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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

spannende Welt mit facettenreichen, geheimnisvollen Figuren

Der Kuss der Krähe 1: Zarenthron
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Zarentochter Vasilisa steht kurz davor, den Thron zu übernehmen, als ihr von ihrer angeblichen Schwester der Körper geraubt wird. Plötzlich findet sich die angehende Zarin im Kerker wieder, während eine ...

Zarentochter Vasilisa steht kurz davor, den Thron zu übernehmen, als ihr von ihrer angeblichen Schwester der Körper geraubt wird. Plötzlich findet sich die angehende Zarin im Kerker wieder, während eine andere ihr Land regiert. Doch Vasilisa erhält unerwartete Hilfe, muss dafür aber all ihre Prinzipien verraten.

Den Einstieg ins Buch fand ich etwas schwierig, weil zwischen der personalen Sicht verschiedenster Figuren gewechselt wird, die man alle erst mal kennenlernen muss, um dann festzustellen, dass manche von ihnen im Verlauf nur noch eine kleine Rolle spielen und auch nicht mehr selbst zu Wort kommen.

Danach entwickelt sich aber eine spannende Handlung, in der es etliche unerwartet Wendungen gibt.

Vasilisa ist eine sympathische Figur. Nach außen muss sie Stärke demonstrieren, auch wenn ihr die Rolle als Thronfolgerin viel abverlangt. Doch als ihr der Körper geraubt wird, ist sie keinesfalls erleichtert. Sie kämpft für ihr Land. Dabei muss sie feststellen, dass ihr bisher einiges verschwiegen wurde, was Vasilisa nur noch entschlossener macht.

Juran sieht Vasilisa eigentlich als Feind an. Nur wiederwillig lässt sie sich von ihm helfen. Dabei fand ich gerade den wortkargen Attentäter total spannend. Zwar wird schnell klar, dass er nicht ehrlich zu Vasilisa ist, aber es dauert lange, bis alle überraschenden Zusammenhänge aufgedeckt werden

Die Geschichte steckt voller Magie, Geheimnisse und dunkler Intrigen. Die ganze Welt ist anschaulich und facettenreich gestaltet. Einzig die komplizierten Namen störten hin und wieder meinen Lesefluss ?
Am Ende bleiben noch viele Fragen offen.

Fazit

Die zahlreichen Perspektiven machen es anfangs nicht leicht, einen Überblick zu gewinnen, doch die Handlung, die sich dann entwickelt, konnte mich mit ihren zahlreichen Wendungen, Intrigen und unberechenbaren Figuren fesseln.

Veröffentlicht am 05.04.2019

ereignisreiches Finale

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt
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Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu de anderen Bänden vorhanden.

Die Handlung des zweiten Bandes wird nahtlos fortgesetzt. Zwar hatte ich nochmal in das Ende reingelesen, dennoch hatte ich ein paar ...

Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu de anderen Bänden vorhanden.

Die Handlung des zweiten Bandes wird nahtlos fortgesetzt. Zwar hatte ich nochmal in das Ende reingelesen, dennoch hatte ich ein paar Startschwierigkeiten damit, wieder alle Infos zuordnen zu können. Andeutungen zum bisherigen Geschehen verteilen sich zwar über das gesamte Buch, ausführlichere Rückblicke fehlen aber genauso wie eine Figurenübersicht – die ich aufgrund der verschiedenen Reiche und der Vielzahl an Namen hilfreich gefunden hätte.

Nach und nach habe ich ins Buch hineingefunden und mir aus meinem noch vorhandenen Wissen und den kleinen Bröckchen, die zu den vorherigen Ereignissen eingeworfen werden, das Gesamtgeschehen wieder zusammengesetzt.

Geschildert werden die Ereignisse von unterschiedlichen Handlungsorten und verschiedenen beteiligten Figuren, bis die Handlungsstränge nach und nach zusammenlaufen.
Die Handlung hat viele spannende Momente und einige Wendungen. Dadurch, dass die Figuren sich teilweise gegenseitig belügen und geheime Pläne schmieden, die aber teilweise unentdeckt aufgedeckt werden, kommt es immer wieder zu Wendungen.

Besonders Em ist emotional sehr gefordert – was aber gleichzeitig auch mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist. Einerseits verstehe ich, dass sie ihre Schwester nicht umbringen will. Doch gleichzeitig sucht Em verzweifelt einen Weg, Olivia aufzuhalten, da diese massenhaft Menschen ermordet und noch weitere Städte einzunehmen vorhat. Em zögert und hadert. Sie bringt es nicht übers Herz, selbst aktiv zu werden und nimmt damit immer neue Opfer in Kauf. Gleichzeitig ist es dann aber ok für sie, wenn jemand anderes Olivia umbringt – das Ergebnis bleibt also das gleiche. Allerdings hätte sie viele Menschen retten können, wenn sie früher die Iniative ergriffen hätte…

So gibt es innerhalb des Buches zahlreiche blutige Kämpfe und brutale Übergriffe auf wehrlose Dorfbewohner.
Gleichzeitig spitzten sich die Ereignisse in den vier Königreichen immer weiter zu: nicht nur Olivia und die Ruined kämpfen an verschiedenen Fronten, sondern auch die anderen Reiche wittern ihre Chance, in dieser Zeit des Umbruches neue Bündnisse zu schmieden und Königreiche zu erobern. So wird es immer wieder spannend, wer gegen wen agiert oder die Seiten wechselst. In den zahlreichen Schlachten gibt es zudem immer wieder unerwartete Verluste unter den Weggefährten der Protagonisten.

Allerdings ist das Buch nicht nur grausam und blutig sondern beinhaltet auch einige Liebesgeschichten. Em und Cas fand ich schon im letzten Band super zusammen. Aber auch die Nebenhandlung um Galo und Matheo hat mir gut gefallen. Überhaupt sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich teilweise neu entwickeln, nachvollziehbar geschildert. Immer wieder geht es dabei auch um den Aufbau von Vertrauen und das Besiegen alter Vorurteile.

Am Ende sind die wichtigsten Handlungsstränge abgeschlossen, allerdings haben die Kämpfe für einen Umbruch in den Reichen gesorgt, der noch lange nicht abgeschlossen ist…

Fazit

Ein packender Trilogieabschluss, der es mir aufgrund fehlender Erinnerungen und ausbleibender Rückblicke am Anfang etwas schwer gemacht hat, mich dann aber packen und immer wieder überraschen konnte. Die zwischenmenschlichen Entwicklungen haben mir super gefallen. Mit Em habe ich zwischenzeitlich etwas gehadert, da sie viel Leid hätte vermeiden können. Insgesamt ist es aber ein stimmiger Abschluss, der wenig Fragen offen lässt.

Veröffentlicht am 17.03.2019

locker-leichte Liebesgeschichte

BuchTraumKüsse
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Nachdem Annie sich von ihrem Verlobten getrennt hat, flüchtet sie zu ihrer Schwester nach Silver Creek. Schnell fühlt sie sich bei dem verliebten Paar wie das fünfte Rad am Wagen und beschließt, sich ein ...

Nachdem Annie sich von ihrem Verlobten getrennt hat, flüchtet sie zu ihrer Schwester nach Silver Creek. Schnell fühlt sie sich bei dem verliebten Paar wie das fünfte Rad am Wagen und beschließt, sich ein neues Leben aufzubauen: Eine eigene Wohnung und ein Job müssen her. Letzteren findet sie in einem kleinen Buchladen in Silver Creek, welcher vom eigenbrötlerischen Oliver Ward betrieben wird. Oliver wird zwar von den Frauen des Ortes umschwärmt, zeigt aber an keiner Interesse. Dumm nur, dass auch Annie ich zu ihm hingezogen fühlt…

Annie ist die Schwester von Beth, der Protagonistin aus dem ersten Teil der Silver Creek-Reihe, SchneeSturmKüsse. Zwar sind beide Geschichten eigenständig und in sich abgeschlossen, dennoch schadet Vorwissen nicht, da durchaus auf Beth‘ Geschichte und die bekannten Besonderheiten des Örtchens Bezug genommen wird.

Während Beth zufällig in Silver Creek gestrandet war, sucht Annie absichtlich den Weg dorthin, um bei ihrer Schwester unterzutauchen und von ihrem Leben Abstand zu gewinnen. In gewisser Weise weiß sie also, was in dem kleinen Städtchen auf sie zukommt, dennoch wird sie immer wieder überrascht – von den örtlichen Spezialitäten, der Verbundenheit zur Geschichte der Stadt und auch von der Zuverlässigkeit, mit der sich Tratsch verbreitet.
Annie ist eine sympathische Protagonistin, nicht nur wegen ihrer Leidenschaft für Bücher und das Lesen. Sie ist unglücklich mit ihrem bisherigen Leben, ohne genau zu wissen, was sie stattdessen eigentlich sucht. Im Verlauf findet sie allerdings heraus, was ihr wichtig ist und Spaß macht. Wenn sie das Interesse erstmal gepackt hat, ist sie Feuer und Flamme und setzt sich für die Umsetzung ihrer Vorstellungen zielstrebig ein.

Oliver hat nicht besonders viel Kontakt zum Rest der Ortschaft. Gerüchte über ihn gibt es natürlich dennoch reichlich. Obwohl er als Buchhändler immer wieder Kunden bedient, hält er alle – besonders die Frauen – auf Abstand. Daher sind auch alle überrascht, als er Annie einstellt. Schnell wird klar, dass keiner so genau über Oliver Bescheid weiß, wie es alle glauben.

Der Schreibstil ist, wie von Ellen McCoy gewohnt, flüssig und bildhaft. Abwechselnd wird in der personalen Perspektive von Annie und Oliver das Geschehen geschildert.

Der Verlauf ist insgesamt wenig überraschend. Die Hintergründe von Olivers abgeschiedenen Leben deuten sich früh an, sodass auch hier die Wende abzusehen ist.
Dennoch hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Immer wieder gibt es Missverständnisse zwischen den Figuren, die – zumindest bei mir als Leserin, bei den Figuren weniger ? – für witzige Momente sorgen. Die langsame Annährung er beiden, aber besonders das gemeinsame Interesse für Bücher und das Bemühen, im Buchladen etwas zu bewirken, waren schön zu verfolgen.

Fazit

Locker-leichte Liebesgeschichte mit sympathischen Figuren aber ohne große Überraschungen. Dafür haben mich besonders die Entwicklung des Buchlandens und Annies Marketingideen angesprochen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

ruhiger als die Vorgänger

Seasons of Magic: Blättertanz
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Achtung: 3. Band der Seasons of Magic Reihe. Kleine Spoiler zu den Vorgängern vorhanden

Flame ist die dritte der vier Freundinnen, die nach den dramatischen Ereignissen in ihrer Hütte durch die Zeit ...



Achtung: 3. Band der Seasons of Magic Reihe. Kleine Spoiler zu den Vorgängern vorhanden

Flame ist die dritte der vier Freundinnen, die nach den dramatischen Ereignissen in ihrer Hütte durch die Zeit springt.
Sie landet nur 150 Jahre in der Zukunft, scheint aber fast die größten Probleme zu haben, sich zurechtzufinden – zumindest wird die Zeit kurz nach ihrem Ankommen sehr ausführlich geschildert. Flame stößt immer wieder auf gravierende Veränderungen, erkennt aber auch sehr vieles aus ihrer nicht so weit entfernten Zeit wieder, sodass sie die Zeitreise zunächst gar nicht als diese wahrnehmen kann. Sie befasst sich lange damit, was passiert ist und was aus ihren Freundinnen geworden ist, was mir gut gefallen hat, da mir diese Passagen des Ankommens in den anderen zwei Bänden teilweise etwas zu knapp ausfielen.

Während das Geschehen in den ersten zwei Teilen von zahlreichen Fantasyelementen geprägt war, sind diese hier eher dezent. Stattdessen trifft Flame auf andere Schwierigkeiten, die sie bewältigen muss, während sie sich in der neuen Welt zurechtfindet. Dabei ist vor allem ihre halbindianische Herkunft ein großes Thema für sie. Und dann ist da ja auch noch Henry, in dessen Garten sie gelandet ist und der sie so ganz anders behandelt, als sie es gewohnt ist.
Dank der wechselnden Ich-Perspektiven gibt es wieder Einblicke, wie beide einander wahrnehmen und mit dieser ungewöhnlichen Situation umgehen. Die langsame Entwicklung ihrer Gefühle fand ich dabei sehr passend.

Der geringere Fantasyanteil hat aber auch zur Folge, dass Flames Suche nach dem richtigen Spruch vergleichsweise unspektakulär und ereignislos verläuft. Dennoch hat mir dieser Band bisher am besten gefallen. Der Handlungsverlauf ist dennoch interessant zu verfolgen und einfach nachvollziehbarer, weniger hektisch und überladen.

Allerdings muss ich auch hier wieder anmerken, dass man die Bücher einfach nicht getrennt voneinander lesen kann, auch wenn die Handlungen in verschiedenen Zeiten stattfinden. Denn auch diesmal ist das Ende wieder komplett offen, sodass die Geschichte nicht mal ansatzweise fertig erzählt ist. Und man benötigt eben alle vier Bände, um das tatsächliche Ende zu erhalten…

Fazit

Flame landet nicht sehr weit in der Zukunft und muss sich daher immer noch mit den gesellschaftlichen Problemen, denen sie bereits in ihrer eigenen Zeit ausgesetzt war, herumschlagen, wodurch das Buch ganz anders wirkt als seine Vorgänger. Auch der Fantasyanteil ist geringer, wodurch die Handlung nicht so ereignisreich ist. Dafür werden Flames und Henrys Entwicklung ausführlich und nachvollziehbar geschildert.

Veröffentlicht am 11.03.2019

fazinierendes Setting, spannende Geschichte

Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit
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Da ich sowohl Melody of Eden als auch die Azur-Reihe geliebt habe, war ich auf das neue Buch von Sabine Schulter gespannt.

Auch Pro & Contra konnte mich mit seiner ungewöhnlichen Grundidee schnell begeistern.
Nach ...

Da ich sowohl Melody of Eden als auch die Azur-Reihe geliebt habe, war ich auf das neue Buch von Sabine Schulter gespannt.

Auch Pro & Contra konnte mich mit seiner ungewöhnlichen Grundidee schnell begeistern.
Nach einem verheerenden Sonnensturm ist Elektrizität zu einem Luxusgut geworden, denn Strom kann nicht mehr künstlich hergestellt werden. Doch einige Menschen tragen die Energie in sich. Allerdings braucht es dazu ein passendes Strompaar, bestehend aus einem Pro und einem Contra. Finden sich die zwei richtigen Menschen, können sie gemeinsam Strom herstellen. Daher hat die Regierung großes Interesse daran, die Paare zu finden. Doch diese zahlen einen hohen Preis dafür. Sind sie erst mal aufgespürt und verbunden, haben sie kein freies Leben mehr, denn sie werden in den Dienst der Gesellschaft gestellt…

Um diesem Schicksal zu entgehen, verstecken sich die Pro Summer und der Contra Kayden die meiste Zeit ihres Lebens. Sie hoffen, ihrem passenden Gegenstück niemals zu begegnen. Ihr könnt euch denken, was dann passiert…
Ihr zufälliges Aufeinandertreffen bringt beide völlig durcheinander. Sie können sich nicht ausstehen. Sie wollen nichts miteinander zu tun haben. Und doch sind sie gezwungen, gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen.

Die Veränderung der Beziehung von Summer und Kayden war toll zu verfolgen. Aus Abneigung und Misstrauen wird Freundschaft, doch dafür müssen sie einen steinigen Weg bestreiten. Sie begeben sich in ständige Gefahr, denn wenn die Regierung sie entdeckt, gibt es kein Zurück mehr.
Die wechselnden Ich-Perspektiven von Kayden und Summer geben einen Einblick, wie es den beiden mit den Ereignissen geht und wie sich ihre Einstellung zueinander allmählich verändert. Der Erzählstil ist dabei gewohnt bildhaft und flüssig.

Die Handlung beginnt relativ ruhig, wird dann aber immer ereignisreicher. Dramatische und emotionale Passagen wechseln sich ab und sorgen damit für eine stetig Spannung und Anpassung.
Summer und Kayden sind von einer bunten Mischung aus Charakteren umgeben. Manche sind ein wenig verrückt, andere undurchschaubar. So gibt es aufgrund von Verrat und Intrigen auch einige Wendungen, mit denen mich die Geschichte mehrfach überraschen konnte.

Die Geschehnisse am Ende waren mir allerdings etwas zu knapp geschildert. Alles geht plötzlich sehr schnell und insgesamt bleiben noch einige Fragen offen. Daher hoffe ich auf einen weiteren Band aus der Welt von Pro & Contra.

Fazit

Das faszinierende dystopische Setting konnte mich schnell in seinen Bann ziehen. Der Weg, den die sympathischen Hauptfiguren gehen müssen, ist spannend und ereignisreich. Ihr allmähliches Zusammenraufen ist nachvollziehbar geschildert. Am Ende gehen einige Geschehnisse etwas zu schnell, es bleiben noch Fragen offen.