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Veröffentlicht am 04.03.2023

Leider keine knackig frischen Rezepte, sondern Altbekanntes und Bewährtes

Nuss-Küche
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Es wird sicherlich viele Leser:innen geben, die, wich ich , Nüsse lieben und sich fragen, woher sie neue, frische Ideen nehmen, um leckere Gerichte mit dem gewissen Extra auf den Tisch zu zaubern. Mit ...

Es wird sicherlich viele Leser:innen geben, die, wich ich , Nüsse lieben und sich fragen, woher sie neue, frische Ideen nehmen, um leckere Gerichte mit dem gewissen Extra auf den Tisch zu zaubern. Mit "Nuss-Küche" von Martin Kreutzer und Sandra Pugliese liegt ein vielversprechendes Kochbuch auf dem Tisch, das die die unterschiedlichsten Nüsse von A bis Z beleuchte , ihre Nährwerte und die positiven Effekte auf den Körper erläutert und jede Menge Rezepte beinhaltet.

Zugegeben, das Layout kann sich sehen lassen und wirkt unglaublich professionell und stylisch, aber es tröstet mich nur bedingt darüber hinweg, dass der Inhalt leider nicht knackig frisch ist, sondern Altbewährtes und Bekanntes in neuem frischen Gewand auf den Teller bringt.

Wer schon länger in der Küche werkelt, kennt nämlich schon die Vorzüge von Macadamia, Erdnuss, Cashewkernen und Co und wird in der sehr ausführlichen Nuss-Kunde nichts Neues finden. Auch sind die Rezepte nicht neu, nur mitunter neu interpretiert und so finden sich zwischen Kokosmilch und Nussbutter auch Zimtschnecken mit Biss, Falafel mit Kokos oder Lammfrikadellen mit Pistazien und Aprikosen wieder.

Was mich aber ganz besonders stört ist die Tatsache, dass sich das Autoren-Duo gängige Markennamen "ausleiht", um die Rezepte einer Schoko-Nuss-Creme und eines Kokosriegels mit Schokoüberzug hervorzuheben. Zum einen sind diese Produkte durch das Markenrecht geschützt und zum anderen gibt es auch für diese beiden Produkte etliche Rezepte bereits auf dem Markt.

Schön anzuschauen ist dieses Buch allemal, da hier die Foodfotografie wirklich ins Auge sticht , aber wirklich neue Inspirationen finde ich wenig bis gar nicht, sodass ich hier neutrale 3 Sternchen vergebe. Denn für Neulinge in der "Nuss-Küche" wird es sicherlich das ein oder andere Rezept geben, das begeistert und zum Nachmachen inspiriert.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Intrigen besitzen das Gift mit dem größten Streueffekt ( Franz Schmidberger)

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz
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Adelheid muss nach dem Tod der Mutter mehr denn je für ihre Familie sorgen und es fällt ihr nicht leicht, ihren Dienst zu verrichten, denn sie sieht die Fürstin als Urheberin allen Unheils an. Als Adelheid ...

Adelheid muss nach dem Tod der Mutter mehr denn je für ihre Familie sorgen und es fällt ihr nicht leicht, ihren Dienst zu verrichten, denn sie sieht die Fürstin als Urheberin allen Unheils an. Als Adelheid beim Säubern des Kamins in der kalten Asche die Überreste eines brisanten Briefes findet, sieht sie ihre Zeit gekommen. Noch ahnt sie nicht, dass das Geld mit dem sie entlohnt wird, ihr kein Glück bringen wird. Denn Adelheid ist auch nur eine Schachfigur in einem bitterbösen Spiel....


Hanna Caspian öffnet mit "Hinter dem falschen Glanz" wieder die alle Türen auf Schloss Lieben und ermöglicht ihren Leser:innen erneut, ein Teil der Dienstbot:innen zu werden und auf leisen Sohlen Treppauf und Treppab zu huschen. Doch so leise sind die Angestellten längst nicht mehr, denn sie begehren teilweise auf, graben sich gegenseitig das Wasser ab und machen sich das Leben schwer.

Adelheid entdeckt einen Brief mit brisantem Inhalt, der mir beim Lesen rote Ohren beschert und der uns aus heutiger Sicht die moralische Einstellung von einst in aller Deutlichkeit vor Augen führt. Homoerotische Beziehungen waren strengstens untersagt und die Vorwürfe, die gegen den Schlossherren erhoben werden, sorgen für einen entsetzten Aufschrei. Die sogenannte Eulenburg-Harden-Affäre dient hier als historisch belegte Grundlage und Caspian zeigt vor dem geschichtlichen Hintergrund, wie dieser gesellschaftliche Verstoß alle in Aufruhr versetzt.

Die Geschichte ist gespickt mit Lügen, Intrigen und allerlei verbalem Gift, das nicht nur innerhalb der Bediensteten versprüht wird. Auch wenn sich die Figuren zwischenzeitlich weiterentwickelt haben, kann ich mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden. Mir fehlt die Herzlichkeit und auch ab und an die Glaubwürdigkeit, um mich vollkommen mit ihnen bei Lesen zu identifizieren. Das war im ersten Teil noch anders und ich ertappe mich dabei, wie ich bei manchen Szenen die Stirn kraus ziehe, weil gerade Adelheid von einer Gewieftheit ist, die ihr vom gesellschaftlichen Stand her eigentlich fehlen müsste. Sie hat sich zu einer durchtriebenen, ja käuflichen Person entwickelt, die zwar einen Weg aus der Armut sucht, aber auch dafür bereit ist, andere Menschen wie Schafe zur Schlachtbank zu führen. Caspian gelingt es aber immer wieder, aus den eigentlich negativen Entwicklungen Adelheids etwas Positives zu ziehen, was ihr dann doch wieder Sympathiepunkte einbringt.

Wie ein großes schwarzes Tuch breitet sich der Skandal über Schloss Liebenberg aus und bedeckt alle, die sich im Schloss befinden. Und auch Adelheid lernt nach und nach, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Ich habe zwar mit Interesse das Buch zu lesen begonnen, muss aber ehrlich gestehen, dass ich immer wieder die Vergleiche zur Gut-Greifenau-Reihe ziehe, die mich mehr als begeistert hat und bei der ich förmlich an den Seiten geklebt habe. Die Schloss-Liebenberg-Trilogie kann leider nicht an den Glanz und die sehr gute Qualität von Greifenau anknüpfen und verblasst leider immer mehr.

Ich vergebe neutrale 3 Sternchen

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Komprimierte Zusammenfassung der "Gärten des Jahres"-Bücher

101 Traumgärten
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Ich kenne, liebe und lese seit Jahren die Bücher zum Wettbewerb "Gärten des Jahres" und bin immer wieder aufs Neue fasziniert, wie wunderschön die Gärten sind, die zu Recht zu den Preisträger gehören.

Konstanze ...

Ich kenne, liebe und lese seit Jahren die Bücher zum Wettbewerb "Gärten des Jahres" und bin immer wieder aufs Neue fasziniert, wie wunderschön die Gärten sind, die zu Recht zu den Preisträger gehören.

Konstanze Neubauer zeigt in ihrem Buch "101 Traumgärten" eine komprimierte Zusammenfassung der letzten Jahre und bedient sich hierbei bereits bekannter Texte und veröffentlichten Fotos aus der Buchreihe. Wer diese nicht kennt, wird hier die Eintrittskarten zum Himmel finden, kleine Paradiese auf Erden, die in üppigen Farben leuchten und das Leben in ihnen lebenswert machen.

Wer aber die Jahrbücher aufmerksam gelesen hat, entdeckt nichts Neues und dürfte daher enttäuscht sein - so wie ich.

Die Qualität des Buches ist hervorragend, das Bildmaterial ist stimmig ausgewählt, aber es ist alles eben schon mal dagewesen und steht hübsch aufgereiht in meinem Bücherschrank.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Es geht immer nur ums Geld....

Tod in Masuren
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Marie kann ein wunderschönes Fleckchen Erde in Masuren ihr Eigen nennen und genießt ihre Ferien in vollen Zügen. Aber die Idylle bekommt einen empfindlichen Knacks, als ausgerechnet auf ihrem Grundstück ...

Marie kann ein wunderschönes Fleckchen Erde in Masuren ihr Eigen nennen und genießt ihre Ferien in vollen Zügen. Aber die Idylle bekommt einen empfindlichen Knacks, als ausgerechnet auf ihrem Grundstück eine Leiche gefunden wird und sie in den Fokus der Ermittelnden rückt. Das kann und will Marie nicht auf sich sitzen lassen und so beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen. Und was sie dabei in Erfahrung bringt, wird plötzlich für sie zur Bedrohung....

Mit dem wunderschönen Cover entführt Ella Sophie Lindow an die polnische Seenplatte und ermöglicht ihren Leser:innen, das polnische Seenparadies kennen- und lieben zu lernen. Ihre Landschaftsbeschreibungen lesen sich wie eine Liebeserklärung und es fällt leicht, sich vor Ort einzufinden, dem Rauschen der Bäume in den riesigen Wäldern zu lauschen und die Sonne in den kleinen Flüssen, Kanälen und Seen glitzern zu sehen. Und doch ziehen dunkle Wolken auf, denn mit dem Fund der Leiche zeigt das Böse sein Gesicht.

Manchmal verliere ich leider die Orientierung, denn die vielen polnischen Namen, die fast alle gleich klingen, verwirren mich und ich kann dadurch manchmal nicht richtig den Bezug innerhalb der doch recht undurchsichtigen Familienverhältnisse herstellen. Marie deckt zwar historische Zusammenhänge auf, die interessant sind, aber mit fehlt hier mehr Tiefe, um das realpolitische Geschehen mit der fiktiven Geschichte in Einklang zu bringen. Das geht leider zu Lasten des Spannungsbogens, der so gut wie nicht vorhanden ist. So liest sich der Roman zwar angenehm von der Hand weg, aber für einen Krimi ist mir das einfach zu wenig. Mir fehlt der stete Wechsel zwischen Nervenkitzel, falschen Fährten und der Möglichkeit, eigene Ermittlungen anzustellen, denn hier fügt sich fast alles nahtlos ineinander und die Autorin bringt schon recht früh zwei Personen in Misskredit, sodass sich die Lösung dadurch wie auf dem Silbertablett präsentiert.

Am Ende geht es, wie fast immer, ums Geld und auch hier bleibt die Schreibende recht vage. Die Ferienregion Masuren wird mit tollen Landschaftsbeschreibungen in Szene gesetzt, aber am Plot hätte ruhig noch etwas geschraubt werden können, um den Kontrast zwischen malerischen Seen und menschlichen Abgründen noch krasser darzustellen.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Schön anzuschauen, aber der Lesefluss will nicht so richtig in Gang kommen

Auf geht's!
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Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen...so oder ähnlich könnte das Buch umschrieben werden, denn hier geht es um das Versprechen, das ein Vater seiner Tochter gibt und es fällt ihm schwer, ...

Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen...so oder ähnlich könnte das Buch umschrieben werden, denn hier geht es um das Versprechen, das ein Vater seiner Tochter gibt und es fällt ihm schwer, sich an sein gegebene Wort zu halten. Viel lieber möchte er einfach nur Fußball schauen und seine Ruhe haben. Doch die Tochter gibt nicht auf und drängt ihn so lange, bis er mit ihr den versprochen Ausflug macht. Und was sie auf ihrem Weg durch das Dickicht erleben, gleicht schon einem echten Abenteuer. Und am Ende wartet eine atemberaubende Belohnung auf beide....


Dieses wirklich zauberhaft illustrierte Kinderbuch erinnert Eltern auf sanfte Weise daran, ihren Kindern doch mehr Zeit zu widmen und sie nicht mit leeren Versprechungen regelrecht abzuwimmeln. Denn da draußen warten unzählige Abenteuer, die einfach nur erlebt werden wollen... Und das am besten gemeinsam.

Das Buch lebt von der mehr als prächtigen Flora und Fauna und ist ein Fest fürs Auge. Die Farbe Grün in all ihren Schattierungen wirkt wie ein geheimnisvolles kühlendes Blätterdach, die schillernd bunten Vögel und das Rot der Blüten werden zu echten Eyecatchern. Vor- und Nachsatzblatt machen Lust auf das Abenteuer. Doch was so vielversprechend beginnt, entpuppt sich beim Lesen leider als kleiner Stolperstein, denn die Erzählung ist in einer Art Versform gehalten und mit einigen kreolischen Wörtern versehen, die zwar eine gewisse Authentizität vermitteln, aber ein richtiger Lesefluss kommt nicht wirklich auf. Dadurch wird die Geschichte komplett aus ihrem Zusammenhang gerissen und die Kinder verlieren die Lust am Zuhören.

Viele wunderbare Details lassen die großformatigen Seiten lebendig wirken, aber sprachlich kann nicht wirklich umgesetzt werden, was das Auge erfasst. Schade :(

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