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Veröffentlicht am 19.06.2019

Trotz Reihe kann man den Roman gut ohne Vorkenntnisse lesen...

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Nachdem ich schon einiges von der Wedding-Reihe der englischen Autorin Jane Linfoot gehört hatte, habe ich mir Band 3 „Sommer im kleinen Brautladen am Strand“ zugelegt – als Kindle-Version. Voller Erwartungen ...

Nachdem ich schon einiges von der Wedding-Reihe der englischen Autorin Jane Linfoot gehört hatte, habe ich mir Band 3 „Sommer im kleinen Brautladen am Strand“ zugelegt – als Kindle-Version. Voller Erwartungen stieg ich in die romantische Geschichte rund um den Brautladen „Brides by the Sea“ (Bräute am Meer) in Cornwall und deren Inhaberin & Mitarbeiterinnen ein... und fand mich erst einmal in einem sprachlichen Chaos wieder. Die Protagonistinnen Lily, Jess, Poppy und Immie quieken, stammeln, fluchen und grinsen, was das Zeug hält... joa, in modernen Dialogen geht es rund um das Thema Hochzeit, welches naturgemäß ja immer sehr emotional belastet ist – aber der Schreibstil der Autorin unterstützt dieses „Gefühlschaos“ sehr... gekonnt ;)

Aber worum geht’s eigentlich? (Achtung, ein bisschen Spoiler)

Lily hat vor einigen Jahren St. Adair verlassen, um mit ihrem Thom glücklich zu werden. Die Ehe scheitert, Lily kehrt in ihren Heimatort zurück, in dem noch ihre Mutter lebt. Ihr Vater wurde vom Blitz auf dem Golfplatz erschlagen und Lily gibt sich dafür die Schuld...

Lily liebt Blumen und ist gut im Arrangieren; so bekommt sie von Jess, der Inhaberin des kleinen Brautladens „Brides by the Sea“ einen Job als Stylistin von Hochzeiten, den sie so gut macht, dass ihr Aufgabengebiet immer mehr erweitert wird... so ist sie irgendwann gleichzeitig für zwei konkurrierende Hochzeitslocations zuständig – das birgt Konfliktpotential. Mit den Locations sind jeweils auch ein Mann verbunden – Fred, der ansehnliche Bauer und Kip Penryn, dem der Ruf seiner chaotischen, aber reichen Frauenheld-Brüder anhängt.

So plätschert die Geschichte zwischen den Freundinnen, den Hochzeitsevents und Männern hin und her... für mich ehrlich gesagt weiterhin chaotisch, aber irgendwie auch fesselnd. Ich gebe zu, auch ich kann mich dem Charme dieses Romans nicht entziehen, obwohl ich das Lesen als anstrengend empfinde – leichte Kost mit einer chaotischen Lily, aber manchmal erstaunlichen Wendungen in der Geschichte. Die nimmt zum Ende richtig Fahrt auf!

Nun, das Buchcover passt in die Reihe und ist herrlich romantisch gestaltet – die Protagonistinnen sind unterschiedlich und bilden doch eine Einheit – die Geschichte ist erstaunlich faszinierend... aber der Schreibstil ist mir doch etwas zu chaotisch und „modern“. Daher war das sicherlich der erste und letzte Teil der „Wedding-Reihe“, welchen ich von Jane Linfoot gelesen habe. Ich kann den Hype grundsätzlich verstehen... mein Ding ist er allerdings nicht.

Fans von romantischen Reihen a la Susan Elizabeth Phillips, Jenny Colgan oder Manuela Inusa sollten sich die Leseproben zu den bereits erschienen Teilen (die man übrigens wunderbar einzeln lesen kann) anschauen ;) Ich denke, die meisten (vermutlich jüngeren) LeserInnen dieses Genres wird auch diese Reihe rund um den Brautladen in St. Adair begeistern.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Moderne Geschichte, abwechselsreich & modern erzählt

Rosa Räuberprinzessin
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„Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll! Meine Eltern klagen, fragen, was der Unfug soll? Sie wollen, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut – doch Rennen, Raufen, Rempeln kann ich ganz ...

„Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll! Meine Eltern klagen, fragen, was der Unfug soll? Sie wollen, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut – doch Rennen, Raufen, Rempeln kann ich ganz genauso gut! (Rosa Räuberprinzessin Titellied, 1. Strophe)

Wer fühlt sich bei dem Titel der Geschichte an „Ronja Räubertochter“ erinnert? Ich! Aber die Geschichte handelt genau anders herum – von Rosa, einem kleinen Mädchen, welches die Latzhosen ihrer Brüder aufträgt und in Bäumen herumklettert... ein empanzipiertes Mädchen würde mal heute wohl sagen ;) Dabei möchte sie doch so gerne eine rosa Räuberprinzessin sein! Mit Rüschenkleid und Krönchen und einem Schloß! Ein „Emanzipations-U-Turn“ also ;)

Wir starten mit Rosa, die sich für die Kirmes schick machen möchte und auf der Suche nach ihrem „Born to be Princess“-Tshirt ist. Fündig wird sie in der Waschmaschine... und schon macht sich die Erstklässlerin daran, ihr Shirt mit dem Schraubenzieher aus der Maschine zu befreien. Meine 6-Jährige schaute mich beim Hören mit großen Augen an: Das darf man nicht! Gut, dass ich meiner Madam schon mal erklärt habe, dass laufende Waschmaschinen für sie tabu sind.

Nun, hier erinnern die Streiche fast an Michel von Lönneberga – ihr merkt, Astrid Lindgren scheint der gute Geist dieser zauberhaften Mädchengeschichte zu sein, die gerade erst Fahrt aufnimmt. Rosa bekommt bald ein Esel-Einhorn an ihre Seite, welches sie aus bösen Fängen „rettet“ - wobei die „Ia-dee“ eigentlich vom Esel gekommen ist ;) In einer weiteren Geschichte stöbert Rosa im Mamazimmer und sucht nach ihrem Geburtstagsgeschenk, einem heißersehnten Rüschenkleid. Während ich beim Zuhören schmunzeln muss (Wer hat sich als Kind nicht auch schon mal auf die Suche nach seinen Geschenken gemacht? Also ich schon ), hat meine Tochter irgendwann die Lust am Weiterhören verloren...

Aber es gibt ja noch eine zweite CD mit zwei weiteren Geschichten. Bislang hat sie sich meine Tochter noch nicht angehört... ich habe sie mal gefragt, warum sie das Hörspiel weggelegt hat und sie meinte, dass ihr das Zuhören zu anstrengend ist und die Geschichten nicht gefallen.

Nun ja, es passiert viel in den modern gestalteten Geschichten, es ist vielleicht auch manchmal eher aus Erwachsenensicht lustig oder interessant. Die Illustrationen haben meine Tochter jedenfalls eher angesprochen und neugierig gemacht. Daher wird sie wohl mit dem Printbuch besser bedient sein, da ich es ihr dann in ihrem Tempo und mit meiner (gewohnten) Stimme vorlesen kann.

Eigentlich ist das Hörbuch süß inszeniert und die Stimme der Sprecherin erkennen gerade „Sponge Bob-Fans“ sicherlich sofort wieder – es ist Sandy. Das Titellied ist recht eingängig und bekommt immer wieder neue Strophen dazu (die allerdings nicht als Text zum Nachsingen hinterlegt sind, was ich schade finde; der Hauptliedtext befindet sich in der Innenklappe der Hülle).

Alles in allem ein Hörspiel für Kinder, die gerne neue Geschichten hören... weniger beim Einschlafen, als zum aktiven Zuhören; vielleicht ist das Hörspiel ja in Ergänzung zum Buch eine tolle Geschenkidee – wir werden berichten ;) Für heute ist unser Fazit eher durchwachsen... aber Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!

Veröffentlicht am 27.02.2018

Anschaulich & solidarisierend

Ich bin das Mädchen aus Aleppo
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Bana lebt mit ihren Eltern, ihrem Bruder, den Großeltern und weiteren Verwandten in Aleppo, Syrien. Ihre Eltern gehen zur Universität bzw. arbeiten als Rechtsanwalt und auch Bana geht gerne zur Schule. ...

Bana lebt mit ihren Eltern, ihrem Bruder, den Großeltern und weiteren Verwandten in Aleppo, Syrien. Ihre Eltern gehen zur Universität bzw. arbeiten als Rechtsanwalt und auch Bana geht gerne zur Schule. Sie liebt Bücher und ihre Puppen und fühlt sich im Familienverbund geborgen. Aber ein auf den anderen Tag ist es mit dieser Idylle vorbei: Bana wird ein Kriegskind.

In ihrer Biografie beschreibt sie in kindlicher Weise, aber dennoch schon fast erschreckend abgeklärt, die Fliegerangrifft, Geräusche von Gewehren und Belagerungen ganzer Straßenzüge. Sie nimmt uns mit in die Welt von Durst, Hunger, Staub, Krach, Verlust... „Wir flüchteten uns ins Nachbarhaus, und die Leute, die dort wohnten, nahmen uns auf. Sie gaben uns Decken und etwas zu trinken. Wasser schmeckt einfach köstlich, wenn man lange nichts getrunken hat. Es tut so gut, wenn es einem durch die trockene Kehle rinnt. Ich konnte spüren, wie es in meinem Magen ankam, der war nämlich ganz leer...“ (Auszug Seite 46/47)

In ihrer kindlichen, verschachtelten Sprache zeigt uns die junge Autorin, wie sie über den Krieg denkt. Dabei klingen ihre Erfahrungen anfänglich gar nicht politisch, sondern es geht um Puppen, Freundschaft und bunte Barbie-Gummistiefel. Erst im Laufe des Buches hinterlässt der Krieg auch Spuren im Schreibstil Banas und man merkt, dass das Mädchen immer schneller „erwachsen“ wird. Familie steht bei ihr weiterhin im Vordergrund (immerhin hat sie während des Krieges einen weiteren Bruder bekommen), aber mithilfe der Social Media und ihrem iPad wird Bana zusammen mit ihrer Mutter immer mehr zu einem politischen Mittelpunkt, was zu einem deutlichen Stilwechsel im Buch führt.

Banas Mutter schreibt übrigens von Anfang an parallel zu ihrer Tochter (durch Veränderung im Schriftbild abgesetzt) ihre eigenen Erfahrungen; sie beginnt mit dem Kennenlernen von Banas Vater, dem Leben vor Banas Geburt und wie sich ihr Leben dann mit zwei Kindern zuträgt. Sie schreibt zwischen den einzelnen Kapiteln immer wieder über ihre eigenen Gedanken zu ihrer Schwangerschaft während des Krieges und ihre Flucht in die Türkei. Dabei zeigt sie neben Verzweiflung, auch viel Mut und vor allem Bewunderung ihrer Tochter gegenüber. Wir erfahren somit die Geschichte der Familie aus zwei Sichtweisen, wobei beide zusammen ein gelungenes Gesamtbild abgeben.

Abgerundet werden die geschrieben Worte durch Fotos – mal aus glücklicheren Zeiten, mal als Erinnerung zu den kurzen, wertvollen Momenten zwischen den Angriffen, mal als Mahnmal des Kreuels.

Ich finde das Buch recht gelungen. Auch wenn ich es beim ersten Lesen gar nicht so als eindrücklich empfand und mich auch zum Ende hin an so manchem politischen Aufruf bzw. Vorwurf anstieß, so führt mir das Buch spätestens bei der täglichen Abendnachrichtensendung wieder vor Augen, dass Bana die Realität erlebt und uns diese mitgeteilt hat. Ihre Autobiografie lässt mich so manche TV-Bilder mit anderen Augen sehen und verstehen. Und das ist gut so.

„Das Mädchen von Aleppo“ ist ein Baustein an Information, der wertvoll ist, um das Kriegsgeschehen und auch die Menschen, die dadurch betroffen sind, besser zu verstehen. Und ein Ziel hat Bana Alabed erreicht: sie solidarisiert „Ich widme diess Buch allen Kindern, denen in Kriegen Leid geschieht. Ihr seid nicht allein.“ (Zitat Buchcover).

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Veröffentlicht am 21.06.2017

Liebe, Freundschaft und die Leidenschaft zur Malerei

Das Erdbeermädchen
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Die in England geborene Autorin lebt mit ihrem norwegischen Mann und den Kindern in der Nähe von Asgardstrand, einem norwegischen Küstenort, in welchem Edvard Munch sein Ferienhaus hatte, welches Lisa ...

Die in England geborene Autorin lebt mit ihrem norwegischen Mann und den Kindern in der Nähe von Asgardstrand, einem norwegischen Küstenort, in welchem Edvard Munch sein Ferienhaus hatte, welches Lisa Stromme so fasziniert... und so wurde dieser bekannte Maler auch Dreh- und Angelpunkt ihres ersten Romans „Das Erdbeermädchen“.

Das Erdbeermädchen ist ein Gemälde und die Erzählperson zugleich; Johanne lernt als Erdbeersammlerin verschiedene Maler kennen, die ihren Sommer in Asgardstrand verbringen; so u.a. auch Edvard Munch, den alle Bewohner meiden und ihren Kindern sogar verbieten, sich das kleine Ferienhaus anzuschauen... Johanne nimmt trotzdem heimlich Kontakt zu diesem Künstler auf, weil sie das Malen liebt und Edvard Munch fördert sie mit Leinwand, Farbe und einem Buch von Goethe „Die Farbenlehre“. Außerdem arbeitet Johanne den Sommer über bei der Familie des Admirals Ihlen, befreundet sich mit dessen jüngster Tochter Tullik, welche sich ihrerseits in den Maler Munch verliebt. Das Drama beginnt und wird quasi Mittelpunkt der Geschichte: es geht um Kunst, Liebe, heimliche Treffen, Lügen, Verlust und tragischer Abschied... immer aus der Sicht von Johanne geschrieben.

Die Geschichte des Romans ist wirklich interessant und vor allem merkt man, dass sich die Autorin in ihren Recherchen rund um Edvard Munch und Asgardstrand sehr von der Zeitgeschichte hat inspirieren lassen. Es tauchen immer wieder real existierende Gemälde auf, auch die Liebesgeschichte Munchs und das Ferienhaus gab es wirklich. Um diese Fakten wird ein fantasievoller Roman mit Einblick in die damalige Zeit gemalt, was ich wirklich sehr ansprechend finde.

Und dennoch empfinde ich das Buch als holprig („Verwirrt wollte ich sagen, verstört, biss mir aber auf die Zunge, weil mir das wie Verrat vorgekommen wäre,“ Seite 202, 2. Absatz) und nicht so fesselnd, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es an der Sprache oder der Übersetzung liegt... oder vielleicht an der Art, wie die Autorin zwischen detaillierter Beschreibung und lapidarem Überfliegen eines Themas hin- und her wechselt. Es fehlt mir einfach der Spannungsbogen, der mich das Buch nicht mehr weglegen lässt. Sehr schade, denn die Geschichte an sich hat viel Potential!

Auch finde ich das Buchcover nicht ganz so gelungen: es passt meines Erachtens weder zum Titel des Erdbeermädchens, noch zur eher düsteren Geschichte. Einzig durch den Stil lässt sich ein Gemälde aus dem Ende des 19. Jahrhunderts erahnen.

Fazit: eine interessante Geschichte, leider für meinen Geschmack zu holprig erzählt. Wer Kunst rund um Edvard Munch (der gerade durch seine Bildervariationen von „Der Schrei“ der Allgemeinheit bekannt wurde) mag, Norwegen des 19. Jahrhunderts liebt und gerne historische Romane liest, die dieses Mal nicht epischen Ausmaßes sind... dem mag ich diese Roman-Neuerscheinung ans Herz legen. Ich bin allerdings eher ein wenig enttäuscht bzw. meine Erwartungen waren aufgrund des Klappentextes zu hoch

Veröffentlicht am 26.04.2017

Ganz nett zu Ostern...

Ei, Ei, Ei, was seh ich da?
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Wisst ihr eigentlich, wie viele Worte es mit "Ei" gibt? Das kleine Büchlein "Ei, Ei, Ei - das seh ich da?" gibt einen kleinen Einblick. Dazu werden kleine Eier mit teils lustigen Gesichtern angemalt und ...

Wisst ihr eigentlich, wie viele Worte es mit "Ei" gibt? Das kleine Büchlein "Ei, Ei, Ei - das seh ich da?" gibt einen kleinen Einblick. Dazu werden kleine Eier mit teils lustigen Gesichtern angemalt und werden mit Haaren passend zu dem kleine Ei-Spruch in Szene gesetzt. Das mag vielleicht das ein oder andere Mal ganz lustig sein, aber leider kam dieses "Hardcover"-Buch weder in unserer Familie noch im Freundeskreis besonders gut an. Eier mit Charakter - wir haben uns hier mehr versprochen und sind daher wirklich enttäuscht.

Blütenpracht und Schmetterlingszauber ist deutlich besser bei uns angekommen! Zum Ausmalen (allerdings nicht für kleine Kinder, wie wir finden), zum Basteln (ok, wenn man Umschläge falten als Basteln bezeichnet) und Verschicken - ja, über die bunten Karten haben sich einige in der Familie zu Oster sehr gefreut - das ist eine rundum gelungene Idee. Die Pappe ist ordentlich dick und stabil. Aber die Zeichnungen sind teilweise sehr klein und zart vorgezeichnet, so dass man sich schon anstrengen muss, sie ordentlich auszumalen... erinnert mich eher an die momentan so aktuellen Malbücher für Erwachsene zum Stressabbau.

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  • Cover "Blütenpracht und Schmetterlingszauber"
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