Sylvester liegt noch gar nicht lange zurück und damit auch die guten Vorsätze, die sich viele Menschen selbst auferlegt haben. Im nächsten Jahr soll alles und jeder organisierter, ordentlicher, schöner, rauchfreier und dünner werden. So erging es auch der Autorin und ihren Freunden. Wir begleiten Lea in ihrem Kampf, im nächsten Jahr 8 kg Körpergewicht zu verlieren. Beziehungsweise eher nicht, denn auf ihrem Weg versucht sie einige Methoden ihr Ziel zu erreichen und scheitert am inneren Schweinehund. Während dieser Reise erfährt der Leser viel Interessantes aus dem Bereich der Psychologie. Warum wir nicht einfach unseren Weg gehen können, um unser Ziel zu erreichen und was uns abhält. Und am Ende stellt sich die Frage ob vielleicht das Ziel nicht das richtige war. Der locker fröhliche Schreibstil hat mir gut gefallen. Jedoch hat mich das Buch doch etwas ratlos zurückgelassen. Denn man kommt ja nur (easy) ans Ziel, wenn man halt ankommt und nicht wenn man das Ziel einfach streicht, weil „zu anstrengend“. Das Selbstoptimierung vielleicht nicht in allem der beste Weg ist, glaube ich gerne. Aber dass man sein Leben und damit auch sich selbst an die äußeren Umstände anpassen muss, weiß ich spätestens, seit ich Mutter bin. Zwangsselbstoptimierung sozusagen.

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„Hollywell Hearts: Die kleine Farm am Meer“ von Jennifer Wellen
Audiobook Sprecherin: Hannah Baus
Tamy ist eine Karrierefrau und lebt in London. Als sie eines Tages überraschend eine kleine Ziegenfarm in Cornwall erbt, reist sie neugierig dort hin. Was hat es mit dem Erbe auf sich und wer ist der Mann, den sie beerbt? Und ganz plötzlich ändert sich ihr ganzes Leben. Der Tierarzt Scott ist daran nicht ganz unbeteiligt, aber auch die Ziegen werden ihr immer wichtiger.
Hollywell ist ein richtig süßer Ort, wie aus dem Bilderbuch. Die Bewohner sind sympathisch und liebenswert. Die Story hat mir gut gefallen. Eine gelungene Mischung aus Spannung und Wohlfühlen. Durch die Tiere, die hier als wichtige Nebendarsteller auftauchen, wird der Niedlichkeitsfaktor deutlich erhöht. Die Liebesgeschichte hat einen bedeutenden Anteil ist aber nicht allein das wichtigste Element. Dadurch empfand ich die Mischung als ausgeglichen und sehr angenehm. Die Sprecherin hat eine sehr schöne und freundliche Stimme. Dadurch wurde das Buch zum Hörgenuss.

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Sweet smart home. Die App-gesteuerte Anlage soll ihr Haus sicherer und komfortabler machen. Hendrik und Linda stehen kurz vor ihrer Hochzeit und sind glücklich. Doch dann verschwindet Linda plötzlich spurlos. Hendrik fühlt sich von der Polizei allein gelassen, denn die vermutet, dass Linda ihn verlassen hat. Das kann und will Hendrik nicht glauben und macht sich auf die Suche nach seiner Verlobten. Und er behält recht. Alles ist viel grauenvoller, als er es sich jemals hätte vorstellen können.
Dies war mal wieder ein Buch, dass einen Zeit und Raum vergessen ließ. Und während mein Nudelauflauf im Backofen verkohlte habe ich mit Hendrik verzweifelt nach Linda gesucht. Seite um Seite habe ich diese Geschichte verschlungen, ohne das Buch aus der Hand legen zu können. Ein Buch voller Spannung, Grauen und Nervenkitzel. Der Aufbau war wirklich grandios gemacht und die Idee von einem manipulierten Smarthome lässt Gänsehaut entstehen. Jedoch fand ich die Auflösung wenig überraschend und irgendwie austauschbar und zu konstruiert. Am Ende fehlte mir noch das Überraschungsmoment. Dennoch stark geschrieben vom Meister des Psychothriller.

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Noch immer wandelt Liv durch die Ebene der Träume. Hier kann sie sich auch wunderbar mit ihrem Freund Henry treffen und ungestörte Stunden verbringen. Leider jedoch nur, bis sie feststellt, dass ihre kleine Schwester Mia plötzlich schlafwandelt und dabei gefährliche Dinge tut. Livs schlechtes Gefühl wird bald zur Gewissheit. Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Auch in der realen Welt muss liv so einiges aushalten. Ihre neue Patchwork-Familie bringt so allerlei Probleme in Form einer überkandidelten Großmutter mit sich.
Ich habe mich wieder gerne in Livs Traumwelt entführen lassen und den witzigen Schreibstil von Kerstin Gier sehr genossen. Liv ist ein Charakter, der sich nicht so ernst nimmt, fantasievoll und liebenswert ist. Es sind viele Elemente des Alltags von Teenagern enthalten, so dass man sich hier gut wiederfindet (und auch die, die sich noch lebhaft an diese Zeit erinnern können). Jedoch hätte ich mir schon ein paar neue Elemente gewünscht, anstatt ein reines Wiedersehen mit allem aus dem ersten Band. Dennoch werde ich sicher nun auch noch den dritten Teil lesen, um zu erfahren, wie diese Reihe endet.

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Ein großes Apartmenthaus in Vacca Valley ist Schauplatz für ein bizarres Spektakel. Unterschiedlichste Menschen sind hier gestrandet. Manche glücklich, manche zutiefst verstört oder abgelöscht. Wie in einem Zoom bewegen wir uns von Apartment zu Apartment und tauchen in ihre Geschichten ein. Im Zentrum steht die 19-jährige Blandine. Völlig aus der Bahn geworfen durch eine Liebesgeschichte mit ihrem Highschool Lehrer klammert sie sich fanatisch an die heilige Hildegard von Bingen. Während die Hitze des Sommers alles lähmt, lernen wir weitere Nachbarn von Blandine kennen. Oft nicht minder skurril und mit absurden Gedankengängen bestückt.
Ich habe doch ziemlich lange für dieses Buch gebraucht. Denn es war keine leichte heitere Literatur, sondern ziemlich schwere Kost. Die vielen Preis und Lobhymnen auf die Autorin Tess Gunty kann ich durchaus nachvollziehen. Ihre Wortgewalt ist ziemlich beeindruckend und sie schlägt einem mit hoher Frequenz unglaublich bizarre und spektakuläre Sätze um die Ohren. Die Gedankengewitter die ihre Protagonisten erschaffen sind erschlagend und predigtgleich. Die Geschichte selbst war mir doch etwas zu absurd und an mancher Stelle zu schräg. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, da ich es als belastend empfand. Ein Fazit fällt hier schwer, denn obwohl mir die Geschichte nicht gefallen hat, ist es doch meiner Meinung nach richtig gute Literatur. Ich bin sehr gespannt auf weitere Romane aus der Feder von Tess Gunty.

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