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Veröffentlicht am 04.03.2022

Süß, aber mehr halt auch nicht…

Always and forever, Lara Jean
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Achtung: 3. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des zweiten Bandes ein. In der Zwischenzeit hat sich zumindest im Umfeld von Lara ...

Achtung: 3. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des zweiten Bandes ein. In der Zwischenzeit hat sich zumindest im Umfeld von Lara Jean und Peter einiges verändert. Bekannte Personen, die in den ersten Bänden eine tragende Rolle gespielt haben, kommen kaum bis gar nicht mehr vor. Mehr als einen kurzen Absatz, was sich bei ihnen zuletzt getan hat, gibt es nicht.

Einmal taucht eine der wichtigen Figuren aus dem Vorgänger wieder auf und ich fürchtete schon, dass Drama ginge nun wieder von vorn los. Dies war nicht der Fall. Letztlich tat die Begegnung nichts zur Sache. So wie auch sonst viele der einzelnen kleinen Sequenzen aus Lara Jeans Alltag wenig zum Gesamtgeschehen oder ihrer Entwicklung beitragen. Dadurch zieht sich das Buch insgesamt etwas.

Die Szenen zwischen Lara Jean und Peter fand ich sehr süß. Ihre Zukunftsängste in Bezug auf ihre Beziehung mit dem Wechsel aufs College sind verständlich und nachvollziehbar dargestellt.
Allerdings… das ganze Buch dreht sich um die nahende Zukunft. Dann hätte ich mich zumindest über einen Epilog gefreut, der auch ein wenig in die Zukunft blickt. Letztlich bin ich am Ende eigentlich so schlau wie am Anfang…

Während Peter sich toll entwickelt hat und mit zahlreichen supersüßen Gesten um die Ecke kommt, ist Lara Jean leider immer noch furchtbar naiv, leicht beeinflussbar und teilweise recht anstrengend.
Mal wieder sind ihr Verhalten und ihre Ansichten für mich nicht immer nachvollziehbar.
Für Lara Jean ist es ein großes Thema, dass sie und Peter noch nicht miteinander geschlafen haben. Sie will nicht, dass jemand dies weiß – weil es Peters Ansehen schaden könnte. (… …)
Allerdings ist mir nicht klar geworden, was genau eigentlich ihr Problem ist.
Erstens geht es schlicht niemanden etwas an.
Zweitens erfährt man wenig, wie sich die Beziehung der zwei entwickelt hat (der Zeitsprung um ein Jahr fiel erst gar nicht auf, weil ihr Verhalten immer noch genauso vertraut, aber auch noch genauso unschuldig ist wie am Anfang). Sie will nicht grundsätzlich bis zur Hochzeit warten, aber worauf sie stattdessen wartet, bleibt genauso offen, wie die Frage, warum sie sich so viele Gedanken darüber macht. Letztlich ist mir völlig schnuppe, ob sie 3 Monate oder 3 Jahre warten. Aber wenn schon immer wieder so ein Gewese darum gemacht wird, dass es niemand wissen soll, wären ein paar mehr Gedankengänge dazu dennoch nett gewesen.
Und so bleibt die Geschichte auch an anderen Stellen überwiegend sehr oberflächlich.

Die intensivste Entwicklung, die auch am detailliertesten beschrieben wird, ist die Veränderung der Familiensituation. Nicht alle Song-Mädels kommen gleich gut mit den Neuerungen zurecht, sodass es hier zu konfliktträchtigen und gefühlsgeladenen Momenten kommt.

Fazit

Abschlussband der noch einen Abschluss gebraucht hätte. Nachdem sich alles um die Zukunft dreht, wäre ein tatsächliche Blick in die Zukunft schön gewesen. Ich fand es toll, wie Peter sich entwickelt hat. Lara Jean ist allerdings immer noch sehr anstrengend…

Veröffentlicht am 19.12.2021

Patchwork-Familie aus Kindersicht

Allerbeste Schwestern
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Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die ...

Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die Art der Erzählweise gefällt mir: Bella erinnert sich zurück. Sie schildert und malt die Geschichte, wie sie und Laura zu Schwestern wurden.

Und auch die grundsätzliche Idee der Handlung finde ich klasse: Das Thema der Patchwork-Familie wird aus Kindersicht aufgegriffen. Bella ist wenig begeistert über die veränderte Lebenssituation und fühlt sich aufgrund der neuen Schwester vernachlässigt, was sie verständlicherweise traurig und wütend macht.

Allerdings habe ich mit der Darstellung von Bellas Verhaltensweisen bzw. mit dem Alter der Mädchen gehadert. Beide sind sechs Jahre, könnten aber nicht gegensätzlicher sein: Während Bella sich in ihrer Verletztheit allerlei Streiche ausdenkt, ist Laura durchweg ruhig, besonnen, ordentlich, clever, mutig, hilfsbereit, couragiert…. und verhält sich einfach gar nicht wie 6. Ein Stück weit mag das natürlich auch der Erzählweise aus Lauras Sicht geschuldet sein, wobei in der personalen Sicht erzählt wird. Auf jeden Fall ergibt sich für mich hier kein stimmiges Bild bezüglich des kindlichen Verhaltens.

Und auch einige von Bellas Handlungen finde ich sehr extrem: Sie mopst ihrer Mama Pralinen aus einem Versteck und benutzt den Lippenstift, wenn Mama nicht da ist – finde ich gerade noch ok. Aber bei den Streichen, die sie spielt, macht sie keinerlei Halt vor der Zerstörung fremden Eigentums. Viel zu lange bleibt ihr Verhalten ohne Konsequenzen.
Und macht sie da ernsthaft ein echtes(?) Lagerfeuer unter dem Bett?
Zum Nachmachen ist ihr Verhalten auf jedem Fall nicht empfohlen…

Der Handlungsverlauf ist.. nun, es ist halt ein Kinderbuch (ab 5 Jahre) mit wenigen Seiten, da muss alles etwas schneller gehen. Ob das wirklich ein realistisches kindgerechtes Verhalten ist, da bin ich nicht sicher. Der Stimmungswandel geht auf jeden Fall extrem schnell. Die Aussage dahinter ist aber natürlich super.

Fazit

Die farbenfrohen Illustrationen finde ich klasse. Auch das Thema und der grundsätzliche Handlungsverlauf finde ich gut und wichtig für ein Kinderbuch. Das Verhalten beider Kinder empfinde ich für das Alter aber als zu extrem – in beide Richtungen.

Veröffentlicht am 17.09.2021

weder realistisch noch vernünftig, aber oft spaßig und in gewisser Weise lehrreich

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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„Und manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt,
wenn einem selbst die Fantasie fehlt.“ (Kapitel 21)

Gustav würde gern seinen Vater finden. Als seine Mutter mit ihrem neuen Freund in den Urlaub ...

„Und manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt,
wenn einem selbst die Fantasie fehlt.“ (Kapitel 21)

Gustav würde gern seinen Vater finden. Als seine Mutter mit ihrem neuen Freund in den Urlaub fährt, bietet sich für ihn eine Chance: Zusammen mit seinem Opa und Freundin Charles begibt sich Gustav auf eine lange, ereignisreiche Suche, die Gustav schon bald für aussichtslos hält. Doch Charles vertraut auf die mystische Kraft des Universums…

Gustav und Charles sind zwei sehr gegensätzliche Figuren. Gustav, sehr schweigsam, hat seinen Wohnort bisher kaum verlassen. Er weiß nichts über seinen Vater, stellt sich aber allerlei Berufsmöglichkeiten vor. Als Ich-Erzähler der Geschichte teilt er zumindest den Leser/innen seine Gedanken und Gefühle mit – seiner Umwelt nur bedingt.
Charles hingegen ist offen, fast schon aufdringlich, voller Fantasie und Abenteuerlust. Während Gustav wenig redet, sprudeln die Worte und Weisheiten aus ihr nur so heraus. Aufgeben ist keine Option für sie. Und so ist sie maßgeblich für das kommende Abenteuer verantwortlich.

Die Handlung selbst ist schon sehr unrealistisch und in vielen Punkten auch einfach schräg. Nur mit einem Namen und völlig veralteten Infos durch halb Europa zu fahren, auf der Suche nach einem Menschen, von dem man weder weiß, was er heut tut, noch wie er inzwischen aussieht… klingt nicht gerade erfolgsversprechend.
Begleitet von einem Opa, der diese wahnsinnige Strecke vielleicht besser nicht allein fahren sollte. Einer eigentlich Fremden, die Gustav in dieses Abenteuer gedrängt hat. Einem mindestens 30 Jahre altes Kaninchen…. Und einer mehr oder weniger sprechenden Wasserpflanze.
An abenteuerlichen Geschehnissen mangelt es genauso wenig wie an einer skurrilen Reisegesellschaft.

Aber darum geht es letztlich gar nicht: Der Kernpunkt der Geschichte ist, dass man an etwas glauben soll. Dass man dranbleiben soll, egal wie unwahrscheinlich es auch ist. In den Worten von Charles – man soll auf das Universum vertrauen und darauf, dass vom Universum geschaffene Umwege ebenfalls ihre Berechtigung haben.

Der Weg ist das Ziel – und das Ziel ist nicht unbedingt immer, wie man sich es vorgestellt hat.

Und das gilt in gewisser Weise auch für das Buch.
Die Geschichte liest sich auf keinen Fall schlecht, der Schreibstil ist passend kindgerecht gehalten. Allerdings empfand ich die Story aufgrund der zahlreichen eigenwilligen Begebenheiten nicht immer als ganz rund. Berührende Passagen und kluge Weisheiten entschädigen aber dafür. Die andauernde Suche hält eine gewisse Spannung aufrecht.

Zwischen den Zeilen stecken noch viel mehr angedeutete Themen und Sorgen. Wenn über die schwierige Familiensituation mit wechselnden Männern berichtet wird, über eingesperrte Zirkustiere, oder über Gustavs Mutter, die aus Angst, nach einem Urlaub nicht mehr in ihr Leben zu passen, ihr zuhause lieber gar nicht erst verlässt…

Fazit

Eine Reise voller Abenteuer und kleiner Hindernisse – weder realistisch noch vernünftig, aber oft spaßig und in gewisser Weise dennoch lehrreich (in einigen Punkten aber halt auch nicht).

Veröffentlicht am 02.07.2021

Etwas schwächer als Band 1

Shadowscent - Die Krone des Lichts
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2. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Da es viele beteiligte Figuren und diverse begonnene Handlungsstränge gibt – zahlreiche Geheimnisse, ...

2. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Da es viele beteiligte Figuren und diverse begonnene Handlungsstränge gibt – zahlreiche Geheimnisse, Lügen und Intrigen inklusive –, ist es hilfreich, die Bücher zeitnah nacheinander zu lesen.
Zur Auffrischung meiner Erinnerungen habe ich den ersten Band noch einmal als Hörbuch gehört, dadurch habe ich mich schnell wieder in die Welt der Düfte und Schatten eingefunden.

Zusätzlich zu Ash und Rakel, die bereits im ersten Band als Ich-Erzähler/in fungiert haben, kommt nun noch eine weitere Figur hinzu, die von ihren Erlebnissen berichtet.
Da die einzelnen Passagen klar gekennzeichnet sind, ist es leicht, den Überblick zu behalten. Alle drei Perspektiven sind aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Erlebnisse und Wissensstände sehr interessant.
Was mich an der Erzählweise dennoch manchmal störte, waren die Auslassungen, die immer wieder vorgenommen werden. Einige Figuren finden sich plötzlich an ganz anderen Orten wieder. Wie sie dort hingekommen sind und welche Schwierigkeiten sie dabei vielleicht überwinden mussten, bleibt offen.

Ausführlich beschrieben wird dafür die entworfene Welt. Die verschiedenen Landschaften mit ihren Tücken und Eigenheiten sind sehr abwechslungsreich und für die ein oder andere Überraschung gut. Ebenfalls ausgeschmückt wird die Geschichte der Götter und das damit verknüpfte Duftwissen. Dies zieht sich konsequent auch durch die Sprache der Figuren: es gibt zahlreiche Redewendungen und Flüche, in denen Duftausdrücke benutzt werden. Besonders Rakel schildert ausführlich die verschiedensten Gerüche, die sie überall wahrnimmt. Allerdings entstehen dabei mit der Zeit einige Wiederholungen einzelner Duftnoten.

Aufgrund der drohenden Gefahr ist die Handlung von Beginn an spannend. Besonders mit Rakel und Ash, die ich im letzten Band bereits sehr mochte, habe ich mitgefiebert.
Es gibt im Verlauf einige Wendungen, viele dramatische und auch einige gefühlvolle Passagen. Je weiter das Geschehen voranschreitet, desto mehr spitzt sich die Lage zu. Im Erzähltempo schlägt sich dies allerdings nicht immer nieder: So gab es für mich einige langatmige Passagen. Während manches sehr ausgeschmückt wird, geht es in den entscheidenden Momenten oft sehr schnell. Auch die Geschichten um die Götter, die mehrfach in veränderten Versionen ausgeführt werden, wurden mir mit der Zeit etwas viel.

Das Ende ist vergleichsweise offen und kryptisch, sodass ich noch nicht so recht weiß, ob ich damit leben kann oder doch lieber auf einen weiteren Band hoffen soll.

Fazit

Toll ausgearbeitete, abwechslungsreiche Welt. Der Duftaspekt zieht sich durch die ganze Geschichte und ist auch konsequent in der Sprache verankert, was allerdings mit der Zeit zu einigen Wiederholungen führt. Eigentlich ist die Handlung super spannend und oft dramatisch, allerdings habe ich dennoch einige Beschreibungen als zäh empfunden, während die Handlung an den spannendsten Momenten sehr zügig voranschreitet.

Veröffentlicht am 02.07.2021

interessanter Auftakt

Fall of Legend
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Scarlett Priest ist die Tochter eines berühmten Models und erfolgreiche Geschäftsfrau. Gabriel Legend ist zwar auch Geschäftsmann, doch um seinen Club steht es nicht besonders gut. Mit Scarletts Hilfe ...

Scarlett Priest ist die Tochter eines berühmten Models und erfolgreiche Geschäftsfrau. Gabriel Legend ist zwar auch Geschäftsmann, doch um seinen Club steht es nicht besonders gut. Mit Scarletts Hilfe glaubt er, die Einnahmen steigern zu können. Alles rein geschäftlich, versteht sich…

Was Scarletts Beruf ist, habe ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstanden: Sie verkauft Dinge, die Leuten helfen, ihre Social Media Präsenz zu verbessern?! Auf jeden Fall ist sie eine kleine Berühmtheit. Dennoch habe ich sie als sehr bodenständig empfunden. Zudem ist sie eine loyale Freundin und freundliche Chefin.

Legend gehört ein Nachtclub, der aufgrund negativer Schlagzeilen nicht mehr den nötigen Gewinn erwirtschaftet. Zudem quält ihn seine dunkle Vergangenheit. Sympathisch macht ihn aber, wie liebevoll er sich um seine Wahlfamilie kümmert.

Grundsätzlich sei gesagt: Das Buch liest sich super. Der flüssige, anschauliche Schreibstil ist klasse und dank der wechselnden Ich-Perspektiven gibt es intensive Eindrücke, was in den Figuren vorgeht.

Was die Geschichte an sich angeht, bin ich ein wenig zwiegespalten. Denn obwohl die Gedanken der Figuren geschildert werden, konnte ich ihre Gefühle und ihre Taten nicht immer ganz nachvollziehen.
So lernen sich Scarlett und Legend unter sehr schrägen Vorraussetzungen kennen. Wie daraus die sofortige Anziehung entstehen kann, kann ich, besonders was Scarlett betrifft, nicht wirklich verstehen.
Sieht man davon ab, hat mir das Buch dann aber durchaus gefallen. Die Geschichte verläuft relativ ruhig. Wahnsinnig viel passiert eigentlich nicht, lange Zeit begegnen die zwei sich nicht einmal, dennoch fand ich das alltägliche Geschehen, wie beide ihren Berufsalltag meistern und einander dabei nicht aus dem Kopf bekommen, interessant.

Aufgrund des Cliffhangers war ich froh, dass ich direkt mit Band 2 anknüpfen konnte.

Fazit

Ich mag den anschaulichen, flüssigen Schreibstil, der dafür sorgt, dass die Seiten nur so dahinfliegen, obwohl nicht allzu viel passiert. Mit den Figuren habe ich hingegen ein wenig gehadert. Besonders Scarletts Gedanken und ihr Verhalten konnte ich nicht immer nachvollziehen.