegungsmittel, die man sich vorstellen kann. Dies zeigt auch schon das Cover in Ausschnitten. Innen ist das ...

Fahren, fliegen, rollen ... Dieses Buch aus der Edition Piepmatz enthält so ziemlich alle Fortbewegungsmittel, die man sich vorstellen kann. Dies zeigt auch schon das Cover in Ausschnitten. Innen ist das Pappbilderbuch nach Themen aufgebaut: In der Luft, Alles was schwimmt, Auf dem Land, In der Stadt, Auf der Baustelle, Mit Blaulicht und Tatütata usw. Jedes Thema ist auf einer Doppelseite dargestellt, die die Umgebung und die darin vorkommenden "Fahrzeuge" zeigt. Manche sind dabei einfach abgebildet, andere in einen Kontext gezeichnet. Auf jeder Doppelseite gibt es einen kurzen erklärenden Text, der auch manchmal Fragen als kleine Impulse enthält. Bei jedem Fortbewegungsmittel steht der Fachbegriff/Name dabei. Das Lexikon ist für Kinder ab 2 Jahren geeignet.

Zunächst mal finde ich die Edition Piepmatz an sich schon wirklich toll. Wir haben schon mehrere Bücher davon und allein vom Anfassen her, sind sie einfach toll. Das Material und die Farben wirken sehr natürlich. Bei diesem Lexikon kommt noch hinzu, dass es nicht so groß ist wie manche reinen Wimmelbücher, sondern auch bei kleineren Kindern sehr gut in der Hand liegt. Auch wenn man in altem Rollendenken Fahrzeuge eher als Jungenthema einsortiert, haben sich meine Töchter das Buch sofort geschnappt. Gleich bei den Fortbewegungsmitteln in der Luft mussten wir lachen, weil hier wirklich kein Flugobjekt ausgelassen wurde.

Es ist kein richtiges Wimmelbuch, aber ein wimmeliges Lexikon, so dass sich auch hier jede Menge Kleinigkeiten entdecken lassen. Hier und da, wuseln ein paar Menschen und Tiere durch das Bild, z.B. ein Bauarbeiter, der schwitzend zum Dixieklo rennt. Die Bilder sind manchmal echt witzig, die Fahrzeuge für ein Bilderbuch detailgetreu und die Proportionen passen recht gut. Durch die Angabe der Namen, können sich die kleinen Leser gleich die Fachbegriffe einprägen, die man vielleicht nicht mal als Erwachsener alle kennt.

Sehr schön fand ich beim gemeinsamen Anschauen die erklärenden Texte und die Fragen zur Seite, durch die Kinder zeigen können, was sie schon wissen, aus ihrer Erfahrung erzählen können oder Fortbewegungsmittel mit bestimmten Eigenschaften suchen. Sie geben auch den Eltern Anregungen, ähnliche Fragen zu stellen. Es entwickeln sich sehr schöne Gespräche und das Kind wird besser eingebunden. Besonders gefiel meinen Mädchen die Seite mit den Fahrzeugen, die sie selbst schon fahren können. Am Ende gibt es noch ein Fahrzeuge-ABC und eine Seite, die die Fahrzeuge in Regenbogenfarben darstellt. Die einzige, die ich jetzt nicht so gelungen finde, da wir ja Fahrzeuge anschauen wollten und nicht die Farben lernen. Aber abwerten möchte ich das Buch deswegen nicht, weil es den Kindern einfach Spaß macht, mit mir darin zu lesen oder es alleine durchzublättern. Die Altersangabe ab 2 ist ok, wobei es zum Schauen auch schon für jüngere Kinder geht und wegen der Fachbegriffe auch für Selbstleser noch interessant ist. Daher gibt es die vollen 5 Sterne.

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