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Veröffentlicht am 20.11.2020

Ein rätselhafter Mord auf den Thousand Islands

Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord
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Vor kurzem habe ich eine Dokumentation über die Thousand Islands gesehen und in nach wie vor fasziniert. Diese über eintausend kleinen Inseln, oft in Privatbesitzt erstrecken sich entlang der Grenze der ...

Vor kurzem habe ich eine Dokumentation über die Thousand Islands gesehen und in nach wie vor fasziniert. Diese über eintausend kleinen Inseln, oft in Privatbesitzt erstrecken sich entlang der Grenze der USA bis weit hin nach Kanada hinein.

Shana Merchant beschließt, bei der Polizei in diesem abgelegenen, eher als Ferienhäuser genutzte Gegend ihren Neuanfang.

Alexandria Bay entpuppt sich als kleine ruhige Stadt an der unmittelbaren Grenze zu Kanada. Shanas Verlobter unterstützt den Umzug aus dem lauten tosenden New York und will sich ebenfalls hier mit seiner Therapiepraxis ansiedeln.

Der erste Einsatz Shanas mit ihrem Mitarbeiter Tim scheint anfänglich harmlos. Auf Tern Island, einer etwas abgelegenen kleinen Insel wird ein Mann vermisst.

Mit einem kleinen Polizeiboot geht es zur Insel, immer dem aufkommenden schlechten Wetter entgegen. Dort angekommen müssen Shana und ihr Kollege Tim feststellen, dass es sich hierbei wohl nicht nur um einen Vermisstenfall handelt.

Das Bett des vermissten Enkels Jasper ist über und über mit Blut getränkt.

Die Familie des vermissten Jasper bringt Shana fast an den Rand ihre Kräfte. Ihre aus New York mitgenommenen Blackouts kehren zurück und sie bangt um sich und um die zahlreichen Verdächtigen.

Für Shana und Tim beginnt ein nervenaufreibender Tag mit Verhören und dem Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Familie und der Hausdiener, allesamt tatverdächtig zeigen sich erst unter Druck in ihrer ganzen Pracht. Als eine weitere Leiche auftaucht, beginnt Shana an sich, ihrem Kollegen Tim und an dieser reichen und schönen Familie auf dieser einsamen Insel zu zweifeln.


Wer hätte nicht gerne eine dieser kleinen Inseln, fern ab jeglichen Trubel mit Hausdiener und allem nur erdenklichen Komfort? Doch diese Insel, seit langer Zeit im Familienbesitz, wird bei schlechtem Wetter zu einem Gefängnis.

Tessa Wegerts acht verdächtige Familienmitglieder zeigen sich unter Stress und Gewalt von ihrer besten Seite. Shana, von Selbstzweifeln geplagt gelingt es nur mit viel Mühe und Unterstützung von Tim, der Schönen und Reichen Herr zu werden.

Nach und nach jedoch bröckelt die Fassade. Wegerts wechselt zwischen einem klassischen Who-Done-It und einem Psychothriller immer wieder hin und her und lässt dem Leser kleine Atempausen zwischen dem Wahnsinn auf dieser auch so schönen kleinen Ferieninsel.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Last die Jagd beginnen

Das Haus der tausend Augen
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Golay, der stellvertretende Stabschef des amerikanischen Präsidenten wird verhaftet. Ihm wird ein perfider Mord vorgeworfen. Seine Karriere endet somit in einer erbitterten Verfolgungsjagd durch das FBI. ...

Golay, der stellvertretende Stabschef des amerikanischen Präsidenten wird verhaftet. Ihm wird ein perfider Mord vorgeworfen. Seine Karriere endet somit in einer erbitterten Verfolgungsjagd durch das FBI. Aber für wen oder was muss er den Kopf hinhalten?

Doch nicht nur das FBI ist hinter ihm her. Es reihen sich alle Agenturen mit Rang und Namen wie die NSA in die Suche mit ein. Für Golay scheint es kein Zurück mehr zu geben.

Zeitgleich wird Golays Familie von einer persönlichen Tragödie überschattet. Golay gelingt es mit der Hilfe einer renommierten Anwaltskanzlei zu fliehen. Beweise für seine Unschuld müssen her, aber wie?

Golay sucht sich weitere Hilfe bei seinen engsten und ältesten Freunden und dreht den Spieß von da an um. Unterstützt wird er ausgerechnet von dem einflussreichsten Mann der USA. Präsident Ward, stets unterschätzt, ahnt schon länger, dass in seinem Haus nicht alles mit rechten Dingen zugeht und packt kräftig mit an.

Die NSA tischt auf. Golay wird nunmehr auch noch Verschwörung und Spionage vorgeworfen. Aber mit welcher Absicht?

Ben Berkeley schafft es, Big Brother ganz real in den Vordergrund treten zu lassen. Keine Scheu, kein Respekt vor geltenden Gesetzen und Ermittlungen in eigenem Land stehen von jetzt an auf der Tagesordnung. Doch für was? Das Motiv der Hetzjagd auf Golay bleibt bis zur letzten Seite ein großes Geheimnis.

Mit viel Spannung gelingt es Berkeley, den mächtigsten Mann der Welt in eine Marionette zu verwandeln und die politische Szenerie Washingtons gekonnt in einen Thriller zu verpacken.

Klar wird, dass ein Kühlschrank mehr kann als nur einfach das Essen frischhalten, also Achtung beim nächsten Öffnen!

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Die Schönen und Reichen....

Bittersweet
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Mabel, das klassische arme Mädchen vom Land wird von ihrer Zimmerkollegin Ev über die Sommerferien in deren Familienresidenz eingeladen. In Vermont scheint das Leben wie stillgestanden. Kein Unistress, ...

Mabel, das klassische arme Mädchen vom Land wird von ihrer Zimmerkollegin Ev über die Sommerferien in deren Familienresidenz eingeladen. In Vermont scheint das Leben wie stillgestanden. Kein Unistress, keine Beziehungsdramen und keine nervigen Professoren.
Mabel verbringt dort anfangs Tage in Wohlstand und Reichtum und genießt die Leichtigkeit des Seins. Unbeschwert lebt sie in die Tage hinein, träumt sich in die Welt der Schönen und Reichen.
Die Familienresidenz bietet alles, wovon Mabel träumt. Die gut ausgestatteten Ferienhäuser sind luxuriöser eingerichtet als ihr eigenes Zuhause. Die Kantine bietet erstklassige Menüs zu jeder erdenklichen Tageszeit und zu den Cocktail- und Teestunden wird gefeiert.
In Winloch lernt sie nach und nach die einzelnen Familienmitglieder kennen. Unliebsam stellt Mabel fest, dass die Schönen und Reichen in diesem Feriendomizil mehr Leichen im Keller haben, als Mabel fassen kann.
Mabel wird von Ivo, dem schwarzen Schaf der Familie, auf das Familienarchiv angesetzt. Als der Alltag einkehrt, verbringt sie vermehrt Zeit mit den Unterlagen der traditionsreichen Familie, nur um dort den entscheidenden Hinweis auf ihr ganz eigenes Familienschicksal aufzudecken.
Das Archiv bringt sie Evs Bruder näher. Die beiden werden ein Paar und Mabel vergisst nach und nach ihre Herkunft.
Ev, die schöne reiche Tochter lässt sich auf eine ernsthafte Beziehung mit dem Hausmeister John ein und löst gemeinsamt mit Mabels Enthüllungen aus dem Familienarchiv eine Kettenreaktion aus.
Fazit:
Miranda Beverly-Whittemore hat mit Winloch eine moderne Cinderella-Story erschaffen. Mabels Ehrgeiz und Streben nach Schönheit und Reichtum und Eves Streben nach Normalität und Liebe stößt an Grenzen.
Grenzen, die jahrelang streng gehütet wurden. Dunkle Familiengeheimnisse und Verstrickungen lassen tief blicken.
Der Schein der perfekten reichen Familie mit riesigem Ferienanwesen trügt. Als Leser schwankt man zwischen der Freude über Mabels Liebreiz und dem Versuch, Freundschaften zu schließen und dem Unverständnis über Eve, die ihr verwöhntes Leben nicht genießen kann.
Die Wahrheit jedoch, kehrt irgendwann ans Licht und Beverly-Whittemore hat die Szenerie gut verpackt. Eine Seeidylle mit schicken Bootsanlegestegen und Luxusvillen – was will man hier schon mit der Wahrheit?

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Magisches Nachschlagewerk

Wonderlands
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Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J. K. Rowling, Stephen King, J. R. R. Tolkien, Haruki Murakami u. v. a.

Was wären wir ohne unsere ganzen Märchen und Geschichten? Laura Miller taucht mit Wonderlands ...

Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J. K. Rowling, Stephen King, J. R. R. Tolkien, Haruki Murakami u. v. a.

Was wären wir ohne unsere ganzen Märchen und Geschichten? Laura Miller taucht mit Wonderlands in die fantastischen Welten vieler preisgekrönter Autoren ein.

Als Leser startet man bei den alten Mythen und den Legenden. Von Ovid über Dante bis hin zu Cyrano de Bergerac reisen wir durch die Jahre 1750 vor Christus bis ins Jahr 1666. Einige Autoren greifen auf alte Mythen und Geschichten zurück, andere wagen schon damals den Sprung in die Zukunft und erschaffen Science-Fiction.

Bei Swift und H. G. Wells angelangt wagen wir uns vor in die abenteuerlichen Welten von Jules Verne tief in die See und mit Mark Twain nach Camelot und dort direkt an den Hof von König Artus. Die Hintergründe von Alice mag uns heute schon etwas fragwürdig vorkommen. Hingegen macht uns L. Frank Baum mit seinem Zauberer von Oz klar, dass man mit den wesentlichen Dingen im Leben beschäftigen sollte. Wissenschaft und Romantik werden hier unmittelbar verbunden.

Ab 1906 fliegen wir mit Peter Pan durch die britischen Lüfte und steigen ein in das goldene Zeitalter der Fantasy. Ob Conan, der Barbar oder der Kleine Prinz. Alles magische Welten, hübsch aufpoliert und dennoch durchschaubar.

Mit 1984 begeben wir uns in die Orwellsche Zeitrechnung und in die neue Weltordnung. Der Herr der Ringe erscheint und Das letzte Einhorn galoppiert durch dunkle und düstere Wälder. Mit viel Witz und skurrilen Momenten endet die Zeitrechnung mit Douglas Adams und seiner berühmten 42.

Im letzten Abschnitt wandeln wir ab 1982 durch die Scheibenwelt von Terry Pratchett bis hin zu den Pflichtlektüren wie Der Report der Magd, Game of Thrones sowie der Harry Potter Reihe. Wo wären wir Leser ohne Drachen, Elfen, Zauberern und Magie?

Fazit:

Laura Miller als Herausgeberin hat ein fantastisches Nachschlagewerk zusammengetragen. Mit ausgewähltem Bildmaterial, Filmszenen und Kurzbeschreibungen der jeweiligen Autorinnen und Autoren werden die Hintergründe für ihr Schaffen erzählt. Kleine Anekdoten lassen den Leser wieder in die Geschichten eintauchen und deren Magie erneut erleben.

Über 100 Essays entführen uns in andere Welten und berühren uns, ob Fiktion oder nicht.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Eine deutsch-italienische Familiensaga

Belmonte
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Teresa unterstützt die Resistance, wo sie nur kann. Die alten Schulfreunde sind im Jahr 1944 entweder an der Front oder sind bemüht, ihre Alten und ihre Höfe über Wasser zu halten. Es besteht wieder Hoffnung ...

Teresa unterstützt die Resistance, wo sie nur kann. Die alten Schulfreunde sind im Jahr 1944 entweder an der Front oder sind bemüht, ihre Alten und ihre Höfe über Wasser zu halten. Es besteht wieder Hoffnung im Dorf und in der Gemeine in den Marken. Der Krieg soll bald enden. Wäre da nicht ein kleines Problem. Teresa wird schwanger.

Von ihrem Vater wird sie an die Familie Ferri für einen alten Weinberg verschachert, um das Familienproblem der Farinas damit endgültig zu lösen. Doch für Teresa ist das keine Lösung.

Als Franca geboren wird, ist der Krieg zwar endlich zu Ende, aber Italien steht still. Heruntergewirtschaftete Höfe, Armut und Arbeitsloskeit machen sich breit. Teresa verschwindet spurlos und lässt Franca bei ihrer besten Freundin Marta.

Dort geht sie im riesigen Familienclan völlig auf und erfährt Liebe und Unterstützung, doch das Geld ist immer knapp. Sie beschließt, ebenfalls wie viele andere Italiener in dieser Zeit, ebenfalls ihr Glück in Deutschland als Gastarbeiterin zu suchen.

Aus Bella Italia im kalten dunklen Kempten angekommen muss sich Franca eingestehen, dass sie zwar mehr oder weniger über die Runden kommt, aber schwer von Heimweh geplagt wird.

Erst als Franca auf Tobias trifft, wendet sich das Blatt.

Simona, die junge arbeitslose Landschaftsgärtnerin mit italienischen Wurzeln wird vom Tod ihrer Großmutter Franca schwer getroffen. Sie erbt den alten heruntergekommenen Farina-Hof in den Marken und beschließt, dass es Zeit wird, endlich mal eine Auszeit zu nehmen.

Fernab von ihrer verhassten Mutter Marina und ihrer aktuell bröckelnden Beziehung in Kempten muss sie feststellen, dass das Leben in den Marken sich gut anfühlt. Der Hof entpuppt sich als renoviertes Schmuckstück und der angrenzende Garten als kleines Paradies.

Kaum angekommen wird sie schon vom Familienclan der Ferris eingenommen, bis eines Tages mysteriöse Briefumschläge mit Kassetten auftauchen.

Bewaffnet mit einem Rekorder kommt Simona so ihrer Familiengeschichte auf die Spur.

Fazit:

Antonia Riepp hat mit Simona eine sympathische Figur geschaffen. Die junge Frau steht sich mit ihren Selbstzweifeln stets so im Weg, dass sie erst sehr spät begreift, welchen Schatz sie dank ihrer Großmutter geerbt hat.

Mit viel Gefühl und einer guten Portion italienischem Temperament kommt Simona nach und nach hinter die dunklen Familiengeheimnisse, die es bis zum Tod Francas zu bewahren galt.

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