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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2018

berührend und emotional, traurig aber auch humorvoll

Für immer ist die längste Zeit
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Inhalt
Für Eve und ihrem Vater Brady beginnt eine schwere Zeit, nachdem ihre Mutter Madeleine vom Dach der Bibliothek gestürzt ist. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten und dann ist da noch die "brennende" ...

Inhalt
Für Eve und ihrem Vater Brady beginnt eine schwere Zeit, nachdem ihre Mutter Madeleine vom Dach der Bibliothek gestürzt ist. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten und dann ist da noch die "brennende" Frage, warum sie gesprungen ist.
Zeitgleich "schwebt" Maddy" in so eine Art Zwischenwelt und kann ihre Familie beobachten. Sie versucht ihrer Familie zu helfen und zu lenken.
Werden Eve und Brady zurück ins Leben finden und kann Maddy irgendwann ihre Familie ruhigen Gewissen loslassen?

Meine Meinung
"Für immer ist die längste Zeit" von Abby Fabiaschi ist ein emotionaler Roman, der mich nach kleinen Startschwierigkeiten sehr bewegte. Am Anfang fiel es mir schwer, mich auf das Buch einzulassen. Irgendwie empfinde ich den Schreibstil als sehr nüchtern. Doch nach und nach berührt mich das Buch und zum Ende mag es nicht mehr aus der Hand legen.
Es wird aus drei Perspektiven erzählt, Maddy, Eve und Brady. Das gefällt mir sehr gut. So bin ich ganz nah am Geschehen und kann mich besser in den jeweiligen Charakter hineinversetzen. Die Tagebucheinträge von Maddy lassen Eve und Brady manche ihrer Handlungen nachträglich besser verstehen. Geschickt spielt der Autorin mit den Emotionen, Trauer vermischt mit Wut und Hilfslosigkeit und zwischendurch gibt es immer wieder kleine humorvolle Szenen.

Die Charaktere sind realistisch gezeichnet. Maddy ist eine Frau, die sich sehr um ihre Familie kümmert. Es ist schwer zu glauben, dass sie sich umgebracht haben soll. Sogar von ihrer derzeitigen Position macht sie sich eher Gedanken, wie Brady und Eve klarkommen, als um sich selbst.
Eve hätte ich am liebsten in den Arm genommen und ganz festgehalten. Sie kämpft so mit ihren Schuldgefühlen. Erst die Gespräche mit Rory, ihrer Nachhilfelehrerin lassen sie langsam erwachsen werden. Rory ist eine tolle Frau, mir ist sie sofort ans Herz gewachsen. Sie geht behutsam mit Eve und auch mit Brady um. Kein Wunder, dass Maddy sie als ihre Nachfolgerin auserkoren hat.
Mir gefällt auch die Wandlung, die Vater und Tochter durchmachen und wie sie nach und nach zu einander finden.

Fazit
Wer Geschichte mag, die sowohl traurig, nachdenklich und humorvoll sind, sollte sich dieses Buch zur Hand nehmen. Einen kleinen Punktabzug gibt es für den für mich etwas schwereren Einstieg.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Spannender Krimi aus Ostfriesland

Deichfürst
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Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries ...

Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries war kein netter Geselle, er hat sich in jedem Bereich Feinde gemacht. In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte eines Geschwisterpaars erzählt, die während des zweiten Weltkriegs aus dem Osten geflüchtet ist. Ist vielleicht das Mordmotiv in der Vergangenheit zu suchen?
Die Ermittlungen unter der Leitung von Hauptkommissar Stephan Möllenkamp laufen auf Hochtouren, Unterstützung bekommt er außerdem von der Lokalreporterin Gertrud Boekhoff.

Meine Meinung
"Deichfürst" von Heike van Hoorn ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe rund um den Hauptkommissaren Stephan Möllenkamp aus Leer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Die Rückblenden tragen außerdem zur Spannung bei. Das Schicksal der beiden Geschwister ist grausam und mir sehr nahegegangen. Zwischendurch lässt die Autorin auch ihren Humor durchkommen, ich musste immer mal wieder Schmunzeln.

Was mir hier richtig gut gefällt, dass der Kommissar glücklich verheiratet ist und kein Alkoholproblem oder andere psychische Probleme hat. Stephan ist mir gleich sympathisch, er ist ein völlig normaler Mann mit kleinen Problemen, sein Bauch zum Beispiel. Gertrud finde auch richtig gut, sie kennt fast jeden und hilft Stephan auch mit den ganzen Gepflogenheiten in Ostfriesland. Ihre Alleingänge finde ich nicht immer so prickelnd, aber irgendwie passt es zu ihr.
Das Team rund um Stephan ist leider keins, die ganzen Kabbeleien gingen mit zeitweise echt auf die Nerven. Ich würde mir wünsche, dass aus ihnen noch ein gutes Team wird.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Orts- und Datumsangabe, das ist sehr hilfreich. Die Landschaftsbeschreibungen sind anschaulich, ich habe alles genau vor Augen. Gut gefallen haben mir auch die Sätze auf plattdeutsch. Das macht den Ostfriesen-Krimi noch authentischer. Und wer es nicht versteht, für den gibt es Fußnoten.

Fazit
Ein gelungenes Debüt mit etwas Luft nach oben, von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2024

Freundschaft, Liebe und den Mut des Loslassens

Leuchtturm der vergessenen Wünsche
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Worum geht es?
Rosie, eine eigenbrötlerische Leuchtturmwärterin, sabotiert die Umbaupläne des Bürgermeisters, indem sie die rebellische Graffiti-Künstlerin June in den renovierungsbedürftigen Leuchtturm ...

Worum geht es?
Rosie, eine eigenbrötlerische Leuchtturmwärterin, sabotiert die Umbaupläne des Bürgermeisters, indem sie die rebellische Graffiti-Künstlerin June in den renovierungsbedürftigen Leuchtturm einziehen lässt. June hofft dort Anerkennung zu finden und sich von ihrem High-Society-Leben zu erholen. Die zarte Verbindung zwischen den beiden Frauen wirft jedoch ein Licht auf Rosies Geheimnis um ihr gebrochenes Herz. Wird June ihren Weg finden und Rosie lernen loszulassen?

"Leuchtturm der vergessenen Wünsche" von Anna Carlé ist der erste Roman der Autorin. Klappentext und Cover haben mich magisch angezogen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Beschreibungen vom Leuchtturm und der Umgebung sind einfach wunderschön und ich kann sie mir sehr gut vorstellen. Hier geht es um Freundschaft, Liebe und den Mut, sich Dingen zu stellen, die einem Angst machen. Gut gefallen hat mir die Idee mit dem Wünscheglas. Immer wieder tauchen schöne Wünsche und Sprüche auf:

Zitat Pos 282: "Der Schmerz von heute, muss nicht der Schmerz der Zukunft sein. Es liegt an dir ihn zu ändern."

Diese regen mich auch sehr zum Nachdenken an.

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mich in die Geschichte hineinzufühlen. Immer wieder merkte ich, dass ich mit den Charakteren June und Rosie einfach nicht klarkomme, manchmal nervten sie mich sogar. Aber ich war auch sehr neugierig und wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht.

June ist eine junge rebellische Frau, die ihren Platz in dieser Welt noch nicht gefunden hat. Leider steht sie wegen ihrer Eltern auch in der Öffentlichkeit, wird teilweise von einem nervigen Journalisten verfolgt und mit Worten in den Dreck gezogen. Bei ihr war ich zwiegespalten, mal hätte ich sie gern in den Arm genommen und ihr gesagt, dass alles wieder gut wird. Doch eine Minute später, hätte ich sie am liebsten geschüttelt.

Rosie ist Anfang 60, hängt aber gedanklich in einer Zeit fest, die lange zurückliegt und in der sie sehr glücklich war. Irgendetwas ist damals vorgefallen, was ihr heute noch Schuldgefühle macht. Mit Rosie hat die Autorin mir ein Spiegel vorgehalten, wie ich vor einigen Jahren noch war. Damals habe ich auch sehr an meiner Vergangenheit festgehalten und habe mein Leben an mir vorbeiziehen lassen. Eigentlich müsste ich mich dann gerade gut in Rosie reinfühlen können, aber das Gegenteil war hier der Fall.
Doch viele kleine Begebenheiten lassen Rosie nachdenken und sie verändert langsam ihr Verhalten und ab diesem Zeitpunkt konnte ich mich auch auf die Geschichte einlassen.

Zitat Pos 1294: "Wenn du anfängst, deine Träume zu leben, fügt sich der Rest von selbst."

Fazit
Leuchtturm der vergessenen Wünsche ist ein atmosphärisch gut geschriebener Roman. Und auch wenn ich am Anfang kleine Schwierigkeiten hatte in die Geschichte einzutauchen, kann ich ihn jedem empfehlen, der gerne etwas über Veränderungen und mutige Frauen lesen mag.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Konnte mich nicht wirklich fesseln

Der Herzgräber
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Meine Meinung
"Der Herzgräber" von Jen Williams ist ein Psychothriller, der mich vom Klappentext her, neugierig gemacht hat. Von Ansatz war der Thriller auch spannend und hat mich gefesselt, aber es gab ...

Meine Meinung
"Der Herzgräber" von Jen Williams ist ein Psychothriller, der mich vom Klappentext her, neugierig gemacht hat. Von Ansatz war der Thriller auch spannend und hat mich gefesselt, aber es gab immer wieder Stellen, die mein Lesefluss behindert haben. So habe ich ewig lang gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Heather, die im Nachlass ihrer Mutter Briefe von einem Serienmörder findet. In der Vergangenheit erfährt der Leser etwas über den Werdegang von Michael Reave zum Serienmörder.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.

Heather ist ein Charakter, mit dem ich nicht so klargekommen bin. Sie war mir nicht unsympathisch, aber ich fand sie sehr blass, naiv und für mich nicht greifbar. Michael dagegen finde ich als Protagonist sehr spannend und interessant. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass wir immer wieder in seine Vergangenheit gegangen sind und wir als Leser etwas mehr von ihm kennengelernt haben.

Fazit
Insgesamt hatte ich mir mehr von diesem Thriller besprochen, leider konnte er mich nicht fesseln. Da ich einzelne Passagen ganz gut finde, bekommt das Buch eine bedingte Leseempfehlung und 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt, unterhaltsam aber auch langatmig

Truly Madly Guilty
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Klappentext (übernommen)
In der Familie ihrer Freundin Clementine fand Erika stets Halt und Geborgenheit, in ihrem eigenen Zuhause nicht. Auch heute ist Clementine ihr Zufluchtsort, und nun hofft Erika ...

Klappentext (übernommen)
In der Familie ihrer Freundin Clementine fand Erika stets Halt und Geborgenheit, in ihrem eigenen Zuhause nicht. Auch heute ist Clementine ihr Zufluchtsort, und nun hofft Erika in einem delikaten Fall auf Hilfe: Sie und ihr Mann Oliver sind ungewollt kinderlos, und sie möchte die Freundin um einen mehr als großen Gefallen bitten. Als Erika das Thema bei einem gemütlichen Barbecue anspricht, nehmen Ereignisse ihren Lauf, die in eine Katastrophe münden. Ist ihre Freundschaft stark genug, um diese zu überstehen?

Meine Meinung
"Truly Madly Guilty" von Liane Moriarty ist ein Roman, dessen Thematik mich auf den ersten Blick angesprochen hat. Aber irgendwie ist dies immer wieder in den Hintergrund getreten. Am meisten ging es um ein Grillfest, an dem drei Familien teilgenommen haben und dort ist etwas geschehen. So nach und nach erfährt der Leser, was passiert ist.
Leider konnte mich der Schreibstil und auch die Story nicht wirklich fesseln. Ich wurde in meinem Lesefluss immer wieder unterbrochen. Und doch habe ich weitergelesen, weil ich wissen wollte, was beim Grillfest passiert ist.

Die Protagonisten lernen wir im Laufe des Buches kennen, aber leider nicht lieben. Mir fehlte irgendwie der Zugang zu ihnen.

Fazit
Dies ein unterhaltsamer Roman, der einige Längen aufweist. Ich kann ihn nur bedingt empfehlen und ich vergebe 3 Sterne.

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