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Veröffentlicht am 01.07.2017

Spannung, Liebe und ganz viel Tegernsee

Für jetzt und immer
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Was passiert, wen dir ein Hadalump beim Einkaufen über die Füße stolpert und somit dein ganzen Leben über den Haufen wirft ?
Lenas Leben hat durch den Verlust ihres Jobs momentan eh nicht die besten Karten ...

Was passiert, wen dir ein Hadalump beim Einkaufen über die Füße stolpert und somit dein ganzen Leben über den Haufen wirft ?
Lenas Leben hat durch den Verlust ihres Jobs momentan eh nicht die besten Karten und dann auch noch so etwas.
Einziger Lichtblick ist die herzige Mia, die Lenas Herz zum Strahlen bring. Als ihr dann auch noch angeboten wird, Mias Kindermädchen zu werden, scheint das Glück wieder perfekt zu sein.
Doch Lena ahnt nicht, in was sie da hineingeraten ist...


Vor der traumhaften Kulisse des Landschaft rund um den Tegernsee at Susanne Rößner eine wundervolle Liebesgeschichte geschrieben, die vor allem durch den ländlichen Charme besticht. Da ich bereits ein paar Urlaubstage am Tegernsee verbracht habe, war mit die Gegend sofort wieder vertraut und ich konnte mich beim Lesen an eigene bekannten Ecken wiederfinden.

Der Schreibstil ermöglichte einen schnellen Einstig in die Geschichte, die Kapitel sind fliegen nur so dahin und die Handlung ist flüssig und nachvollziehbar.

Besonders gut hat das Einflechten des Familiengeheimnisses gefallen, so dass auch ein wenig Spannung im Geschehen war.
Durch die ernsten Themen ging aber ein wenig die Leichtigkeit verloren und so blieb  das traumhafte Sommergefühl des Covers ein wenig auf der Strecke.

Die Charaktere sind alle sehr abwechslungsreich und fügen sich zu einem doch sehr runden Gesamtbild zusammen. Vom Bazi, einem herzigen Kind und natürlich einer wirklich sympathischen Hauptprotagonistin war alles vertreten.

Fazit: Auch wenn hier ernste Themen im Vordergrund stehen, ist dies ein wunderschöner Roman, der vor allem durch sein oberbayrisches Flair besticht. Tolle Unterhaltung  - nicht nur für Bayernliebhaber


Ich bedanke mich bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 18.06.2017

Guter Historienroman, der mit sauberer Recherche glänzt

Die Schicksalswächterin
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Österreich 1760 - Sophie, die junge Gräfin von Waldbach, erkrankt kurz vor der Hochzeit an Pocken. Sie überlebt, bliebt aber von Narben im Gesicht gezeichnet.
Ihr Verlobter wendet sich von ihr ab und heiratet ...

Österreich 1760 - Sophie, die junge Gräfin von Waldbach, erkrankt kurz vor der Hochzeit an Pocken. Sie überlebt, bliebt aber von Narben im Gesicht gezeichnet.
Ihr Verlobter wendet sich von ihr ab und heiratet eine andere - ihre jüngere Schwester.
Um einer weiteren Schmach zu entfliehen und nicht finanziell vom verhassten Ex abhängig zu sin, flüchtet sie sich in ein Leben am Kaiserlichen Hof. Doch dort existieren ebenfalls Lügen, Intrigen und Falschheit .Ein erneuter Kampf beginnt...


Vor dem geschichtlichen Hintergrund der Verfolgung der Lutheraner durch die Kaisern wird hier eine wirklich spannende  Geschichte erzählt, die mich sehr begeistert hat.
Die Charaktere sind sehr lebensnah geschildert und ich war mehr als einmal versucht, Sophies Ex eine in die Rippen zu boxen. Sein Verhalten ist einfach nicht tragbar, aber zur damaligen zeit durchaus alltäglich. Zu viel hängt eben von Ansehen und gesellschaftlichen Zwängen ab. 
Ein bisschen kann ich ihn ja verstehen, aber sein auftreten ist fast schon infam.
Sophie hat einen sehr eigensinnigen Charakter, der aber nicht aufdringlich oder gar egozentrisch wirkt. Sie weiß sich durchzusetzen und zieht die Strippen an den richtigen Enden. Das macht sie zu einer richtigen Heldin in der Geschichte. und ihr Handeln hat mich begeistert.

Der bildhafte und sehr flüssige Schreibstil und eine absolut saubere Recherche haben dieses Buch zu einem absoluten Lesevergnügen gemacht.

Wer historische Romane liebt, wird dieses Buch verschlingen


Ich bedanke mich herzlich bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 03.06.2017

Eine Tragische Familiengeschichte, einmal ganz anders erzählt

Das Foto
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Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer ...

Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer tragischen Familiengeschichte auf die Spur gekommen ist...

Elva Scheuermann hat mit ihren Roman "Das Foto" eine tollen Roman über die tragische Familiengeschichte von Gustav Kerzinger geschrieben, der durch seine unaufgeregte Schreibweise besticht. Klare Wort bringen vieles auf den Punkt, was in der Nachkriegsgeneration verschwiegen blieb.
Als ungeliebtes Kind musste er die Launen der Steifmutter ertragen und fühlte sich minderwertig. Das ändert sich, als Gustav durch das Nazi-Regime Anerkennung und Selbstverstrauen findet. Als Mitläufer verbringt er die Kriegstage an der Front und wird schließlich Gefangener der Army.
Den Tod seiner geliebten Lene und seines Sohnes Hans hat er nie verwunden, das bekommt auch seine zweite Frau Käthe zu spüren, da sie zeit ihres Lebens mit Gustav immer mit dem Foto und der Liebe zu Lene konkurrieren muss.

Aus verscheiden Perspektiven erzählt, bekam ich einen Einblick in die vielen Lebensstationen von Gustav Kerzinger und lernte so einen Mann kenne, der ein Leben lang auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit, Heimat und dem eigentlichen Leben war.

Das Buch überzeugt durch eine schonungslose Ehrlichkeit, die aber niemals ketzerisch wirkt. Die Gefühle und Gedanken sind mit einfühlsamen Worten beschrieben, so dass auch für mich immer nachvollziehbar war, was die Protagonisten zu ihrem Denken und Handeln bewogen hat.
Ein pathetischer Roman, der ganz ohne Heldentum auskommt und doch durch seine Schlichtheit besticht.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Bewegende Geschichte, die mich berührt hat

Apfelblüten im August
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Als Skys Ehemann Troy plötzlich an einer Infektion stirbt, fühlt sie sich allein gelassen - allein mit sich und ihrer Tochter. Sie hadert mit dem Schicksal, denn ihr Vater starb auch sehr früh und daher ...


Als Skys Ehemann Troy plötzlich an einer Infektion stirbt, fühlt sie sich allein gelassen - allein mit sich und ihrer Tochter. Sie hadert mit dem Schicksal, denn ihr Vater starb auch sehr früh und daher verstärkte sie ihre Mutter-Tochter-Beziehung als Kind zu ihrer Mutter.
Zu ihrer Halbschwester hat sie keine gute Beziehung und muss im Verlauf der Zeit erkennen, dass diese gar nicht das Bist ist, für das sie es immer gehalten hat.
Tara ist Musikerin und tourt mit ihrem schwarzen Ehemann und Sohn durch die USA.
Sie nimmt Sky und ihre Tochter im Tourbus mit, um beide wieder in Skys Heimatort "einzupflanzen".
Es Beginnt eine Reise, die nicht nur beide Schwestern näher bringt, sondern Sky findet auf dieser Reise den Weg zu sich selbst...


"Apfelblüten im August" ist ein bewegender Roman um Verlust, Trauer und Beziehungen.
Aus den Perspektiven von Tara und Sky erzählt, lernt man die Gefühlswelt beider Protagonisten kennen und findet sich schnell in die Geschichte ein.
Die Handlung ist sehr vielfältig - von Tod und Trauer, bis hin zu Verliebt sein, Rassismus und den unterschiedlichen beruflichen Stellungen der Schwestern wird ein breites, abwechslungsreiches Spektrum geboten.
Leider zog sich die Geschichte manchmal etwas zu sehr in die Länge und die Charaktere brauchten ca. 150 Seiten, um mich zu fesseln und den Weg in die Geschichte zu finden.
Das hat mich ein weinig gestört, aber dieses Manko wurde im Verlauf der Geschichte wieder ausgemerzt.
Die Nebenhandlungen und ihre Charaktere waren schön die Geschichte eingebunden, so dass eine stimmige Atmosphäre und ein rundes Gesamtbild entstand.

Besonders hervorheben möchte ich folgendes Zitat aus dem Buch:

"Das Leben bietet keine Garantie - Das ist das Schöne am Mensch sein"

Für mich der Hinweis, dass wir das Leben einfach so annehmen sollen, wie es gerade passiert. Wir haben doch nur dieses Eine


Fazit: Eine berührende Familiengeschichte, die mich trotz einiger Längen begeistert hat. Daher gebe ich gerne meine Leseempfehlung



Ich bedanke mich herzlich bei NetGalley für die kostenlose Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares





Veröffentlicht am 17.05.2017

Wenn das Leben anklopft und du nicht "NEIN" sagen kannst

Pusteblumensommer
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Charlotte ist Ende vierzig und gerade dabei, sich ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie möchte einen eigenen Hofladen mit den Produkten ihrer Ziegenkäserei eröffnen. Dafür hat sie auf der Insel Poel ...

Charlotte ist Ende vierzig und gerade dabei, sich ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie möchte einen eigenen Hofladen mit den Produkten ihrer Ziegenkäserei eröffnen. Dafür hat sie auf der Insel Poel ein wunderschönes altes Bauernhaus gekauft und möchte mit ihren 14jährigen Sohn Malte dorthin ziehen.
Malte ist Asperger-Autist und Veränderungen in seinem Leben sind leider nicht immer so einfach für ihn und stellen somit eine Herausforderung dar.
Eine große Hilfe auf dem Hof und in allen Lebenslagen ist Jo, ein guter Freund von Charlotte.
Als dann ein Unfall auf dem Hof passiert, steht nicht nur das Hofleben Kopf, auch Charlotte muss erkennen, dass das Leben manche Überraschungen für sie bereit hält, zu der sie nicht Nein sagen kann...


Susanne Lieder hat mit "Pusteblumensommer" einen tollen Roman über den Mut zum Neubeginn geschrieben, der durch seinen lockeren Schreibstil und tolle Charaktere überzeugen kann. Die Geschichte liest sich flüssig und ist genau richtig, um an einem lauen Sommerabend, im Strandkorb oder beim Picknick für kurzweilige Momente zu sorgen.
Die Story ist gut, jedoch fehlt es manchmal ein wenig an Tiefgang, denn manche Szenen sind einfach zu schnell und ohne größere Infos , so dass sie ein wenig unglaubwürdig erscheinen. Hier wäre das Auftauchen von Rolf anzumerken, dem Ex-Freund, der nach 15 Jahren plötzlich vor der Tür steht, sich mehr oder weniger erfolgreich sich wieder in Charlottes Leben einschleicht und dann plötzlich wieder verschwindet.
Ansonsten sind die Protagonisten toll getroffen: Charlotte als Endvierzigerin, die den Mut hat, ihre Träume zu verwirklichen. Jo, der überzeugte Single, der plötzlich feststellt, dass man vor seinen Gefühlen nicht wegkaufen kann. Und nicht zuletzt Malte, der 14jährige Sohn, der trotz seiner Erkrankung ein wirklich ganz besonderer Junge ist. Man kann nicht anders, als ihn ins Herz zu schließen.

Süßes I-Tüpfelchen im Buch sind die Pusteblumenschirmchen am Ende eines jeden Kapitels, die mich durch die Geschichte tragen.

Fazit: Tolle Darstellung des Familienlebens mit einem besonderen Kind, in die man sich beim Lesen schnell einfindet, weil die Sorgen und Nöte  sehr alltäglich sind, so dass man sich mit den Protagonisten schnell identifizieren kann.
Daher 4 von 5 Sternchen.


ich bedanke mich herzlich bei NetGalley für die kostenlose Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares.