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Veröffentlicht am 03.03.2019

Wer ist hier das Opfer?

Lügenmeer
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Magnus kehrt nach langen Jahren in das kleine idyllische Strandbad zurück. Es lässt sich nicht vermeiden, dass er sogleich erkannt wird. Vor Jahren wurde er des Mordes an seiner damaligen Freundin Milla ...

Magnus kehrt nach langen Jahren in das kleine idyllische Strandbad zurück. Es lässt sich nicht vermeiden, dass er sogleich erkannt wird. Vor Jahren wurde er des Mordes an seiner damaligen Freundin Milla beschuldigt und eckt trotz Freispruch bei seinen alten Freunden an.

Während Annik, die nur in den Ferien zu seiner alten Clique gehörte sich über seine Rückkehr freut, begegnet ihm Svenja mit Skepsis und mit einer seltsamen Art von Neugierde.

Magnus will mit seiner Vergangenheit endlich aufräumen und neu anfangen. Er nimmt die angebotene Hilfe von Svenja dankend an und trifft sich auf deren Anraten mit Annik. Beide kommen sich schnell näher obwohl Milla auch noch Jahre nach deren tragischem Tod immer wieder einen Keil zwischen Freundschaft, Liebe und der Hoffnung auf einen Neubeginn treibt.

Annik, die sich mit der Widerspenstigkeit ihrer totkranken Tante Mechthild nur schwer abgeben kann, findet in Magnus scheinbar jemand, der ihre Gewissensbisse versteht.

Die alte Clique ist bemüht, die Freundschaft wieder aufleben zu lassen, ist sich aber auch darüber im Klaren, dass man die Vergangenheit nicht einfach so ruhen lassen kann.

Mit Susanne Kliem begeben wir uns auf Spurensuche. Magnus, der Schwiegermutterliebling kann Milla, der Pfarrerstochter einfach nicht widerstehen. Milla hingegen weiß genau, was sie will und wickelt damit nicht nur Magnus um den Finger.

Ein intrigantes Spiel beginnt und einzig Milla begreift nach und nach, wer hier eigentlich die Fäden in der Hand hat.

Aus der Sicht von Annik, Svenja und dem vermeintlichen Mörder Magnus erleben wir die damalige Mordnacht erneut, tauchen ein in ein Netz aus Lügen, Intrigen und längst totgeschwiegenen Sünden, die es dem Leser nicht leicht machen, einen wahrhaft Schuldigen zu finden.

Ständig treibt einen die Frage um, wer hat Schuld und wer ist hier das Opfer. Geschickt führt uns Susanne Kliem mit „Lügenmeer“ in eine hübsche Kleinstadt, deren Bewohner es überaus gekonnt verstehen, die Vergangenheit mit all ihrer Lügen auch dort zu lassen.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Der erste Fall!

Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet
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Mit "Mord im Gurkenbeet" startet Alan Bradley mit seinem Flavia de Luce Debüt.
Flavia, die junge gewitzte Detektivin sieht die Welt mit ihren ganz eigenen Augen. Durch Reagenzgläser, Giftmischungen und ...

Mit "Mord im Gurkenbeet" startet Alan Bradley mit seinem Flavia de Luce Debüt.
Flavia, die junge gewitzte Detektivin sieht die Welt mit ihren ganz eigenen Augen. Durch Reagenzgläser, Giftmischungen und Chemiebüchern fühlt sie sich ihn ihrem kleinen Labor pudelwohl und entgeht den fiesen Tyranneien ihrer älteren Schwestern, die ihr den Tod der Mutter fast täglich unter die Nase reiben.
Als ihr Vater, dank einer Leiche im hauseigenen Gurkenbeet, des Mordes beschuldigt wird, erwacht in Flavia eine bisher unbekannte Leidenschaft. Sie glaubt natürlich fest an die Unschuld ihres Vaters und fängt trotz Polizei vor Ort mit ihren ganz eigenen Ermittlungen an.
Zum Leidwesen des leitenden Beamten, dem Pfarrer und der Haushaltshilfe kommt sie mit ihrer ganz eigenen Art verblüffend gut voran und kommt dem Täter damit viel zu nah. Dodger, der Hausbutler mit übler Kriegsneurose hat ein Auge auf seinen neugierigen Schützling geworfen und steht für den Notfall parat.
Mit Flavia de Luce hat Alan Bradley eine kleine neugierige Detektivin geschaffen, die durch den Tod der Mutter viel Leid in sich trägt und es dennoch schafft, nicht gnadenlos unterzugehen.
Mit Flavia begibt man sich in ein klassisches britisches Nest und in die Familie de Luce, wo man stets bemüht ist, die Fassung und den Schein zu wahren.
Man kann nicht anders, man muss diese kleine Giftmischerin einfach ins Herz schließen und hofft inständig, dass man noch unendlich viele Abenteuer mit ihr erleben wird.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Mut zur Angst!

Klara & Delfi
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Kopfkino, das Ende der Angst!

Die kleine Klara schließt mit dem verletzten jungen Delfin Delfi Freundschaft. Sie toben im Meer, spielen ausgelassen und freuen sich über ihr Beisammensein.

Klara merkt ...

Kopfkino, das Ende der Angst!

Die kleine Klara schließt mit dem verletzten jungen Delfin Delfi Freundschaft. Sie toben im Meer, spielen ausgelassen und freuen sich über ihr Beisammensein.

Klara merkt jedoch, obwohl Delfis Wunden äußerlich fast vollkommen verheilt sind und nur wenige Narben noch sichtbar, dass irgendetwas Delfi bedrückt.

Spielerisch arbeitet sie sich zu Delfis Problem vor und greift dabei auf die Kopfkino-Methode zurück. Aus eigener Erfahrung heraus lernte sie, dank der Methode ihrer Mutter, mit der eigenen Angst umzugehen. Jetzt bringt sie auch Delfi damit auf den Weg zu innerer Freiheit.

Delfi hat Probleme mit der Tiefe des Ozeans und fürchtet sich mit Klara hinab zu tauchen. Doch die wunderbare Freundschaft zu Klara und der erlernten Kopfkino-Methode steht nunmehr der völligen Freiheit und dem Weg aus der eigenen Angst nichts mehr im Weg.

Ein Buch das Mut macht, auf sich selbst zu hören und sich auch auf die eine umgebende Angst einzulassen.

Mit viel Feingefühl und bunten hell leuchtenden Farben erzählt uns Corinna Möhrke mit „Klara & Delfi“, wie man seine eigene Angst dank einfacher Methode besiegen kann.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Düstere Nachkriegszeit

Vergessene Seelen. Ein Fall für Max Heller
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Max Heller hat mit seiner Familie den Krieg nahezu unversehrt überstanden. Berlin steht vor der Teilung und die Flucht in den Westen wird erstmals hart von der SED und den Russen bestraft.

Während die ...

Max Heller hat mit seiner Familie den Krieg nahezu unversehrt überstanden. Berlin steht vor der Teilung und die Flucht in den Westen wird erstmals hart von der SED und den Russen bestraft.

Während die Aufräumarbeiten schleppend vorangehen steht Max Heller und sein Mitstreiter Oldenburg stehen vor einem Rätsel. Die frische Leiche eines Vierzehnjährigen führt Heller in eine Familie, bei der harte Schläge und billiger Fusel an der Tagesordnung stehen.

Heller stößt während seinen Ermittlungen auf eine dubiose Jugendbande die in mehrere Diebstähle verwickelt sind. Deren Anführer steht bei Heller ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, welche sich als unendlich lang entpuppt. Aber Heller hat nicht nur mit den Widerständen der Verdächtigen zu kämpfen, sondern plagt sich jetzt auch noch mit seinem Sohn Klaus herum. Der, mittlerweile zum Ermittler bei der Partei aufgestiegen, kommt ihm ein ums andere Mal in die Quere.

Im dritten Teil wird Heller körperlich und persönlich angegriffen und kämpft schier auf verlorenem Posten. Einzig sein unbändiger Wille, den Mord an dem Jungen und den weiterer nunmehr auftauchende Opfer aufzuklären, bringt ihn voran.

Dramatisch begeben wir uns in die Nachkriegszeit und erfahren nach und nach von diversen Gräueltaten der rückgekehrten Soldaten, bangen mit den misshandelten Kindern und Ehefrauen und hoffen, das Heller seine Selbstzweifel und sein dunkles Erbe besiegen mag.

Drogen, Gewalt und viel Leid pflastern den Weg der Ermittler. Der Druck seitens der Partei wächst und erleichtert nicht gerade die Arbeit.

Goldammers Ermittler Heller beweist auch in diesem Fall, das sich Hartnäckigkeit und gute Menschenkenntnis lohnt. Wir erleben als Leser und Hörer Dresden im Hitzesommer 1948. Der Überlebenskampf der Menschen der Nachkriegszeit und deren Kampf mit den Besetzern machen uns nur allzu deutlich, dass sich diese Vergangenheit nicht mehr wiederholen darf.

Freiheit und Frieden sind ein hohes Gut. Ich bin gespannt, wo die Reise Hellers auch nach dem Bau der Mauer hinführen wird.

Vergessene Seelen wurde wie auch die ersten beiden Teile von Heikko Deutschmann ausgezeichnet vertont.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Der dunkle Pfad der Vergangenheit

The Mayfly - Die Chemie des Bösen
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Mit „Jetzt weiß ich, wie sich die Seezunge gefühlt hat“ startet man mitten hinein in das Leben von Charlie Priest. Erst schnell aufsteigender Cop und dann wechselt er am Höhepunkt seiner Karriere ausgerechnet ...

Mit „Jetzt weiß ich, wie sich die Seezunge gefühlt hat“ startet man mitten hinein in das Leben von Charlie Priest. Erst schnell aufsteigender Cop und dann wechselt er am Höhepunkt seiner Karriere ausgerechnet zur Konkurrenz.

Priest, jetzt renommierter Anwalt, bekommt ungeplanten Besuch, der mit einer verbrannten Hand, zwei Beulen am Kopf und jeder Menge offener Fragen nach einem USB-Stick endet.

Wir schwenken ab in das Jahr 1945 nach Buchenwald und lernen dort Colonel Ruck kennen, der die leidvolle Aufgabe hat, alles an Akten und Unterlagen für die britische Regierung zu sichern und den Wettlauf gegen die Amerikaner zu gewinnen.

Als ein ehemaliger Kollege in der Anwaltskanzlei von Priest auftaucht und ihm einen Mord in die Schuhe schieben will, ist Priest klar, dass es sich bei dem ungeplanten Besuch um kein Versehen handelte. Von der Familie des Toten selbst beauftrag begibt sich Priest nunmehr mit Jessica, der jüngsten Tochter, auf Spurensuche.

Nach Erhalt eines Abschiedsbriefes von seinem Patenonkel kommen Priests Ermittlungen erst richtig ins Rollen, wären da nicht sein kleines privates Problem, seine Exfrau und sein mordender Bruder.

James Hazel hat mit „The Mayfly“ einen ausgezeichneten und besonders grausamen Thriller geschaffen, der die Vergangenheit nicht ruhen lässt. Gekonnte Zeiten- und Szenenwechsel führen den Leser durch die Ermittlungen von Charlie Priest, dem sympathischen Anwalt, der auf gefährlichen Pfaden seiner Vergangenheit wandelt und einem sterbenden alten Colonel des MI5, dessen Fehltritt aus dem Jahr 1945 einen grausamen und mörderischen Komplott nach sich zieht, der einem als Leser die Haare zu Berge stehen lässt.

Ich hoffe, das die Geschichte um Charlie Priest noch lange nicht zu Ende erzählt ist!