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Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine emotionale Schifffahrt nach Island

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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„Ich bin unterwegs. Auf der Eydna. Weil ich einfach meine Ruhe haben wollte, ganz ohne Hintergedanken. Und Buckelwale unterm Nordlicht sehen. So what?“
Seite 122

Ja, das war der Plan. Eine Fährreise nach ...

„Ich bin unterwegs. Auf der Eydna. Weil ich einfach meine Ruhe haben wollte, ganz ohne Hintergedanken. Und Buckelwale unterm Nordlicht sehen. So what?“
Seite 122

Ja, das war der Plan. Eine Fährreise nach Island, für Merle mit Stricksachen und guten Büchern und ganz viel Ruhe. Und für ihre Freundin Steffi mit Schuss, denn die Reise bietet auch Lesungen und Workshops für Krimifans und sogar ein Rollenspiel.
Alles nichts für Merle, doch einer der Darsteller hat es ihr rasch angetan – würde da nicht ihr Lernpartner Hannes in ihrem Kopf herumspuken, der in der letzten Zeit online immer für sie da war.
Und so ist nichts mit Ruhe für Merle…
Ich bin mit der Autorin auch schon quer durch Schottland gereist und habe mich jetzt sehr gefreut, mich mit ihr auf ein Fährschiff zu begeben – Schiff mit Schuss, Krimi inklusive, das klingt schon mal toll. Und auch die Freundinnen Merle und Steffi fand ich super, halten zusammen wie Pech und Schwefel. Auch wenn Steffi etwas übergriffig ist und Merle unbedingt verkuppeln will, obwohl die doch mit ihrer Tochter und zwei Jobs schon genug um die Ohren hat. Trotzdem spürt man, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben, viel erlebt und sich immer beistehen.
Mit ihren Kuppelversuchen reitet Steffi Merle in eine wirklich vertrackte Situation, spannender als der Krimi. Jeder längere Blick lässt Merle schon zweifeln und obwohl sie keine Beziehung sucht, soll sie sich entscheiden. Eine monatelange Onlinefreundschaft ohne jeden persönlichen Kontakt gegen eine kontaktreiche, kurze Bekanntschaft?
Rund herum bekommen wir viele Eindrücke von den Ländern, durch die sie das Schiff führt (diese Reiseroute gibt es wirklich, ich hab schon lange Zähne bekommen), baden in Hot Pots und sehen Nordlichter – Herrlich! Beeindruckt hat mich auch, dass bei all der guten Laune auch die Probleme, die diese Länder haben und verursachen, nicht unter den Tisch gekehrt wurden.
Doch die See ist alles andere als ruhig und so wird aus der Schiffsfahrt bald eine Achterbahnfahrt der Gefühle – nicht nur für Merle! Für mich hätte es da ein Looping weniger sein können, aber alles in allem – was für ein unterhaltsamer Ritt!
Fazit: Eine emotionale Schifffahrt nach Island – Verstrickungen, Krimi und Liebe inklusive!

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein interessanter Was-wäre-wenn Roman mit einer magischen Uhr – eines meiner Jahreshighlights!

Zwischen hier und für immer
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„Wie meinen Sie das?“
Der Uhrenverkäufer lächelt nachdenklich und trommelt mit den Fingern auf den Karton vor ihm.
„Man fängt an nachzudenken, über die falschen Entscheidungen, die man im Leben getroffen ...

„Wie meinen Sie das?“
Der Uhrenverkäufer lächelt nachdenklich und trommelt mit den Fingern auf den Karton vor ihm.
„Man fängt an nachzudenken, über die falschen Entscheidungen, die man im Leben getroffen hat. (…) Oder über den falschen Weg, den man eingeschlagen hat. (…) Man fängt an, sich zu fragen, wie es anders hätte laufen können. Und ob man – wenn man in der Zeit zurückreisen und bestimmte Dinge ändern könnte – es dann auch tatsächlich tun würde.“
3. Kapitel

London, 24. Dezember 2020:
Ben sitzt mit seinem besten Freund Harv in der Bar, nachdem er sich wieder mal mit seiner Frau Daff gestritten hat. Sein Traum, Autor zu werden, ausgeträumt, die Beziehung ein Trümmerfeld. Wie wäre es wohl gelaufen, wenn er sich damals für Alice entschieden hätte und nicht für Daff? Wie würde sein Leben jetzt laufen?
Da schenkt ihm ein merkwürdiger Uhrenverkäufer eine Uhr, die noch dazu kaputt zu sein scheint, denn sie ist um kurz vor Mitternacht stehengeblieben. Mißmutig vergräbt er sich daheim im Dachboden und wühlt in alten Erinnerungen…
Doch Ben erwacht am nächsten Morgen in der Vergangenheit! Von jetzt an schickt ihn die Uhr jede Nacht kurz vor 12 zu einem anderen, bedeutenden Tag in seiner Vergangenheit. Er hat die Möglichkeit, die Dinge erneut zu erleben, zu verändern und einen anderen Weg auszuprobieren! Aber bringt ihn das ans Ziel? Und ist dieses Ziel wirklich erstrebenswert?
„Zwischen hier und für immer“ spielt auf sehr interessante Weise mit den beliebten Themen Was-wäre-wenn und Zeitreisen. Unser Protagonist Ben ist mürrisch, hadert mit seinem Schicksal, träumt ungelebte Träume und tut doch nichts für deren Erfüllung. Die Uhr gibt ihm ungeahnte Möglichkeiten und zeigt ihm teilweise andere Facetten des bereits Erlebten.
Zu Beginn konnte ich mit Ben nicht viel anfangen, zu pessimistisch, passiv dümpelt er vor sich hin, enttäuscht seine Frau und ist doch selbst ständig enttäuscht. Aber seine innere Frage kennt wohl jeder von uns nur zu gut, als dass ich ihn nicht ein Stück weit verstanden hätte. Was wäre, wenn damals… Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, sagt man, und gemeinsam mit Ben erfahren wir, was ihn dorthin gebracht hat, wo er jetzt ist und wie er zu dem heutigen Ben wurde.
Aber die Uhr hat ihre eigenen Regeln und er erlebt nicht nur schöne, sondern auch schreckliche Tage ein zweites Mal, und genau das macht sie für ihn auch unendlich wertvoll. Er nutzt die Zeit, um hinter die Kulissen zu sehen, die Menschen um ihn auch von einer anderen Seite kennenzulernen und vor allem auch, um sich selbst zu hinterfragen und endlich auch Verantwortung für sein Tun und sein Leben zu übernehmen.
Und er begreift, dass er zwar nicht alles andere verändern kann, aber sich selbst und damit auch den Umgang der Menschen mit ihm!
Ich habe ihm gerne beim Wachsen zugesehen, dankbar Lektionen mit ihm gelernt und seine Sicht auf die Dinge auch in mir reifen lassen.
Die Seiten sind nur so dahingeflogen und das Buch hat mich auf fast magische Weise berührt! Bereits jetzt, Anfang Februar, eines meiner Jahreshighlights!
Fazit: Ein interessanter Was-wäre-wenn Roman mit einer magischen Uhr – eines meiner Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein spannendes und lehrreiches Jugendbuch über Freundschaft und moderne Technik, wundervoll illustriert!

#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr
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„Wir können noch einen Schüler in den Kurs nehmen“, sagte Brabbelbot. „Ich brauche keinen Computer.“

Frau Schnacklburger schüttelte den Kopf: „Warum brauchst du keinen Computer?“

„Ich bin ein Computer“, ...

„Wir können noch einen Schüler in den Kurs nehmen“, sagte Brabbelbot. „Ich brauche keinen Computer.“

Frau Schnacklburger schüttelte den Kopf: „Warum brauchst du keinen Computer?“

„Ich bin ein Computer“, sagte Brabbelbot.

Seite 61



Eine neue Mitschülerin ist schon spannend genug, aber Lina hat auch noch den Roboter Brabbelbot mit dabei!

Vicki ist total fasziniert und will alles über ihn wissen, liebt sie doch alles Technische und Digitale. Sie schreibt sogar Vickis Media, wo sie leicht verständlich Begriffe aus der digitalen Welt erklärt.

Doch nicht nur sie findet Brabbelbot toll, und so ist der freche Roboter bald in Gefahr. Mitschüler Laurin und sogar der schweigsame Theo helfen ihm und so werden die unterschiedlichen Klassenkollegen zu Freunden und – den Datendetektiven!

„Roboter in Gefahr“ ist der erste Band einer neuen und zeitgemäßen Jugendreihe für Kinder ab ca. 8 Jahren. Und ich war schon nach den ersten Seiten ein großer Fan! Erst mal mag ich den Autor und seinen jungenhaften Stil, und ich bin seit dem Teenageralter ein riesengroßer Fan von Jugenddetektivbanden aller Art!

Und diese hier hat es ganz besonders in sich! Denn welche Bande hat schon einen Roboter als Mitglied? Aber auch die anderen sind einfach zum gernhaben! Da ist Vicki, die sich in der digitalen Welt besser auskennt als die meisten Erwachsenen. Ihre Einträge in Vickis Media sind lehr- und hilfreich und auch für sehr interessant. Dann natürlich Lina, deren Stärke aber nicht nur ihr Roboter Brabbelbot ist. Denn sie kann auch Kung-Fu und wenn die kleine, schmächtig wirkende Lina sagt: „Haltet mich fest“, sollte man das besser tun!

Laurin ist der Beobachter der Datendetektive, kann aber auch zupacken, wenn es nötig ist.

Ebenfalls auf seine Art toll ist Theo, der zwar alles zählen, aber nichts erzählen kann und deshalb wohl oft falsch eingeschätzt und unterschätzt wird. Neu an seiner Seite ist Leo, aber den müsst ihr im Buch selber kennenlernen!

Die spannende und lehrreiche Geschichte ist von Marek Bláha wunderbar illustriert, der den Geschehnissen ein Gesicht gibt.

Mehr will ich hier gar nicht verraten, lest selbst!

Fazit: Ein spannendes und lehrreiches Jugendbuch über Freundschaft und moderne Technik, wundervoll illustriert!





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Veröffentlicht am 18.01.2022

Ein wunderbar stimmungsvoller Familien-Winter-Friesland-Liebesroman!

Friesenwinterzauber
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„Weihnachten auf Hawaii … wow! Ich werde lieber noch mal einen Blick auf die Fleecejacken werfen. (…) Und ich kann schon fast den Schneepflug hören …“
Es ist kurz vor Weihnachten. Isabel bereitet sich ...

„Weihnachten auf Hawaii … wow! Ich werde lieber noch mal einen Blick auf die Fleecejacken werfen. (…) Und ich kann schon fast den Schneepflug hören …“
Es ist kurz vor Weihnachten. Isabel bereitet sich auf den gemeinsamen Hawaii-Urlaub mit ihrem Jens vor. Doch der hat andere Pläne, und so sieht es nach einsamen Weihnachten aus für sie… Denn Isabel hat keine Familie und als ihre Nachbarin Frau Osterfeld sie bittet, sie zu ihrer Schwester zu fahren, sagt sie spontan zu. Jetzt ist sie auf dem Weg mit ihr und ihrer Hündin Mari nach St. Peter-Ording und ahnt noch nicht, was sie dort alles erwartet…

Isabel ist eine entzückende junge Frau. Sie ist in einem Heim aufgewachsen, aber hat liebe Freunde und einen interessanten Job als Hundetherapeutin mit ihrer liebenswürdigen Hündin Mari. Leider sieht ihr Jens das im Moment nicht, und so steht sie kurz vor Weihnachten alleine da. Umso willkommener ist ihr die Bitte ihrer Nachbarin, daher packt sie kurzentschlossen den Koffer und nimmt die 10stündige Fahrt nach Nordfriesland in Kauf. Dort angekommen, erkundet sie die winterliche Insel und wir mit ihr! Dabei lernt sie den engagierten Nils und seine große Familie kennen, die sie offen willkommen heißt!
Auch wenn Weihnachten für mich gerade rum ist, war es für mich eine wunderschöne Leseerfahrung! Angefangen bei Isabel, die nett, höflich und hilfsbereit ist, die Dinge anpackt und ihren Weg geht. Aber auch die See, selbst wenn es dort im Moment kühl ist, hat mich bei jeder Zeile angelacht und gelockt!
Dazu die weihnachtlich-winterliche Stimmung und die tollen Menschen, die sie in St. Peter – Ording kennenlernen darf. In Nils und seiner Schwester hat Isabel rasch gute Freunde gefunden und so fällt es ihr immer schwerer an den Tag der Heimreise zu denken. Denn Nils Eltern und sein Großvater nehmen sie so offen und herzlich auf, dass sie zum ersten Mal selbst spürt, was es heißen könnte, Familie zu haben…
Tanja Lanz schreibt locker und flüssig, dabei aber so stimmungsvoll dass ich selbst den Wind um die Nase und die Sehnsucht nach Meer gespürt habe!
Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich sie auf eine Reise in den Norden begleitet habe!
Fazit: Ein wunderbar stimmungsvoller Familien-Winter-Friesland-Liebesroman!


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Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Buch übers Loslassen, Heilen, Über sich hinauswachsen und großartige Frauen! Susan Mallery in Bestform!

Glücksfreundinnen
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„Wir schließen einen Pakt und fordern uns gegenseitig dazu heraus, den Sommer über ein paar Veränderungen anzugehen. (…) Wir erstellen für jede von uns eine Liste mit Dingen, die wir tun müssen, und wer ...

„Wir schließen einen Pakt und fordern uns gegenseitig dazu heraus, den Sommer über ein paar Veränderungen anzugehen. (…) Wir erstellen für jede von uns eine Liste mit Dingen, die wir tun müssen, und wer die meisten davon abhaken kann, gewinnt.“

Kapitel 5

Was die Freundinnen Ellen und Unity zu diesem Pakt treibt? Nun, die beiden treten auf der Stelle. Unitys Mann starb vor drei Jahren und sie ist gefangen in ihrer Trauer. Und Ellen hat, seit sie als Teenager schwanger wurde, den Männern abgeschworen. Nun merken sie, dass sie das auf Dauer nicht weiterbringt. Durch einige schmerzhafte Erfahrungen angespornt, beschließen sie, sich etwas aus ihrer Komfortzone hinauszuwagen.

Unity macht das eigentlich nur aus Freundschaft zu Ellen, um ihr zu helfen. Doch nach und nach erkennt sie, dass sie mindestens ebenso viel Hilfe braucht und dringend ihr Leben ändern muss, um glücklich zu werden.

Dies ist wieder eine von Susan Mallerys Geschichten, die mein Herz im Sturm erobert hat – und mich zum genau richtigen Zeitpunkt erwischt hat! Wie Ellens Sohn Coop steht auch mein Kind davor, flügge zu werden. Und welche Mutter kennt nicht das Gefühl, alleine dazustehen, loslassen zu müssen? Ellen fällt dies schwer, vor allem, da sie seit Coops Geburt alles getan hat, damit es ihm gut geht. Und dabei ganz vergessen hat, dass sie eigene Bedürfnisse hat.

Unity lebt nach dem Tod ihres Mannes in seinem Elternhaus, schläft in seinem Teenagerzimmer und arbeitet als Handwerkerin in einer Seniorenresidenz. Erschüttert erkennt sie, dass sie eigentlich nur noch darauf wartet, selbst dorthin zu ziehen. Auch wenn es nicht leicht ist, beginnt sie darüber nachzudenken, ob das alles ist, was sie noch vom Leben will, oder ob es doch noch mehr für sie zu bieten hat.

Auf ihre eigene Art versuchen die beiden Frauen, die Vergangenheit loszulassen. Doch dazu müssen alte Wunden wieder aufbrechen, um dann ordentlich verheilen zu können und es war schmerzhaft, traurig, aufbauend und ermutigend, ihnen dabei zuzusehen. Wie immer kommt in Susan Mallerys Buch die Liebe nicht zu kurz und so durfte ich mich auch über die eine oder andere romantische Szene freuen!

"Glücksfreundinnen" hat mich vom Anfang bis zum Ende bewegt, lachen und weinen und die Zeit vergessen lassen!

Fazit: Ein Buch übers Loslassen, Heilen, Über sich hinauswachsen und großartige Frauen! Susan Mallery in Bestform!

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