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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wer bist du?

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
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Ohne lange Vorrede geht es auch schon los: Man begleitet eine junge Frau zu ihrem vermeintlichen Zuhause, denn erinnern kann sie sich an gar nichts. Das war irgendwie erschreckend, aber hat beim Lesen ...

Ohne lange Vorrede geht es auch schon los: Man begleitet eine junge Frau zu ihrem vermeintlichen Zuhause, denn erinnern kann sie sich an gar nichts. Das war irgendwie erschreckend, aber hat beim Lesen Spaß gemacht. Man konnte gut mitfiebern und hat immer gehofft, dass mal der ein oder andere Gedankenblitz zurückkehrt.

Leider hat sich dann für mich die Handlung ganz schön gezogen. Gefühlt hat sich viel wiederholt, dann gibt es verschiedene Spekulationen, wer die junge Frau sein könnte. Hier teilt sich dann die Handlung, aber findet irgendwie nicht mehr richtig zusammen. Eine Theorie jagt die nächste - aber eben ganz lange, ohne das wirklich etwas passiert.

Darüber hinaus hat mich etwas gestört, dass einige Personen nicht gerade rational handeln. Wenn man bis zum Ende liest, dann erklärt sich das schon mehr, aber während des Lesens habe ich dann doch öfter die Stirn gerunzelt.

Geschrieben ist das Buch in der Ich-Form der jungen Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Allerdings bekommt man nicht nur ihre Perspektive präsentiert, sondern blickt auch das ein oder andere Mal durch die Augen anderer Personen. Diese sind aber in der Er-Form geschrieben, sodass man es leicht auseinander halten kann. Der Aufbau an sich hat mir gut gefallen und mich etwas mit dem Inhalt versöhnt.

Und letztendlich hat mich das Buch dann doch noch begeistern können. Denn der Schluss ist absolut nicht zu erwarten und hat mich dann nicht mehr losgelassen. Hier habe ich den Thriller dann auch nicht mehr aus der Hand gelegt. Kleine Kritik: Ich fand es auch etwas unrealistisch, kann aber damit leben, weil es eben so gut und unerwartbar war.

Insgesamt bin ich ein bisschen hin- und hergerissen: Der Plot und die Idee fand ich gut, die Umsetzung gerade im Bereich der Handlung so la la, aber das Ende war super. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Der erste Fall für Sunday Night

Blutschatten
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Ich gebe zu: Meine Erwartungen waren richtig hoch, weil mir die anderen Bücher der Autorin sehr gut gefallen hat. Deswegen war ich dann auch etwas erschrocken, dass ich nicht so leicht in die Geschichte ...

Ich gebe zu: Meine Erwartungen waren richtig hoch, weil mir die anderen Bücher der Autorin sehr gut gefallen hat. Deswegen war ich dann auch etwas erschrocken, dass ich nicht so leicht in die Geschichte einsteigen konnte.

Das lag vor allem daran, dass die Protagonistin Sunday Night lange Zeit sehr oberflächlich bzw. undurchschaubar bleibt. Man weiß kaum etwas über sie und sie ist auch nicht gerade eine offene Person. Man kann durch ihre Handlungen erahnen, dass sie vor etwas Angst hat, aber das wird nicht so wirklich greifbar. Ich hatte zwischenzeitlich auch das Gefühl, dass es bereits einen Vorgängerband gibt und mir einfach Informationen fehlen. Aber das ist ja nicht der Fall, weshalb ich den Aufbau hier etwas unglücklich fand.

Sehr gut gefallen hat mir dagegen der Plot und dessen Aufbau. Eine schon weit zurückliegende Entführung ohne jegliche Hinweise aufzuklären, das scheint im ersten Moment unmöglich. Deswegen ist und bleibt es von Anfang an spannend, man hat die Möglichkeit mitzufiebern und mitzuraten. Die Schauplätze wechseln oft, man hat das Gefühl, eine Reise durch die halbe USA zu machen. Zeit zum Durchschnaufen hat man kaum.

Neben der eigentlichen Haupthandlung gibt es auch immer wieder Einschübe aus der Sicht eines Mädchens, das man nicht so richtig zuordnen kann. Das fand ich besonders gelungen, dann es scheint gefangen zu sein und man weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, kann es aber nicht greifen. Der Leser wird hier lange im Dunkeln gelassen, was für kleine Cliffhanger innerhalb des Buches sorgt und mich dazu gebracht hat, immer weiter zu lesen.

Am Ende gibt es nochmal einen richtigen Showdown, der sich für meinen Geschmack aber etwas zu lange hingezogen hat. Hier hätten die Ereignisse etwas gestrafft werden können. Nichtsdestotrotz fand ich es gut, dass alle Fragen geklärt wurden und man endlich mehr über die Protagonistin erfahren kann.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, musste aber einige Abstriche machen, vor allem weil die von mir gesetzte Messlatte so hoch hing. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne. Weil ich aber am Ende doch noch versöhnt wurde und mir Sunday Night doch ganz sympathisch erscheint, behalte ich die Reihe mal im Auge.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Fellinger unter Verdacht

Hirschhornharakiri
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Wie der Klappentext schon verrät, stolpert der Protagonist Fellinger diesmal nicht zufällig in einen Mordfall hinein, sondern er wird selbst verdächtigt, einen Mord begannen zu haben.

Diesen Ausgangspunkt ...

Wie der Klappentext schon verrät, stolpert der Protagonist Fellinger diesmal nicht zufällig in einen Mordfall hinein, sondern er wird selbst verdächtigt, einen Mord begannen zu haben.

Diesen Ausgangspunkt fand ich sehr spannend, denn so stand Fellinger unter Druck, um seiner selbst Willen den Fall zu lösen. Allerdings muss ich gestehen, dass die Umsetzung nicht ganz so gelungen war. Denn als Mordverdächtiger selbst nach dem wahren Mörder suchen zu können, war dann doch etwas weit hergeholt.

Wenn man das aber ausblendet, ist es ein schöner und unterhaltsamer Krimi. Wie schon im Vorgänger hat mir vor allem das Verhalten der Hauptfigur gefallen: Er ist einfach ein netter Charakter, manchmal etwas aufbrausend, aber dann doch ein guter Kerl. Außerdem zeigt er einen großen Spürsinn und hat Augen für Details, sodass er doch recht schnell auf die richtige Spur kommt.

Auch als Leser kann man sehr gut miträtseln, auch wenn der geübte Leser doch das ein oder andere bereits voraussehen kann. Das fand ich nicht so schlimm, denn da es sich um einen gemütlichen Cosy-Krimi handelt, steht bei mir die Spannung erst an zweiter Stelle.

Natürlich wird auch hier wieder mit vielen Klischees und Übertreibungen gearbeitet. Das passt zum Setting und zum Fall - hat mir deswegen gut gefallen. Authentisch sind auch die vielen dialektalen Ausdrücke, die man aber auch verstehen kann, wenn man kein Bayrisch spricht. Für den Notfall gibt es aber am Ende des Buches auch noch Übersetzungshilfen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich wurde unterhalten. Allerdings fand ich es im Vergleich zum Vorgänger etwas schwächer, deswegen gibt es von mir diesmal nur 3 Sterne. Die Reihe werde ich aber auf jeden Fall weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Verschwundene Kinder

Sandgrab
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Krimis, in denen es um Kinder geht, finde ich immer besonders schlimm. Irgendwie kann ich es leichter ertragen, wenn Erwachsenen etwas passiert. Trotzdem habe ich mich an dieses Buch herangewagt und kann ...

Krimis, in denen es um Kinder geht, finde ich immer besonders schlimm. Irgendwie kann ich es leichter ertragen, wenn Erwachsenen etwas passiert. Trotzdem habe ich mich an dieses Buch herangewagt und kann schon mal vorwegnehmen, dass hier keine Misshandlungen oder ähnliches stattfinden. Hier geht die Autorin sehr behutsam vor und schafft es, dieses schwierige Thema von verschwundenen Kindern so zu beschreiben, dass es zwar immer noch sehr traurig ist, aber nicht unnötig ausgeschlachtet wird. Leichte Kost ist es deshalb aber natürlich trotzdem nicht unbedingt.

Gleich zu Beginn lernt man Amelie kennen, die schon ein Kapitel später verschwunden ist. Einen direkten Einstieg finde ich immer sehr gut, da man direkt im Geschehen ist, ohne dass man erst viele unnötige Details erhält. Leider geht das für meinen Geschmack aber nicht so weiter: Die Aufklärung des Falls schreitet nur sehr langsam voran, es gibt kaum Hinweise oder Fortschritte, dafür aber viel Drumherum.

Dazu gehört auch die Protagonistin Embla Nyström, die mit dem Fall der verschwundenen Amelie und eines weiteren Jungen übernimmt. Meiner Meinung nach zeichnet sie sich in weiten Teilen nicht gerade durch eine geschickte Ermittlungsarbeit aus, sondern mehr durch ihr Privatleben. Das hat mich wirklich gestört, denn mich haben ihre Techtelmechtel nicht interessiert. Vielleicht ist das anders, wenn man den ersten Band gelesen hat und die Ermittlerin schon kennengelernt hat. So blieb sie für mich aber relativ blass.

Dafür, dass die Ermittlungen doch sehr lange stocken, wird es im letzten Drittel des Buches doch noch spannend. Hier kommen Details ans Licht, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe und die der Geschichte spannende Wendungen geben. Das hat mir gut gefallen. Das Ende ist dann fast schon etwas unspektakulär, aber deswegen nicht weniger erschreckend. Es hat sehr gut gepasst und es bleiben keine Fragen offen. Für mich ein versöhnlicher Abschluss.

Insgesamt hat das Buch für mich einige Schwächen gehabt, aber es hat mich alles in allem gut unterhalten und das Ende macht dann einiges wett. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Die sechste Schwester...

Die Sonnenschwester
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Für mich war es das erste Buch der Schwestern - und das war im Nachhinein vielleicht ein Fehler. Denn anfangs fiel es mir doch etwas schwer, in das Buch hineinzukommen. Ich weiß nicht, ob mir hier Informationen ...

Für mich war es das erste Buch der Schwestern - und das war im Nachhinein vielleicht ein Fehler. Denn anfangs fiel es mir doch etwas schwer, in das Buch hineinzukommen. Ich weiß nicht, ob mir hier Informationen gefehlt haben oder ob ich einfach nur den Eindruck hatte, weil ich wusste, dass es schon Vorgänger-Bände gab.

Elektra als Protagonistin war mir zuerst auch nicht wirklich sympathisch. Sie kommt sehr kalt rüber, scheint sich vor allem um ihr Luxusleben zu kümmern und ist niemand, den ich als Freundin haben wollen würde. Das ändert sich dann zum Glück im Laufe des Buches und sie lässt andere Seiten an ihr durchscheinen, sodass man ihr ihr Verhalten vom Beginn verzeiht. Trotzdem konnte sie mich nicht vollends für sich gewinnen.

Sehr gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Er ist sehr lebendig, flüssig und leicht zu lesen. Außerdem schreibt sie Autorin sehr anschaulich, nicht nur, wenn es um das Setting oder die Handlung geht, sondern auch bei den Gefühlen. Ein kleiner Nachteil: Manchmal ist es dann etwas zu ausschweifend, wodurch die Story etwas langatmig scheint.

Schön fand ich den Bruch zwischen New York und Ostafrika, wenn der Schauplatz des Buches wechselt. Hier war alles so gut beschrieben, dass es wie ein kleiner Urlaub in ein fernes Land war.

Insgesamt war es ein schöner Roman mit einer komplexen Story. Trotzdem gab es meines Erachtens einige Schwächen. Ich denke, ich werde dennoch die Reihe weiterverfolgen, aber mit dem ersten Teil anfangen. Für "Die Sonnenschwester" gibt es von mir 3 Sterne.

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