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Veröffentlicht am 30.05.2020

schöne Liebesgeschichte

Wild Kingdom 2: Krone der Tiger
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2. Band der Reihe.
Vorwissen ist nicht notwendig, da die Handlung unabhängig und in sich geschlossen ist. Die Figuren aus Band 1 kommen nur kurz vor.

Nachdem es in Band 1 um das geteilte Reich Kender ...

2. Band der Reihe.
Vorwissen ist nicht notwendig, da die Handlung unabhängig und in sich geschlossen ist. Die Figuren aus Band 1 kommen nur kurz vor.

Nachdem es in Band 1 um das geteilte Reich Kender ging, spielt die Handlung jetzt im Nachbarkönigreich Ferlen.
Da sich das Land im Krieg befindet, schickt der König seine Tochter, Prinzessin Silayla, auf den Sitz einer befreundeten Familie. Dort findet die verschlossene Silayla langsam zurück ins Leben.

Grundsätzlich finde ich Gestaltwandler-Geschichten total spannend. Zwar spielt der Wandler-Aspekt in diesem Band schon eine etwas größere Rolle als im Vorgänger, dennoch hätte ich mir noch mehr Details zur Welt der verschiedenen Wandler und ihrer Besonderheiten gewünscht.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen – die Story ist interessant und der Schreibstil, abgesehen von einigen Wortwiederholungen, flüssig und anschaulich. Die Geschichte bietet viele Emotionen, ein wenig Drama und einige für mich unerwartete Wendungen.

Erneut wird das Geschehen aus vier verschiedenen Ich-Perspektiven erzählt: Silayla, Grenna (eine Freund von Silaylas Mutter), Vincent (deren Sohn) sowie Dorian (ihr Neffe).
Da die Passagen entsprechend gekennzeichnet sind, sind die Wechsel leicht erkennbar. Allerdings hätten mir zwei der Perspektiven eigentlich gereicht.

Die Liebesgeschichte hat mir gut gefallen. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung der Gefühle zueinander, sondern vor allem auch um Silaylas Weg zurück ins Leben und ihr Umgang mit ihren Schuldgefühlen. Sowohl sie als auch Dorian haben schwere Schicksalsschläge erlitten, die sie verarbeiten müssen.
Zuckersüß ist die vierjährige Natalia, die nicht nur sehr feinfühlig ist, sondern auch einen Einblick in das Leben eines Babywandlers ermöglicht.

Probleme hatte ich mit Vincent, dem Sohn der Hausherrin Grenna. Ich verstehe, warum diese Figur in der Geschichte gebraucht wurde. Aber ich verstehe nicht, warum er so ist. Vincent hat – um es diplomatisch und möglichst spoilerfrei zu sagen – sehr komisch Ansichten. Und ich kann nicht nachvollziehen, wo diese herkommen sollen, da seine Eltern ihm dies nicht vorzuleben scheinen. Für mich passt er einfach gar nicht in dieses Familienbild. Vielleicht wären hier ein paar Hintergrundinformationen zu Erlebnissen, die ihn so denken lassen, hilfreich gewesen.

Fazit

Silayla und Dorian sind sympathische Figuren. Besonders Diroans Schicksal fand ich sehr berührend. Die Liebesgeschichte, ebenso wie Silaylas innerer Kampf zurück ins Leben haben mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.05.2020

sooo spannend und soooo grausam

Revenge is what you get
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Achtung – 2. Band. Rezension enthält Spoiler zum Vorgänger

Den ersten Band fand ich unglaublich fesselnd. So unglaublich spannend und immer wieder überraschend. Aber auch oft erschreckend.
Und so ging ...

Achtung – 2. Band. Rezension enthält Spoiler zum Vorgänger

Den ersten Band fand ich unglaublich fesselnd. So unglaublich spannend und immer wieder überraschend. Aber auch oft erschreckend.
Und so ging es mir auch jetzt.
Die Handlung ist überwiegend echt hart. Was die Figuren einander antun, ist oft grausam. Es kommt in verschiedenen Szenen zu Missbrauch und Nötigung. Und auch Figuren, die einander eigentlich gutgesinnt sind, gehen oft brutal miteinander um. Die ganze Gesellschaft der Elite ist extrem frauenverachtend und die meisten der beteiligten Männer leben dies auch mehr oder weniger intensiv aus. Obwohl all diese grausamen Taten einen Teil der Spannung ausmachen, waren mir manche Dinge diesmal tatsächlich zu extrem. Einige Charaktere gehen einfach zu weit. Alle sinnen auf Rache und dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Es ist so unglaublich grausam, was sie einander antun…

Und dennoch ist das Buch auch wieder total spannend. Bereits im ersten Band haben sich Allianzen gebildet, doch die Aufdeckung neuer Geheimnisse hat einiges durcheinandergebracht. Besonders Abby fällt es nach all dem Verrat schwer, überhaupt noch zu vertrauen. Was auch richtig ist. Denn immer wieder wendet sich das Blatt, immer neue Geheimnisse kommen ans Licht und vermeintliche Freunde wechseln die Seiten. Dadurch kommt es immer wieder zu Wendungen aber auch zu neuen Schikanen.

Regelmäßig werden auch vergangene Ereignisse in ein anderes Licht gerückt, indem die Beteiligung verschiedener Charaktere aufgedeckt wird. Zeitnahes Nacheinanderlesen der Bücher ist hier auf jeden Fall hilfreich, weil auf so viele vergangene Geschehnisse eingegangen wird, auf die nicht sehr ausführlich zurückgeblickt wird, denen aber viele neue Details und Verstrickungen hinzugefügt werden.

Die wechselnden Ich-Perspektiven zwischen Kai und Abby geben einen Einblick in ihr Gefühlsleben und ermöglichen zudem teilweise, das Geschehen an unterschiedlichen Orten zu verfolgen. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, Flüche und derbe Wortwahl inklusive.

Das Ende ist wieder genauso offen wie beim ersten Band und nicht minder schockierend.
Nach all den Grausamkeiten habe ich nun aber bereits ein wenig Angst vor dem Finale, denn ich fürchte, dass manche Figuren noch Steigerungen zu ihren bisherigen Taten finden werden.

Und obwohl mich die Geschichte mit ihrer Spannung und den vielen Wendungen total fesseln konnte, bin ich am Ende dennoch zwiegespalten. Die bösen Figuren sind superfies, keine Frage. Aber auch die vermeintlich „Guten“ schrecken vor nichts zurück. So gibt es auch zwischen Liebenden immer wieder Gewalt und Übergriffe. Allerdings turnen diese die 17-jährige Abby sogar noch an…

Und so stellt sich mir am Ende die Frage: Darf mir die Geschichte gut gefallen, obwohl alles, was darin passiert, so abgrundtief falsch ist und das Verhalten aller Figuren, auch der vermeintlich guten, oft einfach inakzeptabel ist?!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2020

bewegend

Light Up the Sky
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Achtung 2. Band. Nur weiterlesen, wenn ihr Teil 1 bereits kennt.

Ich möchte mich an dieser Stelle sehr, sehr kurz fassen. Ich denke, wer Band 1 mochte, wird weiterlesen. Und wer es nicht mochte, liest ...

Achtung 2. Band. Nur weiterlesen, wenn ihr Teil 1 bereits kennt.

Ich möchte mich an dieser Stelle sehr, sehr kurz fassen. Ich denke, wer Band 1 mochte, wird weiterlesen. Und wer es nicht mochte, liest vielleicht auch weiter. Wegen dieses unglaublichen Cliffhangers, nach dem einfach alles möglich war. Für mich gab es dutzende Möglichkeiten, wie die Geschichte weitergehen könnte. Und deswegen möchte ich an dieser Stelle eigentlich gar nichts schreiben, das irgendwas verraten könnte.

Bereits im ersten Buch habe ich manchmal mit dem Verhalten der Figuren gehadert. Das bleibt auch hier. Eine „dumme Tat“ zieht halt in der Regel neues – eigentlich unnötiges – Drama nach sich… Dennoch gelingt es Emma Scott erneut, mit ihrem anschaulichen, eindringlichen Schreibstil das Verhalten der Figuren dennoch verständlich zu machen. In der Ich-Perspektive schildern die Charaktere, was in ihnen vorgeht.

In dem Buch geht es um Liebe – auf so vielfältige Arten. Liebe unter Partnern, innerhalb der Familie, aber vor allem auch die Liebe zu sich selbst. Das Verzeihen von vermeintlichen Fehlern. Der Umgang mit Schuldgefühlen. Das Anerkennen von Stärken und Schwächen. Der Suche nach dem, was einen glücklich macht. Es geht darum, auf unterschiedliche Arten mit Schicksalsschlägen umzugehen.

Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen. Der wirklich tolle Schreibstil macht es leicht, durch die Seiten zu fliegen. Ich wollte stetig wissen, wie die Geschichte weitergeht. Was die Figuren als nächstes tun. Habe mitgelitten, mitgefiebert und mitgeliebt.
Manches war absehbar, anderes deutet sich an, manches kommt überraschend.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, hat mich berührt und zum Lachen gebracht. An All In – mein Lieblingsbuch dieser Autorin – kommt es aber nicht heran.

Fazit

Ich mag Emma Scotts anschaulichen und intensiven Schreibstil unglaublich gern. Es ist leicht, sich in die Figuren einzufühlen, mitzufiebern und ihr Handeln nachzuvollziehen, selbst wenn man es eigentlich gerade nicht versteht. Die Geschichte steckt voller Gefühl und bewegender Momente. Trotz kleiner Kritikpunkte für mich eine tolle Dilogie.

Veröffentlicht am 26.04.2020

spannende Idee, packende Geschichte

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen. Ezlyn ist eine Todesseherin. Berührt sie andere Menschen, kann sie sehen, wie und wann diese sterben und sie somit vor einem drohenden Unfall oder Anschlag ...

Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen. Ezlyn ist eine Todesseherin. Berührt sie andere Menschen, kann sie sehen, wie und wann diese sterben und sie somit vor einem drohenden Unfall oder Anschlag warnen. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wird Ezyln an einen Lord verkauft. An seinem Hof ist sie ein Werkzeug gegen die Feinde. Ein freies Leben ist ihr nicht möglich. Immer mehr erwacht der Kampfgeist der jungen Frau, die sich nicht länger in dieses ihr auferlegte Schicksal fügen möchte. Vor allem, nachdem sie tiefer in die Intrigen ihrer Lords hineingezogen wird.
Dass laut ihrer eigenen Version ausgerechnet ein Schattenkrieger für ihren Tod verantwortlich sein wird und sich ein solcher ebenfalls im Dienst des Lords befindet, sorgt von Anfang an für eine gewisse Anspannung.

Ich mochte die junge Frau, die zwar einerseits die strengen Regeln achtet, unter denen sie aufgewachsen ist, der aber dennoch schon von Beginn an jederzeit ein frecher, unbedachter Spruch auf den Lippen liegt. Es dauert etwas, bis sie bereit ist, über das Gelernte hinauszublicken, doch hat sie sich etwas in den Kopf gesetzt, ist sie bereit, mutig und entschlossen dafür zu kämpfen. Dabei neigt sie teilweise zu unbedachtem, übereiltem Handeln. Gerade zu Beginn ist sie noch so festgefahren in den alten Strukturen, dass sie sehr naiv und gutgläubig an ihr neues Leben herangeht, doch die Erfahrungen, die sie machen muss, führen zu einer starken Entwicklung.
Ezlyn ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Die eingeschränkte Sicht lässt viele Frage zu den Ereignissen um sie herum offen, da Ezlyn vieles nicht sofort durchschaut.

Eine zweite magische Komponente bilden die Schattenkrieger, die allein durch ihre Berührung töten können. Dorian, der im Auftrag des Lords mordet, wirkt zunächst sehr griesgrämig und unnahbar. Es dauert, bis er mehr über sich preisgibt, was zu unerwarteten Entwicklungen führt.

Die Geschichte beginnt zunächst relativ ruhig. Nachdem die Todesseherinnen „verkauft“ wurden, beginnt für Ezlyn ein neues Leben, in welches sie sich einfinden muss. Sie lernt die Lords und die anderen Bewohner des Anwesens kennen und fügt sich in ihre Aufgabe. Doch dann erfährt Ezlyn einige Dinge, die ihr Weltbild ins wanken bringen und damit nimmt die Spannung immer mehr zu. Es gibt zahlreiche Geheimnisse, Lügen und Intrigen, mit denen mich die Handlung teilweise überraschen konnte.

Gestört hat mich allerdings, wie frei Ezlyn sich am Hof bewegen kann, obwohl der Sohn des Lords ihr gegenüber eigentlich schon misstrauisch geworden ist. Dass sie sich mehrere Tage unbemerkt wegschleichen kann, erschien mir daher eher unrealistisch und etwas zu einfach dargestellt. Auch der Konflikt am Ende wird in meinen Augen zwar sehr überraschend, aber dennoch etwas simpel und zu schnell gelöst.

Am Ende sind zwar die dringendsten Probleme bewältigt, dennoch bleibt noch vieles offen, sodass sich die Geschichte nicht richtig abgeschlossen anfühlt.
Auch innerhalb der Handlung bleiben für mich noch ein paar Fragen offen bzw. manche Aspekte hätten etwas ausführlicher ausgeführt werden können.

Fazit

Die Welt der Todesseherinnen und Schattenkrieger fand ich sehr interessant. Zahlreiche Intrigen und Geheimnisse sorgen für steigende Spannung und Dramatik. Die Geschichte konnte mich durchweg fesseln. Einige Konflikte werden etwas zu einfach gelöst. Am Ende bleiben noch Fragen offen.

Veröffentlicht am 01.02.2020

wird mit der Zeit richtig spannend (4,5)

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Um ihrem kranken Vater zu helfen, lässt sich die junge Rakel auf einen gefährlichen Handel ein, der letztlich dazu führt, dass sie in der Nähe ist, als der Kronzprinz verletzt wird. Rakel wird zur Tatverdächtigen ...

Um ihrem kranken Vater zu helfen, lässt sich die junge Rakel auf einen gefährlichen Handel ein, der letztlich dazu führt, dass sie in der Nähe ist, als der Kronzprinz verletzt wird. Rakel wird zur Tatverdächtigen und ausgerechnet Ash, der Leibwächter des Prinzen, ist ihre einzige Chance, ihre Unschuld zu beweisen…

Ich hatte am Anfang ein paar Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden. Da es zunächst nur wenig Erklärungen gibt, habe ich mich in die fremde Welt gestoßen gefühlt, in der ich so vieles nicht verstanden habe und nicht zuordnen konnte. Ein Glossar und vor allem eine Karte, um den Weg der Figuren nachzuverfolgen und die Aufteilung des Landes nachvollziehen zu können, wären hilfreich gewesen. Vieles erklärt sich im Verlauf, teilweise aber auch erst sehr spät. Anderes bleibt noch offen. Dennoch konnte mich die Welt, die voller verborgener Magie, ungewöhnlicher Landschaften und gefährlicher Bewohner steckt, nach und nach für sich einnehmen. Die bildhaften Beschreibungen machen es leicht, sich die ideenreichen Wesen und unterschiedlichen Menschen vorzustellen.

Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto weniger Gedanken habe ich mir über die offenen Fragen zum Weltenaufbau gemacht, weil mich die Handlung so gefesselt hat. Rakel ist eine sympathische, toughe Protagonistin mit einer sehr feinen Nase, welche ihr zwar manche Tür öffnet, sie aber genauso in Schwierigkeiten bringt. Sie setzt sich mutig für ihre Ziele ein, rennt aber nicht kopflos ins Ungewisse. Zusammen mit Ash begibt sie sich auf eine gefährliche Reise, auf der sie immer neue Herausforderungen erwarten. Die Zeit drängt, die Spannung steigt, die Dramatik nimmt zu.
Auch Ash ist ein toller Charakter, der mir trotz seiner geheimnisvollen Art schnell sympathisch war. Er ist seinem Prinzen loyal verbunden und setzt sich für dessen Wohl auch über Befehle hinweg. Abwechselnd schildern die beiden die Ereignisse in der Ich-Perspektive und geben dabei jeweils Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle.

Als die zwei aufeinanderstoßen, kennen sie sich nicht. Sie haben keinen Grund, einander zu vertrauen. Nur ein gemeinsames Ziel verbindet sie. Die beschwerliche Reise bringt sie näher zusammen. Diese langsame Annährung, die aufgrund von aufkommenden Zweifeln und im Kampf notwendigem Vertrauen immer wieder für ein emotionales Hin und Her sorgt, welches auch dank der Perspektive gut nachvollziehbar ist, hat mir gut gefallen.

Das Ende ist ein Cliffhanger, der mich neugierig auf Teil 2 zurücklässt.

Fazit

Der Einstieg in die Geschichte ist aufgrund des von vielen fremden Begriffen und Begebenheiten geprägten Weltenentwurfes, der zunächst nur dürftig erklärt wird, etwas holprig. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr nimmt das Erzähltempo und damit auch die Spannung zu. Rakel und Ash haben die Zeit im Nacken und immer neue unerwartete Gefahren vor Augen. Die Dramatik steigt immer weiter an, sodass ich das Buch zuletzt kaum noch aus der Hand legen konnte. Am Ende bleibt noch vieles offen.
Vermisst habe ich eine Karte, um die Aufteilung des Reiches sowie den Reiseweg besser zu verstehen.

Aufgrund des Einstiegs vergebe ich keine volle Punktzahl, obwohl mich die Geschichte am Ende total begeistert hat.