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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle, bewegende Geschichte

Die Frau, die allen davonrannte
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Welche Frau liest nicht gerne Bücher über eine starke Frau? Das dachte ich mir, als ich dieses Buch zur Hand nahm.
Die Geschichte handelt von Aganetha, die mittlerweile über 100 Jahre alt ist und im Altenheim ...

Welche Frau liest nicht gerne Bücher über eine starke Frau? Das dachte ich mir, als ich dieses Buch zur Hand nahm.
Die Geschichte handelt von Aganetha, die mittlerweile über 100 Jahre alt ist und im Altenheim ist. Doch ihr Leben war sehr aufregend und bewegend. Sie gewann als erste Frau olympisches Gold im 800 Meter-Lauf.
Das Buch beginnt mit der Kindheit Aganethas. Schon hier wird klar, dass sie es nicht leicht hat. Denn die Familie musste schon viele Schicksalsschläge wegstecken. Doch Aggie macht erste Berührungen mit ihrem Hobby: Dem Laufen.
Nach und nach taucht der Leser in das Leben von Aggie ein. Allerdings ist das Buch nicht chronologisch erzählt. Diese Sprünge waren für mich anfangs sehr verwirrend und ich musste mich erst daran gewöhnen. Das lag unter anderem auch daran, dass manchmal aus Dinge angespielt wird, die man als Leser noch gar nicht weiß. Und dann hatte ich immer das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Auf der anderen Seite machte diese Form des Erzählens die Geschichte natürlich auch spannend.
Außerdem gibt es immer wieder Blenden in die Gegenwart, also die Aggie von heute. Hier fand ich es wirklich beeindruckend, wie der "Verfall" der alten Dame geschildert wurde. Von der Olympionikin zur alten, fast blinden Dame im Rollstuhl.
Das ganze Buch war einfach nur bewegend. Aganetha erlebt so viele Höhen und Tiefen. Sie verliert und überlebt so viele geliebte Menschen... ich habe beim Lesen richtig mitgefiebert.
Die Sprache des Buches ist relativ frei von Emotionen. Es sind eher Schilderungen, wie man sie in Biografien vermutet. Der Schreibstil passt super zum Charakter der Protagonistin, die auch eher ruhig und gefasst ist.
Ich war so in der Geschichte aufgegangen, dass ich wirklich dachte, es handelt sich um eine echte Lebensgeschichte. Erst durch das Nachwort wurde mir klar, dass es reine Fiktion war. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das etwas enttäuscht :) Ich habe mich so verbunden mit Aggie gefühlt...
Insgesamt ist das Buch wirklich toll, wenn auch nicht unbedingt leichte Kost. Weil ich manchmal ein paar Probleme hatte, die Sprünge in der Geschichte zu verankern, bekommt das Buch von mir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Jugendthriller

play2live
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Würde ich mitspielen?


Sicher nicht - aber über das Buch habe ich das Killer-Spiel gerne verfolgt.

Der Schauplatz ist sehr gut gewählt: Eine walisische Insel, fast vollständig abgeschnitten vom Festland, ...

Würde ich mitspielen?


Sicher nicht - aber über das Buch habe ich das Killer-Spiel gerne verfolgt.

Der Schauplatz ist sehr gut gewählt: Eine walisische Insel, fast vollständig abgeschnitten vom Festland, auf der eine ehemalige Nervenklinik in ein Internat für hochbegabte Schülerinnen und Schüler umgewandelt hatte. Genie trifft auf Wahnsinn? Seid gespannt...

Das Buch hat einen sehr unmittelbaren Einstieg: Sofort ist man mitten im Spiel, als Cate in der Nacht aus ihrem Bett "entführt" wird und sofort die erste Aufgabe als sie wartet. Das hat mir gut gefallen, allerdings ging alles sehr schnell und manchmal wurden für meinen Geschmack die Handlungen nicht ausführlich genug beschrieben, sodass ich an der ein oder anderen Stelle mir nicht bildlich vorstellen konnte, was gerade passiert. Ich hatte das Gefühl, etwas zu verpassen und das fand ich schade. Deswegen konnte mich der Anfang des Buches nicht sofort überzeugen und ich eher skeptisch an das Buch herangegangen. Zu Unrecht, wie ich jetzt feststellen kann, denn es hat mich dann doch noch sehr gefesselt.

Die Sprache ist sehr jugendlich, was sehr gut zu dem Buch passt. Am meisten merkt man es in den vielen wörtlichen Reden. Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte aus der Sicht von Cate erzählt wird. So bekommt man nicht nur ihre Gefühle in Bezug auf das Spiel, sondern auch all ihre Spekulationen mit und der Leser kann selbst miträtseln.

Hinweise auf den Täter gibt es viele, aber sie sind mitunter etwas widersprüchlich, sodass man in seinen Verdächtigungen immer wieder von einem zum anderen springt. Ich war wirklich bis zum Schluss im Unklaren, wer hinter allem steckt und soviel verrate ich: Die Auflösung ist gut gelungen und eine echte Überraschung.

Schön finde ich, dass es eine relativ begrenzte Zahl an Personen gibt. So lernt man sie kennen und kommt nicht durch viele Namen etc. durcheinander. Außerdem haben alle gute und schlechte Seiten, weswegen es wirklich nicht leicht ist, den Täter zu identifizieren. Nur eine nicht: Cate. Und das hat mich wirklich etwas gestört. Sie ist zwar sympathisch, aber einfach zu perfekt. Ihr Verhalten ist tadellos, sie ist bodenständig, obwohl sie sehr reiche Eltern hat und scheint immer sehr selbstlos zu handeln. Ich hätte mir auch einen Fehler in ihrer Persönlichkeit gewünscht und nicht nur in der Opferrolle, das hätte sie meines Erachtens noch interessanter gemacht.

Eine kleine Kritik habe ich auch in Bezug auf das Cover: Denn wenn man nur das betrachtet, könnte man in die falsche Richtung denken und meinen, es handelt sich um ein Onlinegame (aufgrund des Cursers). Es gibt zwar eine Art Social Network, in dem sich die Teilnehmer austauschen, aber der Hauptteil des Spiels findet in der Realität statt. Auch den im Klappentext genannten "Schwarzen Humor" habe ich vermisst - obwohl der meiner Meinung nach auch bei einem Thriller fehl am Platz wäre, sodass es vom Inhalt genau richtig war.

Insgesamt hat mir das Buch - trotz der leichten Startschwierigkeit - sehr gut gefallen und es hat mich richtig gefesselt. Es ist ein sehr solider, spannender Jugendthriller, den ich für alle, die ein bisschen Gänsehaut suchen, auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Deswegen gibt es von mir auch 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrlich ehrlich!

Tinderella
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Ich bin zwar glücklich vergeben, aber als mir dieser Titel ins Auge gesprungen ist, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen muss - auch oder gerade weil ich keine Ahnung von Tinder habe...

Das Buch ...

Ich bin zwar glücklich vergeben, aber als mir dieser Titel ins Auge gesprungen ist, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen muss - auch oder gerade weil ich keine Ahnung von Tinder habe...

Das Buch ist erst vor kurzem bei Goldmann erschienen und als Taschenbuch für 9,99 € zu haben - entweder direkt beim Verlag oder beim Buchhändler eures Vertrauens :)


Auf zu Tinder - oder lieber nicht?


Wer eine klassische Liebesschnulze erwartet, ist hier an der falschen Stelle. Denn die Geschichte läuft nicht nach dem Schema XY ab, sondern hat unzählige Höhen und Tiefen, ohne zu theatralisch zu werden. Das hat mir schon mal super gefallen, weil es mal anders war.

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist mir der Einstieg in das Buch relativ schwer gefallen. Man steckt auf einmal mitten in Rosys Leben, ohne viele Hintergrundinformationen zu bekommen. Die Protagonistin wirkt anfangs sehr verpeilt - ich habe mir sogar anfangs etwas gehässig gedacht "Kein Wunder, dass du noch Single bist". Auch das Thema Tinder lässt etwas auf sich warten, wird dann aber sehr charmant eingeführt.

Nachdem ich etwas holprig in das Buch hineingekommen bin, lief es dann aber wie am Schnürchen. Rosy wird mit der Zeit immer sympathischer, weil sie nicht die klassische "Heldin" ist, sondern eher wie eine stinknormale 27-Jährige rüberkommt. Ihr Make-Up verläuft kurz nachdem das Date begonnen hat, sie gammelt auf der ewig in Jogginghose auf der Couch und hat das ein oder andere Dilemma bei der Frage Freundin oder Date. Als Leserin findet man sich in einigen Situationen garantiert wieder.

Auch der Schreibstil wird mit der Zeit immer flüssiger. Die Kapitel sind etwas länger und mit einer passenden Überschrift versehen, die ich aber nach einer Weile nur noch überflogen habe, weil ich einfach wissen wollte, wie es weiter geht und mich damit nicht länger aufgehalten habe. Alles wird sehr ironisch und mit einem Augenzwinkern erzählt, sodass ich wirklich das ein oder andere Mal schmunzeln musste.

Gut gefallen hat mir, dass sich das Buch selbst nicht zu ernst nimmt bzw. durch die Blume auch leise Gesellschaftskritik anklingen lässt. Warum zum Beispiel ist es so ungewöhnlich, mit Ende 20 noch Single zu sein? Sollte es wirklich das Lebensziel einer Frau sein zu heiraten? Und wird unsere Generation durch Onlinedating oder Apps wie Tinder wirklich unverbindlicher und oberflächlicher? Natürlich stehen diese Fragen nicht im Mittelpunkt des Buches und für die Antworten ist der Leser selbst verantwortlich, aber es war schön, dass man über eine verschmitzte Schiene sich darüber Gedanken macht.

Klar im Mittelpunkt stehen natürlich die verschiedenen Dates und die Suche nach Mr. Right, allerdings werden auch andere Themen wie Freundschaft und eine Sinnkrise in Bezug auf den richtigen Job angesprochen. Dadurch wurde das Buch nicht zu einseitig und hebt sich nochmals von der klassischen Schnulze ab.

Das Ende ist dann auch nicht wie man es erwartet. Ein klassisches Happy End fehlt, aber das hätte das Buch auch unglaubwürdig gemacht, deswegen war es für mich genau das richtige.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es hat mir einige amüsante Lesestunden beschert und bekommt von mir 4 Sterne! Es ist also nicht nur für Singles geeignet :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Würdiger Abschluss einer tollen Reihe

Die Auslese - Nichts ist, wie es scheint
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Ich bin, nachdem Band 2 ja wie gesagt mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, sofort wieder gut in das Buch hineingekommen. Es setzt mehr oder weniger unmittelbar an den Vorgänger an.
Aber leider muss ...

Ich bin, nachdem Band 2 ja wie gesagt mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, sofort wieder gut in das Buch hineingekommen. Es setzt mehr oder weniger unmittelbar an den Vorgänger an.
Aber leider muss ich hier bereits einen kleinen Kritikpunkt angeben: Es wird unheimlich viel auf Handlungen der ersten beiden Teile verwiesen und diese wiederholt. Das ist wahrscheinlich ganz angenehm, wenn es etwas länger her ist, das man die Bücher gelesen hat - mich hat es aber genervt, da ich mich eben an sehr vieles erinnert habe und das nicht gebraucht hätte. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass dadurch die eigentlich Handlung etwas ins Stocken gerät.

Ansonsten lässt sich das Buch aber wieder super gut lesen, der Schreibstil ist gewohnt flüssig und dadurch, dass man die vorkommenden Personen auch mittlerweile kennt, sollte es keine Schwierigkeiten mit den Namen oder anderen Verwechslungen geben.

Super fand ich auch, dass Cia in diesem Teil wirklich mal über ihren Schatten springen muss. Wir haben sie ja als eine sehr moralgeprägte Protagonistin kennengelernt, die immer das Richtige tun will. Das hat natürlich sehr zu ihrem Charakter gepasst, aber genau dadurch wirkte sie auch ein bisschen wie eine "Miss Perfect". Hier allerdings muss sie eine andere Seite von sich zeigen, was mir richtig gut gefallen hat. Aber eins sei verraten: Natürlich bleibt sie sich trotzdem treu - es gibt keine ganz neue Hauptperson :)

Allerdings kommt dieses Buch ein bisschen "schwerfälliger" rüber als seine Vorgänger. Denn nach meinem Gefühl nimmt die eigentliche Handlung ganz schön ab. Dafür werden viele Pläne gemacht, verworfen, neu ausgearbeitet usw. Da musste man sich beim Lesen manchmal etwas konzentrieren, um kein Detail zu verpassen. Letztendlich passt aber genau dieses Abwägen sehr gut zu Cias Charakter.

Ein bisschen - aber nicht so sehr wie in den Vorgängern - hat mir auch hier die Perspektive der anderen gefehlt. Da wir durch Cias Augen blicken, erfahren wir zwar alle Gedanken, Gefühle und Handlungen von ihr, die von den anderen fallen aber ein bisschen raus. Natürlich ist das der Erzählperspektive geschuldet, deswegen will ich nicht zu viel meckern, aber an der ein oder andere Stelle hätte es mich doch sehr gereizt, mal in einen anderen Kopf zu schauen.

Das Ende an sich ist dann sicher keine große Überraschung, auch wenn es noch die ein oder andere Wendung in dem Buch gibt. Trotzdem finde ich es einen würdigen Abschluss dieser Trilogie und auch passend, da es nicht konstruiert, sondern wirklich glaubwürdig herüberkommt.

Insgesamt hat mir also nicht nur die ganze Reihe, sondern auch der dritte Teil der Auslese gut gefallen. Es ist ein Buch, dass in das Genre passt, gut durchdacht und in sich logisch ist. Wer also gerne Dystopien liest, sollte sich auf jeden Fall auch dieser Reihe widmen.

Von mir gibt es für den würdigen Abschluss 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne romantische Geschichte

Die Champagnerkönigin
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Ich habe den ersten Teil der Reihe nicht gelesen, aber das war gar kein Problem! Ich bin sofort in die Geschichte eingestiegen und da es öfter kurze Rückblenden gab, gab es keinerlei Probleme, die Vorgeschichte ...

Ich habe den ersten Teil der Reihe nicht gelesen, aber das war gar kein Problem! Ich bin sofort in die Geschichte eingestiegen und da es öfter kurze Rückblenden gab, gab es keinerlei Probleme, die Vorgeschichte der drei Freundinnen zu kennen.
Besonders schön fand ich, dass es keine reine Liebesgeschichte ist. Immer wieder erlebt die Protagonistin Rückschläge, am schlimmsten ist wohl der Tod ihres Mannes Leo. Dadurch wirkt die Geschichte nicht zu aufgesetzt - weil eben nicht alles glatt läuft.
Der Leser erfährt außerdem so einiges über die Herstellung von Champagner - falls ich je einen trinken sollte, werde ich ihn genießen :)
Einen Stern Abzug gibt es aber, weil mir das Ende zu plötzlich kam. Auf den letzten 40 Seiten läuft alles rund, der Champagner wird zu Höchstpreisen verkauft, Arbeitskräfte sind vorhanden und die Liebe wird gefunden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas ausführlicher beschrieben - ich war nämlich sehr überrascht, dass das Buch auf einmal schon zu Ende war. Aber wer weiß, vielleicht geht es ja noch weiter :)