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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2016

Wie lange kann man vergessen?

Schnitt
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1979: Der elfjährige Gabriel steht an der Schwelle zum Keller seines Elternhauses. Dort unten wartet ein Geheimnis, das ihn scheinbar magisch anzieht. Er steigt die Treppen hinab und setzt damit eine Reihe ...

1979: Der elfjährige Gabriel steht an der Schwelle zum Keller seines Elternhauses. Dort unten wartet ein Geheimnis, das ihn scheinbar magisch anzieht. Er steigt die Treppen hinab und setzt damit eine Reihe Ereignisse frei. Schreckliche Grausamkeiten, die das Gehirn des kleinen Jungen verdrängt. Er vergisst.
Dreißig Jahre später passieren auf einmal Dinge, die Gabriel zwingen, sich zu erinnern. Und ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt.

"Schnitt" ist der erst Psychothriller von Marc Raabe und auch mein erstes Buch von ihm. Es hat mich nicht enttäuscht. Obwohl die Klappentexte nicht allzu viel verraten, wird man neugierig genug gemacht, diesen Roman zu lesen.
Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch. Der Wechsel zwischen den Perspektiven in den Erzählsträngen ist gut gelungen. Die Handlungen der Figuren sind nachvollziehbar und wirklichkeitsnah. Auch, wenn die psychische Verfassung des Hauptprotagonisten einen manchmal leicht verwirrt, lassen sich die recht kurzen Kapitel schnell und flüssig lesen. Die chronologische Einordnung der Geschehnisse fällt aufgrund der angebenen Orte und Uhrzeiten noch leichter und man kann der Handlung gut folgen.
Ebenfalls gut finde ich die eingestreuten persönlichen Hintegründe und Verbindungen der einzelnen Personen. Somit gewinnt die Geschichte noch mehr an Teife und Glaubwürdigkeit und wirkt nicht zu sehr inszeniert.
Die Auflösung am Ende ist durchaus überraschend und ein angemessenes Finale für einen guten Psychothriller. Lesenswert!

Veröffentlicht am 10.10.2016

Wer bin ich?

Noah
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Wenn man nicht mehr weiß, wer man ist, keinen Namen mehr hat und keine Erinnerung, warum man in Berlin ist, weiß man auch nicht mehr wem man trauen kann. So ergeht es Noah. Diesen Namen haben ihm die Obdachlosen ...

Wenn man nicht mehr weiß, wer man ist, keinen Namen mehr hat und keine Erinnerung, warum man in Berlin ist, weiß man auch nicht mehr wem man trauen kann. So ergeht es Noah. Diesen Namen haben ihm die Obdachlosen gegeben, mit denen er durch die Straßen der Hauptstadt zieht und welchen er in seiner rechten Hand tätowiert hat. Nach und nach kommt er seiner Vergangenheit auf die Spur und muss dabei erkennen, dass man nicht immer der ist, für den man sich selbst hält. Und dass nicht nur eine Person ihn gerne aus dem Weg schaffen würde, da er in Verbindung mit einer globalen Verschwörung steht.

Mal ein bisschen anderer Fitzek als man ihn sonst kennt. Der Thriller, der sich viel mit dem Ende der Menschheit beschäftigt, führt einen in eine andere Themenwelt als vorherige Romane. Allerdings tut er dies äußerst gelungen. Mehrere Erzählstränge geben dem Buch die nötige Tiefe und die Hintergrundinformationen, die der Leser für das Verständnis braucht. Fachbegriffe und Theorien werden gut aufgedröselt und angenehm erklärt. Dies liegt nicht zuletzt an den gut beschriebenen und sympathischen Figuren, die Fitzek in seiner Geschichte einbaut. Die Zusammenführung der Fäden der Handlung gelingt ebenfalls hervorragend und man kann immer gut nachvollziehen, welche Sichtweise man in dem Moment eingenommen hat. Der Aufgriff eines immer wieder aktuellen Themas regt zum Nachdenken an und ist trotz seiner Dramatik in einer Nebenhandlung nicht zu sehr in die Breite gezogen.
Der Schreibstil von Fitzek ist trotz leichter Themenwandlung natürlich der gleiche geblieben. Die Kapitel haben eine gute Länge, sodass man beim Lesen auch "vorankommt". Die vielen unterschiedlichen Charaktere kommen einem nicht unnötig vor und man möchte bei jedem wissen wie es weitergeht. Die Auflösung hat es in sich und ist die Krönung eines tollen Thrillers.

"Noah" von Sebastian Fitzek ist ein spannender Roman, der mit seinen 550 Seiten nie langatmig oder schleppend wird. Die Schnitzeljagd zusammen mit dem Hauptcharakter ist fesselnd und somit ist dieses Buch unbedingt weiterzuempfehlen.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Last but not least

Argus
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Gabriella ist in einer Bar unterwegs, als sie der gutaussehende Reid anspricht. Mit dem Vorsatz "Nur einmal was riskieren.." begleitet sie ihn schließlich nach Hause. Doch dort realisiert sie zu spät, ...

Gabriella ist in einer Bar unterwegs, als sie der gutaussehende Reid anspricht. Mit dem Vorsatz "Nur einmal was riskieren.." begleitet sie ihn schließlich nach Hause. Doch dort realisiert sie zu spät, dass sie in eine Falle geraten ist, aus der es keinen Ausweg mehr gibt. Und bemerkt, wie viele Augen dies mitverfolgen, denn eine Kamera ist immer auf sie gerichtet. Einige Jahre später werden mehrere Frauenleichen gefunden, welche die Opfer einer Gruppe einflussreicher Männer sein sollen. Einer kennt die Namen: William Bantling; vor 10 Jahren für die Cupido-Morde verurteilt. Staatsanwältin Daria bekommt von ihm ein Angebot, doch dieses hat es in sich.

Nach Cuipido und Morpheus folgt nun der dritte und letzte Teil der Cupido-Triologie. Die Hauptcharaktere haben sich verändert: Nun ermitteln die Staatsanwältin Daria DeBianchi und der Polizist Manny Alvarez zusammen. Letzterer war auch in den beiden vorherigen Teilen bei den Ermittlungen dabei. Somit wechseln die Erzählstränge auch vorerst zwischen diesen beiden Figuren, nachdem man zunächst dem ersten Opfer gefolgt war. Erst mit der Ausbreitung der Ermittlungen werden auch die Perspektiven mehr und man erfährt, wie es mit C.J. und Dominick weitergegangen ist.
Wie auch in den vorherigen Teilen sind die Charaktere lebensnah und sympathisch. Man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren und sie handeln rational. Auch der Wechsel zwischen Arbeit und Privatleben ist angenehm und vertieft die einzelnen Charaktere zusätzlich. 494 Seiten lang herrscht eine solide Grundspannung, die immer mal wieder mit neuen Entdeckungen angefeuert wird. Das Ende des Buches ist ebenfalls gut gelungen und ein guter Abschluss für diese tolle Triologie.

Wer bis jetzt noch keinen der Cupido-Teile gelesen hat, sollte dies unbedingt tun. Dabei sollte allerdings die Reihenfolge eingehalten werden. Die jeweilige Vorgeschichte ist von Bedeutung und erleichtert das Verständnis. So kann man aber eine tolle Reihe lesen, welche es schwer macht, die Bücher aus der Hand zu legen.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Endlich geht es weiter..

Morpheus
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Drei Jahre ist es nun her, dass die Staatsanwältin C.J. Townsend den Cupido-Mörder mithilfe der Polizisten Dominick Falconetti und Manny Alvarez hinter Gitter gebracht hat. Doch nun erscheint ein neuer ...

Drei Jahre ist es nun her, dass die Staatsanwältin C.J. Townsend den Cupido-Mörder mithilfe der Polizisten Dominick Falconetti und Manny Alvarez hinter Gitter gebracht hat. Doch nun erscheint ein neuer Mörder auf der Bildfläche, der es auf korrupte Cops abgesehen hat. Und damit muss das Trio wieder alles aufbringen, um den Fall zu lösen, denn C.J hat ein Geheimnis und es könnte an die Oberfläche kommen.

Jilliane Hoffman veröffentlicht mit "Morpheus" nun den zweiten Teil zu ihrer Triologie um die Staatanwältin C.J. und erhält das Niveau des ersten Buches aufrecht. Die Handlungen gehen beinahe nahtlos ineinander über. Daher ist es ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da die Zusammenhänge ansonsten schwer nachzuvollziehen sind. Die Charaktere sind wie auch in Teil 1 sympathisch und realitätsnah. Die Handlungen der Figuren sind nachvollziehbar und logisch. Auch die Perspektivwechsel der verschiedenen Erzählstränge sind gut gelungen und fördern die ohnehin schon vorhandene Spannung. Man wünscht sich manchmal nur, dass das Buch mehr Seiten hätte (400 Seiten). Die Geschichte wechselt angenehm zwischen den Ermittlungen und den persönlichen Geschichten der Protagonisten. Diese Einblicke in das Privatleben sind allerdings nicht zu ausführlich und dienen dem Vorrankommen der Untersuchungen. Das Ende hat es wieder einmal in sich, denn dieses erwartet man wirklich nicht.

Ein toller Thriller, den man kaum noch aus der Hand legen kann, allerdings vorher Teil 1 lesen, damit die Vorgeschichte bekannt ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Man sieht sich immer zweimal im Leben

Cupido
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New York City, 1988. Chloe Larson wird eines Nachts brutal überfallen und vergewaltigt. Er trägt eine Clownsmaske und unauffällige Kleidung.
Selbst zwölf Jahre später kann die nun erfolgreiche Staatsanwältin, ...

New York City, 1988. Chloe Larson wird eines Nachts brutal überfallen und vergewaltigt. Er trägt eine Clownsmaske und unauffällige Kleidung.
Selbst zwölf Jahre später kann die nun erfolgreiche Staatsanwältin, welche sich nun C.J. Townsend nennt, die Nacht immer noch nicht vergessen. Dann wird sie mit einem Fall beauftragt, in dem elf junge Mädchen verschwunden sind und alte Erinnerungen kommen hoch, als sie beginnt zusammen mit dem Polizisten Dominick Falconetti und seinem Kollegen Manny Alvarez zu ermitteln.

Jillian Hoffman versteht es, den Leser in den Bann zu ziehen. Die 477 Seiten lesen sich geschmeidig und aufgrund der Spannung sehr rasch. Die Handlung ist in drei große Teile unterteilt, die mehrere Kapitel beinhalten. So spielen die ersten 14 Kapitel im Jahr 1988 und berichten über die Vorgeschehnisse des Falls, während die Teile 2 und 3, mit jeweils 50 bzw. 30 Kapiteln, die Gegenwart behandeln. In diesen Teilen wird auch zwischen unterschiedlichen Perspektiven gewechselt. Sowohl C.J. als Staatsanwältin als auch Falconetti hat einen eigenen Erzählstrang. Zwischenzeitlich werden Kapitel auch aus der Sicht eines Verdächtigen, des Kollegen Manny und Täters beschrieben. Wessen Sichtweise man einnimmt ist trotz der zahlreichen Charaktere aber gut nachvollziehbar.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm. Die Vorgeschichte ist nicht allzu ausführlich, aber dennoch lang genug, sodass sich der Leser Chloe als Sympathisantin aussucht. Auch die Charaktere der Polizisten sind auf eine ruppige Art und Weise liebenswert. Das Ende des Buches hat es in sich und man hätte es so niemals kommen sehen.

"Cupido" ist ein gelungener Auftakt in die Triologie rund um C.J. Townsend. Jede Seite wird nur so verschlungen und man kann nicht genug bekommen. Bereits dieser erste Teil macht mit seinem Finale Lust auf mehr! Unbedingt lesen.