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Veröffentlicht am 25.10.2020

Man löst keine Probleme, indem man sie auf Eis legt (Churchill)

Die Lösungsbegabung
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Wer von uns kennt das nicht - da scheint ein schier unlösbares Problem wie ein Berg vor einem zu stehen und die Lösung ist meilenweit entfernt. Meist bremst man sich selbst aus, weil man denkt, dass der ...

Wer von uns kennt das nicht - da scheint ein schier unlösbares Problem wie ein Berg vor einem zu stehen und die Lösung ist meilenweit entfernt. Meist bremst man sich selbst aus, weil man denkt, dass der eigene Beitrag zur Lösung eben jenes Problems nicht wichtig genug erscheint oder das Dilemma noch verkompliziert.

Und genau da setzt Markus Hengstschläger an und gibt den Impuls, um selbst die härteste Nuss zu knacken. Die eigene Lösungsbegabung zu erkennen, das ist hier die große Erfahrung und darauf baut der Autor auf. Er gibt kreative Anstöße, um sich selbst aus der Nische zu befreien, in die man sich immer hineindrückt und stachelt so den eigenen Eifer an, sich mit bestimmten Problemen auseinanderzusetzten, zu probieren und mit ein bisschen Mut und Geschick die Lösung zu finden.

Ein tolles Buch, das trotz großem fachlichen Wissen nicht zu theoretisch wirkt und für jeden geeignet ist, der lösungsorientiert und pragmatisch durchs Leben geht

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Glück hinein, Unglück hinaus

Nächte zwischen der Zeit
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In den 12 Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem Drei-Königs-Tag sind die Geister los und es gibt im Alpenraum unendlich viele Bräuche und Sitten, die sich mit den sagenhaften Raunächten befassen.

Autor ...

In den 12 Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem Drei-Königs-Tag sind die Geister los und es gibt im Alpenraum unendlich viele Bräuche und Sitten, die sich mit den sagenhaften Raunächten befassen.

Autor Christoph Frühwirth lädt den Leser ein, mit ihm die Zeit um den Jahreswechsel zu erleben, wenn die Nächte wieder länger werden, dem Alten Lebewohl gesagt und das Neue mit offenen Armen empfangen wird.

Für die Nächte zwischen der Zeit hat er Raunachgeschichten, Sagen und Märchen aber auch Rezepte und Räucherrituale zusammengetragen, die die bösen Geister vertreiben und Neuanfang, Glück und Mut für das kommende Jahr bewirken sollen.

Die Anleitungen zum Räuchern sind leicht verständlich aufgeschrieben, die Bedeutungen der Räuchermischungen werden gut erklärt und mit dem leeren Tagebuchseiten für jede einzelne Raunacht bleibt genügend Freiraum, um den eigenen Gedanken nachzuhängen, sie aufzuschreiben und so über Vergangenes nachzudenken und Platz zu machen für das neue Jahr.

Die traditionellen Rezepte versprechen süße Naschereien, bodenständiges Essen und lassen sich einfach nachkochen bzw. backen.

Ansprechende Fotos ergänzen dieses kleine Büchlein perfekt, sorgen für eine heimelige Atmosphäre und sorgen für winterlichen Flair.

Ein schöner Schmöker für die Zeit, in der die Nächte länger werden und Hexen, Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Manege frei für Melancholie und Faszination

Zirkuswelten
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Mit ihrem Buch "Zirkuswelten" bietet Fotografin Stephanie Gengotti einen ganz intimen und doch magischen Einblick in das Leben der letzten Zirkusfamilien Europas. Sie schickt den Bertachter dieses unglaublich ...

Mit ihrem Buch "Zirkuswelten" bietet Fotografin Stephanie Gengotti einen ganz intimen und doch magischen Einblick in das Leben der letzten Zirkusfamilien Europas. Sie schickt den Bertachter dieses unglaublich schönen Bildbandes auf eine Reise, in der Traumbilder, Märchenwelten und Fantasie die Hauptrolle spielen und deren Hauptdarsteller, die Artisten, mehr von Leidenschaft und Idealismus, von Anmut und Ästhetik, von rauem Alltag und Nostalgie angetrieben werden, als von Glitzer und Glamour.

Alle Zirkusfamilien eint eines- sie leben mehr oder weniger spartanisch, verzichten auf Prunk und Protz, lassen die Nostalgie der früheren Zirkusdarbietungen wieder aufleben und ermöglichen so eine Zeitreise für die Dauer ihrer Vorstellungen in der Manege.

Die ausdrucksstarken Fotografien sind sehr intim, machen auch vor der Nacktheit der Artisten nicht halt und bieten so dem Betrachter den einzigartigen blick hinter die Kulissen. Leidenschaftlich wird hier geprobt und geübt, neue Ideen werden umgesetzt und für den Applaus der Zuschauer perfektioniert.

Über allem schwebt der Hauch von Nostalgie und die Sehnsucht, an vergangene große Tage des Zirkus zu Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts anzuknüpfen. Mit einfachen Mitteln wird hier eine Bühne gezaubert, der funkelnde Sternehimmel ersetzt jede noch so ausgeklügelte Beleuchtung und so entsteht eine magische Kulisse für Traumwandler, Poeten und fantastische Geschichten.

Die einfühlsamen Texte von Fulvio de Sanctis rufen ein bisschen Wehmut hervor, bekommen aber immer rechtzeitig die Kurve, um die kunterbunte , lebensfrohe Welt des Zirkus für den Leser als kleines Abenteuer, als Labor der Träumer oder mit dem Blick durch das Kaleidoskop der Fantasie abzubilden.

Wer hier die Namen der großen Zirkusse sucht, der wird enttäuscht sein, dass er sie nicht findet. Dieses Buch ist eine Hommage an die kleinen Zirkusfamilien, die mit Herzblut und voller Leidenschaft für ihr Publikum jeden Tag aufs neue den Vorhang der Manege öffnen.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Schlemmen wie die Schurken und Ermittler

Wer kocht, hat keine Zeit zu morden
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Für Liebhaber von Jörg Maurers Alpenkrimis hatte der dreizehnte Fall einen ganz besonderen Tatort - die Küche. Jennerwein taucht ein in die Welt der Töpfe und Pfannen, der scharfen Messer und blitzenden ...

Für Liebhaber von Jörg Maurers Alpenkrimis hatte der dreizehnte Fall einen ganz besonderen Tatort - die Küche. Jennerwein taucht ein in die Welt der Töpfe und Pfannen, der scharfen Messer und blitzenden Filetiermesser und natürlich in die Kulinarik.

Was liegt da also näher, als die Genüsse aus "Den letzten Gang serviert der Tod" für den begeisterten Leser zugänglich zu machen und noch einige andere Rezepte mehr der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Mit gewohnt lockerer Schreibweise und einer gehörigen Portion Augenzwinkern, Anekdoten und Textauszügen aus den Alpenkrimis führt Jörg Maurer durch sein Kochbuch und lässt Kochlaien als auch Herdvirtuosen an seinen leckeren Kreationen teilhaben.

Dank genauer Mengenangaben, Zubereitungszeit und detaillierten Arbeitsschritten kann man Nicole Schwattkes Pfundsknödel auf Vorrat kochen, die hervorragend zu den Rinderrouladen nach Art des fetten Königs passen. Oder lieber doch Ursel Graseggers Ochsenbackerl ? Birnen-Gorgonzola-Blätterteigtartelettes ? Ein leckeres Kürbissüppchen ? Oder darf es doch lieber ein Zwiebelkuchen nach Art der Elsässer Taschendiebe sein ? Hier ist für jeden Geschmack und für jeden Gaumen etwas dabei, Süßschnäbel finden genauso ihre Lieblingsrezepte wie Liebhaber der bodenständigen oder mediterranen Küche.

Jörg Maurer reist mit seinen 65 kriminell guten Rezepten quer durch die Welt der schmackhaften Gerichte, macht Abstecher in Italien, Frankreich und Spanien und bietet dem Leser den berühmten Blick über die Schulter in die brodelnden Töpfe, wenn es um kreative Ideen und deren Umsetzungen geht.

Ein steht auf jeden Fall fest : Jörg Maurer kann nicht nur Krimi, er kann auch Kochbuch

Für Fans seiner Bücher die perfekte Ergänzung zu den Alpenkrimis.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

In seinem Reich ging die Sonne niemals unter

Der Kaiser
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Geoffrey Parker widmet sich mit seinem Buch "Der Kaiser" einem Mann, der unglaublich viel Einfluss auf die Geschichte Europas im 16. Jahrhundert genommen hat. Hier wird Zeitgeschichte lebendig, ohne langweilig ...

Geoffrey Parker widmet sich mit seinem Buch "Der Kaiser" einem Mann, der unglaublich viel Einfluss auf die Geschichte Europas im 16. Jahrhundert genommen hat. Hier wird Zeitgeschichte lebendig, ohne langweilig und zäh zu sein, denn man spürt richtig die Begeisterung es Autors für "seinen" Schützling aus den Seiten springen.

In dem mehr als 700 Seiten starken Buch ist alles zu finden, was es über Karl V. zu wissen gibt und Parker zeichnet so ein unglaublich lebendiges und zugleich persönliches Portrait des Herrschers , in dessen Reich die Sonne niemals unterging und der das Bad in der Menge, im Rampenlicht genossen hat. Ein Mann mit unglaublicher Energie, aber auch mit persönlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten.

Unterteilt in die Abschnitte

- Der junge Karl

- Spiel der Throne

- Vom Aufgang der Sonne, bis zu ihrem Niedergang

- Niedergang

und einem sehr ausführlichen Anhang, der fast schon ein eigenes Buch darstellt (Chronologie, Quellenangaben, ergänzende Literatur), beginnt man in das Leben und Wirken Kaiser Karl V. einzutauchen und so zurück in das 16. Jahrhundert zu reisen, in dem Karl V. den Grundstein für das heutige Staatensystem von Europa gelegt hat. Eine akribische und fundiert recherchierte Geschichtsreise, die eine einzigartige militärische und politische Karriere widerspiegelt.

Historische Fotos und Briefe, sowie Kartenmaterial ergänzen die außergewöhnliche Biographie und bieten Geschichtsunterricht zum Anfassen und Begreifen. Abbildungen von prächtigen Goldmünzen, juwelenbesetzen Broschen und colorierten Handschriften sind noch heute von unglaublicher Schönheit und Aussagekraft.

Die Verehrung Karls V. geht sogar soweit, dass sein geöffneter Sarkophag mit der konservierten Leiche des Herrschers der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und als Skizze in Öl angefertigt wird. Später wird diese Skizze abfotografiert und als Postkarte verwendet.

Geoffrey Parker reiht sich in die denkmalsetzenden Autoren um Kaiser Karl V. ein, aber er hat es geschafft, die bisher beste Biographie zu diesem geschätzten Herrscher und seines unglaublich großen Imperiums zu schreiben.

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