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Veröffentlicht am 27.03.2020

Es ist mal wieder Zeit für Klassiker

Immensee
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Die tragische Liebesgeschichte von Theodor Storm, gelesen von Heinz Kilian.

Es ist mal wieder Zeit für Klassiker und Gedichte.

Reinhard erinnert sich als alter einsamer Mann an die große Liebe seiner ...

Die tragische Liebesgeschichte von Theodor Storm, gelesen von Heinz Kilian.

Es ist mal wieder Zeit für Klassiker und Gedichte.

Reinhard erinnert sich als alter einsamer Mann an die große Liebe seiner Jugend. Die schöne Elisabeth hat er nie vergessen. Doch diese wählt seinen Schulfreund Erich und schenkt diesem ihre innige Liebe.

Immensee schrieb Theodor Storm im Jahr 1849. Die Geschichte selbst ist auch heute noch so real und auf unser Leben übertragbar. Trotz neuzeitiger Probleme wie Internet, Tinder und sonstiger Kontaktbörsen passt Storms Immensee auch heute noch in unsere Welt.

Reinhard beschließt, seine Elisabeth nach Jahren der Schmach zu besuchen.

Er reist nach Immensee und trifft dort auf Erich und Elisabeth. Doch der Versuch, mit seiner unerfüllten Jungendliebe endlich abschließen zu können, scheitert.

Wieder kann er sich nur auf seine selbst geschriebenen Gedichte aus seiner Kindheit besinnen.

Als einsamer alter Mann erinnert sich Reinhard an die große Liebe seiner Jugend. Schon als Kinder hatten Elisabeth und er ihr Leben gemeinsam verbracht. Doch Reinhard verliert sie an seinen Schulfreund Erich. Jahre später besucht er das Paar in Immensee, doch die Begegnung ist für ihn unerträglich.

Jahre der Trennung haben einen Keil zwischen diese innige Jungendliebe getrieben, auch wenn Reinhard stets bemüht war, ausreichend Briefe und Geschichten an Elisabeth zu senden.

Mit Storm begeben wir uns auf eine lange und scheinbar endlose Reise der Sehnsucht. Elisabeth als Ziel endloser Jahre wirft einen trübseligen Schatten auf Reinhard. Dieser kann nur in seinen Märchen und Gedichten erstrahlen, die ihm den Mut und die Hoffnung lassen.

Eine rührende Liebesgeschichte, die mit der Stimme von Heinz Kilian ein gutes Ende, aber kein Happy End findet.

Wieder mal ein Klassiker, den es zu hören lohnt. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten passt auch diese Geschichte hervorragend in unsere Zeit.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Ein spannendes Ferienabenteuer

Greta und Eule, Hundesitter
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Greta hat endlich Sommerferien. Doch anders als ihre Klassenkameraden freut sich Greta so gar nicht auf die unendlich langen sechs Wochen.

Während all ihre Freunde verreisen, sieht Greta nur Langeweile ...

Greta hat endlich Sommerferien. Doch anders als ihre Klassenkameraden freut sich Greta so gar nicht auf die unendlich langen sechs Wochen.

Während all ihre Freunde verreisen, sieht Greta nur Langeweile auf sich zukommen.

Doch zuhause angekommen, wartet bereits ihre Cousine Eule auf sie. Doch auch gemeinsam sind sie nicht vor Langeweile gefeit und schmieden einen Plan.

Eule, die ihren Spitznamen ihrer sehr runden Brille verdankt, hat wie auch Greta einen heimlichen Wunsch. Sie will endlich eine neue Brille. Greta hingegen wünscht sich schon sehr lange einen Hund.

Doch Greta hat die Rechnung ohne ihren Onkel Eduard gemacht. Mit ihrer Familie wohnt Greta in dessen Villa, in der es fünf goldene Hausregeln gibt.

Onkel Eduard und dessen neurotischer Papagei dulden nur Tiere, die Flügel oder Federn besitzen und somit scheidet Gretas Wunsch nach einem Hund aus.

Doch ausgerechnet Eule hat die zündende Idee. Während der sechs langen Wochen Ferien beschließen beide, sich mit Hundegassi die Zeit zu vertreiben. Den Lohn dafür wollen die beiden Cousinen für Eules neue Brille zusammensparen.

Das Abenteuer kann also beginnen.

Die beiden Mädels erleben als Hundefreundinnen so einige kleine Abenteuer.
Über neurotische Pudelfrauchen, einer ganzen Horde bemäntelter Dackel und einer französischen Wuschelmischung namens Bijou bleibt kaum Zeit zum Schnaufen.

Ihr Kundenstamm wächst und wächst, bis Greta dann eine mutige Entscheidung trifft, die selbst Eduard und seine festgenagelte Hausordnung ganz schön ins Wanken bringt.

Mit Cornelia Funke werden die langen langweiligen Sommerferien zu einem gehörigen fellnasigen Sommerspaß.

Während Eule so gar nicht auf den Mund gefallen scheint, ist Greta stets besonnen und gibt ihren innigsten Wunsch auch nach so vielen Rückschlägen nicht auf.

Die beiden Mädchen machen Mut, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sich stets treu zu bleiben.

Witzig, locker und leicht verleiht Julia Fischer mit ihrer Stimme Eule einen leicht ironischen Ton und Greta eine bodenständige Zuversicht.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Mit Posthumus und seinen einsamen Toten unterwegs....

Das Büro der einsamen Toten
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Teil Eins der Posthumus Krimireihe

Posthumus ist bei der Amsterdamer Stadtverwaltung angestellt. Als Nachlassverwalter einsamer Toter löst er deren Hinterlassenschaften auf und kümmert sich rührend um ...

Teil Eins der Posthumus Krimireihe

Posthumus ist bei der Amsterdamer Stadtverwaltung angestellt. Als Nachlassverwalter einsamer Toter löst er deren Hinterlassenschaften auf und kümmert sich rührend um deren Bestattung.

Die neue Akte, die Posthumus zugeteilt wird, wirft Fragen auf. Der junge Marokkaner starb unter seltsamen Umständen.

Mit seiner Assistentin Alex und seiner ausgefuchsten und neugierigen Nichte Merel beginnt er selbst zu ermitteln.

Dass er dabei mitten in eine arabische Terrorzelle gerät, merkt er natürlich viel zu spät.

Die Polizei ermittelt bereits schon länger in Amsterdam und auch hier in der mysteriösen Todessache des jungen Marokkaners.

Chefermittlerin Lammert muss, wie auch Posthumus feststellen, dass hier aber wirklich gar nichts so ist, wie es anfänglich scheint. Sie beginnt an ihren Methoden zu zweifeln und dann auch gleich noch an ihrem eigenen Chef.

Mit Britta Bolt und Posthumus erstem Fall begeben wir uns ins beschauliche und touristisch geprägte Amsterdam. Was anfänglich als Lokalkrimi beginnt, entpuppt sich schnell als spannender Krimi.

Ein fein gesponnenes Spinnennetz umgibt die beiden Ermittlungsstränge. Unabhängig voneinander treffen beide erst am Schluss genau in die Mitte.

Festzustellen bleibt, dass Glaube manchmal schwierig sein kann.
Bolt macht auch klar, dass eine weite Reise in ein fremdes Land nicht immer die Hoffnung auf Erlösung bringt und dass viele Menschen mit dieser finalen Situation völlig überfordert sind.

Bolt schafft es, dem Leser einen ganz anderen Blickwinkel auf die Flüchtlingssituation zu eröffnen und macht klar, dass wir in Europa zumindest von solchen Szenarien vorerst verschont geblieben sind.

Ich bin gespannt auf den nächsten Teil mit Posthumus und seinen einsamen Toten.

Britta Bolt ist übrigends das Pseudonym des Autorenduos Britta Böhler und Rodney Bolt.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein Mammutprojekt findet Vertonung!

Die Enden der Parabel
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Thomas Pynchon ist und war nie einfach zu lesen. Pynchon treibt in seinen Romanen alles voran und ist schonungslos offen.

Wir befinden uns am Ende des zweiten Weltkrieges. Mit dem amerikanischen GI Tyrone ...

Thomas Pynchon ist und war nie einfach zu lesen. Pynchon treibt in seinen Romanen alles voran und ist schonungslos offen.

Wir befinden uns am Ende des zweiten Weltkrieges. Mit dem amerikanischen GI Tyrone Slothrop sind wir in London stationiert. Slothrop profitiert in vielerlei Hinsicht vom Einschlag deutscher V2 Raketen.

Ob im Traum oder in der Realität ist es für Slothrop und somit auch für den Leser oft unklar, in welcher Zeitschleife oder gar in welchem Traum wir uns gerade befinden. Allmächtig über den diversen Charakteren befindet sich immer die schwebende V2 Rakete.
Diese Rakete führt uns durch Pynchons „Zone“. Hier herrscht vollständige Anarchie. Mystische Erzählungen, wirre Einblenden und mathematische Rätsel umgeben uns dort.
Slothrop stellt während seines Auftrages fest, dass sich die vermeintlichen Gegensätze zum Ende des Krieges hin immer mehr anziehen.
Die Enden der Parabel schließen sich immer deutlicher, während Slothrop immer mehr in Absurditäten abrutscht.
Fazit:
Was für den Leser eine Herausforderung scheint, ist für den Hörer ein wahres Abenteuer. Zeit- und Zonenwechsel beschäftigen das Hörvermögen und diverse Einblenden begleitet das Hörspiel. Oft ist wie auch im Buch nicht ganz klar, ob man sich in der Realität oder in irgendeinem Traum befindet.
Pynchon macht es uns sehr deutlich, wo eine Welt die Menschen hinführt, welche in Anarchie, Freiheitskämpfen und auf der Suche nach der verlorenen Identität stecken bleiben.
Mehr zum Mammutprojekt:
Die Produktion des Hörspiels „Die Enden der Parabel“ dauerte über zwei Jahre. Dem SWR und seinem Hörspiel-Chefdramaturgen Manfred Hess ist es gelungen, dass Pynchon erstmalig der Bearbeitung seines Opus Magnum zustimmte. Die Radiopremiere findet am 17. und 18. April 2020 in SWR2 statt, ab dem 24. April ist das Hörspiel bei Hörbuch Hamburg erhältlich.
Das Hörspiel ist das neue Großprojekt des renommierten und mehrfach ausgezeichneten Hörspielregisseurs und Komponisten Klaus Buhlert zum SWR-Schwerpunkt »Ende des II. Weltkrieges«. Es basiert auf der Übersetzung von Elfriede Jelinek und Thomas Piltz (Rowohlt, 1981). Die Ausstrahlung in SWR2 erfolgt am 17. und 18. April 2020, jeweils von 20.00 Uhr bis 3.00 Uhr, im Anschluss erfolgt eine Ausstrahlung im Deutschlandfunk. Zeitgleich erscheint das Hörspiel als Hörbuchausgabe bei Hörbuch Hamburg.

Als Erzähler finden sich unter anderem Franz Pätzold, Felix Goeser, Corinna Harfouch und Golo Euler zusammen.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Jagd im Yellow Cab

Taxi, Tod und Teufel - Folge 01
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Schon mal auf Paalinghus gewesen? Das kleine Küstenstädtchen liegt idyllisch in Ostfriesland und hat touristisch nicht wirklich viel zu bieten.

Umgeben von weitem Land und dickem Wattenmeer findet man ...

Schon mal auf Paalinghus gewesen? Das kleine Küstenstädtchen liegt idyllisch in Ostfriesland und hat touristisch nicht wirklich viel zu bieten.

Umgeben von weitem Land und dickem Wattenmeer findet man hier vor allem Ruhe.

Sarah Teufel, die ortsansässige Taxifahrerin soll früh morgens einen Gast von der ersten Fähre am Hafen abholen.

Mit ihrem originalen Yellow-Cab düst sie über die Dünen dem nebligen Hafen entgegen und findet dort keinen durchnässten, sondern einen toten Fährgast.

Sarah, eine gewiefte Beobachterin findet es sehr merkwürdig, das der Gast weder Handy noch Koffer bei sich trägt. Der Fährkapitain ist darüber sprachlos und Sarah beschließt, ihrem alten Freund mit der Auflösung des Falles unter die Arme zu greifen.

Die Ermittlungen bringen Sarah ganz schön in Bedrängnis und wieder zu mehr Nähe zu ihrem Ex-Ehemann James. Als dann auch noch die alte Schulfreundin Britta auf der Matte steht und unangemeldet für einige Wochen einen Unterschlupf sucht, muss Sarah wohl oder übel die beiden mit in ihre „Ermittlerboot“ nehmen.

Dann überschlagen sich die Ereignisse und Sarah begibt sich in ernste Gefahr.

Hier wird dem Hörer schnell klar, dass hier nichts so ist, wie es scheint. Das Abenteuer Küstenkrimi ist wirklich sehr gelungen!

Mit Lena Karmann schnüffeln wir gemeinsam mit der willensstarken und abenteuerlustigen Sarah Teufel in diesem kleinen scheinbar verschlafenen Küstennest. Doch auch hier gilt, jeder hat schon mal Leichen im Keller.

Gekonnt mit viel Witz und erstklassig von Elena Wilms gelesen, macht es dem Hörer Spaß, mit dem Yellow Cab über Küstenstraßen zu heizen.

Mit der Schrulligkeit der Dorfbewohner und Freunde kann Sarah Teufel gut umgehen und schafft es spielerisch, dass man sich schon die nächste Folge wünscht.

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