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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2020

berührend aber mit teils anstrengender Protagonistin

Das Licht von tausend Sternen
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Auf dem College lernt Harper Ashton kennen. Er gefällt ihr, aber eigentlich hat Harper keine Zeit für Dates, weil sie sich zusammen mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder kümmern muss. Je mehr Ash ...

Auf dem College lernt Harper Ashton kennen. Er gefällt ihr, aber eigentlich hat Harper keine Zeit für Dates, weil sie sich zusammen mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder kümmern muss. Je mehr Ash ihr Herz erobert, desto schwerer fällt es Harper, an ihrem geregelten Alltag festzuhalten.

Leichte Kost ist die Geschichte nicht. Denn obwohl die Liebesgeschichte durchaus zart und locker beginnt, tragen beide Figuren viel emotionalen Ballast mit sich herum, der immer wieder herausbricht.
Eigentlich hat mir das Buch gefallen. Ich mochte den Mix aus der Liebesgeschichte und der Ernsthaftigkeit, die die Handlung durch beide Familiengeschichten bekommt. Gleichzeitig war ich aber gerade mit Harpers Verhalten nicht immer einverstanden.

Abwechselnd schildern Harper und Ash das Geschehen in der Ich-Perspektive und geben dabei jeweils Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre Vergangenheit und ihre Lebensumstände, die sie einander nicht sofort preisgeben.
Der Erzählstil ist anschaulich und sehr flüssig.

Harpers Alltag dreht sich hauptsächlich um ihren jüngeren Bruder. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie Tageszeiten abgestimmt, wer sich wann um Ben kümmert. Für den autistischen Jungen können kleinste Abweichungen vom gewohnten Alltag zum Problem werden. Und so wird Harpers Wunsch, sich mit Ash zu treffen, schnell zu einem Konflikt, den sie zunächst vor allem mit sich selbst aushandelt. Ihr innerer Kampf zwischen Verantwortungsgefühl und Pflichtbewusstsein sowie dem Wunsch, ihr Leben frei und flexibel zu gestalten, ist durch die Beschreibungen nachvollziehbar und auch verständlich. Doch der Weg, den Harper wählt, fand ich nicht immer richtig. Sie beginnt Dinge zu verschweigen und bringt Bens Abläufe aus einer Laune heraus durcheinander, obwohl die Konsequenzen absehbar sind. So sympathisch sie mir als fürsorgliche Schwester auch war, fand ich ihr mehr und mehr egoistisches Verhalten zunehmend anstrengend. Auch wenn ich sie trotz allem bis zu einem gewissen Grad verstehen konnte. Dennoch hatte ich wenig Mitleid, als die selbstverursachte Situation später mehrfach über ihr zusammenbricht und für jede Menge Drama sorgt.

Besonders die Passagen, in denen Ben vorkommt, habe ich als sehr intensiv und berührend empfunden.

Aber auch Ash hat ein bewegendes Schicksal. Seine schmerzhafte Vergangenheit belastet ihn immer noch schwer, wodurch er teilweise auch etwas überzogen reagiert.
Nicht nachvollziehbar war für mich, warum er sich nach einer ersten kurzen Begegnung sofort auf Harper fixiert. Die Gefühlsentwicklung ging extrem schnell.

Das Ende fand ich total super. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es noch ein paar Seiten weitergeht.

Fazit

Zwei Hauptfiguren mit jeder Menge emotionalem Ballast und jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten sorgen für einiges Drama. Besonders die Passagen über den autistischen Ben fand ich sehr bewegend. Und auch Ashs Schicksal konnte mich berühren. Probleme hatte ich allerdings mehrfach mit dem Verhalten der Figuren, besonders von Harper, deren innerer Konflikt zwar total nachvollziehbar ist, die in meinen Augen aber mehrfach den falschen Weg wählt und sich damit in große, oft unnötige, Schwierigkeiten bringt.

Veröffentlicht am 06.06.2020

Wichtige Thematik kindgerecht eingebunden

Der magische Blumenladen, Band 11: Hilfe per Eulenpost
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Ich hatte bisher kein Buch der Reihe gelesen, war aber neugierig auf den Aspekt der Umweltverschmutzung, der hier thematisiert wird. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt – zu allen ...

Ich hatte bisher kein Buch der Reihe gelesen, war aber neugierig auf den Aspekt der Umweltverschmutzung, der hier thematisiert wird. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt – zu allen beteiligten Figuren, sofern sie schon bekannt waren, gibt es kurze Infos. Das Zauberladenkonzept bleibt etwas vage, zum Verständnis reicht es aber trotzdem.

Da ich das Buch als eBook gelesen haben, in dem sich nur einige schwarz/weiß-Grafiken befanden, kann ich zur Aufmachung des Buches wenig sagen.
Die Sprache ist einfach, bildhaft und leicht verständlich.

Violet fährt mit ihren Freunden Jack und Zack zu ihren Großeltern ans Meer, um dort Urlaub zu machen. Die malerische Badebuch ist allerdings voller Müll. Und kaum haben sie diesen aufgesammelt, sieht es am nächsten Tag schon wieder genauso schlimm aus. So machen sich die Freunde daran, die Ursache der Müllberge herauszufinden.

Ich muss zugeben, dass ich mir den Aspekt der Umweltverschmutzung ein wenig komplexer gewünscht hätte. Die ganze Thematik bleibt sehr einfach gehalten, was sicher kindgerecht ist, aber für ab 8-jährige meiner Ansicht nach etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können.
Dennoch werden bereits mit diesen einfachen Ausführungen die erschreckenden Auswirkungen der Plastikflut für Umwelt und Tiere deutlich und alltäglich umsetzbare Alternativen aufgezeigt.

Eingebunden ist die ganze Problematik in einen kleinen Detektivfall, der sich überraschend anders entwickelt, als es auf den ersten Blick scheint. Die Blumenmagie spielt bei der Auflösung zwar eine wichtige Rolle, nimmt ansonsten aber nur wenig Raum innerhalb der Geschichte ein.

Veröffentlicht am 06.06.2020

actionreich und spannend, aber rätselhafter Protagonist

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Bei der Premiere eines neuen Videospiels wird der Bruder der Profi-Gamerin Una entführt. Lukas, der als Kellner vor Ort ist, versucht noch, die Entführer zu verfolgen. Ohne Erfolg.
Ihre Forderung: Una ...

Bei der Premiere eines neuen Videospiels wird der Bruder der Profi-Gamerin Una entführt. Lukas, der als Kellner vor Ort ist, versucht noch, die Entführer zu verfolgen. Ohne Erfolg.
Ihre Forderung: Una soll bei der Gaming-Weltmeisterschaft verlieren.
Gelingt es Lukas und Una, ihren Bruder zu retten?

Die Geschichte ist interessant und sie ist spannend, aber gerade Lukas bleibt so vage, dass bei mir nach dem Lesen noch einige Fragezeichen bleiben.
Lukas lebt in einem Wohnwagen. Er versucht, nicht aufzufallen und zieht spätestens dann von Ort zu Ort, wenn er zu viel Aufmerksamkeit erregt hat. Er weiß unglaublich viel über Waffen und Technik. Doch Lukas – und auch der personale Erzähler – gibt sehr wenig von sich preis, sodass auch ich mir bis zuletzt kein wirkliches Bild von ihm machen konnte. Nicht mal sein Alter wird eindeutig erwähnt, sodass der Protagonist für mich diese schwer greifbare Person bleibt, die er sein will – was ich beim Lesen aber eher als störend empfunden habe. Woher hat er in seinen jungen Jahren (er dürfte so Anfang 20 sein) all dieses fundierte Wissen und seine kämpferischen Fähigkeiten?
Im Klappentext wird er als „der Secret Protector“ beschrieben, als wäre genau dies sein Job. In der Handlung gerät er aber eigentlich nur zufällig in das Geschehen und trumpft dann mit seinen Fähigkeiten auf. Also, wer oder was ist Lukas und warum tut er, was er tut?
Vielleicht werden die Folgebände etwas Aufschluss geben…

Entführungen, Verfolgungsjagden, diverse Angriffe, Fluchten und Kämpfe – die Handlung ist ereignisreich und actionreich. Dabei empfand ich einige Geschehnisse als übertrieben und unrealistisch dargestellt. Effekthascherei.
Dennoch habe ich das Buch gern gelesen. Das Tempo der Geschichte ist hoch und es gibt viele gefährliche Situationen, sodass die Handlung durchweg spannend ist.
Am Ende ist der Fall recht abrupt abgeschlossen, sodass Lukas im nächsten Band wohl ein neuer „Auftrag“ erwarten wird.

Fazit

Spannend, aber teils übertrieben und unrealistisch dargestellt. Dennoch ist die Geschichte dank des hohen Tempos und zahlreicher gefährlicher Ereignisse spannend. Nur Lukas finde ich wenig greifbar – auch wenn dies seiner Natur entspricht und es vermutlich entsprechend gewollt ist, finde ich es dadurch schwierig, einen Bezug zu ihm aufzubauen und sein Handeln nachzuvollziehen.

Veröffentlicht am 30.05.2020

für mich der beste Band der Reihe

Die Lichtbringerin 3
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Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Die Handlung wird nahtlos vorgesetzt. Vorwissen ist notwendig, da es nur wenige Rückblicke gibt.

Nachdem die Bruderschaft weiter ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Die Handlung wird nahtlos vorgesetzt. Vorwissen ist notwendig, da es nur wenige Rückblicke gibt.

Nachdem die Bruderschaft weiter an Stärke gewonnen hat, geraten die Lichtbringer unter Druck, der entscheidende Kampf steht bevor. Dadurch empfand ich die Geschichte von Beginn an als spannender als die ersten zwei Bände. Es passiert mehr, das Tempo ist höher. Gefahr liegt in der Luft.
Zudem gibt es nicht so zahlreiche lange Passagen zur spirituellen Welt, die ich zuvor oft zäh fand.

Allerdings setzt Lucia sich wieder intensiv mit sich selbst auseinander. Sie grübelt viel. Denkt über ihre Gefühle nach. Manchmal dreht sie sich dabei auch im Kreis, dennoch habe ich sie insgesamt als stärker erlebt. Überhaupt macht sie über die Reihe hinweg eine langsame aber stetige Entwicklung durch, auch wenn ich es nach wie vor etwas eigenwillig finde, dass das Ergebnis ihrer Grübeleien jedes Mal ist, dass in ihrem Inneren etwas an seinen Platz klickt und sie dadurch plötzlich einen Entwicklungsschub macht.

Das Verhältnis von nachdenklichen Passagen und actionreichen Momenten war für mich passend. Trotz ruhiger Momente ist die Geschichte insgesamt spannend und bietet einige Überraschungen. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, manches ging mir dabei etwas zu schnell und einfach. Allerdings sind die Ereignisse durch die komplex konstruierten Hintergründe stimmig und lassen am Ende nur wenige Fragen offen.
Fazit

Nachdem ich mit den ersten zwei Bänden und teilweise auch mit Lucia mehrfach gehadert habe (aber trotzdem immer wissen wollte, wie es weitergeht), hat mich der Abschluss nun positiv überrascht. Durch die drohende Gefahr ist die Geschichte von Beginn an spannender. Sowohl die emotionalen Unsicherheiten, als auch die Kämpfe konnten mich mehr fesseln. Zudem gibt es noch ein paar unerwartete Entwicklungen, die mich überraschen konnten und die Ereignisse weiter zugespitzt haben.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Wechselbad der Gefühle

All Saints High - Die Prinzessin
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Seit vier Jahren hütet die nun 18-jährige Daria ein Geheimnis. Damals hat sie einen Fehler begangen, der nicht nur einen Traum zerstört zerstört, sondern auch ihr eigenes Leben verändert hat.
Ihr Leben ...

Seit vier Jahren hütet die nun 18-jährige Daria ein Geheimnis. Damals hat sie einen Fehler begangen, der nicht nur einen Traum zerstört zerstört, sondern auch ihr eigenes Leben verändert hat.
Ihr Leben ist eng mit dem Schicksal der gleichaltrigen Zwillinge Silvia und Penn verknüpft. Obwohl sie beide hasst, fühlt sie sich dennoch zu Penn hingezogen. Auch er ist nach allem, was vorgefallen ist, nicht bereit, ihr das Leben leicht zu machen…

Daria ist ein Biest. Sie ist reich, wohnt in einem riesigen Haus und geht auf eine Eliteschule. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist schwierig, Daria ist oft sehr bissig und abweisend. In der Schule kämpft sie darum, ihren Status als beliebtestes Mädchen zu behalten – im Zweifel auch auf Kosten der anderen. Dabei empfindet sie durchaus Schuldgefühle für ihre Taten, sie hat aber einen eigenwilligen Weg gewählt, damit umzugehen.
Es dauert lange, bis bei Daria ein Veränderungsprozess einsetzt. Zwar blitzt immer mal eine verletzliche Seite durch, dennoch verfällt der Teenager, der voller Rache und Wutgefühle steckt, immer wieder in ihre grausamen Verhaltensweisen.

Auch Penn trägt durchaus Schuld mit sich herum. Seit er Daria das erste Mal gesehen hat, hat sie ihn fasziniert. Aber sie verkörpert auch alles, was er hasst.

Die Hassliebe der beiden, das hin und her zwischen Streit und Anziehung, konnte mich durchaus fesseln, gleichzeitig konnte ich ihr widersprüchliches Verhalten aber auch nicht immer nachvollziehen. Auch die wechselnden Ich-Perspektiven, die Einblicke in Gedanken und Gefühle ermöglichen, erklären das Verhalten nicht immer.

Der Beginn der Geschichte hat mir gut gefallen. Gerade als ich den Eindruck hatte, dass es anfängt, langwierig zu werden, gab es eine Wendung, die neuen Schwung und Spannung, aber auch noch mehr gemeines Verhalten mit sich bringt.
Die Charaktere gönnen sich nichts, es gibt so viel Missgunst, verletzte Gefühle, Missverständnisse aber auch einfach blanken Hass, dass einige erschreckende Dinge passieren.
Nach der Triggerwarnung zu Beginn des Buches bezüglich „körperlicher und sexueller Gewalt“ hatte ich allerdings insgesamt noch heftigere Verläufe erwartet.

Am Ende nimmt die Handlung erst einen etwas skurrilen, unrealistischen Verlauf, um dann nochmal an Emotionen zuzulegen. Es wird deutlich, dass der Schein manchmal trügt. Nicht jeder ist so, wie er/ sie vorgibt zu sein. Und dass Geld allein nicht glücklich macht…

Ich bin froh, dass die Geschichte von Daria und Penn abgeschlossen ist und das hin und her nicht noch endlos weitergezogen wird. Da dies ja ein erster Band ist, war ich mir im Verlauf manchmal nicht sicher, ob sich wirklich alles auflösen würde. Im nächsten Band scheinen aber andere Figuren im Vordergrund zu stehen, die bereits Teil des Freundeskreises sind.
Die „Sinners of Saint“-Reihe, die offensichtlich von der Elterngeneration der jetzigen Figuren handelt, kenne ich übrigens nicht, zum Verständnis ist dies aber auch nicht notwendig.

Fazit

Daria ist so ein missgünstiger, kalter Charakter und auch Penn ist nicht gerade eine positive Figur – sympathisch waren die zwei mir nicht immer, dennoch fand ich ihren Kleinkrieg zwischen Rache und Zuneigung interessant zu beobachten. Allerdings agieren die zwei nicht immer nachvollziehbar. Auch andere Charaktere stecken so voller Wut und falschem Ehrgeiz, dass es einige unerwartete Wendungen, fiese Aktionen und aufgewühlte Gefühle gibt.

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