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Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr enttäuschend!

Killing Butterflies
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Die Bewertung dieses Buches ist mir nicht schwer gefallen, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich mich am Ende nur noch hindurchgequält - in der Hoffnung, es würde jetzt noch eine tolle, entscheidende Wendung ...

Die Bewertung dieses Buches ist mir nicht schwer gefallen, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich mich am Ende nur noch hindurchgequält - in der Hoffnung, es würde jetzt noch eine tolle, entscheidende Wendung kommen, die den bisher passierten Mist wieder gut macht. Meine Hoffnung wurde allerdings nicht erfüllt.
Kurzum: Das Buch fängt ganz spannend an, es wird aus der Sicht von Sphinx erzählt, einer Jugendlichen, die in einem gut behüteten Elternhaus aufwächst. Sie berichtet, wie ihr ihre Mutter von dem "Plan" erzählt hat, den diese damals mit ihrer besten Freundin geschmiedet hat: Heiraten, gleichzeitig Kinder kriegen (die eine einen Jungen, die andere ein Mädchen), sodass diese dann beste Freunde werden und später mal heiraten. Bis hierhin hat mir das Buch auch noch recht gut gefallen, ich fand die Idee ganz witzig und auch die Tatsache, dass der Plan aufzugehen schien.
Schnell wird aber klar: Mit Cadence, dem Jungen, stimmt etwas nicht. Er quält nicht nur Tiere, als Höhepunkt verletzt er Sphinx absichtlich mit einem Messer, sodass seine Mutter mit ihm von der USA nach England zieht. Bis hier war das Buch auch noch ganz okay.
Aber dann geht es meiner Meinung nach nur noch bergab: Cadence ist tot krank und wird bald sterben. Sein letzter Wunsch ist es, Sphinx zu sehen. Das fand ich schon etwas komisch, ist aber natürlich wichtig für die Geschichte. Aber um es nüchtern zu betrachten: Die beiden haben sich seit 10 Jahren nicht gesehen und können sich wahrscheinlich auch nur noch rudimentär an ihre gemeinsame Kindheit erinnern. Das einzige Band was sie wirklich miteinander verbindet ist die Freundschaft ihrer Mütter.
Aber okay, Sphinx fliegt also nach England. Und jetzt geht es immer rasanter bergab. Ich möchte hier betonen, dass ich es schlimm finde, wenn junge Menschen an tödlichen Krankheiten leiden und viel zu früh sterben. Cadence ist aber ein Beispiel dafür, dass man auch mal froh sein kann, wenn jemand geht. Um es ganz krass auszudrücken. Denn was jetzt passiert - ohne zu viel vom Inhalt zu verraten - ist eine reine Cadence-Show: Alles was er will, wird gemacht. Jeder, aber wirklich jeder, tanzt nach seiner Pfeife. Er kann sich daneben benehmen, wie er will, zum Beispiel Kellner anschreien oder absichtlich das Wohnzimmer verschmutzen, ja sogar Tiere quälen - er wird nie, aber auch wirklich nie, getadelt oder in irgendeiner Weise gemaßregelt. Denn er ist ja der arme, arme tolle Junge, der leider sterben wird. Echt jetzt? Ist das eine Entschuldigung für alles? Für mich nicht.
Ich konnte es kaum ertragen, wie nicht nur dessen Mutter permanent gebuckelt hat, sondern wie auch aus unserer Protagonistin Sphinx ein kleines, kuschendes Mädchen geworden ist, die alles für ihn tut, obwohl sie die Konsequenzen kennt.
Abgesehen davon, dass das Buch inhaltlich wirklich daneben ist (ich weiß bis jetzt nicht, welche Botschaft es vermitteln soll), zieht es sich auch gehörig in die Länge. Denn eigentlich geht es nur darum, dass Sphinx Angst vor Cadence hat, ihre Eltern wollen, dass sie nach Hause in die USA kommt, sie ihre Eltern aber wieder überredet, bleiben zu dürfen, bis es dann wieder von vorne los geht. Alles wird so oft wiederholt, dass es einfach nur noch langweilig wird. Als Leser sehnt man dann das Ende nur noch herbei.
Wie bereits erwähnt, der unerwartete Twist kam am Ende nicht. Es war genauso enttäuschend wie der Rest des Buches.
Auch wenn mir das Cover gut gefällt, der Inhalt ist leider nicht so toll, deswegen nur 1 Stern und eine klare Empfehlung: Lasst die Finger davon!