Leichte aber gut gemachte Unterhaltung
Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht1989 in Köln: Die drei Hebammen Carola, Susanne und Ella wollen das erste Geburtshaus in Köln gründen und weg von reinen Klinikgeburten, sondern den Müttern allumfassend eine sehr persönliche Betreuung ...
1989 in Köln: Die drei Hebammen Carola, Susanne und Ella wollen das erste Geburtshaus in Köln gründen und weg von reinen Klinikgeburten, sondern den Müttern allumfassend eine sehr persönliche Betreuung bieten. Neben dieser Idee, die sie auch in die Tat umsetzen, kommt es zu allerlei Ereignissen im Leben der drei Protagonistinnen. Vorrangig beschäftigt sich das Buch, wie der Titel bereits sagt, mit Susannes Geschichte.
Das Buch „Das Haus der Hebammen – Susannes Sehnsucht“ stammt aus der Feder der Autorin Marie Adams. Der Name ist das Pseudonym der Autorin Daniela Nagel, von der mir noch kein Werk bekannt war. Das Buch ist also der Start zu ihrer Hebammen-Serie, wobei die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich persönlich mag es aber mit Band 1 zu starten, damit mir eventuelle Hintergrundinformationen nicht verloren gehen. Das Cover des Buches ist bunt und fröhlich und zeigt die Hebammen. Ein bisschen kitschig finde ich es, aber die Geschichte klingt dennoch vielversprechend. Ich interessiere mich, mittlerweile bin ich selbst Mutter von 2 Kindern, sehr für die Arbeit der Hebammen und die medizinischen Entwicklungen in diesem Bereich. Man kann die Arbeit einer Hebamme nicht hoch genug einschätzen. Auch hier werden die Figuren sofort sympathisch und zeigen sich als engagierte Frauen, die ihren Beruf tatsächlich als Berufung leben. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und einnehmenden Schreibstil und gerne verfolgt man die Lebensgeschichte der Damen und ihrer Familien und/oder Entscheidungen. Die Kapitel sind recht lang, sind aber nochmals unterteilt, da die Handlung zwischen den Protagonisten wechselt. Die Spannung des Buches würde ich nicht als überragend bezeichnen, es ist schließlich kein düsterer Thriller, aber trotzdem möchte man wissen, wie es weiter geht. Sehr gut gelungen ist außerdem das zeitliche Bild, was die Autorin zeichnet und einordnet. Die Zeit ist noch gar nicht so lange her und immer noch findet man zur heutigen Zeit Parallelen, z. Bsp. muss eine Mutter sich heute ebenfalls noch rechtfertigen, warum sie arbeiten geht, anstatt sich nur für die Kinder aufzuopfern. Das Gesellschaftsbild, welches hier gezeichnet wird, ist nebenher sehr authentisch und man kann sich als Mutter allzu oft damit identifizieren.
Mein Kritikpunkt bezieht sich wie so oft auf das Ende des Buches, denn das kam wieder zu schnell und unverhofft, auch wenn es ein gutes Ende ist. Da wird immer über Seiten eine großartige Geschichte aufgebaut und am Ende alles plötzlich zu Ende gebracht, als ob die Buchseiten für mehr nicht ausgereicht hätten. Das finde ich sehr schade. Natürlich, es gibt eine Fortsetzung, aber die beschäftigt sich formal gesehen mit der nächsten Hebamme. Insgesamt könnte man den Titel aber etwas als irreführend bezeichnen, denn es geht in Teil 1 nicht nur um Susanne und ich finde nicht, dass sie stets im Vordergrund steht. Weitere Kritik ist, dass alles in der Geschichte relativ harmonisch und happy verläuft. Es ist eine absolute Wohlfühlgeschichte, keine Frage, aber es könnte noch mehr auf Geburten oder Komplikationen eingegangen werden, um es noch authentischer zu machen. Zum Schluss bleibt es ein seichter Einblick in das Leben der Hebammen.
Mein Fazit: Ich vergebe damit 4 von 5 Sternen, da mich das Buch gut unterhalten hat und ich die Arbeit der Hebammen ganz toll finde und ich kann es daher Liebhabern solcher Bücher nur weiterempfehlen.