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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2016

nette Geschichten mit Schwächen

Kosmo & Klax. Gute-Nacht-Geschichten
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Das Buch enthält 20 Gute-Nacht / Vorlesegeschichten um Kosmo und Klax, die jeweils in sich abgeschlossen sind und sich um Themen wie Freundschaft, Fürsorge, Mut um eigene Fehler einzugestehen drehen. Es ...

Das Buch enthält 20 Gute-Nacht / Vorlesegeschichten um Kosmo und Klax, die jeweils in sich abgeschlossen sind und sich um Themen wie Freundschaft, Fürsorge, Mut um eigene Fehler einzugestehen drehen. Es handelt sich um recht kurze Geschichten, die nett illustriert sind, jeweils vier Seiten umfassen und in ungefähr drei bis maximal fünf Minuten vorgelesen und evtl. auch noch kurz besprochen sind.
Insgesamt gefällt mir das Buch gut; allerdings gibt es etwas, was mich ein wenig stört: in manchen Geschichten werden Kraftausdrücke verwendet, wie z.B. Schleimscheißer, manchmal auch sehr einprägsam in Versform wie „Gut geflötet und gepfiffen, alles andere: drauf geschissen“. Ich muß gestehen, dass ich diesen Wortgebrauch nicht passend finde um Kindergartenkinder zu unterhalten und sprachlich zu prägen und hätte mir gewünscht, dass darauf verzichtet worden wäre. Jedem, der dieses sprachlich auch als Mangel ansieht, würde ich empfehlen, die Geschichte vorher zu lesen, um auf eine persönliche Änderung des Textes vorbereitet zu sein – es empfindet vielleicht nicht jeder als lustig oder cool, wenn sein Kind solche Sprüche in sein Repertoire aufnimmt und am nächsten Tag im Kindergarten damit aufwartet. Manchmal gibt es in einer Geschichte auch Inhalte, die so nicht stimmen, z.B. verfügt ein Weberknecht nicht über Spinndrüsen und kann somit kein Netz spinnen. Der Inhalt der Geschichte war sonst schön, aber es hätte doch auch einfach eine Spinne mit Spinndrüsen seien können; ich mag es gar nicht, wenn ich wissentlich Falsches an Kinder weitergebe, was ich mir auch nicht mit „phantasievoll“ schön reden möchte.

Abgesehen davon finde ich die Geschichten ganz nett und die o.g. Kritikpunkte beziehen sich nur auf einzelne Geschichten, nicht auf das komplette Buch.

Veröffentlicht am 27.11.2016

schade, ich hatte mir mehr erhofft

Hasen feiern kein Weihnachten
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Anne Blums Debutroman „Hasen feiern keine Weihnachten“ wurde als Weihnachtsroman angekündigt und spielt auch genau zu dieser Zeit.

Tessa liebt Weihnachten, verzichtet aber seit Jahren darauf, mit ihrer ...

Anne Blums Debutroman „Hasen feiern keine Weihnachten“ wurde als Weihnachtsroman angekündigt und spielt auch genau zu dieser Zeit.

Tessa liebt Weihnachten, verzichtet aber seit Jahren darauf, mit ihrer Familie zu feiern, weil ihr Freund Ole Weihnachten hasst. Dieses Jahr kehrt Tessa unerwartet früh von ihrer Firmenweihnachtsfeier nach Hause zurück und erwischt Ole in flagranti mit einer Nachbarin auf der Coach; sie wirft ihn und alle seine Sachen ( CDs und Kleidung) aus ihrer Wohnung hinaus und flüchtet über die Feiertage in den Schoß ihrer Familie nach Kappeln, wo sich die Ereignisse überschlagen...

Gerade diese Dichte an erzählten Ereignissen, die nicht immer schlüssig dargestellt werden, läßt das Ganze oft nicht sehr glaubhaft dastehen. Viele, die Geschichte nicht wirklich weiterbringende Themen werden angeschnitten, wobei ich mir gewünscht hätte, diese wären zugunsten einer ausführlicheren Erzählung mancher so knapp abgehandelter Gegebenheiten ausgelassen worden. Ferner stört es mich sehr, wenn fachliche Details falsch dargestellt werden, in diesem Fall handelt es sich um medizinische Beschreibungen, die nicht unbedingt hätten seien müssen, von denen ich aber erwarte, dass, wenn diese aufgeführt werden, sie zumindest vorher recherchiert und dann richtig dargestellt werden, z.B. wird niemand wegen eines schwach fühlbaren Pulses reanimiert oder wacht spontan aus einem künstlichen Koma auf. Solche Fehler werten für mich eine Geschichte direkt ab, vermitteln sie mir das Gefühl, der Autor hat sich selber nicht genügend für seine Details interessiert. Ferner fehlt mir ein wenig weihnachtliche Stimmung, denn diese Geschichte wurde speziell als Weihnachtsroman angekündigt; da reicht mir nicht, dass jemand seinen Tannenbaum schmückt und es Diskussionen über Lametta gibt oder der Roman genau an diesen Tagen spielt. Für mich hätte es noch ein klein wenig mehr Weihnachten sein dürfen, z.B. mit dem beigefügten legendären "Hellas Bratapfelrezept" oder stimmungsvollen Beschreibungen.


Der Roman ist flüssig geschrieben, liest sich locker in einem weg und doch hat er mich nicht wirklich gepackt, zu vieles war mir einfach zu klischeehaft, zu kurz angerissen oder es wurde versucht, möglichst viele Themen nebenbei kurz einzustreuen.

Fazit: eine versöhnliche Geschichte über eine überfällige Trennung, darüber, mit dem damit verbundenen Schmerz umzugehen und nach vorne zu blicken, die aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurückbleibt.

Veröffentlicht am 23.11.2016

biographisch angehauchter Kurzroman

Die Spionin
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Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben läßt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ...

Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben läßt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ihrem Gnadengesuch würde entsprochen.
Coelho verwebt altbekannte und neue Erkenntnisse, die sich auf inzwischen zugängliche Geheimakten stützen, mit der Idee des Briefeschreibens verschmelzen. Im dritten Kapitel kommt Mata Haris Anwalt brieflich zu Wort.

Beschrieben wird das Leben der Margarethe Zeller, verheiratet als Margaretha MacLeod, und schließlich als Mata Hari und als vermeintliche Doppelagentin, mit einem Deckname H21. Ihre Kindheit, und ihre unglückliche Ehe prägen sie, so dass sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens nach Freiheit und nicht nach Liebe suchte. Deutlich wird, wie sehr sie sich als Kriegerin, als Spielerin verschiedener Rollen gesehen hat, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein gutes, unabhängiges Leben als freie Frau zu führen. Sie beschreibt es als ihren Traum, akzeptiert und respektiert zu werden, ohne sich dafür anderen zu unterwerfen oder sich selbst verraten zu müssen. So scheint es, dass sie selber nicht hat überblicken können, worauf sie sich einließ, als sie sich als Doppelagentin einspannen ließ, hatte in einer Phase, in der sie in der angesagten, feinen Gesellschaft nicht mehr hofiert wurde wohl hauptsächlich nach einer Möglichkeit gesucht, sich weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass sie keine wirklichen Staatsgeheimnisse verraten hat scheint heute eher unumstritten und wahrscheinlich mußte sie als Bauernopfer herhalten, weil sie es gewagt hatte, bestimmten Konventionen die Stirn zu bieten.

Paulo Coelho versteht es, den Leser in die Zeit der Mata Hari zu versetzen, was durch Details, wie z.B. dem Treffen mit Picasso, einigen allgemein zugänglichen Fotos und einzelnen Dokumenten im Anhang anschaulich erleichtert wird. Er schildert ihr Leben in groben Zügen gut nachvollziehbar; seine Wahl in Briefform zu erzählen hat mir gut gefallen.

Ein wenig ärgert mich allerdings, dass im Anhang die Seiten mit Werbung für weitere Bücher Coelhos im Diogenes Verlag soviel üppiger ausfallen als die Dokumente und Anmerkungen zu dem Roman, der in diesem kleinformatigen Buch auf 170 Seiten erzählt wurde – für meinen Geschmack ein bißchen wenig; an vielen Stellen hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und realen Inhalt erfahren, was bei einem Buchpreis von 19,90E. ja durchaus zu erwarten gewesen wäre.

Fazit: ein netter Roman über Mata Hari, der Elemente ihres Lebenslaufes aufgreift, aber bei allem recht oberflächlich und knapp geblieben ist.

Veröffentlicht am 22.11.2016

interessante Darstellung vielfältiger „Frauenleiden“ in neuem Zusammenhang – und doch anders als erwartet

Das sanfte Gesundheitsbuch für Frauen - Überarbeitete Neuausgabe
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Dr. med. Georg Keißl, Arzt mit vielen Zusatzausbildungen und einer eigener Praxis in der Nähe von München, stellt in diesem Buch eine unbeschreibliche Vielzahl an Frauenleiden dar, versucht die Ursachen ...

Dr. med. Georg Keißl, Arzt mit vielen Zusatzausbildungen und einer eigener Praxis in der Nähe von München, stellt in diesem Buch eine unbeschreibliche Vielzahl an Frauenleiden dar, versucht die Ursachen mit Hilfe von TCM, Hömöopathie, Schüßler-Salzen, Nahrungsergänzungen, Medikamenten u.m. zu beheben und sogar vorzubeugen.

Die Kapitel entsprechen jeweils einem Aspekt einer 5 Elemente-Theorie ( Metall, Erde, Holz, Feuer, Wasser), die er kurz erklärt; ich habe diese knappen Ausführungen nicht richtig verstanden, sie sind für mich nicht schlüssig.

Die vorgestellten Leiden wurden jeweils kurz erläutert, die Ratschläge, mit denen man sich selber helfen können soll, waren mir etwas einfach, z.B. vollwertige Ernährung, Bewegung, Übergewicht abbauen, da hätte ich mehr erwartet, habe aber doch einige Tipps für mich daraus ziehen können. Für mich liegt in diesem Buch eindeutig der Schwerpunkt auf den Therapieplänen, die Dr. Keißl in seiner Praxis durchführen würde, die man auf keinen Fall selbständig, sondern nur nach Besuch eines Hormonarztes, Naturheilkundetherapeuten o.a. Spezialisten nutzen soll. Nun frage ich mich, wofür sind die sehr viele Seiten umfassenden Pläne mit konkret benannten Schüßler-Salzen, Nahrungsergänzungen, hömöopathischen und anderen Medikamenten dann abgedruckt – schließlich wird von den zu konsultierenden Spezialisten jeder seinen eigenen Behandlungsplan aufstellen können und wollen. Ich habe diese Endloslisten empfohlener Medikamente eher als Werbung und Lobbyarbeit empfunden und mich gefragt, inwieweit die Pharmaindustrie an diesem Werk beteiligt war. Auch die vielen farbig unterlegten Seiten „Aus meiner Praxis“, die an beschriebenen Beispielen aufzeigen sollen, wie vorzüglich die ausgearbeiteten Therapiepläne funktionieren, haben mich eher peinlich berührt als überzeugt.
Immer wieder wird die Notwendigkeit von Nahrungsergänzungen hervorgehoben; ich zitiere beispielsweise von S. 129: „Ergänzen Sie Ihre Nahrung! Um heutzutage ausreichend entgiften und die freien Radikalen abwehren zu können, müssten wir mindestens täglich sieben Portionen hochwertiges Obst und Gemüse verzehren. Schaffen Sie das? Ich nicht. Daher empfehle ich, als ausgebildeter und zertifizierter Orthomolekular-Mediziner, grundsätzlich die Basisrezeptur und die Basis-Antioxidation, siehe Anhang, Seite 292.“ Ich hätte unter der angekündigten Selbsthilfe eher etwas erwartet, wie den Rat das frische Obst und Gemüse zu essen, zumal außerhalb dieses Buches immer wieder durch Fachleute betont wird, dass man keine Nahrungsergänzungen braucht, wenn man sich frisch und ausgewogen ernährt. Es muß jeder selber entscheiden, welcher Ansicht er Glauben schenkt....
Manches Mal fand ich die Selbsteinschätzung des Dr. Kneißl bemerkenswert, z.B. im Kapitel über das Altern betont er ( Zitat von S. 211) „Bei der ganzheitlichen Diagnostik dieser Menschen - ich habe mehrere 90-Jährige ausgiebig studiert – kann ich sagen: Der Schlüssel für ein gesundes, hohes Alter liegt in einem ausgeglichenen Element Wasser!“ Mehrere 90-Jährige stellen für mich eine recht kleine Forschungsgruppe dar.

Fazit: Im Buch werden viele „Frauenleiden“ vorgestellt und in ganz neuen Zusammenhängen betrachtet, was ich häufig sehr spannend fand. Die von mir erwarteten Tipps zur Selbsthilfe fanden sich in wesentlich kleinerem und die Empfehlungen an konkret benannten Medikamenten in weitaus größerem Umfang als ich es erwartet hatte.

Veröffentlicht am 19.11.2016

nur in geringer Dosis witzig

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse haben aus den vielen Einsendungen von Lehrern zu „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ nun den Nachfolgeband zusammengestellt.

Stilblüten, Übersetzungsfehler ...

Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse haben aus den vielen Einsendungen von Lehrern zu „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ nun den Nachfolgeband zusammengestellt.

Stilblüten, Übersetzungsfehler und Anekdoten von Schülern sind in Kapiteln aneinandergereiht, zwischendurch gibt es überflüssige Erklärungen der Autorinnen dazu, die offensichtlich davon ausgehen, dass ihre Leserschaft noch blöder als die vorgeführten Schüler sein muß und den Inhalt dieses Buches nicht verstünde. Häufig habe ich mich gefragt, ob den Lehrern beim Einsenden ihrer Beiträge nicht ein wenig die Phantasie durchgegangen ist, denn gerade Äußerungen der 12. Klässler fand ich unglaubwürdig und genaugenommen spiegeln sie auch die Arbeit der Lehrer wider.
Das Ende des Buches bildet des Kapitel, in dem Lehrer zu Wort kommen und schildern, welchen Unzumutbarkeiten sie im Berufsalltag ausgesetzt sind; dieses Kapitel fand ich überhaupt nicht witzig, sondern sehr selbstgefällig.

In kurzen Abschnitten gelesen wirkt das Buch noch witzig, je mehr man liest um so fassungsloser
wird man als Leser. Statt mich köstlich amüsiert zu haben bleibe ich eher peinlich berührt zurück und werde den zu erwartenenden Nachfolgeband nicht lesen.