Ziemlich dick aufgetragen
Unser Sommerblau für immerKurz vor der Hochzeit bekommt Sophie anonym ein Foto zugeschickt, auf dem ihr zukünfitger Mann in eindeutiger Pose mit einer anderen Frau abgebildet ist. Damit steht für sie fest, dass es diese Hochzeit ...
Kurz vor der Hochzeit bekommt Sophie anonym ein Foto zugeschickt, auf dem ihr zukünfitger Mann in eindeutiger Pose mit einer anderen Frau abgebildet ist. Damit steht für sie fest, dass es diese Hochzeit nicht geben wird und sie flüchtet nach Spiekeroog - die Insel, wo einst ihre große Liebe ihren Anfang genommen hat. Aber selbst auf Spiekeroog scheint sie die Vergangenheit immer wieder einzuholen und ein Neustart scheint nicht so einfach...
"Unser Sommerblau für immer" ist ein Inselroman, der zwar mit Nordseefeeling und Wellenglitzern punkten kann, aber leider mit einer schwachen Geschichte aufwartet.
Sophie rennt kopflos durch die Gegend, sieht nur, was sie sehen will und ist somit offen für Lügen, falsche Verdächtigungen und Manipulationen. Manchmal möchte ich hier einfach den Kopf zurechtrücken und ihr den dezenten Hinweis geben, einfach mal genauer hinzusehen, hinzuhören und zu hinterfragen, aber sie rennt wie mit Scheuklappen durch die Gegend und lässt sich nicht beirren.
Tom ist ein Narzisst und lebt seine Persönlichkeitsstörung in vollen Zügen aus.Sein übertriebener Hang zur Selbstdarstellung, seine unstillbare Gier nach Bewunderung und Aufmerksamkeit sowie sein Drang, die Personen in seinem unmittelbaren Umfeld klein zu halten und zu unterdrücken sind schon hart an der Schmerzgrenze des Ertragbaren. Hier trägt die Autorin ziemlich dick auf und lenkt unbewusst die Aufmerksamkeit immer mehr in Richtung Tom - somit hat er sein Ziel erreicht und er läuft Sophie und Matthias den Rang ab.
Die Romanze an und für sich geht dagegen fast unter, auch wenn sie unglaublich viele schöne Momente zu bieten hat, die dem Leser nahe gehen. Die kleine Botschaften auf den Kieselsteinen sind herzallerliebst und lassen den Leser die verzweifelten Versuche, die Matthias hier unternimmt, um Sophie wieder zurückzugewinnen, miterleben.
Felix wirkt mit seiner neunmalklugen Art manchmal schon recht anmaßend und ich finde ihn für einen achtjährigen Jungen zu erwachsen dargestellt. Ihm geht irgendwie alles Kindliche verloren und er wirkt durch seine schulmeisterlichen Belehrungen eher nervig.
Die Story wirkt an manchen Stellen dermaßen übertrieben, sodass man wirklich nur noch mit den Augen rollen kann - das sollen alles wirklich erwachsene Menschen sein ? Ich habe da manchmal so meine Zweifel...
Als leichte Strandkorblektüre ganz nett zu lesen...mehr leider nicht