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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Tief gehend und sehr bewegend

Leuchtfeuer
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„Alles ist miteinander verbunden. Kein Anfang und kein Ende.“

August 1985 in einem Vorort von New York. Eine Nacht, die alles verändert. Sarah Wilf ist 17, ihr Bruder Theo 15. Gemeinsam mit ihrer Freundin ...

„Alles ist miteinander verbunden. Kein Anfang und kein Ende.“

August 1985 in einem Vorort von New York. Eine Nacht, die alles verändert. Sarah Wilf ist 17, ihr Bruder Theo 15. Gemeinsam mit ihrer Freundin Misty Zimmermann sind sie nachts mit dem Auto unterwegs. Theo fährt, obwohl er das noch nicht darf. Sarah, nicht mehr nüchtern, sitzt auf der Rückbank, Misty auf dem Beifahrersitz. Es kommt zu einem folgenschweren Unfall. Danach ist nichts mehr wie es war.
Wir springen 25 Jahre weiter - Dezember 2010. Der 10-jährige Waldo Shenkman lebt mit seinen Eltern im Haus gegenüber der Familie Wilf in der Division Street. Er ist anders, als die Kinder in seinem Alter. Einen Freund findet er in Dr. Ben Wilf. Mit ihm kann er philosophieren und über das reden, was ihn fasziniert, die Astronomie.
Wir sind dabei und hören allen zu.
Zusammen mit den Menschen in der Geschichte reisen wir durch mehrere Jahrzehnte, immer wieder hin und her. Und wir erfahren von Ereignissen, die totgeschwiegen werden. Geheimnisse, die die Menschen belasten, verändern und an denen sie fast zugrunde gehen.

„Leuchtfeuer“ wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Alle aus den Familien Wilf und Shenkman bekommen eine Stimme. Und jede Stimme berührt auf ihre eigene, ganz besondere Art.
Dani Shapiros Roman ist mitreißend und sehr bewegend erzählt. Die Lektüre lässt sich wunderbar leicht lesen und ist doch so tiefgründig.
Ein stimmiges Buch, das durch das schöne Cover perfekt abgerundet wird.
Für mich ist „Leuchtfeuer“ ein Highlight am Bücherhimmel. Daher gibt’s von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Leichte Lektüre

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Vier Schwestern - Spring, Summer, Autumn und Winter Season - die Season Sisters.
In „Frühlingsgeheimnisse“, dem ersten Band der vierteiligen Reihe geht es um Spring, die in London lebt und dort Sozialstunden ...

Vier Schwestern - Spring, Summer, Autumn und Winter Season - die Season Sisters.
In „Frühlingsgeheimnisse“, dem ersten Band der vierteiligen Reihe geht es um Spring, die in London lebt und dort Sozialstunden ableisten muss. Dies tut sie bei der 80-jährigen Sophia.

Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir leicht. Die erste Begegnung der beiden Frauen, wie sie sich nach und nach annähern und einander öffnen, das alles hat mir sehr gut gefallen. Auch die Zeitsprünge in die Vergangenheit fand ich ganz spannend. Wir reisen zurück ins Ende des 19. Jahrhunderts und treffen dort auf Vorfahren von Sophia und auf ein großes Familiengeheimnis.
Zunehmend wurde die Geschichte aber - vor allem in der Gegenwart - doch etwas klischeehaft, und sie war mir insgesamt zu konstruiert.
Nachdem mich die Reihe der „Sieben Schwestern“ von Lucinda Riley total in ihren Bann gezogen hat, neige ich dazu, thematisch ähnliche Bücher damit zu vergleichen - Romanreihen über Töchter, über Schwestern - vermutlich kommt da für mich so schnell nichts ran. So hat es auch diese Lektüre nicht geschafft.
Trotz allem ist es kein schlechtes Buch. Es lässt sich schnell lesen, ist ganz nett für zwischendurch und gefällt mit Sicherheit vielen, die gerne leichte Schmöker auf verschiedenen Zeitebenen mögen.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Herzerwärmend

Der Schacherzähler
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„Der Schacherzähler“ von Judith Pinnow - was für eine herzerwärmende Lektüre!
Ein Roman über Freundschaft und Zusammenhalt, über Alt und Jung, über Väter und Söhne.
Über den 9-jährigen Janne und seine ...

„Der Schacherzähler“ von Judith Pinnow - was für eine herzerwärmende Lektüre!
Ein Roman über Freundschaft und Zusammenhalt, über Alt und Jung, über Väter und Söhne.
Über den 9-jährigen Janne und seine alleinerziehenden Mutter Malu.
Über den Witwer Walter, der das Schachspiel liebt und sich bei Janne einfach mit „Oldman“ vorstellt.
Über Malus Freundin Liv und über Hinnerk, den Besitzer des Cafés, in dem Malu arbeitet.
Sie alle kommen in einzelnen Kapiteln zu Wort und erzählen jeweils aus ihrer Sicht. Und sie alle haben was zu erzählen, jeder hat seine kleinen und großen Probleme, denn im Leben läuft nicht immer alles rund. Aber zusammen geht vieles leichter.

„Der Schacherzähler“ ist ein sehr berührendes und zugleich erheiterndes Buch. Ein Buch, das sich leicht und schnell lesen lässt und das man wirklich uneingeschränkt empfehlen kann. Einfach wunderbar!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Ein richtiger Pageturner

Die Halbwertszeit von Glück
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„In der Physik ist die Halbwertszeit die Zeitspanne, in der sich die Menge eines bestimmten Stoffes um die Hälfte reduziert.“
Und wie verhält sich das bei Glück?

Mylène, 2019 in Paris,
Johanna, 1987 in ...

„In der Physik ist die Halbwertszeit die Zeitspanne, in der sich die Menge eines bestimmten Stoffes um die Hälfte reduziert.“
Und wie verhält sich das bei Glück?

Mylène, 2019 in Paris,
Johanna, 1987 in der DDR,
Holly, 2003 in Los Angeles

Drei Frauenschicksale auf drei Zeitebenen:
Eine von ihnen steht kurz vor der Hochzeit, als ein Brief sie völlig aus dem Gleichgewicht bring. Die andere lebt alleine und zurückgezogen in einer Datsche. Als sie im Wald eine verletztes 17-jähriges Mädchen findet, gerät auch ihr Leben aus den Fugen und das nicht zum ersten Mal. Und die dritte wird durch ein Unglück, für das sie sich die Schuld gibt, ebenfalls völlig aus der Bahn geworfen.

So wie mich das bunte Cover dieses Buches sofort angesprochen hat, dazu noch dieser besondere Titel, so haben mich dann auch die Leseprobe und letztendlich das gesamte Buch gepackt.
„Die Halbwertszeit von Glück“ ist absolut fesselnd erzählt. Lange hat mich kein Schmöker mehr so in seinen Bann gezogen.
Die Sprünge zwischen den drei Zeitebenen sind sehr geschickt gemacht, sodass jedes Kapitel immer spannend endet und man nicht aufhören möchte zu lesen.
Jede der drei Frauen hat ein bewegendes Schicksal, und zusammen ergibt alles eine großartige Geschichte.

Louise Pelt ist das Pseudonym der Autorin Lucy Astner. Sie schreibt Drehbücher und Kinderbücher - und hoffentlich bald wieder so einen wunderbaren Roman wie diesen hier.
Ich wünsche der Lektüre, dass sie ganz viel Aufmerksamkeit bekommt und von vielen Buchbegeisterten gelesen wird. Ein wirklich richtig guter Schmöker, der bei mir - trotz der über 400 Seiten - leider viel zu schnell zu Ende war.
Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Bewegend und beeindruckend

Das späte Leben
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Was macht man, wenn einem nicht mehr viel Zeit bleibt? Nimmt man den Aufzug oder die Treppe?

Martin Brehm, Mitte 70, Professor für Rechtswissenschaften im Ruhestand, erfährt, dass er unheilbar krank ist.

Wieviel ...

Was macht man, wenn einem nicht mehr viel Zeit bleibt? Nimmt man den Aufzug oder die Treppe?

Martin Brehm, Mitte 70, Professor für Rechtswissenschaften im Ruhestand, erfährt, dass er unheilbar krank ist.

Wieviel Zeit ihm noch bleiben wird? Er weiß es nicht genau. Vielleicht sind es nur noch ein paar Wochen, höchstens aber ein paar Monate. Zurücklassen wird er seine junge Frau Ulla und ihren gemeinsamen Sohn David. Dieser ist erst sechs und geht noch in den Kindergarten.
Martin stellt sich viele Fragen. Wie nutzt man die Zeit, die einem noch bleibt? Was kann er seinem Sohn hinterlassen? Wie wird das Leben von Ulla und David ohne ihn aussehen?

Bernhard Schlink schreibt in seinem Roman „Das späte Leben“ sehr behutsam und gefühlvoll über den letzten Lebensabschnitt, über das Sterben und den Tod. Es ist eine ruhige Lektüre. Eine Geschichte, die berührt, die zum Nachdenken anregt und die lange nachhallt.

Ein Lesehighlight. Absolut empfehlenswert!

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