Profilbild von hulahairbabe

hulahairbabe

Lesejury Star
offline

hulahairbabe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hulahairbabe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2020

Ein Regional-Krimi der anderen Art

Winzerfluch
0

Nie und nimmer hätte der Hamburger Privatermittler Carlos Herb geahnt, dass ihn sein Weg bald schon wieder nach Elwenfels führen würde. Ganz unverhofft trifft der Privatermittler und mittlerweile bekennender ...

Nie und nimmer hätte der Hamburger Privatermittler Carlos Herb geahnt, dass ihn sein Weg bald schon wieder nach Elwenfels führen würde. Ganz unverhofft trifft der Privatermittler und mittlerweile bekennender Weintrinker bei einem Auswärtsspiel auf seine pfälzischen Freunde aus Elwenfels. Kurzerhand begleitet er seine Kumpel in die Heimat – zurück nach Elwenfels! Doch Carlos Rückkehr steht unter keinem guten Stern. Ein brutaler Mord ist geschehen und die Elwenfelser sind in Aufruhr. Könnte der Mord etwas mit den Soldaten im Wald zu tun haben, die den Dorfbewohnern das Leben schwer machen? Und was hat es mir der jungen Frau auf sich, die unverhofft Zuflucht in Elwenfels findet? Und wo ist eigentlich der Erwin?
Ich habe mich sehr gefreut, als ich endlich den zweiten Band der Elwenfels-Krimi Reihe in den Händen gehalten habe. Alle Bücher wurden bereits unter anderen Titeln veröffentlicht und nun durch Piper neu herausgebracht und von den Autoren nochmal überarbeitet. Es lohnt sich in jedem Fall den ersten Band gelesen zu haben, da man dann mit den Dorfbewohnern bereits warm geworden ist.
Ich muss sagen, dass mir dieser Teil noch besser gefallen hat als der Erste. Ich fand das Widersehen in Hamburg echt toll – die Elwenfelser auf großer Tour. Ich bin trotz kurzer Trennung wieder sehr gut in Elwenfels angekommen. Im Gegensatz zu Band 1 haben die Elwenfelser einmal mehr gezeigt, dass sie gastfreundlich sind (zumindest bei Gästen die es verdient haben). Im ersten Band lag der Fokus eher auf den Geheimnissen und Kuriositäten des Dorfes. In diesem Teil kommt richtig Spannung auf. Im Grunde hatte dieser Band von allem noch ein wenig mehr: Action, Spannung & Grusel, aber auch Romantik. Egal was man präferiert, für jeden ist in jedem Fall gesorgt.
Mein Highlight waren die Pfenglischen Anwandlungen der Dorfbewohner, wenn sie mit den US Soldaten reden wollten. Ich stelle mir das heute noch vor und lache mich schlapp. Für mich hat das Autorenpaar Habekost mal wieder ganze Arbeit geleistet und einen absolut einzigartigen Regional-Krimi geschaffen. Man hat die klassischen Elemente eines Regional-Krimis, wie Dialekt, Gepflogenheiten und Landidylle, zeitgleich aber eine absolute abgefahrene Handlung, die weit über das hinausgeht, was man in anderen Regional-Krimis zu lesen bekommt. Für mich Platz 1 der Regional-Krimis.
Ich kann die Buchreihe bedenkenlos empfehlen. Wer starke Protagonisten, einen gepflegten Dialekt und abgefahrene Geschichten mag, der muss Winzerfluch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2020

Ziemlich lecker und zufällig vegan

Zufällig vegan – International
0

Kennt ihr das? Man versucht vegan zu kochen und neigt dann dazu einfach die üblichen Fleischgerichte als vegane Variante nachzubauen. Ich bin dann oft enttäuscht, weil meine geschmacklichen Erwartungen ...

Kennt ihr das? Man versucht vegan zu kochen und neigt dann dazu einfach die üblichen Fleischgerichte als vegane Variante nachzubauen. Ich bin dann oft enttäuscht, weil meine geschmacklichen Erwartungen sehr nah an der originalen Variante mit Fleisch hängen. „Zufällig vegan – international“ enthält 100 internationale Rezepte, die eben von Natur aus schon vegan sind – keine nachbauten.
Ich kann bisher nur die normale Variante „zufällig Vegan“ von smarticular, weil eine Freundin mir davon vorgeschwärmt hat. Da ich aber gerne auch mal in orientalische Gewürzkiste greife, ist die internationale Variante für mich genau die Richtige.
Das Buch macht von außen nicht sehr viel her. Es ist ein ganz normales broschiertes Kochbuch. Das Cover finde ich schön bunt und abwechslungsreich. Inhaltlich macht das Buch deutlich mehr her. Zu jedem Gericht gibt es ein Bild. Man merkt, dass das keine übertrieben hergerichteten Bilder von Food-Stylisten sind, aber die Bilder sind durchaus sehr ansprechend und gut gemacht. Mir gefällt das total. Ich finde es eher frustrierend, wenn in Kochbüchern ein simpler Kartoffelpuffer aussieht wie aus einem 5-Sterne-Restaurant.
Nach einem kurzen Vorwort kommt eine Einleitung der Autorin und eine kurze Warenkunde bzw. Hinweis welche Gewürze und trockenen Zustand man im Vorrat haben sollte. Das fand ich klasse, weil doch das ein oder andere Gewürz in meiner Speisekammer fehlt, obwohl ich gerne Asiatisch koche. Nach der Einleitung kommen direkt die Rezepte. Diese gliedern sich in „Frühstück“, „kleiner Hunger“, „Suppen“, „großer Hunger“, „Nachtisch“, „Getränke“ und „Grundrezepte“. Die Frühstücksrezepte und die Getränke waren für mich persönlich nicht sehr interessant (ich esse immer das Gleiche zum Frühstück und will das auch so), aber ich bin da halt auch eigen. Trotzdem werde ich mir die vietnamesischen Pfannekuchen mal bei Gelegenheit als Snack machen. Muss ja nicht morgens sein.
Die restlichen Rezepte fand ich super klasse. Klar, bei 100 Rezepten muss man nicht jede Rezeptidee mögen, mich hat aber die Vielfalt begeistert. Es gab so viele außergewöhnliche Ideen aus allerlei Ländern, dass ich echt viel nach kochen muss. Zwischendrin hat man aber auch mal Klassiker, wie Kartoffelpuffer. Die Sommerrollen und die Kartoffeln aus Bombay haben wir direkt mal ausprobiert, weil wir alles daheim hatten – das war echt super lecker.
Für 16,95 EUR bekommt man wirklich viel geboten. Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2020

Ich habe Rotz und Wasser geheult

Making Faces
1

Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein ...

Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein recht unscheinbares, aber furchtbar liebes und poetisches Mädchen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund und Cousin Bailey, der im Rollstuhl sitzt, verbringt sie ihre Freizeit. Seit sie denken kann, ist Fern in Ambrose Young verliebt. Ambrose ist alles was Fern nicht ist: Beliebt, Sportlich, Hübsch…. Nach einem tragischen Ereignis kommen sich Fern und Ambrose endlich näher, aber reicht ihre Liebe aus?

Das Cover ist einfach wunderschön- Ich liebe die in sich verschwimmenden Farben und den leichten Bookeh-Effekt. Mein erster Gedanke war, dass es sich hier um eine klassische Lovestory handelt. Auch der Klappentext weist darauf hin. Wer aber vorher eine Leseprobe liest merkt, dass es sich hier um mehr handelt, als eine flache Lovestory. Das Buch ist tiefgründig, dramatisch und herzzerreißend.

Fern ist der Inbegriff eines guten Menschen. Ich habe selten einen so netten und uneigennützigen Protagonisten gesehen. Ich habe regelrecht Wut bekommen und mit Fern gefühlt, als ihre Mutter und Tante sagten sie sei nicht hübsch. Fern hat nicht die einfachste Kindheit und Jugend, hat aber alles gemeistert und war Bailey immer eine gute Freundin. Das soll erstmal jemand nachmachen. Was mich an Fern als Charakter insbesondere so begeistert hat, waren die Briefe mit Ambrose. Ich fand ihre Worte so zauberhaft gewählt, dass ich mir einige Zitate rausgeschrieben habe. Durch Protagonisten wie Fern fängt man an die eigene Welt mit andere Augen zu sehen und wieder mehr zu schätzen was man eigentlich hat.

Bailey mochte ich genauso wie Fern. Von ihm kann sich jeder eine Scheibe abschneiden. Er nimmt das Leben wie es kommt und macht das Beste draus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Rita an ihm gefallen hat. Schade fand ich, dass sich Baileys Geschichte so dramatisch entwickelt hat. Das hätte ich nicht gebraucht, da alleine schon die Geschichte um Rita und ihren Mann, sowie Ambrose und seine Ringer-Kumpels so dramatisch war.

Ambrose wird im Buch immer mit einem (Halb)Gott bzw. Herkules verglichen. Das scheint zu passen, denn der Kerl ist super perfekt. Hübsch, athletisch, beliebt, kann super singen und ist auch noch tiefgründig und nicht an schnellen Bekanntschaften interessiert. So einen hätte ich auch gerne. Die Geschichte um Ambrose hat sich völlig anders entwickelt, als ich dachte. Das hat aber die Handlung und meine Meinung von dem Buch nicht geschmälert – im Gegenteil. Das hat das Buch auf eine andere Ebene gehoben. Ich habe mit Ambrose geweint und mit ihm gelitten.

Amy Harmon hat es geschafft, dass ich mich so sehr in Fern und Ambrose hineinversetzen konnte, dass auch ich bei einigen Szenen richtig weinen musste. Das Buch ist einfach wundervoll geschrieben, dass ich es regelrecht verschlungen habe. Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt, sondern übertroffen. Ich habe einen 0815-Liebesroman erwartet und einen waren Schatz gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.10.2020

Krönender Abschluss einer wunderbaren Reihe

Tochter der Götter - Schattenweg
0

Was soll ich sagen? Auch dieser Teil der Reihe war wieder wunderbar und wie im Flug durchgelesen. "Tochter der Götter - Schattenweg" von Amanda Bouchet ist der dritte Teil von Cats und Griffins Abenteuern. ...

Was soll ich sagen? Auch dieser Teil der Reihe war wieder wunderbar und wie im Flug durchgelesen. "Tochter der Götter - Schattenweg" von Amanda Bouchet ist der dritte Teil von Cats und Griffins Abenteuern. Wer die ersten beiden Teile mochte, wird auch an diesem Freunde haben. Wer die ersten beiden Teile noch gar nicht kennt, der sollte sie in jedem Fall lesen, da die Teile aufeinander aufbauen.
Cat ist eine meiner Liebelings-Fantasy-Heldinnen und legt über die komplette Reihe eine hammermäßige Entwicklung hin. Von der rein flapsigen Cat bis hin zur weisen Herrscherin (die auch noch etwas flapsig ist). Mir hat das echt gut gefallen. Insbesondere, dass Cat trotz ihrer Macht immer wieder Probleme hat diese einzusetzen. Ich glaube sonst wäre das Buch langweilig geworden... wer will schon einen Helden der alles kann?
Wundervoll fand ich auch, wie Amanda Bouchet die Beziehung zwischen Cat und Griffin beschreibt. Man merkt richtig die tiefe Verbindung zwischen den beiden. Zudem ist Griffin der einzige, der gegen Cats Macht immun ist … aber wohl nicht gegen ihren Charme :)
Ich kann auch den 3. Band bedenkenlos weiterempfehlen und werde Amanda Bouchet als Autorin im Auge behalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2020

Ein phantastisches Abenteuer durch Madagascar

Der Koffer der tausend Zauber
0

Du magst Kinder- und Jugendliteratur die tiefgründig sein und zum nachdenken anregen? Dann musst du „Der Koffer der tausend Zauber“ von Antonia Michaelis lesen. Die Geschichte dreht sich um elfjährigen ...

Du magst Kinder- und Jugendliteratur die tiefgründig sein und zum nachdenken anregen? Dann musst du „Der Koffer der tausend Zauber“ von Antonia Michaelis lesen. Die Geschichte dreht sich um elfjährigen Jungen Rabé, der in den madagassischen Straßen zu Hause ist. Als Straßenjunge führt er ein karges und schweres Leben, bis er eines Tages einen magischen Koffer vermacht bekommt. In dem Koffer findet er unter anderem eine Schatzkarte, die ihm den Weg in ein fulminantes Abenteuer weist. Auf seiner Reise findet er Freunde, neue Sichtweisen und auch sein Glück…
Ganz zu Beginn erstmal das Wesentliche: das Buch ist klasse! Da es sich um ein Kinder/Jugendbuch handelt, ist die Sprache recht einfach gehalten. Ich hatte anfangs ein paar Probleme in den Lesefluss reinzukommen, bin dann aber vollends in Rabés Welt eingetaucht. Ich kann das Buch durch seine Tiefgründigkeit auch Erwachsenen wärmstens empfehlen. Es lohnt sich!
Antonia Michaelis beschreibt die Straßen von Madagascar so wunderschön, dass man denkt man wäre selbst dort. Dabei lässt sie durchaus auch die Schattenseiten dieser mir so fremden Welt nicht aus. Und das ist gut und richtig so! Neben den Augenscheinlichen Schwierigkeiten, die das Land hat, lässt Antonia Michaelis ihre Leser aber auch in die Kultur der Madagassen blicken. Während Rabés Abenteuer begegnet dem Leser ein Land voller (Aber-)Glaube und Bräuchen. Ich war von manchen der Informationen so überrascht, dass ich selber angefangen habe zu Googlen und etwas über Madagascar zu erfahren.
Man merkt beim Lesen, dass der Autorin das Land und die Leute am Herzen liegen. Nur wer selber dort war ist in der Lage die Emotionen so wiederzugeben. Mich hat daher nicht gewundert, als ich gelesen habe, dass Antonia Michaelis selber in Madagascar gelebt hat und dort soziale Projekte betreut. Ein Grund mehr dieses Buch zu lieben! Hut ab – denn ein Großteil ihrer Einnahmen durch Buchveröffentlichungen fließt in diese Projekte.
Ich finde das Buch einzigartig und fesselnd, weil die Autorin es geschafft hat kritische Themen und Probleme eines Landes in eine kinderfreundliche Geschichte zu packen. Das Buch gibt nicht nur den Problemen seinen Platz, sondern auch den Träumen und der Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Für mich ein echtes Highlight im Jahr 2020!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere