Adoption und ihre Folgen
Mika im echten LebenMika wurde vor 16 Jahren sehr früh, ungewollt und auf unschöne Weise schwanger und hat daher beschlossen, ihr Kind Penny zur Adoption freizugeben. Lediglich einmal im Jahr bekommt sie einen Brief, geschrieben ...
Mika wurde vor 16 Jahren sehr früh, ungewollt und auf unschöne Weise schwanger und hat daher beschlossen, ihr Kind Penny zur Adoption freizugeben. Lediglich einmal im Jahr bekommt sie einen Brief, geschrieben von den Adoptiv-Eltern, in dem die wichtigsten Entwicklungen ihrer Tochter festgehalten sind. Natürlich vermisst Mika ihre Tochter immer, doch mit der Zeit hat sie gelernt, damit zu leben. Zumindest bis sich Penny plötzlich bei ihr meldet und sie kennenlernen will. Um ihr zu diesem Zeitpunkt recht armseliges und chaotisches Leben nicht offenlegen zu müssen und besser vor ihrem Kind dazustehen, erfindet Mika kurzerhand ein paar alternative Wahrheiten über sich und ihre Umstände. Als Penny sie jedoch besuchen kommen möchte, stellt es sie vor ein große Herausforderung, den Schein zu wahren.
Was eine grandiose und berührende Idee, denn in dem Thema Adoption steckte so viel Potenzial! Und tatsächlich fand ich die innere Zerrissenheit und die Sorgen, Gefühle, Wünsche und Gedanken von Mika sehr gut dargestellt. Ansonsten hat mir ihr Verhalten leider so einige Rätsel aufgeworfen: Mika, und besonders ihre Denkmuster und Glaubenssätze sind sehr geprägt von ihrer gefühlskalten Mutter, die immer nur nach Perfektion gestrebt hat und für die Mika nie genug sein konnte. Als sie jedoch die Chance bekommt, es bei ihrer eigenen Tochter besser zumachen, verstrickt sie sich bewusst in einem Meer voller Lügen, was ich sehr schade fand. Natürlich muss das ganze auffliegen und Penny ist sehr geschockt, allerdings gar nicht so sehr, wie ich es erwartet hätte. Für das, was Mika angerichtet hat, ist sie sogar noch echt gut davongekommen. Erst danach, circa bei der Hälfte des Buches, nimmt die Geschichte endlich an Fahrt auf. Bis dahin musste ich mich teils ziemlich quälen weiterzulesen - leider. Danach hat mir das Buch jedoch umso mehr zugesagt und ich habe es fast in einem Rutsch beendet. Es war so schön mitanzusehen, wie Mika und Penny sich näher kommen, die jeweils andere richtig kennenzulernen und einen Platz im Leben der anderen zu finden. Nicht zu vergessen natürlich die Struggles, die es in einer Mutter-Tochter-Beziehung gibt und die vielen Selbstzweifel, die Mika plagen. Dazu gab es noch eine Liebesgeschichte, für die ich zwar nicht Spoilern möchte, aber so viel kann ich sagen: die Dialoge zwischen Mika und dem Mann waren sehr amüsant. Es sind vor allem zu Beginn die Fetzen geflogen und trotzdem spürt man das Kribbeln zwischen den Zeilen. Die Auflösung zum Ende hin hätte ich mir jedoch etwas anders gewünscht.