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Veröffentlicht am 17.04.2024

Katze entlaufen

Geheimnis um den roten Kater
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Hortensia soll den roten Kater ihrer Freundin Aurelia hüten, während diese im Urlaub ist. Doch der rote Kater hat andere Pläne und entwischt Hortensia. In ihrer Not bittet sie die Kinder Rosalie, Tim, ...

Hortensia soll den roten Kater ihrer Freundin Aurelia hüten, während diese im Urlaub ist. Doch der rote Kater hat andere Pläne und entwischt Hortensia. In ihrer Not bittet sie die Kinder Rosalie, Tim, Lotta und Xaver ihr bei der Suche nach dem Kater im wuseligen München zu helfen. Es beginnt eine wuselige Verfolgungsjagd durch die Stadt. Dabei wechselt die Perspektive immer wieder von den Kindern zum Kater Batzi. Der erkundet die Stadt auf ganz eigene katzenhafte Weise und schließt tierische Freundschaft. Es geht kreuz und quer durch die Stadt und dabei lernt mal viel über die Sehenswürdigkeiten und besonderen Orte in München. Zudem hat die Geschichte aus der Katzenperspektive meiner Tochter besonders viel Freude gemacht, da sie Tiere sehr liebt. Wir fanden diesen Teil der Reihe einfach grandios. Einfach eine geniale Idee die Stadtführung durch eine Katze zu machen. Außerdem haben wir natürlich mitgefiebert, ob Aurelia und ihr geliebter Kater wieder zueinanderfinden. Ein sehr sehr gelungener Kinderreiseführer um eine Urlaubsreise nach München zu begleiten und auch für alle Daheimgebliebene sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Viel Trubel im Baskenland

Frühling, Sommer, Herbst und du
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Maya arbeitet im Brautmodengeschäft ihrer Mutter und ist frisch verliebt. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr neuer Freund ein Geheimnis hat, das ihr zum Verhängnis wird. Alex steht kurz vor seiner ...

Maya arbeitet im Brautmodengeschäft ihrer Mutter und ist frisch verliebt. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr neuer Freund ein Geheimnis hat, das ihr zum Verhängnis wird. Alex steht kurz vor seiner Hochzeit mit Laura, als die plötzlich alles hinschmeißt. Mit viel Herzschmerz treffen sich Maya und Alex im Baskenland und das nicht zum ersten Mal, den die Geschichte gehört in die Rubrik „Second Chance“. Viele interessante und lustige Charaktere mit niedlichen, spaßigen, aber auch tragischen Geschichten erwarten einen in diesem Roman. Dies war jedoch auch der Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Mir war es einfach zu viel von allem. Es geht so ziemlich alles schief was schiefgehen kann. Neben den erwachsenen Charakteren spielten auch noch Papagei, Katze, Hund und ein 5-jähriges Mädchen Nebenrollen, die zumeist schuld an Chaos und Struggle sind. Maya konnte ich als Protagonistin auch kaum fassen. Bei manchen Szenen besonders zwischen Alex und Maya konnte ich mir nicht erklären, wie es dazu kommen konnte. Da kam so manches ganz plötzlich, was für mich wenig Sinn ergab und nicht zum Charakter der Figur passte. Ich kann mir das Buch gut als locker leichte Urlaubslektüre vorstellen, aber für mich war es kein Buch was mich besonders mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Geteilte Herzen

Das Jahr ohne Sommer
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Die Ich-Erzählerin ist noch klein, als ihre Eltern die Flucht aus der DDR wagen. Diese misslingt, und so verbringt die Kleine zwei Jahre ihres bisher kurzen Lebens bei ihrer Oma in Leipzig. Die Eltern ...

Die Ich-Erzählerin ist noch klein, als ihre Eltern die Flucht aus der DDR wagen. Diese misslingt, und so verbringt die Kleine zwei Jahre ihres bisher kurzen Lebens bei ihrer Oma in Leipzig. Die Eltern werden aus dem Gefängnis freigekauft und dürfen ausreisen. Das Kind wird kurz darauf nachgeholt. Es beginnt ein neues Leben, tief im Westen, zwischen Euphorie, Freiheitsgefühl, Fremdheit und Sehnsucht. Getrennt von der geliebten Leipziger Oma, mit einer an Leib und Seele erkrankten Mutter versucht das Kind im fremden Rheinland Fuß zu fassen. Doch die Vergangenheit lässt die Familie nicht los und legt sich wie ein eiserner Vorhang um die Herzen. Das Buch ist mit knapp 200 Seiten recht kurz, und doch hätte ich Constanze Neumann ewig weiter zuhören können. Diese Geschichte ist mit wenigen Worten so prägnant erzählt, dass sie sich tief in die Seele eingräbt. Die Flucht aus der vermeintlichen Enge führt zur äußerlichen Freiheit und inneren Enge. Bildhaft prägnant dargestellt ist die Moll-Welt der Mutter in ihrer Schwere. Während der Vater laut und kraftvoll durch seine Dur-Welt tobt. Dazwischen das Kind, dass versucht sich in der neuen Welt zurechtzufinden, traumatisiert durch die Flucht und Trennung von geliebten Menschen, wird sie in der neuen Welt wegen ihres Dialektes verhöhnt, den sie versucht abzudecken wie einen Pickel. Eine unglaublich eindrucksvoll auf den Punkt gebrachte Ost-West-Geschichte, wie sie für so viele in unserer Gesellschaft steht. Unsere Generation muss verstehen lernen, und hoffen, dass nächste Generationen unbeschwerter aufwachsen dürfen und Ost und West nur noch Angaben auf der Landkarte sind.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Schweigsam

Mutternichts
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Die Mutter ist der Mensch, mit dem man sich einen Körper geteilt hat, aus deren Zellen sich die eigenen geformt haben. Sollte es dann nicht auch der Mensch sein, den man am besten kennt? Dem man sich am ...

Die Mutter ist der Mensch, mit dem man sich einen Körper geteilt hat, aus deren Zellen sich die eigenen geformt haben. Sollte es dann nicht auch der Mensch sein, den man am besten kennt? Dem man sich am nächsten fühlt, verstanden und vertraut? Christine Vescoli kennt dieses Gefühl nicht. Denn ihre Mutter hat zeitlebens geschwiegen. Wollte ihre eigene Geschichte nicht preisgeben. Die Fakten ja, die sind bekannt. Als Kind einer armen Familie wurde die Mutter als Vierjährige weggegeben. Sie kannte sie nur die Arbeit und die hartherzige Bäuerin auf deren Hof sie gebracht wurde. Ihr Eltern bekamen weitere Kinder, aber alle außer ihr durften bleiben. So grausam und unverständlich, wie dies für den Leser ist, so unbegreiflich ist es auch für die Tochter. Und sie hat Fragen an ihre Mutter, doch die schweigt. Die Autorin möchte dieses Schweigen überwinden, möchte die Geschichte der Mutter verstehen, um sich auch selbst verstehen zu können. Der Text ist zart und poetisch, mit leisen Tönen, die jedoch in die Tiefe gehen und erschüttern. Fragen über den Sinn dieses Lebens kommen auf und werden mit tiefer Religiosität beantwortet. Als hätte das Leiden seine Berechtigung in der Nähe zu Gott. Hier zu begreifen, fällt auch mir schwer. Und so kann nichts anderes getan werden, als die lebenden Mütter zu fragen, denn die toten werden nicht mehr antworten.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Mystisch

Verborgen
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In dem kleinen beschaulichen Ort Akranes brennt das Haus einer vielköpfigen Familie. Bei den Löscharbeiten wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Der ganze Ort ist erschüttert, besonders als herauskommt, ...

In dem kleinen beschaulichen Ort Akranes brennt das Haus einer vielköpfigen Familie. Bei den Löscharbeiten wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Der ganze Ort ist erschüttert, besonders als herauskommt, dass er wohl schon vorher ermordet worden ist. Elma und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Es entspinnt sich eine Geschichte voller Lug und Trug. Niemandem kann dem anderen trauen und was nach außen hin perfekt aussah, entpuppt sich im Innern als verfault und übel. Elma bleibt hartnäckig, obwohl sie doch selbst in ihrem Privatleben ziemlich im Umbruch ist. Dies ist der dritte Teil der Island-Krimireihe. Ich war wieder begeistert von dieser ruhigen, aber mystischen Stimmung, die hier aufgebaut wird. Aktion und Tempo sucht man hier vergebens. Die Figuren werden vorsichtig und zart aufgebaut, bis man denkt man würde sie verstehen und dann zeigen sie doch plötzlich ganz andere Seiten. Sind ganz anders als gedacht und überraschen einen ungemein. Die Gespräche sind unaufgeregt und ruhig und zwischen den Zeilen doch so voller Emotionen. Ich liebe diese Erzählkunst und lasse mich sehr gerne auch ein viertes Mal in die wundersame isländische Welt entführen.

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