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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Sie sind besser als du

Elite
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Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich einfach überraschen lassen. Geschrieben ist es in zwei Perspektiven, die von den Protagonisten James und Jules. Diese wechseln nach ...

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich einfach überraschen lassen. Geschrieben ist es in zwei Perspektiven, die von den Protagonisten James und Jules. Diese wechseln nach jedem Kapitel. Das fand ich an sich sehr gut, wenn ich das Lesen aber mal innerhalb eines Kapitels unterbrochen habe, hat es ein paar Sätze gedauert bis ich wusste, wer gerade an der Reihe ist.

Vom Schreibstil her ist es sehr unaufgeregt. Da beide Personen aus der Ich-Perspektive erzählen, bekommt man viel von ihren Gedanken mit, was für den Inhalt sehr wichtig ist. Ansonsten ist er sehr erzählend, manchmal für meinen Geschmack etwas zu viel, denn ab und zu gab es kleine Längen.

Das Thema ist keine leichte Kost: Es geht um Sexismus, Vergewaltigung und darum, dass sich Privilegierte als höherwertige Menschen ansehen. Dass das ganze auf die Ebene einer Schule und damit auf Jugendliche übertragen wird, fand ich erschreckend, aber ich denke es bildet die Realität ab. Denn schon hier wird Macht und Einfluss deutlich und dass manche denken, weil sie Geld haben, sind sie unfehlbar.

Vom Grundthema fand ich das Buch wirklich spannend und erschreckend zugleich, die Geschichte an sich konnte mich dann aber nicht komplett überzeugen. Jules, die Protagonistin, war mir einfach nicht sympathisch, auch wenn man beim Lesen auf ihrer Seite sein sollte. Auch James konnte mich nicht beeindrucken. Zwar verhält er sich immer korrekt, aber weil er immer mit seiner Vergangenheit hadert, hat er mich etwas genervt. Außerdem zog sich alles ziemlich in die Länge. Ich hatte die Hälfte gelesen und es war immer noch nicht viel passiert, außer dass ich die Schule kennengelernt hatte und man über die Verhältnisse aufgeklärt worden war.

Insgesamt ein wichtiges Thema, aber leider nicht ganz nach meinem Geschmack umgesetzt: Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 21.06.2019

Auf der Suche nach der Wahrheit...

Der Insasse
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Irgendwie bin ich mit den Büchern von Sebastian Fitzek immer etwas später dran, aber jetzt habe ich endlich auch "Der Insasse" gelesen.
Der Plot klingt spannend, aber ich gestehe, dass ich es nicht so ...

Irgendwie bin ich mit den Büchern von Sebastian Fitzek immer etwas später dran, aber jetzt habe ich endlich auch "Der Insasse" gelesen.
Der Plot klingt spannend, aber ich gestehe, dass ich es nicht so leicht abkann, wenn schreckliche Dinge mit Kindern passieren. Auch wenn das der Auslöser für die Geschichte ist, steht es aber zum Glück nicht im Mittelpunkt, sondern ein Vater, dessen Sohn entführt wurde und der nun trauern und damit abschließen möchte. Dazu lässt er sich in die Psychiatrie einweisen, um den mutmaßlichen Mörder seines Sohnes nahezukommen.
An sich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wie von Fitzek gewohnt sehr flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge und so will man immer "nur noch eins" lesen. Allerdings ist die Story an der ein oder anderen Stelle auch ziemlich brutal, wenn nicht sogar eklig. So wird der Protagonist beispielsweise zusammengeschlagen und das Ganze einschließlich der Verletzungen anschaulich und ausführlich geschildert. Das brauche ich - auch wenn es ein Thriller ist - nicht unbedingt.
Dazu kommt, dass für mich vor allem nach Beendigung des Buches doch noch nicht alles ganz geklärt war. Zwar wird am Ende einiges aufgelöst, doch es bleiben Fragen offen und ich konnte nicht alles unbedingt nachvollziehen.
Trotzdem gibt es eine überraschende Wende, die ich so nicht erwartet hätte. Allerdings wirkt es danach wie bereits angesprochen etwas konstruiert.
Insgesamt war es eine gute Unterhaltung, aber ich bin nicht restlos begeistert. Deswegen von mir nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Nicht danach suchen...

Glücklich ist, wer vergisst, dass hier alles kacke ist
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Das Buch ist ein etwas anderer Lifestyle-Ratgeber und hat mich deswegen sofort angesprochen. Momentan ist es in, sich selbst zu optimieren, mehr zu schaffen, besser zu werden, produktiv zu sein - denn ...

Das Buch ist ein etwas anderer Lifestyle-Ratgeber und hat mich deswegen sofort angesprochen. Momentan ist es in, sich selbst zu optimieren, mehr zu schaffen, besser zu werden, produktiv zu sein - denn das macht glücklich. Victoria Bindrum stellt hier eine etwas andere These auf: Glück gibt es nicht. Über diesen Satz stolpert man erstmal und ich war gespannt, wie sie das denn begründet. Die Antwort folgt bereits im ersten Kapitel, in dem sie "Irrwege zum Glück"aufzeigt. Und hier habe ich doch das ein oder andere wiedererkannt.

Im Endeffekt wird aber nicht viel Neues erzählt, denn natürlich kann man nicht dauerhaft glücklich sein. Es muss Tiefen geben, um wieder die Höhen genießen zu können. Die Autorin veranschaulicht und verdeutlicht das aber nochmal, sodass man es sich selbst wieder ins Gedächtnis ruft. Mit zweiten Teil des Buches widmet sie sich deshalb dem Thema "Wie Sie das Leben neu entdecken". Das ein oder andere hat mich überrascht. So sagt Victoria Bindrum zum Beispiel, dass man eine Aufgabe auch einfach mal nicht erledigen muss, wenn man gerade lieber im Bett bleiben möchte, da man durch das Erledigen nicht unbedingt glücklicher wird. Hier würde ich nicht zu 100% zustimmen, da ich eher der Typ bin, der dann die ganze Zeit darüber nachdenkt, dass nich etwas gemacht werden muss. Dieses Gedankenkarusell soll man aber durchbrechen.

Um dem Streben nach dem Glück entgegenzuwirken und sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, gibt es auch verschiedene Übungen in dem Buch. Ich gestehe, dass ich sie zwar gelesen, aber nicht unbedingt konsequent durchgeführt habe.

Am Ende geht es darum, sich seiner eigenen Werte bewusst zu werden. Hier stimme ich der Autorin zu. Ich selbst habe die Ausbildung zur Lehrerin für das Schulfach "Glück" absolviert und dort arbeitet man auch viel mit Werten. Die Liste mit Werten im Anhang finde ich dabei sehr hilfreich.

Insgesamt war das Buch schön zu lesen, da der Schreibstil sehr locker ist und man gar nicht denkt, dass es sich um ein Sachbuch handelt. Inhaltlich konnte es mich allerdings nur stellenweise überzeugen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Poirot ist gefragt

Das Geheimnis der vier Briefe
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Ein großes Kompliment an die Autorin: Vom Schreibstil her sind ihre Bücher kaum bis gar nicht von denen von Agatha Christie zu unterscheiden. Ein bisschen altmodisch, eher ruhig, sehr gewählt - einfach ...

Ein großes Kompliment an die Autorin: Vom Schreibstil her sind ihre Bücher kaum bis gar nicht von denen von Agatha Christie zu unterscheiden. Ein bisschen altmodisch, eher ruhig, sehr gewählt - einfach toll. Genau deswegen lese ich diese Klassiker und auch wenn dieser Krimi jetzt erst geschrieben und erschienen wurde, erkennt man keinen Unterschied.

Auch Hercule Poirot wurde super getroffen: Man kann sich den kleinen, schrulligen und mit einem scharfen Verstand ausgestatteten Belgier richtig gut vorstellen. Auch dass er manchmal von sich in der dritten Person spricht, hat Sophie Hannah super übernommen. Genau so habe ich es mir vorgestellt!

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Edwars Catchpool, einem Mitarbeiter von Scotland Yard, der mit Poirot schon an dem ein oder anderen Fall gemeinsam gearbeitet hat. Das fand ich sehr gelungen, vor allem weil Catchpool einfach super sympathisch ist und manchmal etwas unter Poirot zu leiden hat, wenn ihn dieser mal wieder als Laufbursche missbraucht.

Leider konnte mich aber der Fall rund um die vier Briefe nicht komplett überzeugen. Es hat sich alles doch etwas gezogen, es ging nicht so recht voran und teilweise kamen so viele neue Personen auf einmal hinzu, dass man sich sehr konzentrieren musste, um nicht durcheinander zu kommen. Natürlich ist das manchmal auch bei den Originalen der Fall, aber hier ist es mir extrem aufgefallen.

Außerdem hatte ich beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, die Geschichte schon zu kennen. Allerdings konnte ich auch noch der Konsultation meiner Lesetagebücher und einer ausführlich Google-Suche nicht feststellen, woher dieses Gefühl kam. Das Ende war dann aber irgendwie keine Überraschung mehr, was etwas schade war.

Insgesamt war es schön, mal wieder in die Welt des Privatdetektiven abzutauchen und einen Fall mit ihm zu lösen. Trotzdem konnte es mich nicht ganz überzeugen. Die Autorin werde ich aber auf jeden Fall weiter verfolgen und die Vorgänger möchte ich auf jeden Fall noch lesen.

Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 28.05.2019

In der Arktis

White Zone - Letzte Chance
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Die Grundidee hinter dem Buch fand ich spannend und ich würde es schon als Dystopie bezeichnen, auch wenn die Geschichte nicht allzuweit in der Zukunft spielt. Trotzdem gibt es einiges an neuer Technologie, ...

Die Grundidee hinter dem Buch fand ich spannend und ich würde es schon als Dystopie bezeichnen, auch wenn die Geschichte nicht allzuweit in der Zukunft spielt. Trotzdem gibt es einiges an neuer Technologie, was aber nicht eine große Rolle für die Geschichte an sich spielt.
Neben der Hauptgeschichte - den straffälligen Jugendlichen, die eine Erziehungsmaßnahme in der Arktis absolvieren - spielt auch das Thema Umwelt, Klimawandel und Tierschutz eine Rolle. Das fand ich super und kann mir vorstellen, dass das Jugendliche auch interessiert.
Während mich das Buch am Anfang richtig gefesselt hat, nahm es mit der Zeit leider ab. Denn irgendwie kommt die Story nur langsam voran und der rote Faden wird öfter durchbrochen. Es gibt noch einen spannenden Twist, allerdings hätte ich mir her Tiefe gewünscht.
An sich war es ganz nett und ich denke, bei der Zielgruppe kommt es gut an. Von mir gibt es 3 Sterne.