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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2022

Sehr gut geschrieben, Ende kam allerdings sehr unverhofft

Stille blutet
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Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski handelt von einem brandaktuellen Fall, dessen Story mich direkt neugierig gemacht hatte. Es werden Themen wie Social Media und trendende Hashtags behandelt, ...

Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski handelt von einem brandaktuellen Fall, dessen Story mich direkt neugierig gemacht hatte. Es werden Themen wie Social Media und trendende Hashtags behandelt, mit denen wir uns selbst meist jeden Tag auseinandersetzen müssen.

Tibor Glaser gerät in Verdacht den Mord an seiner Ex-Freundin Nadine Just begangen zu haben. Die aufstrebende Moderatorin wurde sehr brutal und sogar mit eigener Vorankündigung umgebracht. Denn sie las vor laufender Kamera die Nachricht über ihren eigenen Tod vor. Natürlich ist ganz Wien bestürzt, wittert dahinter aber erst einmal eine Art der Selbstdarstellung Nadines und als sie dann tatsächlich wenig später tot aufgefunden wird, ist klar, dass es sich nicht einfach nur um einen Werbegag handelt. Tibor hilft es nicht besonders, dass er auch derjenige war, der seine Ex-Freundin tot aufgefunden hat und als dann noch mehr bekannte Gesichter aus Wien ermordet gefunden werden und lediglich Tibor als Verdächtiger in Frage kommt, zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zu.

Die Story klang für mich von Anfang an sehr spannend. Dass solche brandaktuellen Themen wie Social Media behandelt werden, finde ich auch super. Das macht sie für den Leser, meiner Meinung nach, viel nahbarer. Denn fast alle von uns setzen sich tagtäglich mit den verschiedenen Socail Media Kanälen auseinander und sind dort aktiv. Deshalb wissen wir auch alle, was einzelne Kommentare, Likes und private Nachrichten für eine Gewalt haben können. Die bekommt in diesem Fall natürlich auch Tibor zu spüren, der als Mörder bereits gebrandmarkt ist. Aber auch die Polizei aus Wien hat mit den Folgen des Internets zu kämpfen. Die Recherchearbeit wird durch dieses nicht gerade erleichtert und auch bei so viel Aktivität muss man jedem, auffälligen Hinweis nachgehen.

Gleich zu Beginn des Buches passierte der Mord an Nadine. Weshalb es schon direkt sehr brutal losging und man sofort ins Geschehen geworfen wurde. Dann zog sich die Handlung allerdings ein bisschen. Auch das Ende fand ich etwas konfus und hätte es mir anders gewünscht. Was man allerdings sagen muss ist, dass ich im Laufe der ganzen Geschichte nicht einen Verdacht hatte, wer der Mörder am Ende sein könnte. Die Story blieb für mich rätselhaft und das ist als klarer Erfolg zu werten. Auch wenn ich sagen muss, dass die Enttarnung des Mörders mich doch überrascht hat und ich das Motiv für die Taten nicht stark genug finde. Wie eben weiter oben schon erwähnt, ist das ganze Ende etwas konfus. Spannend ist es aber allemal. Tibors Verhalten konnte ich in manchen Situationen nicht nachvollziehen. Wo andere schon längst die Polizei verständigt hätten, reitet er sich noch weiter ins Verderben. Wobei man nie weiß, wie man selbst in einer solchen Situation gehandelt hätte. Der starke Druck auf den jungen Mann ist auf jeden Fall deutlich zu spüren und auch seine Verzweiflung hat mich nicht kalt gelassen. Diese Gefühle kamen sehr gut rüber und ich habe förmlich mit ihm mitgelitten und gezittert. Große Sympathie konnte ich vor allem für Fina Plank aufbringen. Die kleine, junge und vor allem kluge Polizistin schaut auch mal über den Tellerrand und lässt sich, anders als ihre männlichen und auch ein wenig erfahreneren Kollegen, nicht so schnell zu einem Urteil hinreißen. Sie kommt wirklich menschlich rüber und vor allem wir Frauen erkennen uns bestimmt in der ein oder anderen Handlung von Fina wieder. So ging es mir jedenfalls. Neben der Hauptgeschichte rund um die Morde, blitzt immer mal wieder eine uns unbekannte Gestalt auf. Sie hat ihre eigenen, kleinen Kapitel im Buch und scheint auch sehr gefährlich zu sein. Da es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer Serie handelt, werden wir hoffentlich noch mehr von dem großen Unbekannten lesen dürfen.

Alles in allem war das Buch eine gute Unterhaltung für mich. Der Text ließ sich sehr gut und flüssig lesen und den Schreibstil fand ich auch angenehm. Auch über die Story kann ich mich nicht groß beklagen, außer dass für mich das Ende und die Enttarnung des Mörders leider nicht ganz so zufriedenstellend war. Das ist aber vielleicht auch nur Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Plot Twist über Plot Twist!

Das siebte Mädchen
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In dem Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham geht es um einen Serienmörder, der eigentlich schon hinter Gittern sitzt, dessen Mordserie aber nach zwanzig Jahren wiederaufgenommen wird.

Hübsche, ...

In dem Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham geht es um einen Serienmörder, der eigentlich schon hinter Gittern sitzt, dessen Mordserie aber nach zwanzig Jahren wiederaufgenommen wird.

Hübsche, junge Mädchen verschwinden, nur um wenige Tage später tot aufgefunden zu werden. Sie sind alle Teenager, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben und doch so plötzlich aus dem Leben gerissen werden.

Schon damals, als Chloe selbst noch ein Kind war, machte ihr die Tatsache natürlich sehr zu schaffen, dass ihr Vater ein Serienmörder ist. Er brachte damals sechs Mädchen aus ihrer Heimatstadt um. Ihre Leichen wurden nie gefunden, allerdings gestand Chloes Vater Dick Davis alle Morder und wanderte anschließend ins Gefängnis. Auch heute noch quälen Chloe die Erinnerungen an diese Zeit und den einzigen Halt, den sie in ihrem Leben seitdem hatte, ist ihr Bruder Cooper. Langsam scheint sich Chloes Leben jedoch in geordneter Bahnen zu begeben, denn sie hat ihr Studium abgeschlossen, Berufserfahrungen gesammelt und letztendlich auch ihre eigene Praxis als Psychologin eröffnet. Mit ihrem Verlobten Daniel läuft auch alles super und die zwei stehen kurz davor zu heiraten. Dass sie selbst psychische Probleme seit jenem schicksalhaften Sommer hat, unterdrückt sie mit Medikamenten. Das scheint auch alles „gut“ zu laufen, bis sich die grausamen Morde vor zwanzig Jahren in ihrer neuen Heimatstadt wiederholen. Chloe zieht schnell eine Verbindung zu den Morden von damals und versucht auf eigene Faust zu ermitteln. Während ihrer Recherchen stößt sie auf viele Geheimnisse, die ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wir sie den Mörder rechtzeitig finden um weitere Morde zu verhindern? Wer ist diese Mensch, der so stark versucht die Morde von vor zwanzig Jahren zu imitieren? Ist er ihr doch näher, als sie es gewagt sich einzugestehen?

Zuerst einmal, die Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und ich wollte das Buch so unbedingt lesen. Der Klappentext und auch die Leseprobe klangen super und ich hatte mir einen spannenden und vor allem auch nervenaufreibenden Thriller vorgestellt. Ganz so war es dann für mich am Ende nicht, allerdings war dieses Buch trotzdem sehr lesenswert und erschien mir direkt wie ein perfekter Film. Mit dem Schreibstil kam ich gut klar, den mochte ich sehr. Auch wenn mir die Charaktere im Buch leider nicht ganz so nahekamen. Auch die Protagonistin Chloe blieb bei mir eher auf Abstand. Und auch zu den anderen Charakteren habe ich nicht wirklich eine Verbindung gefunden. Cooper und Daniel stelle ich mir beide als sehr attraktive Männer vor, die mir aber auch ein wenig zu glatt waren. Aaron Jansen, der schon ziemlich am Anfang des Buches als Journalist der New York Times auftritt, war da keine Ausnahme. Schade, ich hätte mich gerne etwas mehr mit den Charakteren verbunden gefühlt und deren Gefühle mehr gespürt. Das Buch ist auch in verschiedenen Zeiten geschrieben. An für sich eine gute Idee und ich komme auch eigentlich immer gut damit klar. Hier wechselten die Zeiten allerdings so schnell und unbemerkt, dass man manchmal gar nicht wusste, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Nun zur Geschichte an sich. Wie schon geschrieben, die Story hörte sich wirklich spannend an. Bis dies allerdings der Fall wurde, waren die ersten 200 Seiten schon gelesen. Spannung kam leider erst ziemlich zum Schluss auf. Die hätte ich mir in kleinen Momenten über das ganze Buch verteilt gewünscht, sodass es zum Ende hin einen richtigen Schlag geben würde. Der Spannungsaufbau war also leider nicht so ganz gelungen. Am Ende wurde es jedoch spannend und das hat meine Meinung zum Buch nochmal geändert. So viele Plot Twists habe ich in einem Buch noch nie erlebt. Das Ende überrascht dann aber doch und darum geht es ja auch eigentlich. Dass man vom Buch und dessen Inhalt überrascht wird. Ich fühlte mich auf jeden Fall gut unterhalten und hatte das Buch in nur zwei Tagen durchgelesen. Deshalb gibt es hier auch die vier Sterne. Den Titel hätte ich, als kleine Anmerkung, aber anders gewählt „Sieben Mädchen“ hätte besser zur Story gepasst. So habe ich mich das ganze Buch über auf „Das siebte Mädchen“ versteift. Und vermutet, dass auch hier eine weitaus interessantere Geschichte steckt.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Wundervolle Geschichte!

Als wir Tanzen lernten
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Der Roman „Als Wir Tanzen Lernten“ von Nicola Yoon handelt über die Liebe, das Tanzen und die Freundschaft in Evies Leben.

Evie ist eine junge Frau, die jetzt schon mit der wahrhaftigen Liebe abgeschlossen ...

Der Roman „Als Wir Tanzen Lernten“ von Nicola Yoon handelt über die Liebe, das Tanzen und die Freundschaft in Evies Leben.

Evie ist eine junge Frau, die jetzt schon mit der wahrhaftigen Liebe abgeschlossen hat. Da sie hautnah miterlebt hat, wie sich ihre Eltern trennten, kann sie einfach nicht mehr an die Liebe für’s Leben glauben. Ihre Eltern waren doch so perfekt zusammen und so glücklich! Dass es auch anders, als in ihren geliebten Liebes-Romanen laufen kann, bewegt sie dazu diese kurzerhand zu verschenken. Sie möchte die ganzen Geschichten über die wundervolle Liebe nur noch loswerden und beschließt in diesem Moment auch gar nicht mehr an diese zu glauben. Als sie sich ihrer alten Liebes-Romane entledigt, bekommt sie jedoch etwas Neues, Seltsames. Sie erhält nämlich die Fähigkeit den Verlauf der Beziehungen anderer vor ihrem inneren Auge zu sehen. Und meist verlaufen diese Beziehungen nicht gut und es gibt oft ein unschönes Ende. All das sieht Evie, sobald sich das entsprechende Paar küsst. Dann zieht der Beginn derer Beziehungen bis hin zum Ende an ihr vorbei. Auch wenn Evie drei gute und enge Freunde hat, vertraut sie sich nur ihrem besten Freund Martin an. Dieser rät ihr dazu sich auch mal auf etwas einzulassen.

Gesagt, getan und nichtsahnend steht Evie dann in einem Tranzstudio, in welchem sie zusammen mit einem ihr fremden Tanzpartner ein Turnier tanzen soll, um das Studio ein wenig bekannter zu machen. Dieser Tanzpartner ist niemand geringeres als X, der Enkel der beiden Inhaber des Tanzstudios, Maggie und Archibald. X ist vom ersten Moment interessiert an Evie, doch die weist ihn zurück. Denn wir wissen ja, dass Evie es nicht mehr mit der großen Liebe hat und sich auch auf keine Beziehung mehr einlassen möchte. Dem Charme von X kann sie aber nicht lange widerstehen und so verliebt auch sie sich in ihn.

Neben den Proben für das große Turnier, aufkommendem Streit zwischen ihren Freunden und den Gefühlen zu X, kommt dann auch noch ihr Vater dazu, der sich wieder neu verliebt hat. Evies Leben ist ein komplettes Gefühlschaos und ich fühle wirklich so mit ihr!

Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben und lies sich leicht und flüssig lesen. In Evie konnte ich mich komplett hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen. Sie fühlte sich betrogen, belogen und ungerecht behandelt. Dass sie sich trotz dieser Gefühle auf eine neue Beziehung einlassen kann, bewundere ich sehr. Auch X stelle ich mir sehr sympathisch vor und hätte mich selbst bestimmt auch in seinem Charme verloren. Die anderen Charaktere wie Evies Freunde Martin, Cassidy und Sophie haben auch alle ihre eigenen Charakterzüge bekommen und wurden meiner Meinung nach gut dargestellt.

Ich muss gestehen, dass ich zwischen Anfang und Mitte des Buches etwas verwirrt war, was die Story angeht. Für mich verlor sich der Zusammenhang der Geschichte von hellseherischen Fähigkeiten und dem Lernen des Tanzes etwas. Das besserte sich jedoch zum Ende des Buches hin wieder und ich war die letzten Seiten total gefesselt von der Story. Auch wenn sich mir am Ende des Buches doch noch die ein oder andere Frage stellt (da ein paar Dinge im Buch angedeutet, aber nicht aufgeklärt wurden), fand ich es alles in allem sehr gut. Vor allem das Ende hat mir sehr zugesetzt und mich einfach nochmal komplett überrascht. Mit diesem Twist hätte ich so nicht gerechnet und deshalb konnte ich dann auch das ein oder andere Tränchen nicht zurückhalten. Die Lektion, die man aus dem Buch mitnehmen kann und auch sollte ist, dass es bei der Liebe nie um das Ende geht. „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ ist eine Floskel, die wir alle aus sämtlichen Märchen kennen. Dabei ist es doch so viel wichtiger zu wissen und zu erleben, was dazwischen passiert. Die Message ist am Ende doch deutlich und gut rübergebracht worden. Aus diesem Grund kann ich das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Bewegende Geschichte

Haie in Zeiten von Erlösern
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Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn behinhaltet nicht nur die Geschichte einer hawaiianischen Familie, sondern auch viele Sagen, Mythen und die Erzählungen über alte Götter ...

Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn behinhaltet nicht nur die Geschichte einer hawaiianischen Familie, sondern auch viele Sagen, Mythen und die Erzählungen über alte Götter aus Hawaii.

Nainoa ist gerade einmal sieben Jahre alt, als ihm etwas sehr Seltsames passiert. Er ist mit seiner Familie auf einer Bootstour und fällt dabei ins Meer. Voller Sorge sehen seine Familie und die anderen Menschen auf dem Boot dabei zu, wie der kleine Junge zu ertrinken droht. Dazu soll es aber nicht kommen, denn er wird von einem ganzen Schwarm Haien wieder sicher zum Boot zurückgebracht. Der größter der Haie trägt ihn in seinem Maul ganz sanft und vorsichtig zu seiner Mutter zurück ohne dem Jungen dabei nur ein Haar zu krümmen. Seit dieser Begebenheit hält man Noa für ein ganz besonderes Kind. Dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass ihn die Haie verschonten, sondern auch daran, dass er besondere Fähigkeiten entwickelt hat. Er kann Menschen in Not helfen und lindert deren Schmerzen und Verletzungen. Bald schon kommen immer mehr Menschen in das Haus seiner Familie und wollen etwas von dem Wunder erfahren, welches Nainoa vollbringen kann. Dass dies einen enormen Druck mit sich bringt, merkt auch Nainoa ganz schnell. Mit der Zeit kommen immer weniger Nachbarn und Bekannte vorbei und schließlich hören die Besuche ganz auf. Schlecht für seine Familie, denn mit seinen Wundern hat er sie finanziell immer über Wasser gehalten. Als Nainoa und seine Geschwister Dean und Kaui immer älter werden, möchten sie weg von ihrer hawaiianischen Insel und rauf auf’s Festland. Alle drei Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie möchten erfolgreich sein in dem was sie tun und etwas bewirken. So verliert sich Dean weiter im Basketball, Kaui studiert an der Universität und Nainoa wird Rettungssanitäter. Die drei verfolgen weiterhin ihr Ziel im Leben, während ihre Eltern Malia und Augie auf der Insel zurückgeblieben sind. Es kommt jedoch der Tag, an dem bei allen drei Kindern etwas schief zu laufen scheint und sie von ihrem Weg abdriften. Es zieht sie auch wieder nach Hause und dort bekommen sie auch alle ihre „eigene, spezielle Aufgabe“ im Leben.

An sich kam ich ganz gut durch das Buch und fand auch die Geschichte über alte, hawaiianische Götter sehr spannend. Es gab allerdings viele hawaiianische Begriffe, über die ich ein um’s andere Mal gestolpert bin. Diese werden ganz hinten im Buch zwar genau erklärt und erläutert, aber während des Lesens des Buches wollte ich nicht immer nach hinten blättern und die Begriffe suchen. Dadurch lief das Lesen leider nicht so flüssig. Erzählt wurde die Geschichte rund um Nainoa und seine Familie jedoch ganz gut. Man hat in den schwierigen Situationen der Protagonisten schon mitgelitten und sich gefragt, wie das ganze jetzt für sie ausgehen wird. Das Ende des Buches fand ich sehr gelungen und man blieb mit diesem gewissen, magischen Gefühl zurück, welches solche Inseln auf einen haben können. Die alten Götter und Mythen werden hier perfekt aufgegriffen und man mag fast selbst an sie glauben.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Kann definitiv mit Bridgerton mithalten

Wie man sich einen Lord angelt
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„Wie man sich einen Lord angelt“ – alleine dieser Titel sollte alle Frauen aufmerksam machen und so konnte auch ich dem „Lady’s Guide“ von Sophie Irwin nicht widerstehen und habe mich ein Wochenende lang ...

„Wie man sich einen Lord angelt“ – alleine dieser Titel sollte alle Frauen aufmerksam machen und so konnte auch ich dem „Lady’s Guide“ von Sophie Irwin nicht widerstehen und habe mich ein Wochenende lang wieder in die Welt des Jahres 1818 versetzen lassen. Natürlich bin auch ich großer Bridergton-Fan und habe die bekannte Netflix-Serie durchgesuchtet. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an den Roman rund um Kitty Talbot und ihre Familiengeschichte auch sehr hoch. Denn er beschreibt sich selbst als eine Mischung aus Bridgerton und Jane Austen.

Die junge Kitty Talbot hat ein Problem. Ihre Eltern sind beide bereits verschieden, sie hat vier jüngere Schwestern, Schulden ihres Vaters zu begleichen und steht jetzt auch noch ohne Verlobten da, denn dieser hat sich aus unbekannten Gründen von ihr gelöst und wird nun eine andere heiraten. Kitty ist somit in einer sehr misslichen Lage, denn irgendwie muss sie ihre jüngeren Schwestern ernähren und möchte natürlich auch den Familiensitz halten. Deshalb entschließt sie sich kurzerhand auf die Suche nach einem neuen Verlobten und zukünftigen, vor allem reichen, Ehemann zu machen. Ihre Suche führt sie mit ihrer Schwester Cecily zusammen nach London zu einer „Tante“ der Mädchen. Dort erhofft sich die zielstrebige Kitty die Ballsaison bestreiten zu dürfen. Leichter gesagt, als getan, denn als Dame ohne Stand gelangt man nicht so einfach in die Welt der Lords und Ladys. Mit einer List bekommt sie es dann doch hin die reichen und schönen um ihren Finger zu wickeln und hat auch schnell viele Verehrer gesammelt. Als sie sich jedoch auf einen dieser festgelegt hat, funkt dessen Bruder dazwischen. Dieser durchschaut ihre Absichten nicht aus Liebe zu heiraten, sondern rein wegen des Geldes. Der Bruder, Lord Radcliffe, und sie verfolgen bald das gleiche Ziel. Einen Ehemann für Kitty zu finden, der NICHT Lord Radcliffes Bruder ist. Wird Kitty es in der Kürze der Zeit schaffen einen reichen Junggesellen zu bezirzen und diesen zu ihrem Ehemann und Retter zu machen? Oder funkt ihr die Liebe dann doch dazwischen…?

Vorab, ich finde, dass dieser Roman definitiv mit der Serie Bridgerton mithalten kann (die Romane zur Serie habe ich leider nicht gelesen und kann dies somit nicht beurteilen). Auch Jane Austen entdecke ich in diesem Buch auf jeden Fall. Inhaltlich hat mir der Roman somit sehr gut gefallen. Die Geschichte finde ich erfrischend und gut gemacht. Schön ist auch, dass man sich wieder einmal in die Ballsaison hineinversetzen konnte. All die jungen Lords und Ladys die sich gerne verheiraten möchten auf prunkvollen Bällen in edlen Roben ließen mich träumen. Die einzelnen Charaktere fand ich auch gut dargestellt. Man konnte sich in ziemlich jeden Charakter gut hineinversetzen und jedem auch eine gewisse Eigenart entnehmen. Da ist natürlich die unerschrockene Kitty, die sich im Laufe des Buches weitaus größeren Gefahren, als ihren liebestollen Verehrern stellen muss, ihre Schwester Cecily, die ein wahrer Bücherwurm zu sein scheint und eine eher romantische Vorstellung von der Liebe hat. Lord Radcliffe erscheint zu Anfang eher kühl und distanziert, kommt im Laufe der Geschichte aber doch etwas aus sich raus und zeigt Gefühle. Seine Geschichte hätte ich mir jedoch etwas intensiver gewünscht. Man hätte noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, um seine Vergangenheit und somit sein Handeln zu begreifen. An sich sind die Figuren des Romans dennoch gut gelungen und ich habe mich richtig mit ihnen angefreundet. Den Schreibstil fand ich auch leicht verständlich und kam deshalb auch so schnell durch. Ich finde den Roman sehr erfrischend und unterhaltsam. Er hat mir mein Wochenende versüßt und ich habe mich damit sehr gut unterhalten gefühlt.

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