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Veröffentlicht am 16.04.2023

Hat mich nicht vom Hocker gehauen

Girlcrush
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Zunächst einmal zum Cover: Es ist bunt und gibt Partylaune. Das ist dann auch schon einziemlich guter Aufzierh für die Story. Denn die ein oder andere Party an der Eartha teilgenommen hat wird uns als ...

Zunächst einmal zum Cover: Es ist bunt und gibt Partylaune. Das ist dann auch schon einziemlich guter Aufzierh für die Story. Denn die ein oder andere Party an der Eartha teilgenommen hat wird uns als Lesern noch lange im Gedächtnis bleiben...

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte sehr einfach, der Schreibstil war verständlich und die Protagonistin Eartha auch leicht zu verstehen. Den feministischen Hintergrund der Autorin hat sie verkrampft versucht in Eartha Form zu geben. Dies ist ihr meiner Meinung nach nicht gelungen. Eartha hatte anfangs viel Potenzial eine richtige Charakterentwicklung von der naiven 25-jährigen jungen Frau zu einer in sich reifen feministischen jungen Frau zu machen. Dieses Potenzial ist in der Mitte des Buches verpufft. Und meine Bemühungen Eartha zu verteidigen mit der Aussicht auf eine Besserung. Sie vernachlässigt ihre Freunde, missbraucht Alkohol en masse und irgendwie dreht sich alles bei ihm um ihr Liebesleben. Eine andere Agenda scheint sie nicht wirklich zu verfolgen. Und wenn es in ihre beschäftigte Tagesplanung passt, dann beschäftigt sie sich bisschen mit Feminismus. Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet. Vom Buch und von der Protagonistin - der ach so feministischen Eartha. Anfangs konnte ich Earthas Gedankengängen, vor allem mit dieser fruchtbaren Trennung und ihrem Overnight Fame folgen, aber dann habe ich desto mehr sie in Wonderland versunken ist, sie weniger verstanden, geschweige denn ihr Handeln irgendwie logisch empfunden.

Ich habe Florence Givens "Women don't owe you pretty" nicht gelesen und kann daher nicht beurteilen, ob dieses YA Buch ein Upgrade oder ein Downgrade ihres Schreibstils ist. Was ich sagen kann, ist dass ich keinen Charakter in "Girl Crush" leiden konnte. Alle Charaktere wurden karikaturähnlich gestaltet. Vorallem die Männer sind sehr schlecht weggekommen. Das finde ich schade. Feminismus lebt auch von unseren männlichen Unterstützern. Aber vielleicht war das auch die Absicht der Autorin alle Charaktere so extrem zu zeichnen, dass man sich nicht mit ihnen identifizieren kann und diese eher als ein Warnschild aka eine Lektion für das Leben sieht - und wenn man solche Gestalten im echten Leben trifft kreischend wegrennt.

Die Absicht der Autorin hat man mit Earthas letzten Social Media Stunt eineindeutig zu lesen bekommen. Aber dafür war mir das Zwischengeplänkel einfach zu viel. Zumal der Roman nicht ein zufriedenstellendes Ende dem Leser geboten hat. Irgendwie ist noch vieles offen, was am Ende besser zusammengeflickt hätte werden können.

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