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Veröffentlicht am 17.01.2019

Die Wahrheit ruft....

Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel
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Mord ist Flavias größtes Vergnügen, doch in Bishop´s Lacey stirbt es sich nicht so oft. Vor Langeweile geplagt, beschäftigt sich Flavia dann umso mehr mit diversen Giftmischungen und damit, ihre beiden ...

Mord ist Flavias größtes Vergnügen, doch in Bishop´s Lacey stirbt es sich nicht so oft. Vor Langeweile geplagt, beschäftigt sich Flavia dann umso mehr mit diversen Giftmischungen und damit, ihre beiden älteren und so gut erzogenen Schwestern in den Wahnsinn zu treiben.

Der alljährliche Jahrmarkt steht bevor und die Zelte der Schausteller sprießen wie Pilze aus dem Boden. Natürlich kann Flavia es nicht mehr zuhause aushalten und stürzt sich mit ihrem Fahrrad Gladys ins Getümmel.

Ein Missgeschick Flavias steckt das Zelt der Wahrsagerin in Flammen und die Gerüchteküche brodelt. Vor Jahren warf man der Wahrsagerin Kindesentführung vor und Flavias Neugierde ist geweckt.

Da Flavias Vater nach wie vor jeden nicht vorhandenen Penny umdreht um Hab und Gut zusammenzuhalten, bietet Flavia Fenella als Wiedergutmachung an, die angebliche Kindesentführung aufzuklären.

Flavia wird im dritten Fall der Jugendkrimireihe klar, wie es um ihr Heim in Wahrheit steht. Während ihr Vater begnadet versucht, mit der Auflösung des Haushalts die Mutterlose Familie über Wasser zu halten, kümmert sich einzig der Butler Dodger um Flavias Erziehung. Die Schwestern, geplagt von ihrem Eifer, möglichst reich zu heiraten, tragen Flavia den Tot der gemeinsamen Mutter nach.

Alan Bradley schafft mit Flavia de Luce eine neugierige junge Dame, deren Kreativität in Flüchen, Racheplänen und Giftmischereien keine Grenzen gesetzt sind. Allerdings wird auch deutlich, dass der frühe Tot der so geliebten Mutter auch bei Flavia tiefe Spuren hinterlassen.

Mit Flavia begeben wir uns in kriminelle Situationen, dubiose Mordfälle und auf die Spur von dunklen Machenschaften, die selbst bei dem kriegsversehrten Butler Dodger ab und an nur Kopfschütteln hervorrufen. Flavias großem Herzen zu entkommen, fällt selbst dem hartnäckigsten Krimiverweigerer schwer und man betet inständig darauf, dass die Fortsetzung möglich schnell in die Buchläden kommt.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Ein Klassentreffen mit bitterem Ende

Rache auf leisen Pfoten (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 8)
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Der achte Teil der Sneaky Pie Brown Ermittlerserie führt uns wieder in das beschauliche kleine Städtchen Crozet. Hier, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen und wo Südstaatenerziehung Voraussetzung ...

Der achte Teil der Sneaky Pie Brown Ermittlerserie führt uns wieder in das beschauliche kleine Städtchen Crozet. Hier, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen und wo Südstaatenerziehung Voraussetzung für ein menschliches Miteinander ist, passiert dennoch hin und wieder ein Mord.

Ein Klassentreffen steht an und wer kennt das nicht. Fragen über Fragen überschatten das freudige Ereignis. Düstere Drohbriefe erreichen das Team und Harry, die Postbeamtin mit viel Herzblut gerät in das Visier des Killers.

Nach zwanzig Jahren fällt es selbst Harry schwer, hier Freund von Feind und vermutlichem Killer zu trennen. Doch sie ermittelt natürlich nicht alleine. Tatkräftig wird sie von Mrs. Murphy, Pewter und von dem Corgie Tucker unterstützt, die stets den richtigen Riecher haben.

Rita Mae Browns Krimireihe eignet sich hervorragend für Serienjunkies. Man fiebert von Fall zu Fall mit den Charakteren und gewinnt auch den Südstaatenflair lieb. Man sehnt sich nach einem guten Glas Gin und dem klassischen Bourbon. Mit Harry begibt mach sich mitten hinein in das kleine Städtchen Corzet und somit in die südlichen Ausläufer der Apalachen und den Blue Ridge Mountains.

Eine Reise nach Crozet und Umgebung ist definitiv eine kleine Reise wert und man stellt fest, das Brown sehr wohl die Vorteile einer Südstaatengemeinschaft, egal wie klein diese sein mag, zu schätzen weiß und macht dem Leser schnell klar, das in Virginia das Wort Tradition stets auch immer zu etwas verpflichtet.

Ein weiterer spannender Fall rund um Harry und ihr Fellnasenermittlerteam.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Mord im Filmmillieu

Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche
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Mit „Vorhang auf für eine Leiche“ darf Flavia ihren 4. Mordfall im der Welt des Filmglamours lösen.

Der Verkauf des Anwesens steht unmittelbar bevor. Um dies noch ein wenig hinauszuzögern vermietet Flavias ...

Mit „Vorhang auf für eine Leiche“ darf Flavia ihren 4. Mordfall im der Welt des Filmglamours lösen.

Der Verkauf des Anwesens steht unmittelbar bevor. Um dies noch ein wenig hinauszuzögern vermietet Flavias Vater das Haus samt Grundstück an eine Filmcrew aus London. Die
hochgeschätzte Phyllis Wyvern rückt mit ihrem Team an und das Haus steht Kopf.

Die Dreharbeiten beginnen und Flavia beobachtet diese Welt aus Schein, Licht und Unwahrheit. Nichts ist real, alles nur erfunden? Als ein Schneesturm der Abreise des Filmteams verhindert steht gerade die Uraufführung von Romeo und Julia bevor.

Der Sitz der de Luces wird somit zum Notlager des Filmteams und der Dorfbewohner. Während Flavias Schwestern noch auf der Suche nach dem Weihnachtsmann sind, stolpert Flavia natürlich prompt über eine Leiche. Der Aufschrei ist groß, die Polizei vor Ort aber wo ist der Mörder?

Aber Flavia wäre keine de Luce, wenn sie nicht schon einen Plan in der Tasche hätte und dem mysteriösen Mörder auf der Spur.

Mit Flavia ermitteln wir in einem dem kleinen Dörfchen samt de Luce Herrenhaus nahe London Ende der goldenen Zwanziger. Flavia, die viel gehänselte Jüngste der de Luce hat den Tot der Mutter immer noch nicht überwunden. Sie vergräbt sich in Mordermittlungen und plant in ihrem geheimen Labor diverse Gifttränke für ihre älteren Schwestern. Ihre Nase kann sie aus Geheimnissen kaum heraushalten und gerät dabei immer wieder in Gefahr. Dank ihrem treuen Butler Dodger schafft sie es, aus ihrer Einsamkeit, zum Leidwesen ihres Vaters, einen unwiderstehlichen Forscherdrang zu hervorzubringen.

Flavia macht es einem einfach, sie zu mögen. Mit offenen Ohren und großem Herzen findet sie in jedem Menschen das Gute, hilft wo sie kann und bringt die Menschen zusammen.

Ein Spaß für alle Krimifans der Nachkriegszeit, Freunde von Giftpflanzen und alten Apothekergläsern.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Hass, Liebe und Selbstmitleid!

Alles Begehren
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Selten hat mich ein Hörbuch so aufgeregt und nervös gemacht. Mit Ruth Jones betrachten wie drei Beziehungsdramen über fast drei Jahrzehnte.

Die Studentin Kate trifft bei ihrem Nebenjob als Bedienung ...

Selten hat mich ein Hörbuch so aufgeregt und nervös gemacht. Mit Ruth Jones betrachten wie drei Beziehungsdramen über fast drei Jahrzehnte.

Die Studentin Kate trifft bei ihrem Nebenjob als Bedienung auf Callum. Der fast zwanzig Jahre ältere Callum weiß nur, dass Kate, die wunderschöne und blutjunge Blondine nur Ärger bedeutet und lässt sich dennoch auf eine Affäre mit ihr ein.

Während er mit einem unsäglich schlechten Gewissen weiterhin seine Ausrutscher vor seiner Ehefrau Belinda und den Kindern verbirgt, steht eines Abends Kate in ihrer Küche. Die Bombe platzt und Callum trifft es hart. Nach kurzer Zeit herrscht Vergebung und Kate scheint Vergangenheit.

Kate hingegen ist mittlerweile eine erfolgreiche Schauspielerin, Mutter und Ehefrau. Ihr Ehemann Matt und die Tochter Talula können der dominanten Kate jedoch nichts wirklich recht machen. Per Zufall trifft sie fast nach zehn Jahren erneut auf Callum und das altbekannte Spiel beginnt erneut. Doch dieses Mal rechnet sie nicht mit Matt.

Ruth Jones führt uns als Hörer aufs Glatteis. Wir lieben die Schwachen. Hoffen und Bangen mit Belinda und Matt. Gerne würden wir Matts Freundin Hattie endlich wachrütteln und Kate und Adam am liebsten ausradieren. Die Emotionen kochen hoch, kopfschüttelnd begleiten wir Matt bei seinem Überlebenskampf und der Suche nach der wahren Liebe.

Mit Kate schafft Jones einen Charakter, den man ausgiebig hassen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Man leidet großzügig mit den Zurückgebliebenen und denen, für die Liebe stets in weiter Ferne lag.

Julia Nachtmann erzählt die Geschichte dieser drei so unterschiedlichen Pärchen so real, dass man sich diese sechs Menschen ohne große Mühe auch als Freunde oder unmittelbare Bekannte vorstellen kann. Kates Leben erhält durch Nachtmanns Stimme aber auch, zumindest am Schluss, ein wenig Mitleid. Man ist sich im Klaren darüber, was in dieser so harmlos wirkenden jungen Frau steckt und mit wieviel Berechnung sie ihr Leben und ganz besonders das der Anderen führt.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Auf der Suche nach Heimat

Tote Träume
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Der zweite Fall von Regina Flint und Bruno Cavalli führt uns ins direkte Umland von Zürich. In einem Asylheim findet die örtliche Feuerwehr vier verkohlte Leichen. Nach der Obduktion stellt sich heraus, ...

Der zweite Fall von Regina Flint und Bruno Cavalli führt uns ins direkte Umland von Zürich. In einem Asylheim findet die örtliche Feuerwehr vier verkohlte Leichen. Nach der Obduktion stellt sich heraus, dass der tote Sudanese nicht dem Brand zu Opfer fiel.

Cavalli, frisch aus Wiesbaden zurück übernimmt den Fall. Regina, die die schon lange vergangene Beziehung und die ständige Untreue Cavallis noch immer nicht überwunden hat, stürzt sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung.

Für Cavalli beginnt nun eine Zeit des Umbruchs. Sein Sohn Chris steht unmittelbar mit dem Verbrechen in Zusammenhang. Seine Beziehung zu Regina wird wieder enger und seine Exfrau gibt endgültig auf.

Regina übergibt die Ermittlungen an Pilecki und Fahrni, wohlwissend, dass Cavalli mit seiner ganz eigenen Art schon die Spur des Brandstifters und Mörders aufgenommen hat.

Mit Petra Ivanov, deren Roman bereits 2006 erschien nicht wirklich in die Vergangenheit. Das Thema Asyl begleitet uns heute mehr denn je. Die akribische Recherche machen es dem Leser leicht, die gängigen Verfahren und die herrschende Bürokratie zu verstehen. Ein Verständnis für die Fluchtursachen zu ergründen, fällt auch den meisten Menschen in der heutigen Zeit noch schwer und Angriffe auf die Schwächsten unserer Bevölkerung scheinen leicht und scheinbar auch zu einfach zu sein.

Mit „Tote Träume“ begeben wir uns auf die Suche nach einer Erklärung für diesen unhaltbaren Zustand. Wir betrachten zwiespältig die Hilfsbereitschaft des Pfarrers, das scheinbar über natürliche Menschenliebe hinauszugehen scheint und hoffen mit Chris, dass er sich seiner Ahnen klar wird.

Cavallis Herangehensweise legt nahe, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft ein Leben lang auf der Suche nach einem wahren Zuhause, einer Heimat sind nur um festzustellen, dass die Heimat eines Menschen nicht lokal bestimmt werden sondern wahrscheinlich einzig im Herzen der Menschen selbst liegt.

Der nächste Teil ist schon bestellt und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Regina Flint und Bruno Cavalli.