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Veröffentlicht am 05.04.2022

Vom Fressen und Fallen

Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron
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„Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“ von Yade Yasemin Önder
Ihr türkischer Vater stirbt durch einen Unfall als sie noch ein Kind ist. Sie, die namenlose Protagonistin, bleibt mit ihrer Mutter ...

„Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“ von Yade Yasemin Önder
Ihr türkischer Vater stirbt durch einen Unfall als sie noch ein Kind ist. Sie, die namenlose Protagonistin, bleibt mit ihrer Mutter zurück. Lieblosigkeit, Einsamkeit und das Trauma des Verlustes lassen sie verwahrlosen. Als Jugendliche gerät sie in einen Strudel aus Bulimie, Mobbing und Sexsucht. Der Roman ist sehr wort- und bildgewaltig. Die Emotionen die dadurch erzeugt werden sind jedoch abstoßend und bedrückend. Genussvolles wird übermäßig übertrieben bis es widerlich anmutet. Szenen driften immer wieder ins Surrealistische ab, bis sie zur Unkenntlichkeit verzerrt werden. Ein weiteres stilistisches Mittel ist die permanente Wiederholung in verschiedenen Facetten der Erzählkunst, ebenso die seitenlange Aufzählung scheinbar sinnloser Dinge. Leider war dies auf die Dauer ermüdend und auch die Aussage ging für mich dabei etwas verloren. Auch wenn ich zwischendrin Zeilen meiner Lieblingsband entdeckt habe konnte mich dieser Roman leider nicht abholen. Beeindruckt hat mich jedoch der extrem bildhafte und extravagante Schreibstil der Autorin.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Mythen und Kolibris

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Graylee war schon immer etwas speziell und unangepasst. Und auf ihrer Schule hat sie nur einen wahren Freund. Als die Vertrauenslehrerin ihr und ihren Eltern eine spezielle Schule empfiehlt, zögern die ...

Graylee war schon immer etwas speziell und unangepasst. Und auf ihrer Schule hat sie nur einen wahren Freund. Als die Vertrauenslehrerin ihr und ihren Eltern eine spezielle Schule empfiehlt, zögern die Adoptiveltern nicht lange und fahren Graylee zu dieser Schule nach Texas. Doch hier ist erst recht nichts normal. Plötzlich findet sie sich in der Welt der Mythennachfahren wieder. Sie soll eine von ihnen sein? Ihre Visionen deuten darauf hin, aber so richtig fühlt sie sich auch hier keiner Gruppe zugehörig. Schon bald geschehen seltsame Dinge und ein alter Fluch scheint reaktiviert worden zu sein.
Leider habe ich mich beim Lesen etwas schwergetan. In den Anfang bin ich sehr gut reingekommen aber dann entwickelte sich die Story immer zäher. Ich hatte das Gefühl es werden stets zwei Schritte vor und einer zurück gemacht. Viele Szenen und Dialoge waren ohne großen Mehrwert für die Handlung, sodass ich das Gefühl hatte hier wird etwas künstlich in die Länge gezogen. Graylees Ungeschicklichkeit war am Anfang noch niedlich und manchmal auch witzig, auf die Dauer aber etwas zu viel und vorhersehbar. Vieles wiederholte sich auch permanent wie Graylees Gestolper oder die zuckenden Augenlider missgünstiger Mitschüler. Sehr niedlich waren dagegen die Kolibris. Die gaben dieser Mythenwelt erst den richtigen Fantasytouch. Die letzten 50 Seiten ließen dann noch einmal etwas Spannung aufkommen, wohl um neugierig auf den zweiten Band zu machen. Für mich leider kein Grund diesen auch noch zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Liebe als Mittel zum Zweck

So reich wie der König
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„So reich wie der König“ von Abigail Assor
Wir befinden uns in Casablanca der 1990er Jahre. Die Stadt ist eine pulsierende Metropole im Wandel der Zeit. Sarah ist 16 Jahre alt, Französin und lebt mit ihrer ...

„So reich wie der König“ von Abigail Assor
Wir befinden uns in Casablanca der 1990er Jahre. Die Stadt ist eine pulsierende Metropole im Wandel der Zeit. Sarah ist 16 Jahre alt, Französin und lebt mit ihrer Mutter im Armenviertel. Ihr Kapital ist ihre Schönheit. Die setzt sie ein um sich von den reichen Jungs Panini und Fanta ausgeben oder sich nach Hause fahren zu lassen. Als sie endlich in Kreise gerät, in denen die Superreichen verkehren, wird ihr Ehrgeiz geweckt. Sie will es schaffen, sie will sich mit einem Reichen verheiraten und auch das Leben einer Königin führen.
Mich konnte dieses Buch leider nicht so richtig überzeugen. Ich konnte mich nur schwer in die Gedankenwelt der Jugendlichen aus Casa einfühlen. Die Thematik arm versus reich, fand ich interessant und auch die Einblicke in das marokkanische Leben. Jedoch bliebt letzteres für mich zu stark an der Oberfläche und hat eher noch mehr Fragen aufgeworfen. Die Geschichte ist wie eine Momentaufnahme, es fehlten mir Hintergrundinformationen um die Gräben zu verstehen die die Gesellschaftsschichten durchziehen.

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