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Veröffentlicht am 31.05.2018

Unterhaltsamer Roman - aber irgendwoher kenne ich die Geschichte...

Mit Hanna nach Havanna
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Auf geht`s nach Havanna! Die Autorin nimmt uns mit ihrem neusten Roman nach Kuba mit; wir dürfen ihre Protagonisten – die Journalistin Katrin und die ältere Dame Johanna Wagner von Trottau zu Dannenberg ...

Auf geht`s nach Havanna! Die Autorin nimmt uns mit ihrem neusten Roman nach Kuba mit; wir dürfen ihre Protagonisten – die Journalistin Katrin und die ältere Dame Johanna Wagner von Trottau zu Dannenberg vom tristen Seniorenmagazin ins quirrlig-spannende Kuba begleiten.

Mit einer ordentliche Portion Humor, aber auch dem Blick fürs Wesentliche schickt uns Theresia Graw auf die Reise, auf der nicht alles glatt geht, aber letztendlich genau das diese Reise ausmacht. Ob der knallrote Cadillac am Flughafen, die typischen Clubs und die persönliche Pension oder ihr rosa Reisegefährt, natürlich ebenfalls einem Cadillac, mit dem sie so manches Schlagloch erwischen... mit ihrer bildhaften und lebendigen Sprache schaftt es die Autorin immer wieder, einen Film bei mir vor Augen abzuspielen. Nicht nur einmal möchte ich gerne mit im Auto sitzen oder abends den Sonnenuntergang bewundern... und genau diese Verbindung zwischen Buch und LeserIn macht für mich einen guten Roman aus.

Eine alte Verbindung sucht auch Johanna, nämlich ihre erste große Liebe, welche sie auf Kuba vermutet... und Katrin wittert eine Geschichte, mit der sie endlich einen renommierten Journalistenpreis abräumen kann. Aber wie es nun mal so ist: es gibt Konkurrenz... und Liebeshindernisse ;) aber auch ein Happy End.

Ja, dieses Buchende liegt mir ehrlich gesagt ein wenig im Magen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dieses Ende (gerade die Szene mit dem Arzt) schon mal gelesen oder gesehen zu haben. Auch erinnert mich die Geschichte immer wieder an eine Reportage des WDR aus der Reihe „Wunderschön“ (Thema: Kuba auf eigene Faust, mit Andrea Grießmann); da mich daher das Buchende nicht wirklich überraschen konnte, gibt es einen Stern Abzug... aber eine Empfehlung an all die Reisefreudigen, welche Havanna noch auf ihre „DoTo“-Liste stehen haben oder sich einfach mit viel Gefühl & wunderschönen Bildern sowie Stimmungen unterhalten möchten.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Unterhaltsamer New Adult-Roman

All for You – Sehnsucht
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All for you - Sehnsucht

Roman von Meredith Wild, Neuerscheinung Oktober 2017 im LYX Verlag, broschiert, 384 Seiten, vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahre, ISBN 978-3736305885

Meredith Wild kennen ...

All for you - Sehnsucht

Roman von Meredith Wild, Neuerscheinung Oktober 2017 im LYX Verlag, broschiert, 384 Seiten, vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahre, ISBN 978-3736305885

Meredith Wild kennen so manche aus der Bestseller-Reihe „Hard“, mit der die Romantikerin (wie sie sich selbst bezeichnet) so manche Bestsellerliste bevölkert hat. Nun kommt die neue Reihe "Bridge" heraus: „All for you“ ist Teil einer New Adult-Serie, die zwischen Jugend- und Erwachsenenliteratur angesiedelt ist. Da es neben Romantik und Liebe auch um – teilweise recht anschaulich beschriebene – Erotik geht, hat der Verlag eine Leseempfehlung ab 16 Jahren herausgegeben.

Das Cover der Reihe ist ein wenig verspielt, ein wenig verrucht, ein wenig klassisch: verspielt durch die verschlungenen Muster, verrucht durch das fast klassische Blättermuster, welches einen Paisley ähnelt und in Filmen gerne mit gewissen Etablissements in Verbindung gebracht wird; klassisch durch die Kombination Schwarz & Gold – für mich zu düster und wenig ansprechend... in der Bibliothek hätte ich das Buch sicherlich nicht zur Hand genommen, weil ich einen Krimi dahinter vermutet hätte... Dabei ist das Thema ja ein ganz anderes ;)

Im ersten Teil „Sehnsucht“ geht es um die junge Maya, welche mit ihrem Traummann Cameron zusammen ist. Als ihr dieser einen Heiratsantrag macht, zerbricht die Beziehung... warum? Das erfahren wir im Laufe des Romans ;) 5 Jahre nach dem Bruch treffen sich die beiden zufällig wieder – sie ist nun im Finanzbusiness tätig, er als gedienter Militärveteran hat ein Fitnessstudio übernommen. Die Anziehungskraft ist die gleiche wie früher – die Erfahrungen machen es den beiden aber schwer, wieder zueinander zu finden.

Und so erleben wir eine desillusionierte Maya, die mit Alkohol und Party ihre beruflichen und persönlichen Defizite zu vertuschen sucht... und einen Cameron, der zwischen „Holzhammermethode“ und „einfühlsamer Liebe“ einen neuen Zugang zu Maya sucht. Begleitet werden die beiden von verschiedenen Charakteren in der Familie und im Berufsleben, die die Geschichte spannend, aber teilweise auch vorhersehbar machen.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der durch Stefanie Zeller als Übersetzerin auch gut umgesetzt wurde. Die bildliche Sprache fördert das Kopfkino und lässt einen zeitweise richtig in die Geschichte reinwachsen. An einigen Stellen hatte ich richtiges Kopfkino und fühlte mich in einem unterhaltsamen Filmabend versetzt – es fehlte nur noch Popcorn & Cola ;) So musste ich auch einige Male verständnislos den Kopf schütteln, denn das Verhalten der Protagonisten war für mich unverständlich – sei es bei den beruflichen Mobbing- bzw. sexuellen Annäherungsversuchen der Vorgesetzten Mayas als auch bei dem Verhalten Camerons zu diesem Thema... aber genau dieses Mitfühlen ist ja von der Autorin gewollt! Und sie schafft es, dass man sich über das Gelesene Gedanken macht, sich vielleicht auch überlegt, wie man selbst reagieren würde – das gefällt mir.

Alles in allem ist „Sehnsucht“ - aus der Reihe „All for you“ ein lesenswerter Roman, von dem ich mit unterhalten fühlte... ob ich allerdings dieser Reihe treu bleibe, weiß ich noch nicht. Vielleicht schaue ich einfach mal in die nächste Buchfolge, welche im Januar 2018 unter dem Namen „Liebe“ erscheint, rein? Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß beim Lesen – mit spannenden, mitfühlenden und anregenden Lesemomenten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Originalität
Veröffentlicht am 26.09.2016

Netter Zeitvertreib - das Cafe der guten Wünsche

Das Café der guten Wünsche
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von Marie Adams, erschienen September 2016 im Blanvalet Verlag, Taschenbuch, 336 Seiten, ISBN 978-3-7341-0278-3


Wünscht sich nicht jeder einmal ein bisschen Glück? Einen frisch gebrühten Kaffee und ein ...

von Marie Adams, erschienen September 2016 im Blanvalet Verlag, Taschenbuch, 336 Seiten, ISBN 978-3-7341-0278-3


Wünscht sich nicht jeder einmal ein bisschen Glück? Einen frisch gebrühten Kaffee und ein leckere Stück selbstgebackenen Kuchen zum Genießen und glücklich sein? Dann lasst euch von dem neuen Roman von Marie Adams, welche bereits Liebesromane unter dem Namen Daniela Nagel veröffentlicht hat, mitnehmen in das kleine Café Juliette, welches von den drei Freundinnen Julia, Bernadette und Laura geführt wird.

Bereits Julias Großmutter, nach welcher das Café benannt wurde, hat ihre Liebe in ein solches gesteckt – allerdings in Frankreich, ein Land, welches in diesem Roman eine besondere Rolle spielt.

Julia hat nun von ihrer Großmutter ein Haus geerbt, eröffnet in diesem das kleine Café und hat darüber eine Wohnung, die sie mit ihrer Mitbewohnerin Bernadette teilt. Außerdem gibt es in dem Haus noch zwei weitere Wohnungen, welche vermietet sind und Julias Bruder Nick gehören. Der Roman, der nun scheinbar mit dem Auszug Bernadettes aufgrund eines Auslandsjahres in Frankreich wie ein Fluss zu fließen beginnt, in welchen immer wieder „Seitenarme“ in dem Hauptfluss münden wie z.B. der wohnungssuchende Robert, der unzufriedene Bruder Nick, die sich verliebende Freundin Laura und eine ferne Liebschaft namens Jean aus... natürlich Frankreich all das verbindet sich zu einem leicht zu lesenden, ohne Tiefgang geschriebenen Roman, der sich wunderbar als Zeitvertreib eignet, aber auch schnell ausgelesen ist.

Ehrlich gesagt ist der Ausgang des Romans vorhersehbar – aber ist ja bei vielen Liebesgeschichten so. Trotzdem fehlt mir ein wenig die Überraschung und das Besondere. Die beiden Protagonisten des Romans – Julia und Robert – verändern sich im Laufe der Geschichte zu ihrem Vorteil, so dass uns LeserInnen vor allem Robert immer sympathischer wird. Allerdings schießt die Autorin manchmal im Verteilen von Sympathiepunkten ein bisschen übers Ziel hinaus (kaum zu glauben, wie schnell doch ein Mann seine Prinzipien hinter sich lassen kann...) und so wirkt die ganze Geschichte sehr irreal. Ja, es ist ein Roman – ich weiß. Aber dennoch bevorzuge ich solche, die meine Fantasie spielen lassen und nicht allzu kitschig sind.

Fazit: wer einfach mal abschalten möchte, sich berieseln lassen will und nicht ungeduldig auf das Ende in weiter Ferne warten möchte, ist mit diesem Roman wirklich gut beraten. Und so bisschen Wahrheit steckt ja tatsächlich drin: „Wir glauben daran, dass sich jeder Gedanke in irgendeiner Form verwirklicht.... Wir möchten, dass die Welt ein noch besserer Ort wird, und fangen mit unserem Café an“. Also herzlich willkommen in Julia`s Cafe der guten Wünsche!

Veröffentlicht am 12.09.2022

Leichter Unterhaltungsroman

Apfelglück am See
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Anne liebt ihr Leben am Chiemsee. Sie arbeitet mit ihrem Großvater in seiner Gastronomie am Steg des Sees. Doch bald holt sie ihre alte Leidenschaft für den Sicherheitsdienst wieder ein, denn in dem Ort ...

Anne liebt ihr Leben am Chiemsee. Sie arbeitet mit ihrem Großvater in seiner Gastronomie am Steg des Sees. Doch bald holt sie ihre alte Leidenschaft für den Sicherheitsdienst wieder ein, denn in dem Ort wird nicht nur eingebrochen, sondern es gibt auch einen mysteriösen Pralinenverteiler, der zu seinen süßen Geschenken kleine geheime Botschaften legt...

Sabrina Sonntag hat mit ihrem Wohlfühlroman ein Rundumpaket geschaffen: mehrere Geschichten – geschickt miteinander verwoben – lassen die 320 Seiten nicht langweilig werden. Zudem lesen wir über Familie, Freundschaft, Liebe und Leidenschaft... alles, war ein guter, leichte Unterhaltungsroman eben haben soll.

Ähnlich gemixt wirkt auch das Buchcover mit Symbolen, die allesamt irgendwann im Buch auftauchen.

Die lockere Sprache nimmt mich mit ihrer bildhaften Ausdrucksweise (s.o.) mit und so nimmt man sich beim Lesen quasi eine kleine Auszeit vom Alltag. Die Personen sind nett gezeichnet – es gibt keine wirklichen Ausreiser in Richtung unsympathisch... Aber einen besonderen Liebling kann ich auch nicht ausmachen.

Wem nach dem Lesen der vielen Köstlichkeiten nach einem Stückchen Kuchen ist, findet am Buchende noch ein Rezept zu „Apfelkücherl im Bierteig“ und „Apfelstrudel mit Karamellnote“.

Alles in allem ein gelungener Roman mit Unterhaltungswert, den man gut in Etappen und somit auch ins Reisegepäck oder auf der Bahn-/Busfahrt lesen kann.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Faszinierend und anstrengend zugleich

Der Pfauengarten
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Das Diner wurde von einer Prozession aus fünf heiratsfähigen jungen Damen eingeläutet, gefolgt von Kindern in absteigender Größe (…) Alle fünf Mädchen trugen weiße griechisch anmutende Gewänder, die mit ...

Das Diner wurde von einer Prozession aus fünf heiratsfähigen jungen Damen eingeläutet, gefolgt von Kindern in absteigender Größe (…) Alle fünf Mädchen trugen weiße griechisch anmutende Gewänder, die mit Bändern geschlossen wurden, die quer über ihre Brüste und um ihre Hinterteile verliefen. Von der Terrasse aus ging es in den riesigen, mit blühenden Apfelzweigen geschmückten Speisesaal, von dem aus man einen herrlichen Blick auf den Sund hatte, der nun, da es dunkel geworden war, im Glanz von vielen Lichtern funkelte... (Auszug S. 36)

Voller Wucht und prachtvoll zeigt sich der neuste Roman der amerikanischen Autorin bereits auf den ersten Seiten und hat mich mit dieser mitreißenden Schreibweise auf eine fast 100-jährigen Reise in die Vergangenheit mitgenommen. Wir erleben die Geschichte von Prudence, beginnend um 1916, als sie ihre ersten Jahre in der herrschaftlichen Villa des exzentrischen Glaskünstlers Louis C. Tiffany als Tochter seiner Angestellten aufwächst. Und der Roman endet 2013, als die 101 Jahre alte, nun zurückgezogen lebende Prudence ihre ihr bisher unbekannte Großnichte Grace kennenlernt.

Dazwischen passiert viel – sicherlich eine Herausforderung für die Übersetzerin Angela Schumitz, welche die Magie der Originalfassung gut eingefangen hat. Wir erfahren in mehreren Phasen, wie das turbulente Leben von Prudence verläuft. Es werden immer wieder neue Personen und Erzählstränge eingeflochten, die mir – ehrlich gesagt – zwischezeitlich die Lesefreude genommen haben. Zum Schluß heißt es: tief durchatmen, das auf mich zeitweise chaotisch wirkende Werk hat sein Ende gefunden...

Dennoch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, denn wie Lisa Gornick ihre Figuren und Situationen beschreibt, finde ich fesselnd. Sie hat reale Personen in ihre imaginäre Handlung eingeflochten – zu gerne hätte ich mehr von Louis C. Tiffany erfahren. Sie hat den „Vibe“ der Endsechziger in Kontrast zur religiösen Gesellschaft gesetzt und so reizvolle Spannungen geschaffen. Aber dennoch wirkt der Roman überladen bzw. huscht etwas durch die Epochen, was ich mit der Vielzahl der Personen als echt anstrengend empfand.

Alles in allem bin ich zwiegespalten: eingefangen durch das wunderschön gestaltete Cover, die prachtvolle Szenerie am Anfang und die reizvollen Kontraste während der Geschichte – teils überfordert mit der Vielzahl der Personen und der hinweg huschenden Erzählungen, bleibt in mir der Wunsch, mehr in diverse Personen eintauchen zu können und gleichzeitig eine Überblickhilfe zu bekommen. Gerne hätte der Roman hierdurch deutlich länger sein können ;)

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