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Veröffentlicht am 19.06.2022

Ich will Spaß - aber sicherlich nicht mit diesem Buch

Alles nur geträumt
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NDW - für mich auf ewig mit schrägen Vögeln, schrillen Bands und Elektro-Musik verbunden. Sofort springen die Ohrwürmer ins Ohr und ich kann die Texte aus dem Stehgreif mitsingen, wenn Joachim Witt den ...

NDW - für mich auf ewig mit schrägen Vögeln, schrillen Bands und Elektro-Musik verbunden. Sofort springen die Ohrwürmer ins Ohr und ich kann die Texte aus dem Stehgreif mitsingen, wenn Joachim Witt den "Goldenen Reiter", Ixi den "Knutschfleck" oder Peter Schilling seinen "Major Tom" besingt.

Originelle Typen wie Hubert Kah, DÖF, Frl Menke, oder Kiz sind Dauerbrenner bei Dieter Thomas Heck in der ZDF-Hitparade und präsentieren in auffälligen bunten, schrillen Klamotten ihren Hits und verbreiten gute Laune.

Und dann kommt da 40 Jahre später Hollow Skai um die Ecke, hat die vermeintlich zündende Idee und veröffentlicht ein Buch über eben jene Zeit, die nur zwei Möglichkeiten kennt - entweder man liebt die Musik und ihre Interpret:innen, oder eben nicht.

Getreu dem Motto von Markus "Ich will Spaß" habe ich zu diesem Buch gegriffen und mir davon einen Ausflug in dieses kunterbunte Pop-Jahrzehnt erhofft, das Musikgeschichte geschrieben hat. Aber alles, was ich in diesen Seiten finde ist Arroganz, Süffisanz und Überheblichkeit von Seiten des Autors, die jeglichen Spaß an der NDW im Keim erstickt.

Vielmehr kommt es mir so vor, als wolle der Autor abrechnen und alles, was nicht von ihm huldvoll abgenickt wird, schlecht reden. Ja, er ist einer, der dabei gewesen ist, aber kein Stück vom großen Kuchen abbekommen hat. Aber ist es dann wirklich nötig, einen solchen Verriss auf die Menschen los zu lassen ?

Dieses Buch gehört für mich in die Kategorie D - Dinge, die die Welt nicht braucht.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Bisher der Flop des Jahres 2021

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
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Wozu man bereit ist, wenn man der großen einzigen Liebe gegenübersteht, erfährt Nora Barnacle, als James Joyce in ihr Leben tritt. Von jetzt auf gleich verändert sich ihre Welt und aus der körperliche ...

Wozu man bereit ist, wenn man der großen einzigen Liebe gegenübersteht, erfährt Nora Barnacle, als James Joyce in ihr Leben tritt. Von jetzt auf gleich verändert sich ihre Welt und aus der körperliche Anziehung werden tiefe Gefühle. Aber James ist getrieben von seiner Sucht und seinem Zwang, der Welt ein literarisches Meisterwerk zu präsentieren und den Durchbruch als anerkannten und gefeierten Autor zu schaffen...


Als fulminant erzählte Romanbiografie angekündigt, weckt dieses Buch mein Interesse und ich bin neugierig, was mich hinter dem ansprechend gestalteten Cover erwartet. Dass sich hinter den beiden Buchdeckeln der Flop des Jahres verbirgt, ist leider auf den ersten Blick nicht zu erkennen.

Anstatt einer Biografie halte ich Pornografie in den Händen, die von der Autorin hier völlig ungeniert und mit derben Ausdrücken zu Papier gebracht wird. Aber es schlägt dem Fass den Boden aus, als James sich regelrecht daran aufgeilt, dass Norra ihm erzählen muss, wie sie sich als Kind auf den Schoß des Pfarrers setzen muss und er die Hand unter ihren Rock wandern lässt....da bleibt mit vor Empörung fast die Spucke weg . Wie gestört muss man sein, um sich von einer solchen Schilderung sexuell stimulieren zu lassen ?

Der Klappentext vermittelt, dass Nora eine starke Persönlichkeit ist, die ihrem Mann den Rücken freihält, ihn stärkt und für ihn einsteht, aber irgendwie wirkt sie wie eine Mitläuferin, ein schmückendes, aber recht glanzloses Beiwerk.

Die Erzählung verliert aufgrund ihrer Schamlosigkeit und der vulgären Ausdrucksweise leider ihren Reiz und wird immer mehr zu einer bloßen Zurschaustellung von sexuellen Trieben und Begierde. Vom großen Künstler und seinem Lebensweg/Werdegang bleibt nichts übrig, sondern verraucht wie eine vergessene Zigarette im Aschenbecher.


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Veröffentlicht am 27.02.2021

Leider nicht geeignet für das Gute-Nacht-Ritual

365 Gutenachtgeschichten
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Die Grundidee des Buches ist gar nicht mal so verkehrt, um den kleinen Schlafmützen das abendliche Einschlafritual mit schönen Gedanken und tollen Geschichten noch angenehmer zu gestalten.

Aber in der ...

Die Grundidee des Buches ist gar nicht mal so verkehrt, um den kleinen Schlafmützen das abendliche Einschlafritual mit schönen Gedanken und tollen Geschichten noch angenehmer zu gestalten.

Aber in der Umsetzung hapert es doch ganz gewaltig - es ist keine Struktur zu finden und so sind die Erzählungen bunt durcheinander gewürfelt. Schön wäre es gewesen, eine Gliederung nach Jahreszeiten vorzufinden, damit nicht solch ein Chaos wie im Buch herrscht. Denn hier reihen sich Sommerferienerlebnisse an Wintergeschichten, herbstliche Erzählungen an Osterhandlungen.

Die Geschichten selbst finde ich auch überhaupt nicht gelungen, denn sie sind zum einen ultrakurz, manchmal nur knapp 10 Zeilen lang, es kommt kein richtiger Lese- bzw. Erzählfluss auf und zum anderen wirken sie so sehr konstruiert, völlig ohne Logik und an den Haaren herbeigezogen, dass einem selbst als erwachsener Vorleser die Lust am Buch vergeht. Die Erzählungen haben keinen ordentliche Beginn, einen sehr fragwürdigen Mittelteil und bei manchen fehlt sogar komplett das Ende.

Für ein gemütliches Gute-Nacht-Ritual definitiv nicht zu empfehlen

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Die Hauptfigur ist eine absolute Fehlbesetzung :-(

Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten
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Sonny ist in ganz besonderer Mensch und er hat es aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigungen nicht leicht. Die regelmäßigen Besuche von Pierre und die gemeinsamen Spaziergänge im Park, Pierre zu Fuß ...

Sonny ist in ganz besonderer Mensch und er hat es aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigungen nicht leicht. Die regelmäßigen Besuche von Pierre und die gemeinsamen Spaziergänge im Park, Pierre zu Fuß und Sonny im Rollstuhl, sind eine willkommene Abwechslung. Doch ausgerechnet an Sonnys 16. Geburtstag wird aus dem Spaziergang eine Reise in die Vergangenheit, denn Pierre zeigt Sonny die Provence und erninnert sich an die schönste Zeit in seinem Leben...


Oh, was habe ich ich mich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte gefreut, die leicht melancholisch den Blick zurück auf eine große Liebe wirft, die man auf ewig in Erinnerung behält. Aber schon auf den ersten Seiten schaue ich ganz versört das Gelesene an und kann nicht glauben, was ich da sehe. Muss man sich tatsächlich so in der Wortwahl vergreifen und einen jungen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen so erniedrigen und beschämen ? Das, was Pierre da von sich gibt, entbehrt jeglicher Diskussion und ich finde seine rücksichtslose, primitive, ordinäre Art einfach nur noch abstoßend. Wie kann man sich dermaßen verbal an einem einem Menschen vergehen, der sich nicht wehren kann ? Ich bin fassungslos und entsetzt, wie der Autor Beleidigungen der übelsten Art auf einen behinderten Menschen regelrecht einhämmert, dem eigentlich Schutz und Fürsorge und ein liebevoller Umgang zusteht. Die Menschenwürde wird hier mit Füßen getreten....

Das Bild wandelt sich, als die beiden in der Provence angekommen sind und Pierre seine widerliche Maske abstreift. Er zeigt Herz und Gefühle, wenn er Sonny von seiner großen Liebe erzählt und man spürt ganz deutlich, dass sich etwas in ihm verändert. Hier wird er richtig einfühlsam und seine zärtlichen Worte strafen sein Verhalten aus dem Bucheinstieg Lügen.

Aber das alles kann den negativen Leseeindruck nicht ausmerzen, denn wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht vergessen, was Pierre zu Beginn des Buches Sonny angetan hat....


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Veröffentlicht am 20.12.2020

Selbstbeweihräucherung und Effekthascherei

Eine Frau, ein Plan
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Maye Musk ist die erfolgreiche Mutter hinter drei erfolgreichen Kindern und was liegt da näher, als den Leser an dem so erfolgsverwöhnten Leben teilhaben zu lassen und mit guten Ratschlägen zu versorgen, ...

Maye Musk ist die erfolgreiche Mutter hinter drei erfolgreichen Kindern und was liegt da näher, als den Leser an dem so erfolgsverwöhnten Leben teilhaben zu lassen und mit guten Ratschlägen zu versorgen, die niemand braucht.

Im Buch taucht die Frage auf, was ihr Erfolgsrezept sei und so wie sie die Frage beantwortet, erscheint mir Mrs. Musk sehr von sich eingenommen und schaut von oben herab auf die Menschen, die eben nicht so erfolgsverwöhnt sind wie sie und ihre Familie.

Ihre Ratschläge sind sehr allgemein gehalten und wirken wie aus einer Frauenzeitschrift, denn mit Allerweltsphrasen wie "Lassen Sie sich nicht unterkriegen" , "Gehen Sie mit gutem Beispiel voran" oder "Man ist nie zu alt für etwas Neues" wirft sie mit Oberflächlichkeiten um sich und wirkt oberlehrerhaft. Mal schnell irgendwelche 08/15-Weisheiten für den Sinn des Lebens zu verkaufen, macht nicht unbedingt Eindruck und wirkt eher wie billige Effekthascherei.

Zwar verdient sie meine Anerkennung, da sie als alleinerziehende Mutter von drei Kindern ihre Aufgabe wirklich sehr gut gemeistert hat, aber für den Rest ihrer Lebensgeschichte und ihrer anmaßenden Art finden ihre Ausführungen bei mir keinen Anklang. Muss man sich wirklich immer wieder selbst auf die Schulter klopfen und das mit einer gewissen Arroganz und Blasiertheit auch noch zur Schau stellen ?

Weniger ist manchmal mehr und ein wenig mehr Zurückhaltung und Bescheidenheit hätte dem Buch, und somit auch Mrs. Musk gut getan.

Wenn hier der Plan dahinter gestanden hat, mit dem Namen Musk die Werbetrommel zu rühren, scheint er aufgegangen zu sein.

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