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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2018

Leise fesselnd

Hyde
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Zu Beginn des Buches konnte ich mir so gar nicht vorstellen, wo die Reise hingehen soll.

Katrina, gerade 18 geworden und auf der Walz, schlägt sich mitten im eisigen Winter trampend durch die Gegend. ...

Zu Beginn des Buches konnte ich mir so gar nicht vorstellen, wo die Reise hingehen soll.

Katrina, gerade 18 geworden und auf der Walz, schlägt sich mitten im eisigen Winter trampend durch die Gegend. Sie scheint eine ziemlich üble Vergangenheit hinter sich zu haben, was man so in den aus ihrer Sicht geschilderten Rückblicken erfährt. Langsam aber sicher lernt man dieses einsame, verschreckte Mädchen mit dem Kämpferherzen immer besser kennen und erfährt, warum sie auf Rache sinnt...

Das Buch hat einen ziemlich düsteren Grundtenor, was auch durch das Cover sehr gut wiedergespiegelt wird. Von Anfang an ist klar, dass dies keine heile Welt-Geschichte wird. Aber worauf das ganze hinaus läuft, war mir trotzdem lange Zeit nicht klar. Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefangen genommen. Das Gleichgewicht aus Rückblicken und dem eigentlichen Handlunsgstrang ist wirklich sehr gut gelungen.

Katrinas Erlebnisse erreichen einen auch sehr schnell auf emotionaler Ebene. Man leidet mit dem Mädchen mit, trauert mit ihm, aber erfreut sich auch an den vergangenen schöneren Zeiten.

Das Beste an dem ganzen Buch ist für mich aber das Ende: Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man diese Geschichte zu einem akzeptablen Ende führen könnte. Aber Frau Wagner hat es perfekt getroffen.

Fazit:
Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich irgendwie nicht in passende Schubladen einfügen lässt.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Ein zauberhaftes Büchlein

Der Sommer der Pinguine
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Thomas Montasser hat nicht viel Raum gebraucht, um in seinem kleinen Büchlein seine Botschaft zu vermitteln:

Man sieht immer nur, was man sehen möchte. Und nur wer mit offenem Herzen durch die Welt läuft, ...

Thomas Montasser hat nicht viel Raum gebraucht, um in seinem kleinen Büchlein seine Botschaft zu vermitteln:

Man sieht immer nur, was man sehen möchte. Und nur wer mit offenem Herzen durch die Welt läuft, entdeckt auch ihre Geheimnisse und lernt es, seine Mitmenschen zu verstehen.

Mrs Robington befindet sich auf einem Kurztripp nach London, als sie plötzlich in einer kleinen Buchhandlung einem Pinguin gegenübersteht. Bald erfährt sie, dass die Pinguine schon seit Jahrhunderten unerkannt unter den Menschen leben. Bis eine Entdeckung für Aufsehen sorgt und droht, das Geheimnis der Pinguine aufzudecken.

Das Buch liest sich wie ein modernes Märchen. Man muss etwas Fantasie mitbringen, um sich in diese Geschichte hineinzuträumen. Aber soviel sei gesagt: es lohnt sich.

Der Schreibstil ist so schön leicht und enthält auf den wenigen Seiten gleichzeitig so viele Informationen, dass man förmlich dazu gedrängt wird, zwischen den Zeilen zu lesen und sich das Ungesagte, Unausgesprochene vorzustellen.

Wie bei jedem Märchen wird man zum Schluss mit einer rumdum gelungenen Geschichte belohnt und einem Ende, das zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Ein kleines modernes Märchen, dass das Kind in einem weckt.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Erlebte Geschichte

Wenn Martha tanzt
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Als Jenenser-Kind mit Großeltern, die in Weimar leben, und Eltern die an eben dieser Uni studiert haben, bin ich natürlich mit den Geschichten über die Bauhaus-Universität groß geworden. Und Geschichten ...

Als Jenenser-Kind mit Großeltern, die in Weimar leben, und Eltern die an eben dieser Uni studiert haben, bin ich natürlich mit den Geschichten über die Bauhaus-Universität groß geworden. Und Geschichten über die Heimat faszinieren mich ja sowieso. Also kam ich an "Wenn Martha tanzt" praktisch gar nicht vorbei.

Und meine Erwartungen wurden auch voll erfüllt. Das Buch spielt zwar nur zu einem Teil in Thüringen und es macht auch mehr die Personen hinter der Institution zum Thema als den Ort an sich, aber es fühlt sich trotzdem wie ein Stück Heimat an.

Heimat, die in den 1930er Jahren einiges erlebt hat. Einen Wandel, der über ganz Europa hinweggefegt ist.

Tom Saller erzählt auf unglaublich knappe, nichtsdestotrotz intensive Art, wie seine Hauptfigur den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Krieg, aber auch eine unheimlich kreative Welt im Bauhaus erlebt hat. Da die Geschichte auf einem (fiktiven) wiederentdeckten Tagebuch basiert, sind auch die Kapitel extrem knapp und aus kurzen Sätzen oder Wortgruppen bestehend aufgebaut. Die Informationen wirken geballt, aber teilweise auch lückenhaft. Das lässt dem Leser viel Spielraum für Interpretationen, aber auch, um die Bilder im Kopf lebendig werden zu lassen.

Der Schreibstil ist teilweise sehr bildhaft, voller Metaphern und an manchen Stellen fast poetisch.

Fazit:
Eine Geschichte, die man sicherlich schon öfter gelesen hat, wenn auch nie in dieser Form. Eindringlich, emotional und unbedingt lesenswert!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Klasse Unterhaltung

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Das Buchcover deutet ja schon darauf hin, dass das Buch eher auf Kinder und Jugendliche als Publikum abzielt. Aber auch ich als fast 30-Jährige fühle mich bestens unterhalten, wenn ich mit Maus zusammen ...

Das Buchcover deutet ja schon darauf hin, dass das Buch eher auf Kinder und Jugendliche als Publikum abzielt. Aber auch ich als fast 30-Jährige fühle mich bestens unterhalten, wenn ich mit Maus zusammen die wildesten Abenteuer erlebe.

Maus ist fast 13 Jahre alt und soll eines Tages als Kaiptänin das Schiff ihrer Oma übernehmen. Doch neben Terrodylen, Magiern und intrigierenden Crewmitgliedern stellen sich ihr viele Hindernisse in den Weg. Und nebenbei muss sie sich um ihren kleinen Bruder kümmern und die drei Opale finden, um die ganze Welt zu retten!

Das Buch ist in einem angenehm einfachen, leichten Schreibstil gehalten, der wahrscheinlich das jüngere Publikum schonen soll, das Lesen so aber auch zu einem entspannten Erlebnis macht- das richtige Buch, um den Sonntag lesend auf dem Sofa zu verbringen.

Und dabei ist die Geschichte auch noch so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Stoff ist frisch, hat ein paar gute, neue Ideen und fügt sich so erfreulicherweise mal nicht in Schema F ein, sondern überrascht den Leser mit seinen Wendungen.

Fazit:
Das Buch ist zwar leider "nur" Band 1 einer Trilogie, aber ich kann es jetzt schon kaum erwarten, bis die Geschichte von Maus, Sperling, Krähe, Tau und Donnerblitz weitergeht!

Veröffentlicht am 21.03.2018

Mythologie trifft auf jugendliche Rebellion

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Seit diesem Wochenende bin ich eindeutig "Team Diana"!!!

Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Aber was braucht man auch mehr als Action, Drama, die erste zarte Liebe, jugendliche Rebellion ...

Seit diesem Wochenende bin ich eindeutig "Team Diana"!!!

Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Aber was braucht man auch mehr als Action, Drama, die erste zarte Liebe, jugendliche Rebellion und der Suche nach dem Platz im Leben und dann lernt man auch noch ganz viel unnützes Wissen über die griechische Mythologie- das Überraschungspaket Wonder Woman ist geschnürt!

Der Roman umfasst stolze 440 Seiten, hat damit aber auch genug Platz, um seinen Figuren Tiefgang zu verleihen. Man lernt Diana und ihre neuen Bekannten in allen Lebenslagen kennen und versteht so, was hinter ihrem Alter Ego steckt bzw wie sie zu der Frau werden konnte, die man aus Comics und Filmen schon kennt.

Es wird die Geschichte der jungen Diana erzählt, die ihren Platz in der Gemeinschaft der Amazonen noch nicht gefunden hat und mit ihrem Schicksal hadert.

Wer jetzt allerdings denkt "Och nee, schon wieder ein Jugendroman!" sollte dem Buch allerdings noch eine Chance geben: Ja, es geht um Jugendliche. Aber die Geschichte besticht durch unerwartete Wendungen, interessante Hintergrundinfos und eine erfrischende Mischung aus Historie, Wissenschaft und Fantasie. Außerdem lässt sie auch noch genug Raum für Gefühle, ohne dabei in klischeehafte Lovestory-Bahnen dahin zu dümpeln.

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch, dass einen nachdenklich und gleichzeitig adrenalingeladen zurücklässt!