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Veröffentlicht am 03.06.2021

Ziemlich dick aufgetragen

Unser Sommerblau für immer
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Kurz vor der Hochzeit bekommt Sophie anonym ein Foto zugeschickt, auf dem ihr zukünfitger Mann in eindeutiger Pose mit einer anderen Frau abgebildet ist. Damit steht für sie fest, dass es diese Hochzeit ...

Kurz vor der Hochzeit bekommt Sophie anonym ein Foto zugeschickt, auf dem ihr zukünfitger Mann in eindeutiger Pose mit einer anderen Frau abgebildet ist. Damit steht für sie fest, dass es diese Hochzeit nicht geben wird und sie flüchtet nach Spiekeroog - die Insel, wo einst ihre große Liebe ihren Anfang genommen hat. Aber selbst auf Spiekeroog scheint sie die Vergangenheit immer wieder einzuholen und ein Neustart scheint nicht so einfach...


"Unser Sommerblau für immer" ist ein Inselroman, der zwar mit Nordseefeeling und Wellenglitzern punkten kann, aber leider mit einer schwachen Geschichte aufwartet.

Sophie rennt kopflos durch die Gegend, sieht nur, was sie sehen will und ist somit offen für Lügen, falsche Verdächtigungen und Manipulationen. Manchmal möchte ich hier einfach den Kopf zurechtrücken und ihr den dezenten Hinweis geben, einfach mal genauer hinzusehen, hinzuhören und zu hinterfragen, aber sie rennt wie mit Scheuklappen durch die Gegend und lässt sich nicht beirren.

Tom ist ein Narzisst und lebt seine Persönlichkeitsstörung in vollen Zügen aus.Sein übertriebener Hang zur Selbstdarstellung, seine unstillbare Gier nach Bewunderung und Aufmerksamkeit sowie sein Drang, die Personen in seinem unmittelbaren Umfeld klein zu halten und zu unterdrücken sind schon hart an der Schmerzgrenze des Ertragbaren. Hier trägt die Autorin ziemlich dick auf und lenkt unbewusst die Aufmerksamkeit immer mehr in Richtung Tom - somit hat er sein Ziel erreicht und er läuft Sophie und Matthias den Rang ab.

Die Romanze an und für sich geht dagegen fast unter, auch wenn sie unglaublich viele schöne Momente zu bieten hat, die dem Leser nahe gehen. Die kleine Botschaften auf den Kieselsteinen sind herzallerliebst und lassen den Leser die verzweifelten Versuche, die Matthias hier unternimmt, um Sophie wieder zurückzugewinnen, miterleben.

Felix wirkt mit seiner neunmalklugen Art manchmal schon recht anmaßend und ich finde ihn für einen achtjährigen Jungen zu erwachsen dargestellt. Ihm geht irgendwie alles Kindliche verloren und er wirkt durch seine schulmeisterlichen Belehrungen eher nervig.

Die Story wirkt an manchen Stellen dermaßen übertrieben, sodass man wirklich nur noch mit den Augen rollen kann - das sollen alles wirklich erwachsene Menschen sein ? Ich habe da manchmal so meine Zweifel...

Als leichte Strandkorblektüre ganz nett zu lesen...mehr leider nicht

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Kreative Touren, denen leider das Wichtigste fehlt - die genauen Daten zur Planung

Wälder, Wandern, Wochenend’
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Wandern in den Wäldern ist ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und aus der verstaubten Schublade der Sonntagsspaziergänge den Weg zurück in den Alltag gefunden hat.

Deutschlands Wälder ...

Wandern in den Wäldern ist ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und aus der verstaubten Schublade der Sonntagsspaziergänge den Weg zurück in den Alltag gefunden hat.

Deutschlands Wälder bieten dabei ein schier unerschöpflichen Fundus an kleinen und größeren Touren, die mit jedem Schritt unter dem grünen Blätter- oder Nadeldach Erholung und Entspannung versprechen.

Julia Schattauer hat in ihrem Ideengeber "Wälder, Wandern, Wochenend" 83 wunderschöne Wandertipps zusammengefasst, mit einladenden Fotos bebildert und mit kurzweiligen und unterhaltsamen Texten abgerundet. Von Nord nach Süd, von Ost nach West bieten Sachsenwald und Darß, Fichtelgebirge und Bayerische Alpen, Harz und Spreewald oder Taunus und Odenwald viele Möglichkeiten, um loszulassen, den Alltagsstress mit jedem Schritt in den weichen Waldboden abzugeben oder einfach nur die Ruhe und die wunderschöne Landschaft zu genießen.

Allerdings vermisse ich ein wichtiges Detail, um hier von einem Wanderführer zu sprechen - es fehlen die genauen Daten zur Planung einer jeden Tour. Sprich, es sind keine GPS-Koordinaten vorhanden, keine Kartenausschnitte oder Hinweise zu Start-/Endpunkten, Gehzeit oder sonstige Merkmale, die für eine vernünftige Vorbereitung wichtig sind. Zwar weist sie auf die Top 5 Wanderwege der Region hin und gibt deren Gesamtlänge an, aber nähere Informationen muss man sich über die jeweils beigefügte Internetadresse ziehen. Ziemlich mau für einen Serviceteil - da hätte man so unglaublich viel mehr herausholen können.

Ein optischer Genuss beim Durchblättern, aber für die Planung der nächsten Wandertour eher nicht geeignet, sondern nur schönes Beiwerk.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Wirkt sehr bemüht

Hundling
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Am Ammersee kann man hautnah miterleben, wie das Sprichwort " Aus einer Mücke einen Elefanten machen" in die Tat umgesetzt wird, denn die Mückenplage hat die Menschen vor Ort fest im Griff und der Einsatz ...

Am Ammersee kann man hautnah miterleben, wie das Sprichwort " Aus einer Mücke einen Elefanten machen" in die Tat umgesetzt wird, denn die Mückenplage hat die Menschen vor Ort fest im Griff und der Einsatz von Pestiziden erhitzt die Gemüter. Doch mit dem Tod der Pressesprecherin des Landrats scheint die nächste Plage aufs Land zu ziehen, denn wo eine Leiche ist, ist die nächste nicht weit entfernt...



Zugegeben, das Duo Carola und Lenz ist schon eher als unkonventionell zu beschreiben und gerade das macht den Reiz ihrer Beziehung aus. Er urgemütlich und auf bayerische Traditionen bedacht, kommt ihr als Nordlicht mit einer ordentlichen Portion Dickköpfigkeit schon manchmal in die Quere und aus ist es mit der Beziehungsherrlichkeit. Die eingestreuten, manchmal recht platten Kalauer wirken eher wie Slapsticks aus der Konserve und zünden nicht wirklich ihre Pointen. Dazu das Denglisch, dass sich leider sehr häufig in Carolas Sprachgebrauch einschleicht und eher für Augenrollen als für kleine Schmunzler sorgt.

Die Ermittlungen sind nicht unbedingt aufregend und zielführend, denn vieles verläuft sich in bierseliger Glückseligkeit, Klatsch und Tratsch ist an der Tagesordnung und es wird ordentlich vom Leder gezogen.

Dabei birgt die Grundidee unglaublich viel Potenzial, um aufregende Einblicke in die Vetternwirtschaft der Lokalgrößen zu erhalten. Wirtschaftskriminalität und Subventionsbetrug werden hier aber eher als schale Nebenhandlung präsentiert - nicht wirklich nervenzerreißend und spannend, obwohl hier die Voraussetzungen für eine gewisse Eigendynamik und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten schon in der Natur der Sache gegeben sind.

Bis zum Epilog wirken die Figuren sehr bemüht und der Krimi liest sich eher zähflüssig. Und dann, auf den letzten Metern, haut die Autorin eine unglaubliche Geschichte ihren Lesern um die Ohren, die mit Aha-Effekten und ungläubigen Erstaunen gespickt ist. So hätte ich mir den Verlauf des kompletten Regio-Krimis gewünscht, der hauptsächlich mit wunderschönen Bildern der Vorlalpenkulisse punkten kann.

Somit ist dieses Buch leider von der Bewertung im unteren Mittelfeld zu finden und ich vergebe schweren Herzens 2 Sternchen.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Als Ideengeber ok, aber leider nicht ganz ausgereift

Roadtrips Deutschland
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Es juckt so langsam in den Füßen und der Wunsch nach Urlaub wird immer lauter und dieser Reiseführer soll laut Klappentext als perfekter Richtungsgeber gelten. Doch es fängt schon damit an, dass auf dem ...

Es juckt so langsam in den Füßen und der Wunsch nach Urlaub wird immer lauter und dieser Reiseführer soll laut Klappentext als perfekter Richtungsgeber gelten. Doch es fängt schon damit an, dass auf dem Cover von 80 unvergesslichen Roadtrips gesprochen wird und auf der ersten Doppelseite von 100 Reiserouten die Rede ist. Sehr irreführend und verwirrend...

Und es wird leider nicht wirklich viel besser, auch wenn die Bebilderung sehr ansprechend ist. Denn mal abgesehen von der Idee, dem Urlaub ein bestimmtes Motto zu verpassen und romantisch auf der Deutschen Fachwerkstrasse oder auf der 100-Schlösser-Route durchs Münsterland unterwegs zu sein, entlang der Deutschen Märchenstraße Frau Holle, Schneewittchen oder den Bremer Stadtmusikanten begegnen, gute Tröpfchen auf der Deutschen Weinstraße probieren oder auf Schatzsuche auf der Deutschen Edelsteinstraße - die vorgestellten Routen geben nur Fixpunkte zum Halten und Verweilen an, aber eine genaue Planung ist aufgrund dessen leider nicht möglich. Es fehlen GPS-Daten, Straßenkarten oder zumindest grobe Skizzen, um sich einen halbwegs vernünftigen Überblick zu verschaffen und so die ein oder andere Tour zu planen und in Angriff zu nehmen. Da habe ich schon wesentlich bessere Reiseführer aus dem Verlag vor mir liegen gehabt, die nicht nur die Reiselust wecken, sondern auch die Planung um ein Vielfaches einfacher machen.

Wer sich vor Ort nicht auskennt, und das dürften die Wenigsten sein, verpasst unter Umständen die eine oder Abzweigung, verliert so die Orientierung, muss auf das Navi zurückgreifen und die ganze Romantik und Vorfreude ist futsch.

Als Ideengeber ist dieses Büchlein ganz ok und nett anzusehen mehr leider nicht.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Leider eine Bauchlandung

Der Blumenladen der guten Wünsche
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Charlotte hat den Blumenladen ihrer Großmutter geerbt und möchte ihn so weiterführen, wie sie ihn in Erinnerung hat. Warme Farbe, duftende Blumen und ein Hauch von Teearomen sind die Assoziationen, die ...

Charlotte hat den Blumenladen ihrer Großmutter geerbt und möchte ihn so weiterführen, wie sie ihn in Erinnerung hat. Warme Farbe, duftende Blumen und ein Hauch von Teearomen sind die Assoziationen, die sie mit dem Laden in Verbindung bringt. Doch die Wirklichkeit sieht alles andere als einladend aus und mit den beiden Angestellten, die quasi als Inventar mit vererbt worden sind, ist auch nicht gerade gut Kirschen essen. Wie soll Charlotte aus diesem Chaos ein gut gehendes Geschäft zaubern ?

Das farbenfrohe duftige Cover hat mich zum Lesen verführt und weckt Erwartungen an das Buch, die leider nicht erfüllt werden.

Charlotte ist ziemlich unbedarft, was die Übernahme und Führung eines Blumenladens angeht und wurschtelt sich mehr schlecht als recht durch den Geschäftsalltag. Dazu eine recht einfältige Angestellte, die ihr auf der Nase herumtanzt und kommt und geht wann sie will und ein ewig nörgelnder Gärtner, der mehr als geschäftsschädigend in seinem ganzen Auftreten ist - Himmel, was hat sich die Autorin dabei gedacht, dass sie ihre bezaubernd anmutende Geschichte mit solchen Knüppeln belastet.

Der Ansatz ist ja gut gemeint und birgt mit Sicherheit viele Möglichkeiten, um die Verwandlung vom verstaubten Laden zum blühenden Farbtupfer mit Charme und Witz dem Leser zu vermitteln. Aber leider lässt die Schreibende hier viele Optionen ungenutzt auf der Straße liegen und bietet ihrem Leser eher ein stereotypes Bild. Irgendwie hat man das alles schon mal gelesen und daher ist die Entwicklung nicht neu.

Von Charlotte hätte ich mir mehr Elan und Durchsetzungsvermögen erhofft, denn sie lässt doch recht viel mit sich machen, bevor sie mal endlich dem ganzen Unfug ein Ende bereitet. Auch schient die Autorin unbedingt viele gute Ideen in ihrem Roman unterbringen zu wollen, denn von Autismus über gebrochene Herzen, Veruntreuung, Blumenzucht seltener Sorten, Nachhaltigkeit und vielen Missverständnissen ist alles zu finden, was es an Themen für eine sehr leichte Romanze zu verarbeiten gibt. Dazu kommen noch ein paar Logikfehler (von der Trennung bis zur Scheidung vergehen genau 4 Monate) und ziemlich gewagte Satzkonstruktionen, die manchmal den Sinn des Gesagten total verzerren.

Alles in allem eher eine Bauchlandung, statt Romantik und Herzklopfen.

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