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Veröffentlicht am 01.02.2024

Emotional wie immer von Rebekka Weiler

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Meine Meinung
Seit ich Rebekka Weilers Lost-Moments-Dilogie gelesen habe, bin ich den ihren Schreibstil verliebt. Er ist sanft, tiefgehend, emotional und am liebsten würde ich mich in die Worte reinkuscheln. ...

Meine Meinung
Seit ich Rebekka Weilers Lost-Moments-Dilogie gelesen habe, bin ich den ihren Schreibstil verliebt. Er ist sanft, tiefgehend, emotional und am liebsten würde ich mich in die Worte reinkuscheln. Bei »Somebody to Love« hatte ich wieder genau dieses Gefühl. Ich habe es geliebt, in der Geschichte zu versinken.

Freya hat nur einen Wunsch: die Nacht ungeschehen zu machen, in der ihre erste große Liebe Hendrik sein Leben verlor. Denn die Umstände seines Todes kann sie bis heute nicht glauben. Nur Hendriks Drillingsbruder Emil versteht, warum Freya mit dem Unglück nicht abschließen kann. Gemeinsam versuchen sie, Antworten auf all ihre Fragen zu finden – und fühlen sich dabei nicht nur in ihrer Trauer verbunden. Doch darf Freya Gefühle für den Bruder ihres verstorbenen Freundes haben? Und Emil für sie?

Sowohl Freya als auch Emil habe ich von Sekunde Eins an in mein Herz geschlossen. Es tat mir in der Seele weh, zu erleben, wie sehr sie unter dem Verlust von Hendrik leidet. Und ich sage hier bewusst nicht ›immer noch leidet‹, denn neun Monate sind gar nichts, um den so plötzlichen und grausamen Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Als Leser lernt man Hendrik nur durch Erzählungen von Freya und Emil kennen, aber allein die haben gereicht, dass ich traurig war, ihn nie kennengelernt zu haben. Eine fiktive Person! So gut schreibt Rebekka Weiler. Er klingt einfach wie ein rundum guter Kerl und ich kann absolut verstehen, warum Freya sich in ihn verliebt hat.

Emil steht ihm allerdings in absolut nichts nach. Im Gegenteil, er ist mindestens genauso süß. Aufmerksam, sanft, liebevoll, freundlich, humorvoll, interessiert und und und … Ich könnte die Liste ewig weiterführen. Ich habe einfach eine schwäche für die Good Boys und bin auch ihm deshalb auf Anhieb verfallen. Freya und Emil verstehen sich auf eine Weise, wie es nur bei wenigen Protagonisten der Fall ist. Rebekka Weiler webt zwischen den beiden eine Verbundenheit, die weit, weit, weit über Körperliches hinausgeht und die ich bei den meisten Liebesbeziehungen in Büchern vermisse. Bei Rebekka ist sie immer da. Emil und Freya kennen sich zwar schon lange bevor ihre gemeinsame Geschichte beginnt, aber sie lernen sich auf diesen 450 Seiten intensiv kennen. Ich habe es geliebt!

Noch ein paar Worte zur Handlung: Ab einem gewissen Punkt (circa Seite 150) konnte ich die gesamte Handlung rund um Hendrik und seinen Tod zwar vorhersehen und das alles hat keine große Überraschung mehr dargestellt, aber für mich ging es darum auch gar nicht. Um einen krassen Plottwist oder mega viel Spannung. Es geht vorwiegend um Freya und Emil und wie die beiden lernen, ihre Trauer gemeinsam zu verarbeiten und es wieder zulassen, glücklich im Leben zu werden. Hendriks Tod ist zwar der Ausgangspunkt für diese Reise, aber nichts was die Handlung für mich getragen hat.

Das Einzige, was mich gestört hat, war, dass ich die sehr explizite Sexszene irgendwie unpassend fand. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war bis zu diesem Punkt extrem jugendfrei gewesen und plötzlich kommt da diese 10 Seiten lange Szene, die für mich absolut nicht zum Vibe des Buches gepasst hat. Ansonsten ist das Buch aber mega!

Fazit
»Somebody to Love« von Rebekka Weiler hat mich genauso begeistert wie ihre Lost-Moments-Dilogie und ich kann es gar nicht erwarten, zu erfahren, von wem Band 2 handeln wird (ich vermute Lene, hihi). Freya und Emil sind auf die beste Weise gut füreinander. Ihre Liebesgeschichte ist sanft und stürmisch, laut und leise, emotional und wohltuend. Ich liebe einfach, was Rebekka Weiler erschafft und kann ihre Bücher nur jedem ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Süßer, charmanter Reality-TV Young Adult Roman

All The Right Reasons
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Meine Meinung
Ich liebe Young Adult Romane und »All the Right Reasons« von Bethany Mangle klang nach der perfekten Mischung zwischen Drama und Teenagerromanze. Und das war es auch!

Caras Leben steht Kopf, ...

Meine Meinung
Ich liebe Young Adult Romane und »All the Right Reasons« von Bethany Mangle klang nach der perfekten Mischung zwischen Drama und Teenagerromanze. Und das war es auch!

Caras Leben steht Kopf, als ein Film viral geht, in dem sie sich über ihren Vater auslässt, der die Familie verlassen hat. Doch eine Produktionsfirma, die alleinerziehende Eltern für eine Datingshow sucht, engagiert Cara und ihre Mutter vom Fleck weg. Sie sind einfach perfekt geeignet für das Format. Schon bald finden sich die beiden im sonnigen Key West wieder, wo sie auf Schritt und Tritt von Kameras verfolgt werden. Ganz schön nervig, findet Cara - bis sie Connor kennenlernt. Als Sohn eines Kandidaten ist er eigentlich tabu, aber Cara kann nichts dagegen tun, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt ...

Ich muss zugeben, der letzte Teil des Klappentextes ist ein bisschen irreführend. Connor ist nicht von der Produktion aus tabu, das erlegt Cara sich selbst auf, für den Fall, dass er ihr Stiefbruder werden könnte, aber ansonsten hat das Buch genau das geboten, was der Klappentext versprochen hat.

Cara habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist eine recht toughe Protagonistin, die eine echt miese Scheidung mitmachen musste. Ihr Vater ist ein absoluter Kotzbrocken und macht ihr und ihrer Mum das Leben unnötig schwer, und seine neue Frau glaubt, irgendwelche Rechte auf eine Freundschaft zu Cara zu haben. Aber sie steht da ein Stück weit drüber. Egal, wie daneben sich ihr Vater benimmt und wie wüst sich ihre Eltern beschmipfen, sie hält durch und es gelingt ihr sogar, ihren Vater mehr oder minder respektvoll und reif in seine Schranken zu weisen. Mit der Hilfe ihrer besten Freundin und Nachbarin. Vanessa ist die Beste!

Ich fand auch toll, dass Cara und ihre Mum trotz des Rosenkriegs so ein gutes Verhältnis zueinander behalten, obwohl das während der TV-Show hart auf die Probe gestellt wird. Natürlich … denn welcher TV-Produzent kann schon auf Drama verzichten, um seine Show spannend zu machen? Und ich muss sagen, dass mir das Konzept der Show gefallen hat. Es gab genug Szenen, in denen man die wichtigen Teilnehmer etwas kennenlernen konnte und einige Vorfälle, die für ein bisschen Spannung gesorgt haben.

Der Schreibstil wechselt sich immer wieder ab zwischen ›sehr schnelllebig‹ und ›etwas ausführlicher‹ in den Szenen, in denen es drauf ankommt. Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen und habe das Lesen genossen. Es ist allerdings kein Roman für junge Erwachsene und daher sollte man auch keinen Schreibstil a lá Sarah Sprinz, Anna Savas oder Merit Niemeitz erwarten. So tief ist die Geschichte nicht. Aber das macht nichts. Sie besitzt genug Tiefe, dass man sich in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern kann.

Einen Stern Abzug gibt es allerdings, weil am Ende dann doch ein paar Sachen noch offen geblieben sind, auf die ich gerne eine Antwort gehabt hätte, ansonsten hatte ich aber viel Spaß beim Lesen.

Fazit
Ich hatte viel Spaß beim Lesen von »All the Right Reasons« von Bethany Mangle. Cara ist eine toughe Protagonistin, die sich trotz einer bösen Scheidung ihrer Eltern nicht unterkriegen lässt und für sich einsteht. Sie war mir sehr sympathisch, weil sie eine gewisse Reife hatte und man trotzdem gespürt hat, dass sie gerade erst 18 geworden ist. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und passend für ein Jugendbuch. Es war nicht ganz so sehr Liebesgeschichte wie erwartet, aber das hat mich nicht gestört. Und es gab auch genug Drama in der TV-Show, dass es beim Lesen nicht langweilig geworden ist.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Spannend, vielschichtig, manchmal etwas zu vulgär für mich

Sandover Prep - Der Außenseiter
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Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen ...

Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen Schwester hat Sloane Tresscott für ihr letztes Schuljahr einen festen Plan: für Casey da sein, ein Stipendium fürs College kriegen und die Finger von Jungs lassen. Ihre guten Vorsätze geraten allerdings schnell ins Wanken, als sie den geheimnisvollen Neuen auf dem Gelände der Sandover Prep trifft: RJ ist ein Einzelgänger und hat eigentlich vor, die Schule möglichst schnell wieder zu verlassen. Doch er ist sofort fasziniert von Sloane und will sie für sich gewinnen. Allerdings gibt es ein Problem: Sie ist die Tochter des Direktors und damit absolut tabu!

Elle Kennedys Schreibstil hat mich sofort ins Buch gezogen. Sie schreibt einfach und leicht verständlich, aber hat ein Händchen dafür Gefühle zu transportieren und besonders treffende Vergleiche und Metaphern einzubauen. In vielen Büchern wirken manche Vergleiche und Metaphern zu gewollt auf mich, das war hier absolut nicht der Fall. Das Einzige, was mir nicht ganz so zugesagt hat, war, dass die Sprache zwischenzeitlich echt vulgär war. Es gab kaum einen Dialog, in dem nicht das Wort »Schwanz«, »Titten«, »einen blasen« oder »lutschen« drin vorgekommen ist. Ich rede so nicht, deshalb hat mich das etwas gestört. Auf der anderen Seite wiederum hat es perfekt zu den Jugendlichen, die die Sandover-Prep besuchen, gepasst, weil das Internat nun mal für auffällige Jugendliche ist. Meins ist es trotzdem nicht. Ansonsten hatte der Schreibstil aber wirklich Sogwirkung auf mich.

Elle Kennedy zeichnet mit RJ und Sloane wirklich tiefgründige, vielschichtige Charaktere. Das hat mir wirklich gut gefallen. RJ war mir vor allem deshalb so sympathisch, weil er sich so gar nicht hat provozieren lassen. Es gab immer wieder Szenen, wo ihn einige der Jungs versucht haben aus der Reserve zu locken, aber es geht darauf gar nicht ein und bleibt total gechillt. Das war sooooo angenehm, anstatt ständig Drama zu produzieren, weil dem Protagonisten gleich bei jeder Beleidigung die Halsschlagader anschwillt. Aber auch sonst mochte ich RJ sehr gerne. Am Anfang will er eigentlich mit keinem der Jungs da so wirklich Kontakte knüpfen und bleibt auch in seinen Dialogen eher oberflächlich, aber man merkt, wie sich das nach und nach ändert und das in ihm doch ein sehr tieffühlender Mensch steckt. Gleiches gilt auch für seine Gefühle für Sloane. Zu Beginn fühlt er sich rein körperlich von ihr angezogen, das merkt man anhand seiner inneren Dialoge und Gedanken und auch an dem, was er zu den anderen Jungs sagt. Doch auch das wandelt sich langsam aber stetig und hat mir super gut gefallen.

Es gibt deutlich weniger Kapitel aus Sloanes Sicht als aus RJs Sicht, deshalb dauert es etwas länger, bis man ein Gefühl für sie entwickelt und sie besser kennenlernt, aber sie ist genauso vielschichtig ausgearbeitet wie RJ. Sie ist immer für ihre Familie da, mimt die Starke, die sie auch ist. Trotzdem wünscht sie sich insgeheim manchmal eine Schulter zum Anlehnen und Ausruhen. Sie liebt ihre Schwester Casey über alles und würde sich für sie sogar prügeln. Dass sie so zur ihr hält und hinter ihr steht und ihr den Rücken freihält, war wirklich süß zu lesen. Und auch, wie RJ es nach und nach schafft, zu ihr durchzudringen und sie für sich zu gewinnen – durch seine Beharrlichkeit, seinen Humor und seine coole Attitüde.

Und obwohl Sloanes und RJs Geschichte natürlich in diesem Band zu Ende erzählt wird, spinnt die Autorin schon die ersten Fäden für eine Storyline (oder vielleicht sogar mehrere), die sich durch alle drei Bände ziehen wird. Es gibt nämlich noch mehr POVs als nur die beiden von RJ und Sloane. Wir lernen auch Fenn (RJ Stiefbruder und Prota von Band 2), Lawson und Silas (beides Freunde von Fenn und später auch RJ) kennen. Ihre Kapitel haben nicht wirklich zur Handlung von Band 1 beigetragen, sondern Grundpfeiler für eigene Storys gelegt, die noch nicht zu Ende erzählt sind. Vor allem auf Silas bin ich gespannt.
Lawson hat es mir etwas schwer gemacht. Er ist so richtig verkorkst, eigentlich dauerhaft zugedröhnt oder besoffen und treibt es mit jeder/jedem, dem er über den Weg läuft. Und trifft dabei einige moralisch seeeehr zweifelhafte Entscheidungen, die mir so nicht gefallen haben. Man merkt aber auch, dass das irgendwo nur ein Schrei nach Hilfe ist und wenn seine verkorkste Seite mal nicht gerade überhand nimmt, ist er eigentlich ein ganz lieber Kerl. Naja, bin mal gespannt, wie er sich noch so entwickelt.

Fazit
Der Schreibstil von Elle Kennedy hat mir, bis auf die teils sehr vulgären Dialoge, wirklich gut gefallen. RJ und Sloane sind zwei vielschichtige Charaktere und genau wie die Story entblättert sich ihr Charakter erst nach und nach. Was am Anfang oberflächlich erscheint, bekommt im Laufe der Geschichte wirklich Tiefe und hat mir sehr gut gefallen. Und der Cliffhanger für die bandübergreifende Handlung macht definitiv Lust auf Band 2. Ich bleibe gespannt.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.09.2023

Weniger Suspense als erwartet, aber im Großen und Ganzen sehr gut

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ...

Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ich wieder ganz neu für mich entdeckt habe. Ich habe diese Verbindung von Romance und Thriller schon damals bei den Arena Thrillern geliebt und bin froh, dass sie wieder neu auflebt.

Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens – bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur … Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er – und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen?

Kristina Moningers Schreibstil ist gut und hat super zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Aber er ist nicht ganz mein Schreibstil beziehungsweise die Art von Stil, die ich gerne lese. Das habe ich schon daran gemerkt, dass ich viel länger gebraucht habe, um eine Seite zu lesen als normalerweise. Trotzdem hat er mich mitgenommen und ich konnte die Geschichte genießen.

Die Story rund um Avery und ihre Freundinnen lebt von ganz vielen Elementen. Erzählt wird die Geschichte nur aus ihrer Sicht, aber auf zwei Zeitebenen. Los geht es mit den Ereignissen vor zehn Jahren, wenige Stunden vor Josies Verschwinden. Dann wird man in die Gegenwart geschmissen und in diesem Zehn-Jahres-Zeitsprung liegt so viel, was immer mal wieder zur Sprache kommt, wofür einem als Leser aber einfach noch die Hintergrundinfos fehlen, um alles zu verstehen. Die kommen im Laufe der Story dazu. Während Avery in der Gegenwart das Gefühl hat, ihr Leben vor die Wand gefahren zu haben und dringend eine Pause braucht, gibt es dazwischen immer wieder Kapitel, die einen Zeitraum von vor vierzehn Jahren, wo die Mädels sich kennengelernt haben, chronologisch bis zu dem Punkt vor zehn Jahren erzählen, was alles zwischen ihnen vorgefallen ist und auch warum sich die Dinge mit Jake so entwickelt haben, wie sie es eben getan haben. Mir hat dieser Aufbau super gut gefallen. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil in den Dialogen der Charaktere so viel mitgeschwungen ist, was ich nicht verstehen konnte, weil mir die Infos fehlten, aber nach und nach wurde das Puzzle zusammengesetzt und so was liebe ich ja.

Insgesamt konzentriert die Geschichte sich aber mehr auf die zerrüttete Beziehung zwischen Jake und Avery und wie Jake alles daran setzt, Avery wieder für sich zu gewinnen sowie die Vergangenheit der fünf Freundinnen und hatte deutlich weniger Suspense-Aspekte als ich erwartet hätte. Es gab eine Szene, in der es annährend so etwas wie Spannung gab plus den Cliffhanger am Ende, aber ansonsten ist es tatsächlich mit Liebesgeschichte als Suspense. Da das hier aber ja erst der Auftakt ist, gehe ich davon aus, dass die Geschichte rund um Josie in den anderen Bänden mehr Fahrt aufnimmt und rasanter und spannender wird.

Zu Avery und Jake als Charaktere will ich gar nicht so viel sagen, weil dann so viel Handlung vorweggenommen wird, aber nur so viel: Sie waren mir sowohl einzeln als auch zusammen beide sehr sympathisch. Beide sind sehr unfähig über ihre Gefühle und die bestehenden Konflikte zwischen ihnen zu sprechen und schweigen das Ganze lieber tot oder überspielen es mit Humor, aber obwohl ich Misscommunication überhaupt nicht leiden kann, hat mich das hier nicht gestört. Sie mussten diese Erfahrungen miteinander machen, immer wieder aneinander geraten, und sich wieder zusammenraufen, um aneinander zu wachsen. Und vor allem Jake war gegen Ende wirklich süß. Ich war erst skeptisch wegen allem rund um Emily, aber zum Glück hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich die gesamte Zeit über korrekt verhalten hat. Avery vielleicht nicht unbedingt, weil sie nicht wusste, was er wusste, aber er hat sich korrekt verhalten und das war mir sehr wichtig.

Fazit
»Breaking Waves – One Second to Love« von Kristina Moninger ist der Auftakt zu ihrer New Adult Suspense Reihe. Dass es erst der Auftakt ist, merkt man, weil der Thrill-Faktor tatsächlich noch kaum bis gar nicht vorhanden war, aber das Ende von Band 1 lässt hoffen, dass das Tempo mit jedem Band mehr angezogen wird. Ich freue mich schon darauf, die Geschichten der anderen zu erfahren. Die Geschichte wechselt relativ gleichmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sodass man als Leser immer ein Stückchen näher an Josies Verschwinden herangeführt wird und gleichzeitig Avery in der Gegenwart begleitet und beobachten kann, wie sich dort alles weiterentwickelt. Obwohl Avery und Jake beide ein Problem damit haben, offen miteinander zu kommunizieren, kann mich nicht sagen, dass sie nicht miteinander reden. In den Dialogen in diesem Buch schwingt so viel zwischen den Zeilen mit und auch wenn ich mich erst etwas an den Stil gewöhnen musste und er nicht ganz meinen Geschmack trifft, ist diese Geschichte großartig geschrieben. Klare Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Spannende Romantic Suspense Geschichte mit kleinen Längen

Every Little Secret
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Meine Meinung
»Every Little Secret« ist mein erstes Buch von Kim Nina Ocker, aber es wird definitiv nicht mein letztes bleiben. Ich werde mich mit Freude auf ihre neue Reihe stützen und die Zeit bis zum ...

Meine Meinung
»Every Little Secret« ist mein erstes Buch von Kim Nina Ocker, aber es wird definitiv nicht mein letztes bleiben. Ich werde mich mit Freude auf ihre neue Reihe stützen und die Zeit bis zum zweiten Band mit den Geschichten der Side-Kicks der Secret Legacy Dilogie überbrücken.

Die Nachricht, dass ihre biologische Mutter, die sie nie kennengelernt hat, ihr ein großes Vermögen vererbt, trifft Julie Penn vollkommen unvorbereitet. Um das Erbe antreten zu können, muss sie allerdings Teil des einflussreichen Familienunternehmens ihrer Mutter werden - eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändert: Julie taucht in eine Welt voller Luxus und Reichtum ein, aber auch voller Intrigen und Geheimnisse - und sie trifft auf Caleb, den Adoptivsohn ihrer Mutter, dessen intensive Blicke Julies Herz trotz seiner abweisenden Art gefährlich schnell schlagen lassen. Doch plötzlich erreichen sie beunruhigende Anrufe und mysteriöse Drohbriefe, die Julie Angst einjagen …

Kim Nina Ockers Schreibstil hat es mir denkbar einfach gemacht, in die Geschichte von Julie und Caleb einzutauchen. Er ist genau die richtige Mischung zwischen Dialog, Handlung und Gefühls- und Gedankenwelt der Protas. Die meiste Zeit konnte ich mich in beide super hineinversetzen und verstehen, warum sie so handeln, wie sie es tun.

Julie wirkte zu Beginn wie eine sehr ausgeglichene Person auf mich. Sie kennt diese Welt, in die sie plötzlich hineingeschubst wird, nicht. Und obwohl sie in ihrem Leben bisher nicht die konfrontationsfreudigste Person war, lernt sie es, für sich einzustehen. Sie wägt diese Entscheidung, das Erbe ihrer biologischen Mutter anzutreten, gründlich ab und ist dann aber auch bereit diesen Weg bis zum Ende zu gehen. Dass sie die ersten eins, zwei Drohbriefchen und -anrufe, die sie bekommt, nicht ernstnimmt, kann ich verstehen, aber mich hat gefuchst, dass sie das auch im späteren Verlauf nicht immer getan hat. Ihre Sturheit in Sachen Freiheit und Unabhängigkeit hat mich manchmal etwas den Kopf schütteln lassen. Trotzdem mochte ich Julie im Großen und Ganzen.

Caleb ist zu Beginn ein echtes Ekelpaket. Bei ihm viel es mir schwerer, ihn zu mögen. Nutzt seine Größe und die dadurch bedrohliche Wirkung auf Frauen aus, um Julie davon abzuhalten, den Deal anzunehmen. Da hätte ich am liebsten gekotzt. Das. Geht. Sowas. Von. Gar. Nicht. Zum Glück wandelt er sich im Laufe der Geschichte etwas und erkennt an, wie absolut daneben dieses Verhalten von ihm war. Je näher er Julie kennenlernt, desto weicher wird er und merkt, was für eine gute Partnerin für die Firma er in ihr haben kann. Ein bisschen mehr reden hätte den beiden zwischendurch ganz gut getan, aber wenn sie es getan haben, dann meist auf ziemlich erwachsene Art und Weise ohne unnötiges Drama, verletzte Gefühle und Rumgeschmolle. Das hat mir gut gefallen.

Die Handlung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, ich hatte wirklich Freude beim Lesen, aber hier im ersten Band ging es mehr um die Beziehung zwischen Julie und Caleb beziehungsweise die Entwicklung der beiden dahin. Der Stalker/Erpresser spielte hier und da natürlich auch eine Rolle, aber der Fokus lag mehr auf Julie und Caleb und wie sie sich mit der ganzen Situation und miteinander arrangieren. Daher war es zwar zeitweise spannend, aber jetzt nicht so, dass ich Herzklopfen bekommen hätte und meine Augen schneller über die Zeilen geflogen wären, als ich lesen konnte. Und den Cliffhanger fand ich gar nicht mal sooo mies, weil sie halt einfach miteinander hätten reden können und Julie viel zu voreilig Schlüsse zieht.

Fazit
»Every Little Secret« von Kim Nina Ocker ist ein guter Auftakt der Secret Legacy Reihe. Der Schreibstil hat mich direkt in die Geschichte mitgenommen und ich hatte bis auf kleine Passagen durchgehend Spaß beim Lesen. Der Fokus in diesem Band liegt aber noch mehr auf Julie und Caleb und der Entstehung ihrer Beziehung zueinander. Der Stalker läuft hier gerade erst warm und bekommt im nächsten Band mehr Raum. Trotzdem war dieser Band hier auch spannend und ich wollte unbedingt wissen, wer hinter alldem steckt. Spoileralarm: Erfährt man hier noch nicht xD Deswegen wird sich jetzt direkt Band 2 geschnappt.

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