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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2018

Schöner Auftakt

Irish Players - Gefällt mir heißt Ich liebe dich
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Dieser Roman ist der Auftaktband zu einer Reihe und eine tolle Lektüre für Zwischendurch.

Annie Catrel ist ein kontaktscheuer Nerd. Sie jobbt als PR – Beraterin in einer New Yorker Agentur, kann aber ...

Dieser Roman ist der Auftaktband zu einer Reihe und eine tolle Lektüre für Zwischendurch.

Annie Catrel ist ein kontaktscheuer Nerd. Sie jobbt als PR – Beraterin in einer New Yorker Agentur, kann aber meist von zuhause aus arbeiten. Was niemand weiß: Sie betreibt unter Pseudonym einen Gossipblog namens“New York’s Finest“ , in welchem sie die Wehwehchen der Stars auf äußerst sarkastische Weise seziert. Sie postet Bilder mit weißen Kringeln zur Illustration (Perez Hilton lässt grüßen). Als ausgerechnet der irische Rugbyspieler Ronan Fitzpatrick ihr Klient wird, gerät Annies Welt aus den Fugen…

Im Gegensatz zu anderen Erotikromanen ist dieser Roman gut geschrieben, gespickt mit Humor. Ich liebe Annies ironische Anmerkungen. Die Figuren sind richtig sympathisch, auch wenn Ronan das typische Alphamännchen ist. Die Autorinnen finden das richtige Maß in der Erzählung, nichts ist zu melodramatisch oder zu dick aufgetragen. Die erotischen Szenen sind natürlich Geschmackssache. Ich fand die Erzählung recht spannend, gegen Ende hätte ich die story aber etwas gestrafft. Für Rugby interessiere ich mich allerdings überhaupt nicht, eine angloamerikanische Leserschaft wahrscheinlich schon.
In diesem Buch gibt es auch mehr Tiefgang als in anderen Exemplaren des Genres: Annies Vergangenheit hat sie geformt, unter Streß flucht sie in Alliterationen, nur im Netz kann sie gelöst und befreit agieren.
Ronan hat mit dem Internet nichts am Hut, lässt sich aber bereitwillig coachen und zeigt Annie die Sonnenseiten des Real Life.
Annie ist keine damsel in distress und Ronan hat ein äußerst hitziges Temperament, das ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt, aus dem ungleichen Paar wird eine verschworene Gemeinschaft. Die Autorinnen lassen sich aber mit der Entwicklung der Figuren Zeit, sodass eine gewisse Glaubwürdigkeit entsteht, obwohl die Rahmenhandlung natürlich nicht realistisch ist. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten, die Handlungsorte fand ich auch gut gewählt.
Fazit:
Ein toller Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 31.05.2018

7 Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht
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Lady Jessica Sheffield ist Lord Benedict Tarley versprochen. Kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag soll sie den älteren Mann heiraten.
Alistair Lucius Caulfield ist ein Lebemann und Verführer, der in ...


Lady Jessica Sheffield ist Lord Benedict Tarley versprochen. Kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag soll sie den älteren Mann heiraten.
Alistair Lucius Caulfield ist ein Lebemann und Verführer, der in den besseren Kreisen berühmt-berüchtigt ist.
Am Vorabend ihrer Hochzeit wird Jessica unfreiwillig Zeugin eines verbotenen Stelldicheins, denn sie erwischt Alistair in flagranti mit einer sehr viel älteren Adeligen. Der Herzensbrecher geht der jungen Frau, die als kühl und beherrscht wird, nicht mehr aus dem Kopf, und die beiden kommen schließlich zusammen, als sie einander zufällig auf einem Schiff begegnen, denn die inzwischen verwitwete Jessica reist in die Karibik, wo sie von ihrem verstorbenen Mann eine Plantage geerbt hat…

„Sieben Jahre Sehnsucht“ ist ein historischer Erotikroman, der mir gut gefallen hat. Die erotischen Szenen sind anregend und prickelnd, nie vulgär. Nur gegen Ende gibt es eine Szene, die ich zu schwülstig fand.
Die Protagonisten waren mir sympathisch,auch die Figurenkonstellation war gut gewählt, denn die Heldin ist kein unerfahrenes Mäuschen, dass von einem steinreichen Beau erobert wird. Beide Helden haben Anteil am Zusammenkommen.
Das setting, das größtenteils im historischen London angesiedelt ist, gefiel mir ebenfalls gut. Eigentlich ist es ein Roman, der 5 Sterne wert wäre, wenn es nicht gegen Ende Längen in der Erzählung gäbe, die unnötig das Tempo herausnehmen.
Auch fand ich den Erzählstrang rund um Jessicas Schwester schlicht unnötig. Ansonsten eine schöne historische Romanze mit dominanten Erotikanteilen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Sinnlich & Romantisch

Unsichtbare Fesseln
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Zwischendurch lese ich gerne mal Romane aus dem Young Adult Genre. Es kommt aber selten vor, dass mir die Geschichten wirklich gut gefallen. „Unsichtbare Fesseln“ von Katelyn Faith habe ich aber gerne ...

Zwischendurch lese ich gerne mal Romane aus dem Young Adult Genre. Es kommt aber selten vor, dass mir die Geschichten wirklich gut gefallen. „Unsichtbare Fesseln“ von Katelyn Faith habe ich aber gerne gelesen, obwohl der Titel doof ist. ?

Romane aus dem Genre haben oft einen märchenhaften Touch, manche Elemente würden im wirklichen Leben einfach nicht funktionieren. Aye, but a girl can dream…
In „Unsichtbare Fesseln“ sind die Figuren im Vgl. zu anderen Büchern des Genres richtig gut ausgearbeitet, wenn man mal davon absieht, dass sie in gewisser Weise auch Typen entsprechen. Der Roman hat mich wirklich gut unterhalten, denn er war romantisch, lustig, sinnlich und spannend.
Die Handlung ist in London angesiedelt: Die Protagonistin hat sich in einen Kollegen verguckt. Ella hat Mathematik studiert und einen Job als Buchhalterin ergattert. Eigentlich könnte für die eher zurückhaltende junge Frau alles bestens laufen, wäre da nicht ihr Nachbar Dave Hunter, der sie mit seiner täglichen Bettakrobatik um den Schlaf bringt.
Er ist Musiker in einer Band und mit seinen Tattoos und Piercings der Inbegriff des bad boy, der verboten gut aussieht. Er verspricht Ella, ihr bei der Eroberung ihres Kollegen zu helfen. Ella bekommt ein make over und verbringt immer mehr Zeit mit Dave. Doch eines Tages wird aus Freundschaft mehr…
Manches im Roman war mir zu dick aufgetragen und auch etwas widersprüchlich bzw. unlogisch konstruiert. Etwa Ellas Vergangenheit und Daves Beschäftigung. Der Rockmusiker ist eigentlich ein Topmanager, der als Twen schon soviel Geld verdiente, dass er fortan vom Spielen in einer Band leben kann, mitten in London in einer tollen Wohnung leben kann . „Der kleine Prinz“ wird auch ständig genannt, wobei ich denke, dass es eher ein Kultbuch für Deutsche und nicht für Briten ist. Überhaupt hat die Autorin ihren Protagonisten viele Probleme angedichtet: Scheidungstraumata, Schüchternheit, Todesfälle …you name it!
Zum Glück fällt das in der Gesamtschau nicht sehr ins Gewicht, da auch die Nebenfiguren gut ausgestaltet sind, etwa Ellas Freundinnen. Manche Figuren habe ich richtig ins Herz geschlossen. Die erotischen Szenen sind wirklich sinnlich, aber es gibt auch eine spannende Handlung. Glücklicherweise verzichtet die Autorin auf SM- Gedöns. Ich war während der Lektüre nie gelangweilt, denn „Unsichtbare Fesseln “ bietet alles: Liebe, Romantik, Erotik und die Figuren bleiben nicht statisch; vielmehr durchlaufen sie eine Entwicklung. Für das Buch vergebe ich 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen. Young – Adult – Fans werden diesen Roman lieben!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Actionkracher

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
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Für den Roman "Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel" vergebe ich 4,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen.
Edward Michael „Bear“ Grylls kenne ich aus der Survival – Sendung „Man Vs. Wild“. Der ...

Für den Roman "Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel" vergebe ich 4,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen.
Edward Michael „Bear“ Grylls kenne ich aus der Survival – Sendung „Man Vs. Wild“. Der Politikersprößling hat einen Abschluss in Hispanistik (Bachelor oder Master?), war Mitglied des Special Air Service (SAS), einer britischen Eliteeinheit, er ist Pfandfinderleiter und er scheint ein Survivalexperte zu sein. Allerdings wurde enthüllt, dass Teile seiner Sendung nicht authentisch waren, da er wohl in Hotelbetten übernachtete, während er für’s Fernsehen vorgab, einer feindlichen Umwelt zu trotzen. ?
Anyways, als ich sah, dass es seinen Roman „Ghost Flight“ auf Deutsch gibt, war klar: Dieses Buch muss ich lesen!

Worum geht’s in
„Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel“ ?

- Will Jaeger (was für ein Name!) ein ehemaliger Elitesoldat und Gründer von „Enduro Adventures“, musste den Verlust seiner Familie verkraften. Er glaubt, einen Coup gelandet zu haben, als er den Auftrag erhält, mit anderen Kandidaten ein Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen – im brasilianischen Dschungel. Das Ganze soll im Fernsehen ausgestrahlt werden, zur besten Sendezeit. Jaeger macht sich an die Vorbereitungen, doch da kommt sein Freund Smithy ums Leben. Will wird stutzig, als er sieht, welches Symbol der tote Smithy trägt, denn es erinnert ihn an ein Objekt, welches er von seinem Großvater kannte. Dieser war ein erbarmungsloser Nazi- Jäger…
Den Roman fand ich sehr spannend und lesenwert, auch die Zusatzinfos waren interessant, so verweist der Autor im Vorwort auf seine Familiengeschichte, woraus man folgern kann, dass er in dem Thriller Fakten mit Fiktion vermengt hat. „Ghost Flight“ ist ein Actionthriller, der nach dem Motto : Menschen – Tiere – Sensationen funktioniert, daher hat es mir großen Spaß gemacht, Will und sein Team auf der Expedition in den Urwald zu begleiten und zu sehen, welchen Gefahren sie trotzen müssen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, es gibt undurchsichtige Figuren und der Protagonist ist ein Sympathieträger.
Briten und Nazis – ein Topos, mich hat es aber nicht gestört, dass hier die Geschichte des Zweiten Weltkrieges mit einfließt. Der Autor präsentiert mit „Ghost Flight“ einen Spannungscocktail, der wirklich fesselnd ist. Man sollte von dem Thriller aber keine literarischen und stilistischen Finessen erwarten. Dennoch ist die Erzählung so gut gegliedert, dass man das Interessean der Lektüre nie verliert. Und am Ende gibt’s einen fiesen Cliffhanger, der Lust auf eine Fortsetzung macht…

Fazit:
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Verschwörungstheorien rund um den Zweiten Weltkrieg sind immer für eine Überraschung gut - Grylls actionreicher Roman bietet insofern spannende Unterhaltung, das Ende ist jedoch offen. Für mich ist klar – ich muss auch den Folgeband lesen!

Veröffentlicht am 10.04.2018

Einblick in eine längst vergangene Ära

Die letzte Reise der Meerjungfrau
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„ Die letzte Reise der Meerjungfrau“ ist eine Erzählung, die nicht auf das kitschige Reproduzieren von Mythen und Legenden setzt:
Wir schreiben das Jahr 1785. Jonah Hancock ist ein ganz gewöhnlicher Kaufmann, ...

„ Die letzte Reise der Meerjungfrau“ ist eine Erzählung, die nicht auf das kitschige Reproduzieren von Mythen und Legenden setzt:
Wir schreiben das Jahr 1785. Jonah Hancock ist ein ganz gewöhnlicher Kaufmann, dessen gesellschaftliche Stellung sich unversehens ändert, als sein Kapitän eine Meerjungfrau aus Übersee nach London bringt. Die ganze Stadt steht Kopf, jeder will den sensationellen Fund sehen. Hancock wird zum sozialen Aufsteiger und erlangt so Zugang zu den vornehmsten Kreisen – doch die Gunst von Angelica Neal bleibt ihm versagt.
Als der Händler die Meerjungfrau an den Höchstbietenden verkauft, fordert die Edelprostituierte Angelica von Hancock eine eigene Meerjungfrau, als Unterpfand seiner Liebe. Kann Jonah ihr diesen Wunsch erfüllen?

Die Geisteswissenschaftlerin Imogen Hermes Gowar, die auch in kreativem Schreiben ausgebildet ist, hat mit der „letzten Reise der Meerjungfrau“ ein beeindruckendes Debut vorgelegt. Sie entführt den Leser in das Georgianische Zeitalter. Mittels einer opulenten Sprache lässt sie die Bordelle, Salons und Kaffehäuser der Ära auferstehen und spart dabei nicht an plastischen und teils drastischen Beschreibungen von Land und Leuten. Das ruhige Erzähltempo erschien mir nur gegen Ende etwas gehetzt, die Handlung hielt mit ihren plot – twists aber so manche Überraschung für mich bereit! Der Roman besitzt literarische Qualität, er ist aber auch eine interessante Gesellschafts – und Milieustudie.
Die Autorin zeigt auf, wie wichtig die Kategorien Herkunft und Geschlecht für den sozialen Status im achtzehnten Jahrhundert waren. Konnten die gesellschaftlichen Schranken je durchbrochen werden und wenn ja, war es nur ein vordergründiges Überwinden von Konventionen? Der historische Roman mit einem Hauch von magischem Realismus hat mich gut unterhalten, auch wenn es keine Lektüre ist, die man en passant lesen kann.

Als Leserin habe ich leider oft das Gefühl, immer wieder das Gleiche zu lesen. „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hat mich jedoch auf angenehme Weise aus meinem Lesetrott gerissen. Die Autorin hat ganz sicher von ihrem Studium der Anthropologie, Kunstgeschichte und Archäologie profitiert und ihre Kenntnisse in ihren Debutroman eingeflochten. Ihre akademische Ausbildung war für die Recherchearbeit zu „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ vermutlich von Vorteil, jedenfalls bilde ich mir ein, dass sich die Erkenntnisse aus dem Studium im Roman niederschlagen, da gute Prosa nicht selten das Produkt einer gewissen Vorbildung ist; die literarische Freiheit eröffnet einem Autor dabei Spielräume, die es für wissenschaftliche Arbeiten oder Dokumentationen nicht gibt.

„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hat mir Einblicke in eine längst vergangene Ära gewährt und mich dabei gut unterhalten, menschliche Schwächen und Sehnsüchte haben ihren Platz in der Erzählung und erklären teils die Motivation der fein gezeichneten Figuren. Der Roman weist kleine Schwächen im Aufbau auf, die in der Gesamtschau aber nicht arg ins Gewicht fallen.

Es überwiegt der positive Leseeindruck, da Gowar den Leser mit ihrem packenden Debut zu überraschen vermag.


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