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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eher enttäuschend trotz süßer Idee

Das Alphabet der Liebe
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Alice hat der Liebe und der Romantik nach schmerzhaften Erlebnissen in der Vergangenheit abgeschworen. Doch dann begegnet sie zufällig Zach, dem Romantiker schlechthin und gibt ihm mit 26 Dates von A bis ...

Alice hat der Liebe und der Romantik nach schmerzhaften Erlebnissen in der Vergangenheit abgeschworen. Doch dann begegnet sie zufällig Zach, dem Romantiker schlechthin und gibt ihm mit 26 Dates von A bis Z die Möglichkeit, wieder Romantik in ihr Leben zu bringen.

Die Idee der 26 Dates einmal durch das Alphabet fand ich sehr süß und ansprechend. Allerdings ist dies auch direkt die Kritik, denn das Buch bestand nur aus diesen Dates, eine richtige Beziehung konnte dabei nicht entstehen. Klar datet man sich vor allem zu Beginn einer Beziehung viel, doch teilweise kam es eher zwanghaft rüber, wenn sie gewisse Aktivitäten nicht machen konnten, weil der Anfangsbuchstabe von diesen nicht der nächste Buchstabe im Alphabet war. Der normale Alltag einer angehenden Beziehung hat so einfach gefehlt.
Es gab ein großes hin und her, da Alice offensichtlich keine Romantikerin ist und sich innerlich wehrt und Zach infolgedessen immer wieder von sich wegstößt. Sowohl Hannah als auch Zach hatten beide Probleme in der Vergangenheit, die sie lieber erst einmal hätten verarbeiten sollen, damit das miteinander nicht nur von Ängsten getrieben wird. Leider haben sie diese Zweifel in die Beziehung getragen und so mehrfach durch unnötige Aktionen für Streit gesorgt.
Eben erwähnte Probleme verschwinden so schnell wieder wie sie gekommen sind. Dazwischen und auch hinterher werden sie allerdings nicht wirklich behandelt, sodass ich mich mehrfach gefragt habe, wie gewisse Handlungsstränge ausgegangen sind.
Allgemein hat mir der rote Faden gefehlt und ein gewisses Ziel, auf dass das Buch hinführt. Dabei könnte man jetzt die Beziehung nennen, wobei dort eine richtige Entwicklung für mich gefehlt hat. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, so süß ich die Idee auch fand.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Gut gemeint, problematischer Umgang

#RespectMySize
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In diesem Buch erzählt Nina Schönwild aus ihrem Leben als Plussize-Frau. Von der Diskrimierung und frechen Sprüchen schon im Kindesalter, wie sie in eine Essstörung rutschte, sie berichtet von Vorurteilen ...

In diesem Buch erzählt Nina Schönwild aus ihrem Leben als Plussize-Frau. Von der Diskrimierung und frechen Sprüchen schon im Kindesalter, wie sie in eine Essstörung rutschte, sie berichtet von Vorurteilen und diskriminierenden Arztbesuchen. Dabei greift sie zum Großteil auf ihre eigenen Erfahrungen zurück, teilt aber auch Erzählungen aus ihrer Community und führt Interviews.

Ich habe in dem Buch viel Potenzial gesehen und habe großen Respekt davor, dass die Autorin so viele private Einblicke gegeben hat, Geschichten erzählt hat, die sehr intim und verletzend sind und ihre Gedanken dazu geteilt hat.
Es ist wirklich erschreckend, wie mit der Autorin bezüglich ihres Gewichts umgegangen wurde und welchen Vorurteilen sie begegnet ist. Den Umgang damit finde ich aber eher fragwürdig.

Ich kannte sie bisher von ihrem Instagram-Profil und aus Talkshows und habe sie dort als sehr besserwisserisch wahrgenommen. Sie ist sehr festgefahren in ihrer Meinung, lässt sich schwer von etwas anderem überzeugen, pauschalisiert gern und bezieht alles auf sich und ihr Gewicht, ohne zu hinterfragen. - Das ganze hat sich leider auch in ihrem Buch widergespiegelt.
Natürlich geht es in diesem Buch um sie als Person, allerdings war es mir oft zu engstirnig gedacht und alles war so konzipiert, dass es zu ihrer Meinung passte, Gegenargumente und die Wissenschaft wurden dabei leider meist ausgelassen. Außerdem pauschalisiert sie: was sie, oder wahlweise ihre Community erlebt hat, zählt direkt für alle. Sie bezieht alles direkt auf ihr Gewicht. Vieles mag darin liegen - keine Frage! - aber sie hinterfragt das Ganze nicht - während sie Gleichzeitig möchte, dass andere ihr Verhalten aber bitte hinterfragen.
Um ein Beispiel zu nennen: Im Sportunterricht sei sie früher oft als letzte in ein Team gewählt worden. Mir ist das früher auch regelmäßig passiert, obwohl ich dünn war. Sie ist sich direkt sicher: das muss an meinem Gewicht gelegen haben! Bei mir lag es bspw. damals daran dass ich keine Ausdauer hatte und schlecht in Ballsportarten war. Vielleicht war es bei ihr genauso?

Ein langes Kapitel handelt davon, wie bei Mehrgewichtigen Menschen quasi jeder Arztbesuch folgende Worte beinhaltet: das liegt an ihrem Gewicht. Sie schildert, dass oft gar keine Untersuchungen durchgeführt werden und alles pauschal mit dem Gewicht begründet ist, was natürlich falsch ist. Dazu gibt es ein Interview mit einem angehenden Arzt, der entsprechend etwas ändern möchte und sensibilisiert. Es ist wichtig, sich immer wieder klarzumachen: nicht jeder Mehrgewichtige Mensch ist automatisch krank und nicht jede normalgewichtige/ dünne Person automatisch gesund!
Dieses Thema wird aber zu sehr beschönigt: es ist einfach Fakt, dass Mehrgewicht viele Krankheiten begünstigt und Sport sowie gesunde Ernährung vieles vorbeugen können. Darauf wurde hier leider gar nicht eingegangen. Es hieß lediglich: ich kann auch als Mehrgewichte Frau sportlich sein. Fertig.
Wissenschaftliche Fakten gab es nicht, weil diese vermutlich die Position der Autorin widerlegt hätten. Ich möchte betonen, dass ich absolut dafür bin, dass jede*r sich unabhängig vom Gewicht in ihrem/seinem Körper wohlfühlt! Allerdings sehe ich es als sehr kritisch an, Mehrgewicht schön zu reden und gegen die Wissenschaft zu argumentieren.

Zusammenfassend ein Buch, welches dazu beiträgt, Vorurteile abzubauen und zu sensibilisieren, das aber viel zu beschönigend und unwissenschaftlich war.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Den Hype nicht wert

Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)
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Der erste Teil der Light in the Dark Dilogie von Antonia Wesseling handelt von Maggie und Leo, die vor zwei Jahren einen One-Night-Stand hatten und sich in dieser Nacht ihre geheimsten Gedanken anvertraut ...

Der erste Teil der Light in the Dark Dilogie von Antonia Wesseling handelt von Maggie und Leo, die vor zwei Jahren einen One-Night-Stand hatten und sich in dieser Nacht ihre geheimsten Gedanken anvertraut haben, in der Annahme, sich nie wiederzusehen. Das ist auch zwei Jahre der Fall gewesen, doch seit Maggie nun in einem Café arbeitet, begegnen die beiden sich wieder regelmäßig und stellen fest, dass sie sich immer noch von einander angezogen fühlen.

Leo mochte ich gerne und hätte mir noch mehr von ihm gewünscht. Er war der typische Good Boy, der gefühlt alles mitgemacht hat, weshalb er mir zeitweise echt leid getan hat, denn er hatte nicht zu wenig mit sich selbst zu kämpfen. Die Schriftsteller-Vibes waren passend, jedoch etwas Klischee-beladen. Die Anziehung zwischen ihm und Maggie konnte ich zwar spüren, die Beziehung habe ich jedoch als ungesund empfunden und die Handlung hat sich teilweise im Kreis gedreht.
Maggies Mitbewohnerin Alicia mochte ich gern, doch dafür dass die beiden so gut befreundet sein sollen und sich viel bedeuten, hat mir in der Beziehung einfach was gefehlt.

Mental Health spielt in der Geschichte eine große Rolle, denn abgesehen davon, dass Maggie seit dem Tod ihrer Schwester mit starken Schuldgefühlen kämpft, hat sie auch eine Krankheit (die ich hier aus Spoilergründen nicht nennen möchte). Maggie war mir leider von Beginn an unsympathisch und hat ihr Umfeld nicht gerade liebevoll behandelt. Dies wird zu einem relativ späten Zeitpunkt in der Geschichte mit der Krankheit begründet. Diese kommt aber viel zu spät zur Sprache, als dass vor allem Leo damit angemessen umgehen könnte. Er wird oft verletzt, ja teilweise sogar manipuliert von Maggis Verhalten und erfährt viel zu spät, dass die Krankheit zu diesem verletzenden Verhalten beiträgt.
Die Krankheit wurde authentisch dargestellt, denn ich war mehrfach sprachlos und verwirrt von Maggies Verhalten. Die Metaphern haben mir geholfen, sie zu verstehen, auch wenn das als nicht betroffener quasi unmöglich ist. Dennoch fiel es mir schwer, Maggies Verhalten damit zu entschuldigen. Ich hätte mir gewünscht, das Mental Health Thema wäre schon viel früher zur Sprache gekommen. So hätten die Personen in Maggies Umfeld vermutlich viel eher Bescheid gewusst, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen sollen und diese einordnen können. Zudem hätte man Therapie normalisieren können. Leider kam das ganze erst zum Ende des Buches zur Sprache, für meinen Geschmack viel zu spät, gemessen an dem Schaden, der bis dahin angerichtet wurde. Keine Frage, eine solche Krankheit zu haben, muss irre anstrengend sein und man wird sich oft nicht verstanden fühlen. Dennoch glaube ich als Außenstehender (damit kann ich auch falsch liegen!), dass man seinem Umfeld den Umgang leichter machen kann, indem man offen redet und ihnen sagt, was Sache ist, anstatt sie im Dunkeln tappen zu lassen.

Mehrfach hatte ich das Gefühl, Diversität wurde förmlich erzwungen, unter anderem was Krankheit, Herkunft und Sexualität angeht. Keine Frage- die Themen sind unfassbar wichtig und ich spreche mich ganz klar für Diversität in Büchern aus! Hier wurden diese komplexen Themen aber nur im Nebensatz einmal erwähnt und dann nie wieder. Das wird den bedeutsamen Problematiken aber keineswegs gerecht - dann hätte man sie lieber unerwähnt lassen sollen.

Zusammenfassend hat mich das Buch leider mehr enttäuscht als begeistert, vor allem nach dem ganzen Hype, der auf Bookstagram darum gemacht wurde. Aus der Geschichte und den Themen hätte man viel rausholen können, die Umsetzung hier hat mich aber leider nicht so überzeugt.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Genauso enttäuschend wie Band 1

Words You Need
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Band 1, das Debüt der Autorin, konnte mich leider gar nicht überzeugen. Dennoch wollte ich der Reihe sowie der Autorin noch eine Chance geben.
In diesem zweiten Teil geht es um Lexie, die seit ihrer Jugend ...

Band 1, das Debüt der Autorin, konnte mich leider gar nicht überzeugen. Dennoch wollte ich der Reihe sowie der Autorin noch eine Chance geben.
In diesem zweiten Teil geht es um Lexie, die seit ihrer Jugend Vertrauensprobleme hat, vor allem gegenüber Männern. Als sie jedoch Nate begegnet, beginnt ihre Fassade zu bröckeln. Er ist anders als die Männer, mit denen Lexie sonst verkehrt und Lexie lässt nun mehr Nähe und Herz zu. Schon bald wird sie jedoch von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bis dato erfolgreich verdrängt hatte.
 
Die Schreibstil war nicht mehr ganz so locker wie im ersten Band und die ersten hundert Seiten bestehen gefühlt nur aus expliziten Szenen. Was erstmal gar kein Problem ist, aber nach der 2./3. dieser Szenen dachte ich nur noch: okay, ich weiß jetzt, wie du Männer rumkriegst. Ich weiß, dass du nur für eine Nacht bleibst. So langsam habe ich es verstanden. Von angeblichen Vertrauensproblemen habe ich nicht viel gemerkt, da Lexie regelmäßig mit Männern nach Hause geht, die sie erst 1-2 Minuten kennt und die sonst was im Schilde führen könnten, da sie rein gar nichts über sie weiß. Das ist in der heutigen Zeit meiner Meinung nach einfach total gefährlich und realitätsfern.
Oftmals wechseln die Szenen sehr abrupt, ohne Überleitung oder Absatz, was mich regelmäßig etwas verwirrt hat.
Die Handlung insgesamt war nicht schlecht, doch mehrfach haben für mich die Worte und Gedanken nicht mit den Handlungen der Charaktere übereingestimmt. Lexies Umgang mit der Vergangenheit von Nate fand ich unangebracht und nicht einfühlsam - auch im allgemeinen war mir Lexie nicht sonderlich sympathisch und blieb etwas blass.
Will, Em und Jake mochte ich an sich gerne - laut Lexie sind es ihre besten Freunde, ihre Personen. Allerdings bestand jeder 2. Satz gefühlt aus den Worten: ich bin immer für dich da, du kannst mir alles sagen. Für mich ist sowas in einer Freundschaft selbstverständlich und man sollte es nicht ständig erwähnen müssen. Oftmals hat Lexie ihre Freunde sowieso lieber angelogen.
Wills Aussagen bestanden (wie in Band 1) immer noch größtenteils aus Kalendersprüchen. So schlägt Lexie ihm irgendwann knallhart vor, dass er ein Buch mit Kalenderweisheiten rausbringen soll. Vermutlich war es lustig gemeint, doch ich fand es etwas unrealistisch und unempathisch, Freunden in der Not nur Kalenderweisheiten um die Ohren zu knallen.
 
So leid es mir tut, konnte mich auch Band 2 nicht überzeugen und ich werde die Reihe nun endgültig abbrechen.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Zu viele Handlungen, und Themen

Inselluft
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In diesem Buch geht es um Sarah, die endlich ihre Pollenallergie sowie ihre Vergangenheit hinter sich lassen will und einen 6-monatigen Job bei der Post auf Rügen annimmt. Dort trifft sie auf verschiedenste ...

In diesem Buch geht es um Sarah, die endlich ihre Pollenallergie sowie ihre Vergangenheit hinter sich lassen will und einen 6-monatigen Job bei der Post auf Rügen annimmt. Dort trifft sie auf verschiedenste Personen, schließt Freundschaften, geht auf Dates, und versucht mal mehr und mal weniger erfolgreich mit ihrer Vergangenheit Frieden zu schließen.

Das Setting Rügen war wundervoll. Leider war ich noch nie dort, aber die wirklich tollen Beschreibungen haben mich neugierig gemacht.
Der Schreibstil hat mir ebenso gut gefallen und ich kam sehr schnell durch die Seiten. Das lag außerdem daran, dass es einige Handlungsstränge gab. Diese waren alle durchaus interessant, aber an dieser Stelle muss ich leider zu meinem ersten Kritikpunkt kommen: die Handlung hatte einfach zu viele Aspekte. Das hat die Spannung zwar hoch gehalten, aber durch die Vielzahl konnten die einzelnen Themen nicht in der Gründlichkeit und Tiefe behandelt werden, wie ich es mir gewünscht hätte. Auch zum Ende hin konnten die Lösungen der Probleme nur schnell abgehandelt werden, und waren teils unrealistisch. Dabei denke ich vor allem an die Wandlung von Nico.
Mit den Charakteren hatte ich so meine Schwierigkeiten: auf den ersten Blick waren alle nett, auf den zweiten Blick verschlossen und jeder steckte gefühlt in einer Angelegenheit des anderen drin. Wo das noch nicht der Fall war, passierte es im Laufe des Buches. Ständig wurde die Nase in fremde Angelegenheiten gesteckt, was mich auf Dauer leider genervt hat. Allgemein haben Charaktere mehrfach sehr impulsiv gehandelt. Oftmals mit einer guten Intention, aber die Umsetzung/ Kommunikation dessen war eher mangelhaft.
Die Liebesgeschichte bzw. vor allem die Entwicklung der Gefühle konnte ich nicht ganz nachvollziehen und ging mir zu schnell.

Zusammenfassend war es ein Buch mit tollem Setting, das aufgrund der Vielzahl der Themen überladen war. Von Leichtigkeit fehlte leider jede Spur. Die Charaktere fand ich ziemlich anstrengend und so fiel es mir schwer, Sympathien aufzubauen.

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