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Veröffentlicht am 22.04.2024

Ein wunderbares Kreativbuch

Zeichne mal den Grüffelo und seine Freunde
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„O Schreck, o Graus, ich fürcht mich so, es gibt ihn doch, den Grüffelo!“

Und zwar selbst gezeichnet! Denn das ist ganz einfach mit den Tipps und Anleitungen aus diesem Buch.

Neben den Vorlagen und Erklärungen ...

„O Schreck, o Graus, ich fürcht mich so, es gibt ihn doch, den Grüffelo!“

Und zwar selbst gezeichnet! Denn das ist ganz einfach mit den Tipps und Anleitungen aus diesem Buch.

Neben den Vorlagen und Erklärungen für die Originalfiguren aus den bekannten Kinderbüchern gibt es auch Ideen für Ungeheuer, eine Krone zum Ausmalen, Figuren zum Ankleiden oder Weiterzeichnen…

Mein Sohn ist ein Ausmalmuffel, obwohl er den ganzen Tag schreibt, malt und zeichnet… Malbücher findet er langweilig. Dieses Buch ist anders. Er fand es sofort inspirierend und hat alleine losgelegt, Bilder daraus umzusetzen. Zum einen findet er es toll, die ihm vertrauten Kinderbuchfiguren nachzeichnen zu können. Zum anderen gefällt ihm, dass das Buch künstlerische Freiheiten lässt und zum Kreativsein anregt.

Auch ich als Erwachsene bin begeistert: Man kann tatsächlich mit Hilfe dieses Buches ganz einfach den Grüffelo und andere Figuren zeichnen. Das macht Spaß!

Wir werden das Buch bestimmt noch häufiger zur Hand nehmen und packen es auch gerne für unterwegs ein. Ein gelungenes Kreativheft!

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Vielfältige Beiträge zum aktuellen feministischen Diskurs

Unlearn Patriarchy 2
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Nicole Seifert, Alexandra Zykunov, Anne Dittmann und Emilia Roig - das alles sind Namen, bei denen ich sofort hellhörig werde; versprechen sie doch stets wichtige und spannende Beiträge zum gesellschaftlich ...

Nicole Seifert, Alexandra Zykunov, Anne Dittmann und Emilia Roig - das alles sind Namen, bei denen ich sofort hellhörig werde; versprechen sie doch stets wichtige und spannende Beiträge zum gesellschaftlich aktuellen Diskurs zu liefern.

Ich wurde nicht enttäuscht: Der zweite Band von Unlearn Patriarchy mit Beiträgen zu den unterschiedlichsten Themen ist ein hervorragender Mix. Hier wird nicht nur etwas zum Feminismus in Bezug auf Literatur, Medizin oder den Gender Pay Gap gesagt, sogar ein Thema wie Architektur wird in diesem Zusammenhang beleuchtet. Man kann also noch eine Menge dazulernen. Ich finde aber, dass sich das Buch auch für Leser*innen eignet, die sich gerade erst ins Thema Feminismus einlesen. Besonders spannend ist auch, dass man sich bei jedem Beitrag nicht nur auf ein neues Thema einlässt, sondern auch auf eine ganz andere Sprache.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein Buch für Eltern

Bindung ohne Burnout
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„Es gibt Menschen, die sagen, unsere Elterngeneration sei verweichlicht, früher seien Eltern auch nicht so dauererschöpft gewesen. Wir sollten uns mal ein bisschen zusammenreißen. Ich halte das für ausgemachten ...

„Es gibt Menschen, die sagen, unsere Elterngeneration sei verweichlicht, früher seien Eltern auch nicht so dauererschöpft gewesen. Wir sollten uns mal ein bisschen zusammenreißen. Ich halte das für ausgemachten Unsinn.“

Wer seine Kinder bindungsorientiert erziehen und begleiten möchte, kann schnell an seine Grenzen stoßen. Es ist anstrengend, auf das Kind als Person zu achten und seine „Phasen“ mitzumachen. Und auch wenn man fühlt und weiß, dass es der einzig richtige Weg ist, mit anderen Menschen und den eigenen Kindern umzugehen, so ist es doch manchmal sehr schwierig. Hinzu kommt, dass es nur wenig Verständnis in der Gesellschaft zu geben scheint. Statt Unterstützung erfährt man Häme und Spott. Oder den Anspruch, es noch besser, nämlich perfekt, zu machen.

Nora Imlau greift in ihrem neuen Buch diese Thematik auf. Sie spricht die Schwierigkeiten an, die eine bindungsorientierte Erziehung mit sich bringen kann und all die Schattenseiten und belastenden Gefühle. Sie nimmt in diesem Buch nicht nur das familiäre Miteinander, sondern vor allem auch die Eltern in den Fokus. Man fühlt sich sehr gesehen und bestärkt, wenn man dieses Buch liest. Ja, Elternschaft kann wahnsinnig anstrengend sein und man hat das Recht, das so zu empfinden und für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.

Sie gibt außerdem viele Tipps, wie man zu einem entspannteren Alltag finden kann und macht Mut.

Ich habe nichts anderes erwartet: Nora Imlau hat wieder einen wunderbaren Familen- und Erziehungsratgeber geschrieben. Ein tolles Buch. Vielen Dank!

„Ich glaube nicht an »Früher war alles besser« und halte die Mythen von den angeblich so zähen Müttern damals, die ihre Kinder reihenweise beim Kartoffelernten auf die Welt brachten und dann gleich weiterarbeiteten, für zutiefst frauenfeindliche Fantasiegeschichten, die uns beschämen sollen, statt uns zu bestärken.“

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Veröffentlicht am 21.02.2024

„Sie soll Muse sein, nicht Künstlerin.“

"Einige Herren sagten etwas dazu"
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„Man erkannte schlicht nicht, was die Autorinnen da taten, auch weil man es aufgrund geschlechtsbezogener Vorurteile und eigener Uberlegenheitsgefühle nicht von ihnen erwartete.“

Die Gruppe 47? Da fallen ...

„Man erkannte schlicht nicht, was die Autorinnen da taten, auch weil man es aufgrund geschlechtsbezogener Vorurteile und eigener Uberlegenheitsgefühle nicht von ihnen erwartete.“

Die Gruppe 47? Da fallen mir doch gleich ein paar Namen ein: Heinrich Böll, Günter Grass, Martin Walser… und Ingeborg Bachmann! Waren noch weitere Frauen dabei? Nach einigem Nachdenken fällt mir Ilse Aichinger ein.

Wie stand es eigentlich um die Autorinnen bei der Gruppe 47? Gab es noch weitere Teilnehmerinnen als die beiden genannten; die Aushängeschilder der Gruppe? Was haben sie bei ihrer Teilnahme vorgelesen? Wie haben die Zuhörenden (die übrigens fast ausschließlich Männer waren; zumindest die, deren Reaktion festgehalten wurde) reagiert? Und wie wurde das Werk der Autorinnen in der weiteren Rezeption dargestellt?

Nicole Seifert geht all diesen Fragen nach. Sie porträtiert in jedem Kapitel eine oder mehrere Autorinnen der Gruppe 47 in chronologischer Reihenfolge. Sie porträtiert dabei gleichzeitig die gesamte Gruppe. Beleuchtet ihren Hintergrund, ihre Gründungsgeschichte, die wichtigsten und bestimmenden Köpfe. Sie offenbart dabei auch die problematische Einstellung der Gruppe zur NS-Vergangenheit Deutschlands und ihren Umgang mit Exilliteratur.
Es ist nicht nur so, dass der Männeranteil - wie erwartet - überwog. Die wenigen Autorinnen, die eingeladen wurden, hatten es nicht einfach. Manch einer geladenen Frau gelang schon die Anreise nicht oder kaum (weil die patriarchalen Umstände eine Kinderbetreuung erschwerten). Die, die kamen und lasen, wurden von den zuhörenden Herren häufig nicht verstanden, gedemütigt und sexuell bedrängt. Vieles, das die Autorinnen schrieben, schien zu progressiv, zu anders zu neu. Einige der Autorinnen empfand man(n) als Gefahr.
Geschrieben wurde wenig bis gar nichts über die Teilnehmerinnen. Und wenn, dann zunächst darüber, wie sie aussahen und wie sehr sie die typisch femininen Kategorien (Fürsorglichkeit, Bescheidenheit, Attraktivität) bedienten.
Machte eine Frau in ihren Texten und ihrem Auftreten deutlich, dass sie die patriarchalen Strukturen (auch die der Gruppe) durchschaute, beschrieb man sie als gefährlich und berechnend. Ihrer Literatur begegnete man mit Unverständnis und Verachtung.
Eine schüchtern auftretende Frau dagegen wurde sehr auf ihr liebliches Äußeres reduziert und ihre Texte banalisiert.

Viele oder die meisten der Autorinnen der Gruppe 47 sind in Vergessenheit geraten, da sie in der Rezeption und im literarischen Kanon vernachlässigt wurden. Seifert hat sich auf ihre Spuren begeben und zeichnet in ihrem Buch eine extrem spannende und aufschlussreiche Geschichte der Gruppe 47. Und sie bietet uns die Möglichkeit zur (Wieder-) Entdeckung fantastischer Werke und Autorinnen!

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Für alle Klugscheißer und Besserwisser

Das Klugscheißerchen
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„Schade, dass es weg ist“, bedauerte Tina.
„Ja, ich war so aufgeregt wegen dem Klugscheißerchen“, sagte Theo traurig.
„Wegen des Klugscheißerchens“, verbesserte eine quäkende Stimme hinter ihm.

Die Geschwister ...


„Schade, dass es weg ist“, bedauerte Tina.
„Ja, ich war so aufgeregt wegen dem Klugscheißerchen“, sagte Theo traurig.
„Wegen des Klugscheißerchens“, verbesserte eine quäkende Stimme hinter ihm.

Die Geschwister Tina und Theo Theufel sind gerade gerade umgezogen und entdecken auf dem Dachboden ihres neuen Zuhauses ein kleines blaues Männchen, das alles besser weiß. Die beiden sind begeistert und möchten es ihrem Papa zeigen, der ihrer Meinung nach der größte Klugscheißer überhaupt ist.
Doch das Klugscheißerchen ist überzeugt, dass Erwachsene niemals wirklich echte Klugscheißer sind und nur die können es überhaupt sehen. Und schon lassen sich Tina und Theo auf eine Wette ein…

Das neue Buch von Marc-Uwe Kling ist bei uns eingeschlagen wie eine Bombe. Es lässt kleine und große echte Klugscheißer mitfiebern und mit-verbessern. Es kommt diebische Vorfreude auf, wenn eine Formulierung nicht sauber ist und man schon ahnen darf, dass jetzt gleich eine klugscheißernde Verbesserung folgt… Einzig der letzte Satz ist mir schwer von den Lippen gegangen… und zwar nicht nur, weil die Geschichte viiiel zu kurz ist.

Das leicht arrogante Kerlchen mit der großen schwarzen Brille macht einfach Spaß! Die Geschichte ist witzig und die Illustrationen von Astrid Henn (Das Neinhorn, Michel) zauberhaft. Was meinem Sohn besondere Freude bereitet hat, sind die Besserwisser-Fakten im Buchumschlag.

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