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Veröffentlicht am 26.09.2016

Es duftet nach Schwäbischem Hutzelbrot

Das Weihnachtsdorf
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Kennt ihr das? Das Buch ist zu Ende und man bedauert das zutiefst!

Diese Gefühlsregung hatte ich nach dem neusten Roman von Petra Durst-Benning: Das Weihnachtsdorf ist der 2. Teil der Trilogie rund um ...

Kennt ihr das? Das Buch ist zu Ende und man bedauert das zutiefst!

Diese Gefühlsregung hatte ich nach dem neusten Roman von Petra Durst-Benning: Das Weihnachtsdorf ist der 2. Teil der Trilogie rund um das malerisch im Allgäu liegende Maierhofen. Bereits im ersten Teil „Kräuter der Provinz“ durften wir das Dorf und seine alten und neuen BewohnerInnen kennenlernen. Nun gibt es also eine Fortsetzung, welche in der Weihnachtszeit angesiedelt ist. Und ja, man kann diesen Roman auch lesen, wenn man „Kräuter der Provinz“ nicht kennt, denn die Autorin arbeitet in ihre Geschichte so geschickte Rückblicke ein, dass man alle Zusammenhänge und Eigenarten der verschiedenen Personen wunderbar versteht.

Worum geht`s eigentlich? Es ist Adventszeit und aus dem langweiligen Provinzdorf ist ein turbulentes Genießerdorf geworden. Die Maierhofener haben mehr und mehr zusammengefunden, ihren Weg in die „Neuzeit“ mit viel Fleiss und Elan beschritten und rüsten sich nun für das kommende Weihnachtsfest: mit einem Weihnachtsmarkt, aber auch mit persönlichen Vorbereitungen für das Fest. Wir werden als LeserInnen in die einzelnen Familien mit hineingenommen und dürfen all die Emotionen und Geschichten rund um die Menschen dort erleben: so möchte Therese am liebsten alleine mit ihrem Freund das Fest feiern, während Christine ihr erstes Fest ohne ihren Mann, aber mit ihren Töchtern plant. Roswitha und Edy frisst der Alltag auf und die „Neu-Maierhoferin“ Greta freut sich auf das besondere Weihnachtsfest mit ihrem Liebsten. Doch, wie soll es anders sein: es kommt vieles anderes als wir denken... und nein, dieser Roman ist nicht vorhersehbar. Aber wie es weitergeht, mag ich euch gar nicht berichten, denn diese vielen kleinen Geschichten machen wieder das Besondere rund um Maierhofen aus.

Petra Durst-Benning hat es wieder geschafft, mit treffenden Worten eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen und den Wunsch, selbst Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Wieder einmal möchte ich mich am liebsten ins Auto setzen und mich auf der Suche nach diesem „Maierhofen“ machen! Und wiederum bedauere ich es nach leider „nur“ 200 Seiten, dass die Geschichte zu Ende ist. Manchmal wünsche ich mir, die Autorin hätte noch ein bisschen mehr „Allgäuer Weihnachtsstimmung“ in ihr Buch gepackt... und so bleibt mir nur eins: Warten, bis im Frühjahr 2017 der dritte Teil der „Maierhofer-Trilogie“ herauskommt.

Und bis dahin werde ich all die schönen Rezepte und Deko-/Basteltipps, die auch diesen Band wieder zu einem besonderen machen, ausprobieren. Danke liebe Petra für diese kulinarischen Köstlichkeiten, die beim Lesen des Romans schon quasi auf der Zunge zergingen... und die Basteltipps der so kreativen Christine, die uns in ihre Wissens-Schatzkammer schauen ließ. Wir haben zwar erst Ende September, aber ich freue mich jetzt schon richtig auf die Weihnachtszeit! Ich werde dann deinen Roman nochmals zur Hand nehmen und lesen – und so perfekt eingestimmt die Weihnachtsbäckerei und -deko im Kathrinshome eröffnen!

Veröffentlicht am 09.11.2022

Klassisch und doch neu

Kekse – Lebkuchen – Teegebäck
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Heißt es „das Keks“ oder „der Keks“? Laut Elisabeth Ruckser wurde das englische Wort „cakes“ das erste Mal im Jahr 1919 im Duden erwähnt – und wird in Österreich „das Keks“ und in Deutschland „der Keks“ ...

Heißt es „das Keks“ oder „der Keks“? Laut Elisabeth Ruckser wurde das englische Wort „cakes“ das erste Mal im Jahr 1919 im Duden erwähnt – und wird in Österreich „das Keks“ und in Deutschland „der Keks“ genannt... Ja, im Vorwort dieses interessanten Backbuchs der Österreicherin finden sich viele Informationen rund um Kekse in süßer und herzhafter Form aus aller Welt. Kekse wurden schon immer das ganze Jahr über gebacken und so findet man in diesem Backbuch auch Rezepte für alle Gelegenheiten, wobei viele bei uns zumeist nur zu Weihnachten gebacken bzw gegessen werden.

Die Rezepte sind übersichtlich aufgeteilt in Zutaten und Zubereitung. Ebenso findet man Infos zum Zeitaufwand. Es gibt eine eigene Rubrik für „Lebkuchen“ - nicht nur die bekannten Elisenlebkuchen findet man hier, sondern auch unbekannte wie die Erdäpfel-Lebkuchen (in Muffinform), die mich so neugierig gemacht haben, daß ich das Rezept (in etwas abgewandelter Form) nachgebacken habe.... Lecker! Auch Klassiker wie Schwarz-Weiß-Gebäck, Nussecken und herzhafte Varianten wie Zwiebel-Speck-Taler kann man finden.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind für Anfänger geeignet. Einige typische Begriffe aus dem Nachbarland findet man hinten im Glossar erklärt (nicht jeder weiß, daß z.B. Erdäpfel Kartoffeln sind), wobei diese Erklärungen ruhig noch ausgeweitet werden könnten.

Jedes Rezept wird auf einem Foto gezeigt, wobei die Fotografien eher klassisch gehalten sind. So wirkt schon der Buchumschlag recht klassisch-edel und wird vermutlich weniger die jüngeren Backfans ansprechen. Aber es lohnt sich, mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen!

Für mich ein schönes Backbuch, welches ich immer mal wieder gerne zur Hand nehmen werde.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Das Lesen macht Lust auf Walnusskuchen

Walnusswünsche
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„Das ist unser ältester Baum. Er ist hundertfünfzig Jahre alt, und mein Urururgroßvater hat ihn gepflanzt. Er trägt schon lange keine Früchte mehr.“ (Auszug S. 46)

Victoria führt die Walnussfarm, die ...

„Das ist unser ältester Baum. Er ist hundertfünfzig Jahre alt, und mein Urururgroßvater hat ihn gepflanzt. Er trägt schon lange keine Früchte mehr.“ (Auszug S. 46)

Victoria führt die Walnussfarm, die schon seit Generationen in Familienbesitz ist, alleine, denn ihre ältere Schwester Abby verfolgt ihre eigenen Träume. Ihr Vater ist seit dem Tod von Victorias Mutter und wegen seiner Gebrechen nicht mehr in der Lage, seiner Tochter tatkräftig zur Seite zu stehen. Aber sie kann sich auf ihre Vorarbeiterin Inés und ihre Arbeiter verlassen, die auch den Neuankömmling Liam – der einen Roman über Walnüsse auf der Plantage schreiben möchte – in ihre Runde aufnehmen.

Gekonnt hat Manuela Inusa in dem fünften Band der Kalifornien-Reihe – bei dem jeder Band eine eigene Geschichte erzählt und daher für sich alleine gelesen werden kann – wieder eine Mischung verschiedener Charaktere gewählt. Dies macht das Lesen spannend und zusammen mit der bildhaften Sprache zieht mich auch dieser Roman wieder in seinen Bann. Ein Schuß Romantik, ein bisschen Familiendrama, packende Einzelschicksale – die irgendwann geschickt miteinander verknüpft werden... das zeichnet die Hamburger Autorin aus und sie bleibt sich in „Walnussträume“ dieser Linie treu. Ich mag das sehr!

Es ist faszinierend, welche Themen Manuela Inusa aufarbeitet; und dennoch wirkt der Roman weder als Aufklärer oder als Fingerheber – nein, er bleibt ein Unterhaltungsroman, aber eben mit Tiefgang.

Nur eines fehlt mir ein bisschen: etwas mehr Backgroundinfos zu den Walnüssen; etwas mehr über den Anbau, die Ernte etc. Hier werden nur wenige Fachbegriffe in den Raum geworfen und die Chance vertan, den neugierigen Autor Liam und uns LeserInnen mit tiefgründigeren Infos zu der Supernuss zu versorgen, schade...

Dafür bekommen wir aber leckere Rezepte, die mich sofort zum Backen eines Walnusskuchen animiert haben

Alles in allem ein lesenswerter Roman mit einem ansprechend gestalteten Cover, welches gut in die Reihe passt und man sofort erkennt, worum es geht. Ich mag die Farben – und stehen alle Bände nebeneinander, erkennt man aufgrund der Farbgestaltung sofort auf einen Blick, um welches Buch es sind handelt. Nun freue ich mich auf „den blauen Band“, denn im Februar 2022 kommt „Blaubeerjahre“ auf den Markt – der Abschluß der 6-teiligen Reihe, die in Kalifornien spielt.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Unterhaltsame Liebesromanze

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Lektion 15: Behalte nur die Dinge, die zu deinem Herzen sprechen. (Auszug S. 183)

Liv liebt Ordnung und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: zusammen mit ihrer Freundin Vicky hat sie eine Firma, die ...

Lektion 15: Behalte nur die Dinge, die zu deinem Herzen sprechen. (Auszug S. 183)

Liv liebt Ordnung und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: zusammen mit ihrer Freundin Vicky hat sie eine Firma, die anderen beim Ordnung machen hilft. Außerdem schreibt sie einen Blog „Liv with less“ und hangelt sich so von Auftrag zu Auftrag. Nun ist ein großer Auftrag in Berlin geplatzt, Liv fehlt das Geld und sie ist gezwungen, zu ihrem Vater nach Hause zurück zu kehren. Dort begegnet sie ihrem Jugendfreund Flo, der mittlerweile verheiratet ist, eine Tochter hat und eine erfolgreiche Werbeagentur. Bald arbeiten Liv und Flo zusammen für einen Werbekunden. Doch wie geht es privat mit beiden weiter?

Willkommen in der Doppelhaus-Idylle in Judith Wilms Roman „Liebe braucht nur zwei Herzen“. Die Stuttgarter Autorin hat mit leichter Feder einen unterhaltsamen Roman rund um eine junge Frau, ihre Ideale und die dazugehörige Realität geschrieben. Ein bisschen vorhersehbar ist die Geschichte schon, aber trotzdem habe ich das Buch gerne in einem Rutsch durchgelesen. Denn neben dem Hauptstrang rund um Liv und Flo gibt es noch interessante Nebenschauplätze mit sympathischen DarstellerInnen, die den Roman gekonnt abrunden.

Man kann sich wunderbar unterhalten lassen, aber auch zwischen den Zeilen Kluges herauslesen; dies wird noch durch die „Lektionen“ (Kapitelüberschriften) verstärkt, die kleine Lebensweisheiten passend zum Grundthema aufzeigen wie z.B. „Dein Zuhause ist ein Lebensraum – und kein Lagerraum“ (Auszug S. 25).

Die Aufmachung des Taschenbuchs finde ich ansprechend; ein wenig verspielt und romantisch mit kleinen Anspielungen auf die Geschichte wie z.B. das Flugzeug im Herzen. Mit dem Titel selbst kann ich nicht viel verbinden. Er deutet für mich nicht sonderlich gut auf den Inhalt hin, sondern klingt eher zur sehr nach „Allerwelt“. Aber eines wird deutlich: der Roman ist ein schöner Liebesroman. Ich habe ihn gerne gelesen und empfehle ihn als lockere Unterhaltung – vielleicht jetzt im Herbst eingekuschelt in eine warme Decke mit einer leckeren Tasse Tee bei Kerzenschein...

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Unterhaltsamer Campingtrip zweier Schwestern

Sehnsucht in Aquamarin
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„Hey, weißt du was? Wir haben bisher kaum etwas vom Park gesehen. Lass uns doch einen Abendspaziergang an der Küste entlang machen, die soll wunderschön sein“, meint Jette, als wir die Park Loop Road Richtung ...

„Hey, weißt du was? Wir haben bisher kaum etwas vom Park gesehen. Lass uns doch einen Abendspaziergang an der Küste entlang machen, die soll wunderschön sein“, meint Jette, als wir die Park Loop Road Richtung Campinglplatz entlangfahren. Ich bin nicht wirklich überzeugt. Eigentlich möchte ich nur schleunigst zurück zu unserem schiefen Zelt und vielleicht noch ein wenig Jareds und Leynas Story weiter übersetzen. (Auszug S. 90)

Polly und ihre Schwester Jette sind unterschiedlicher, wie Geschwister kaum sein können: Polly ist die Zurückgezogene, die am liebsten in Jogginghosen in ihrer Dachgeschoßwohnung in Stuttgart sitzt und Gebrauchsanleitungen sowie Erotikschnulzen übersetzt. Jette dagegen reist durch die Welt und arbeitet die meiste Zeit in kurzem Shirt und Hotpants an den Traumstränden dieser Welt.

Aber dann starten sie spontan gemeinsam in ein ganz besonderes Abenteuer, welches im malerischen Bar Harbor an der Küste Maines beginnt: Sie suchen ihre lange verschollene Mutter!


Was für eine wunderbare Neuerscheinung! Erneut nimmt uns Miriam Covi mit in eine Welt voller Abenteuer, herrlicher Umgebung und interessanter Menschen. Mit ihrer einprägsamen und bildhaften Sprache fühle ich mich sofort wohl und mitten drin. Vermutlich hat das auch mit einer gewissen Authenzität zu tun, da die Autorin ihre beschriebenen Orte selbst bereist hat und viel von der Stimmung dort in ihre Romane aufnimmt.

Dabei sind die Themen, die Miriam Covi hier verarbeitet, nicht immer „Friede, Freude, Eierkuchen“. Zwei Mädchen werden in jungen Jahren von ihrer Mutter verlassen. Ein allein erziehender Vater will seine Tochter schützen. Wer schafft es, hinter seiner eigenen Schutzmauer hervor zu treten?

Aber natürlich darf auch Romantik und Liebe nicht fehlen – ohne dabei schnulzig zu werden. Das kann Miriam Covi wirklich gut! Erneut schafft sie eine gelungene Mischung, die mich zu jeder Zeit ans Buch gefesselt hat.

Das Cover hat auch einen großen Wiedererkennungswert durch die Streifenoptik und das Schriftbild.

Alles in allem ein rundes Paket, ein unterhaltsamer Roman, der ruhig in die Urlaubstasche gepackt werden darf.

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