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Veröffentlicht am 11.04.2020

Macht Appetit & Lust auf Sylt

Sylt oder Sahne
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Als ein Schaffner die Hamburgerin Nele für schwanger hält, wird klar: Sie muss dringend abnehmen! Ihr Leben besteht seit einer Trennung nur aus Arbeit und Fernsehabenden. Kurzerhand meldet sie sich für ...

Als ein Schaffner die Hamburgerin Nele für schwanger hält, wird klar: Sie muss dringend abnehmen! Ihr Leben besteht seit einer Trennung nur aus Arbeit und Fernsehabenden. Kurzerhand meldet sie sich für eine Fastenkur in der „Seemöwe“ auf Sylt an. Berliner Hipster führen ein in vielerlei Hinsicht strenges Regiment. Ich fand den Kommentar der Autorin zum Zeitgeist einfach köstlich und sehr treffend. Ein gesunder Lebensstil wird zur Ersatzreligion (was nicht heißen soll, dass ein ökobewusstes Leben abgelehnt wird, ganz im Gegenteil).
Claudia Thesenfitz‘ Stil ist simpel, die Witze waren mir stellenweise fast ein wenig zu derb, und ich empfand die Schleichwerbung im Buch als störend.
Großartig waren aber die Beschreibungen zum Thema Kochen und Genießen. Sie waren wunderbar sinnlich und sehr appetitanregend. Nele ist eine sympathische Protagonistin mit Ecken und Kanten, und nach der Lektüre des Buches bekommt man direkt Lust, nach Sylt zu reisen. Insofern ist das Buch der perfekte Lesestoff für den Strandkorb. Es gibt meines Erachtens keine Längen in der Erzählung, und der Roman lässt sich prima „weglesen“. Einige Aussagen im Roman sind aber leider schon veraltet. So wird die Rubensfigur der britischen Sängerin Adele gelobt und das hohe Alter von Kirk Douglas erwähnt.
Adele ist mittlerweile aber gertenschlank und Kirk Douglas bereits verstorben.
Unverkrampft und ohne verbissenes Predigen wird aufgezeigt, dass eine Diät sinnvoll sein kann. Viel wichtiger ist jedoch die Selbstakzeptanz, dann klappt’s auch mit der Liebe. Der zweite Teil des Romans gefiel mir besonders gut, auch wenn der Zufall seine Finger im Spiel hat. Es wird betont, dass Neles Mut und ihr Wille zur Gesundheit ursächlich ist, letztendlich kann sie aber durch eine glückliche Fügung ihr Leben komplett umkrempeln, sowas gibt es eigentlich nur im Märchen. Aber es tut trotzdem gut, so etwas zu lesen. Die Figuren sind ein wenig überzeichnet und trotzdem mitten aus dem Leben gegriffen, dies fand ich sehr amüsant. Es macht Spaß, Nele zu begleiten und am Ende kann man nicht anders, als sich mit ihr und für sie zu freuen!

Fazit:
Perfekt für Zwischendurch, man sollte jedoch keine hohen Erwartungen haben.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

The Work

Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?
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Der Titel ist Programm - im Sachbuch wird die Methode "The Work" (erfunden von Byron Katie) erörtert. Und tatsächlich ist es eine Herangehensweise, die Konzentration und auch ein wenig Kopfarbeit erfordert. ...

Der Titel ist Programm - im Sachbuch wird die Methode "The Work" (erfunden von Byron Katie) erörtert. Und tatsächlich ist es eine Herangehensweise, die Konzentration und auch ein wenig Kopfarbeit erfordert. Man soll seine Gedanken quasi neu programmieren, um Gedankenspiralen und negatives Grübeln zu durchbrechen. Mehrere Schritte sind dazu nötig. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben ?

Mir persönlich scheint dieses Verfahren ein wenig umständlich zu sein, und ich denke es ist schwierig für Kopfmenschen, das Gedankenkarussell mittels noch mehr "Kopfgymnastik" zu durchbrechen.

Die Verlagsbeschreibung liest sich so:

"In ihrem Buch berichtet die bekannte Schauspielerin, wie sich ihr Leben mit THE WORK (von Byron Katie) verändert hat und wie auch wir es schaffen können unsere negativen Gedanken zu überwinden.

„Mein Chef ist unzufrieden mit mir. Ich werde krank werden. Mein Partner wird sich von mir trennen. Mein Kind wird einen Unfall haben. Meine Mutter lehnt mich ab.“

Die meisten Befürchtungen, die wir den ganzen Tag hegen, treten nie ein. Die meisten Sorgen, die wir uns machen, lösen sich wieder in Luft auf und doch können wir diese negativen Gedanken nie ganz von uns abschütteln. Wie wäre das Leben ohne diese Gedanken, befreit von allem Unheil, das zwar noch nicht da ist, das wir aber in Zukunft vermuten?

In lebendigen und berührenden Geschichten erzählt Ina Rudolph von ihren Erfahrungen mit "The Work" und wie sich ihre Freundschaften, die Beziehung zu ihrer Tochter und ihrem Lebenspartner sowie ihre berufliche Situation nach und nach positiv veränderten. "

Daraus kann man ableiten, dass die Autorin, die eine Ausbildung zum "The Work" - Coach gemacht hat & hauptberuflich Schauspielerin ist, sehr Persönliches in "Ich will ja loslassen..."

mitteilt, und viele Fallbeispiele mit Praxisbezug anführt.




Das Sachbuch ist nicht durch ein Psychologie - oder Medizinstudium der Autorin beeinflusst und blendet daher evtl. manche Gründe für Grübelei aus. Die Autorin behauptet allerdings auch nicht, allwissend zu sein, womit sie auf dem boomenden Markt der Ratgeberliteratur eine erfreuliche Ausnahme bildet.


Ich halte "The Work" für eine Herangehensweise, die auf Ratio basiert. Hier wird dem Leser kein schnelles Heilsversprechen offeriert, aber auch kein esoterischer Quatsch untergejubelt.

Ich finde die Methode wie gesagt ein wenig umständlich, kann aber kein allgemeingültiges Urteil abgeben.

Fazit: Lesen, selber ausprobieren.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Cosy Crime

Zapotek und die schlafenden Hunde
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Über die Autorin:


Claudia Rusch, geboren 1971, wuchs auf der Insel Rügen, in der Mark Brandenburg und seit 1982 in Berlin auf. Sie studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Schriftstellerin ...

Über die Autorin:


Claudia Rusch, geboren 1971, wuchs auf der Insel Rügen, in der Mark Brandenburg und seit 1982 in Berlin auf. Sie studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. 2003 erschien ihr Bestseller Meine freie deutsche Jugend, im mareverlag veröffentlichte sie zuletzt Mein Rügen (2010) sowie Zapotek und die strafende Hand (2013).


Zum Inhalt:



'Kriminalhauptkommissar Henning Zapotek geht es prächtig: Der Hamburger Sommer zeigt sich von seiner besten Seite, die Arbeit hält sich in Grenzen, und selbst die Wochenendbeziehung zu seiner Jugendliebe Ulrike läuft erstaunlich gut. Seit sich die beiden dreißig Jahre nach Zapoteks Flucht aus der DDR wiederbegegnet sind, bewohnt Ulrike sein Elternhaus in dem Ostseedorf Klokenzin. Doch eines Tages erhält Zapotek überraschend Nachricht von seiner alten Bekannten Gitti, durch die er einst in Ermittlungen in seinem Heimatort verwickelt wurde. Nun wendet sie sich erneut hilfesuchend an Zapotek, weil ihr geliebter Hund entführt wurde und sie eine Million Euro Lösegeld zahlen soll. Zapotek kann ihr seine Unterstützung nicht abschlagen - nicht ahnend, dass er durch seine Nachforschungen in dieser Sache schlafende Hunde ganz anderer Art wecken und es bald mit einem Verbrechen größerer Dimension zu tun haben wird: Gitti verschwindet, und in Klokenzin geschieht ein brutaler Mord.
Henning Zapotek, in seiner Freizeit segelnder, alltags Motorrad fahrender Hamburger Kommissar, ermittelt in seinem neuen Fall wieder unfreiwillig und außerdienstlich in seinem Heimatdorf vor Rügen - und wird von einem fatalen Fehler aus seiner Vergangenheit eingeholt.'



Meine Meinung:

Als Leser darf man keinen beinharten, mörderisch spannenden Krimi erwarten. "Zapotek und die schlafenden Hunde" ist der zweite Band einer Krimireihe.
Obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, fand ich schnell ins Geschehen hinein, da alles verständlich erklärt wurde.
Der Anfang war vielversprechend, aber im Verlauf des Romans mangelte es dann doch ein wenig an Spannung und Tiefgang.
Ich habe mich während der Lektüre auch nicht in den Protagonisten "verliebt", aber doch ein paar kurzweilige Lesestunden verbracht.

Bei "Zapotek" musste ich auch immer an Emil Zatopek denken, verflixt! :)

"Zatopek und die schlafenden Hunde" ist ein nettes Buch für Zwischendurch!

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Veröffentlicht am 12.02.2020

2. Teil der Reihe "The Parasol Protectorate"

Brennende Finsternis
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Der 2. Teil der Reihe "The Parasol Protectorate" ist leider nicht ganz so gut wie der erste (Soulless).
Zum Inhalt:

Die Protagonistin Alexia reist nach Schottland, da die Vampire und Werwölfe von einer ...

Der 2. Teil der Reihe "The Parasol Protectorate" ist leider nicht ganz so gut wie der erste (Soulless).
Zum Inhalt:

Die Protagonistin Alexia reist nach Schottland, da die Vampire und Werwölfe von einer merkwürdigen Veränderung betroffen sind. Mit von der Partie ist Alexias beste Freundin, Ivy Hisselpenny. Auch eine Bedienstete und Alexias ungeliebte Schwester begleiten sie. Zunächst gilt es, die Lage zu sondieren, und allmählich wird klar,dass alles Ungemach nicht dem Zufall geschuldet ist.
Gail Carrigers Schreibstil ist zwar witzig-bissig,doch sie gebraucht auch eine für die beschriebene Zeit zu moderne Wendung.
Der plot ist leider relativ zäh, und auch einige neu eingeführte Figuren tragen nicht wesentlich zur Auflockerung bei.
Alles in allem ist der Roman jedoch ganz OK.

Fazit : Solider 2. Teil.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Aus dem Leben einer Gesamtschullehrerin

Chill mal, Frau Freitag
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Frau "Freitag" berichtet aus ihrem Leben - sie ist Gesamtschullehrerin in einer Großstadt. Ihre Schüler haben nicht unbedingt Lust auf's Lernen, und manchmal schwankt die Lehrerin zwischen Frust, Wut und ...

Frau "Freitag" berichtet aus ihrem Leben - sie ist Gesamtschullehrerin in einer Großstadt. Ihre Schüler haben nicht unbedingt Lust auf's Lernen, und manchmal schwankt die Lehrerin zwischen Frust, Wut und Zuneigung. Das Buch ist leider nur stellenweise witzig. Durch den Patchworkstil fehlt dem Roman die Struktur.
Das Buch vermittelt einen ambivalenten Eindruck - einerseits hat man Mitleid mit der Lehrerin, andererseits kann man manche ihrer Gedanken (" schminken > dumm" etwa) nicht ganz nachvollziehen.
Bürgerlicher Hintergrund trifft im Schulalltag auf Underdogs - Perlen vor die Säue?
Der Klappentext versprach mehr, der Roman ist nett, aber nicht mehr. Drei Sterne.

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