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Veröffentlicht am 24.02.2020

Lieblingsbuchpotenzial

Verloren sind wir nur allein
1

Mit ihren 17 Jahren hat Sky schon einiges durchgemacht, denn die Zeit nach dem Tod ihres Vaters war alles andere als einfach. Immer mehr verschließt sie sich der Welt und ihren Mitmenschen und versinkt ...

Mit ihren 17 Jahren hat Sky schon einiges durchgemacht, denn die Zeit nach dem Tod ihres Vaters war alles andere als einfach. Immer mehr verschließt sie sich der Welt und ihren Mitmenschen und versinkt beinahe in ihrer Trauer. Bis ihre Mutter ihr den Umzug von Boston in das Städtchen Lewisville „aufzwingt“. Ausgerechnet zu deren neuen Freund Roger !!! Sky ist alles andere als begeistert und stemmt sich mit allen Mitteln dagegen. Keine Freundschaften, Abstand zu jedem, das ist der Plan.
Auf Rogers Farm stößt sie dann jedoch auf Jeff, mit dem sie sich ebenfalls das Haus teilen muss, den sie von Anfang an nicht leiden kann und der sie mit seiner perfekten Art einfach nur nervt. Allerdings hängt er auch wie eine Klette an ihr und sieht noch dazu verboten heiß aus…
Auch an der neuen Highschool stößt Sky schnell auf sympathische Leute. Eigentlich wollte sie das doch gar nicht.
Da Sky aber noch eine schwere Zeit bevorsteht, muss sie sich bald die Frage stellen, ob sie es wirklich allein schaffen kann. Doch selbst wenn sie wollte, kann Sky sich ihren Mitmenschen überhaupt öffnen ?!
Kaum hat man das Buch in die Hände genommen, kann man es fast nicht mehr weglegen. Als Leser wird man so schnell von der Geschichte in den Bann gezogen und würde sie am liebsten an einem Stück durchlesen. Das hat sehr viele Gründe:
Erstens: Die Charaktere
Sky als Protagonistin wird sehr schön und realistisch beschrieben. Ihre Gefühlslage wird sehr verständlich dargestellt. Trotzdem ist sie eine Figur, die sicher nicht jeder ganz nachvollziehen kann. Sky besteht nämlich aus sehr viel Trauer und da jeder auf seine eigene Art trauert, hat wohl jeder seine eigene Meinung zu ihrem Verhalten.
Jeff ist sowas wie der zweite Hauptprotagonist, denn das ein oder andere Kapitel wird aus seiner Perspektive beschrieben. Er war mir auf Anhieb sympathisch und wohl mein Lieblingscharakter. Er ist ein sehr tiefgründiger Mensch und hat eine starke Persönlichkeit.
Außerdem gibt es noch einige Nebenfiguren, die sehr charakterstark sind und der Story den letzten Schliff verpassen. Leider kommen sie aber etwas zu kurz.
Zweitens: Die Thematik
Mir gefällt total, wie facettenreich und vielfältig das Buch ist. Es ist ein Roman, der so viele Themen behandelt: Liebe, Freundschaft, Familie, Gefühle jeglicher Art und so viel mehr. Trotz dieser Vielfalt passen aber alle Themen zusammen und der Inhalt wirkt kein bisschen überladen. Perfekt!
Drittens: Der Schreibstil
Der Schreibstil hat mir von Anfang an sehr gefallen. Er ließt sich locker, leicht und flüssig. Die Seiten und Kapitel fliegen nur so dahin. Man wird von der Handlung in ihren Bann gezogen und vergisst alles um sich herum. Außerdem hat die Autorin es geschafft, selbst die traurigsten Passagen etwas aufzuheitern und somit Ernst und Humor auf eine Art verbunden, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Und dann sind da noch diese Sätze, die so kunstvoll formuliert sind, dass man einfach breit grinsen muss. Egal wo man gerade mit dem Buch sitzt und wie komisch die Leute um eine herum einen gerade anstarren ;)
Viertens: Der Titel
Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem der Titel so perfekt passt und in so vielerlei Hinsicht zutrifft. Was ich genau damit meine verrate ich natürlich nicht. Das merkt aber jeder Leser recht schnell selbst ;)
Fünftens: Das Design
Schon das Cover ist wunderschön und auch im Inneren ist am Anfang jedes Kapitels eine kleine Blume. So schlicht und hübsch gleichzeitig.
Ich könnte jetzt noch ewig so weitermachen, doch dann wäre nur unnötig Zeit verschwendet, die man eigentlich nutzen sollte, um das Buch zu lesen. Denn für „Verloren sind wir nur allein" gibt es von mir ganz klar eine Leseempfehlung. Viele Leser werden in diesem Roman ihr neues Lieblingsbuch finden. Also, an alle, die Lust auf eine tiefgründige Lovestory oder aber auch auf einen tiefgründigen Roman für junge Erwachsen, in dem es nicht nur um Liebe geht, haben: Lest diese Buch !!!:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.04.2024

Eine gelungene Anspielung auf „Die Schöne und das Biest“ voller Humor, Spannung und Leidenschaft

Das Biest von Beswick
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Lady Astrid kennt die Schattenseiten der englischen Adelsgesellschaft zu gut. Sie ist eine starke Frau, zu revolutionär für ihre Zeit, und wurde mit einem Skandal bestraft, der eine glückliche Heirat für ...

Lady Astrid kennt die Schattenseiten der englischen Adelsgesellschaft zu gut. Sie ist eine starke Frau, zu revolutionär für ihre Zeit, und wurde mit einem Skandal bestraft, der eine glückliche Heirat für sie unmöglich macht. Doch nun benötigt sie den Schutz eines Ehemanns. Und sie weiß auch schon den perfekten Kandidaten. Der Herzog von Beswick hat Verachtung ebenso erfahren wie Astrid, trotzdem garantiert sein Titel ihm beständige Macht und genau den Schutz, den Astrid und ihre Schwester benötigen. Doch wie überredet man einen Mann zur Heirat, der sein Leben im Schatten der Einsamkeit verbringen will?

Meine Meinung:
DAS BIEST VON BESWICK ist eine Liebesgeschichte, die an das Märchen „Die Schöne und das Biest“ angelehnt ist. Dies ist eines meiner Lieblingsmärchen und als ich den Klappentext las, wollte ich Thane und Astrids Geschichte deshalb unbedingt lesen. Wenn man Thane fragt, würde er seine Geschichte zwar eher mit Frankenstein vergleichen, was auf Thanes Hang zum Pessimismus liegt. Thane darf sich zwar als Kriegsheld bezeichnen, doch er bezahlte dafür beinahe mit seinem Leben. Heute trägt er schreckliche Narben am ganzen Körper und die Gesellschaft nennt ihn deshalb Biest statt Held. Und ähnlich wie das Biest in meinem Lieblingsmärchen habe ich auch Thane schnell ins Herz geschlossen. Er ist ziemlich ruppig und seine Unsicherheit mag eine verletzende Wirkung auf andere haben. Dennoch ist er ein Protagonist mit einem großen Herz.
Astrid ist eine ähnlich gelungene Adaption von der „Schönen“. Sie ist willensstark und mutig. Eine Kämpferin, die niemals aufgibt. Zugleich ist sie kein Übermensch, sondern in ihrer Stärke natürlich. Beide sind Figuren mit Ecken und Kanten und sind somit die perfekte Besetzung für diese romantische, leidenschaftliche und emotionale Liebesgeschichte.

Ich bin ein großer Fan von Regency Romance im Allgemeinen und finde deshalb, dass diese Geschichte mit Erfolgen wie der Bridgerton-Reihe mithalten kann. Die Liebesgeschichte ist sehr rührend, auch der Spice kommt nicht zu kurz. Was die historischen Bezüge betrifft, hatte die Story jedoch noch etwas ungenutztes Potential. Die literarischen Anspielungen von jener Zeit haben mir sehr gefallen, darüber hinaus hätte die Geschichte detailreicher sein können. In mancher Hinsicht war sie etwas unkonventionell, was die Regeln der Gesellschaft und die Ausdrucksweise betrifft. Mich hat das aber nicht wirklich gestört, weil ich das Buch eben nicht für die geschichtliche Korrektheit gelesen habe, sondern für die Liebesgeschichte. Und die lies nichts zu wünschen übrig. Man kann zwar anmerken, dass Astrid und Thane ziemlich lange umeinander kreisen, sie ihrem eigenen Glück ein wenig im Weg stehen. Aber ich fand nicht, dass dieses Hin und Her zwischen ihnen langatmig, langweilig oder nervig war. Vielmehr habe ich ihre zahlreichen Schlagabtausche genossen und stets gespannt weitergelesen.

Mein Fazit:
DAS BIEST VON BESWICK ist die perfekte Geschichte für alle, die märchenhafte Romantik lieben. Die Geschichte wird einem Vorbild wie „Die Schöne und das Biest“ gerecht und ist genau das richtige für alle Bridgerton-Fans im Besonderen, und Regency Romance-Fans im Allgemeinen. Die historischen Bezüge sind zwar nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet, aber dafür fehlt es der Geschichte nicht an Unterhaltungsfaktor und Gefühl. Ich vergebe lesenswerte 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2024

Diese zu Recht gehypte Lovestory zeigt, dass es manchmal die unperfekten Geschichten sind, die man am meisten liebt

Flawless
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„Meine Stimme bricht, und Rhett tritt dicht hinter mich, legt eine Hand auf meinen Rücken.“

Darum geht es:
Summer hat kürzlich ihr Studium abgeschlossen und ist entsprechend neu in der Firma ihres Dads. ...

„Meine Stimme bricht, und Rhett tritt dicht hinter mich, legt eine Hand auf meinen Rücken.“

Darum geht es:
Summer hat kürzlich ihr Studium abgeschlossen und ist entsprechend neu in der Firma ihres Dads. Als ihr ein sehr spezieller Fall zugeteilt wird – der mit Cowboyhut, siegessicherem Grinsen und unverschämten Witzen daherkommt – erkennt sie ihre Feuerprobe darin. Summer ist fest entschlossen, diese zu bestehen. Trotzdem kann diese Vorahnung nicht ignorieren, dass sie sich verbrennen wird. Denn um ihren Job erfüllen zu können, muss sie rund um die Uhr ein Auge auf den erfolgreichen Bullreiter Rhett Eaton haben. Und so lernt sie einen Rhett kennen, der der Öffentlichkeit verborgen bleibt …

FLAWLESS ist der Auftaktband der Chestnut-Springs-Reihe, die aktuell fünf Bände umfasst. Jeder Teil der Reihe ist in sich abgeschlossen, aber die Figuren und das Setting sind wiederkehrend. Im ersten Band lernen wir bereits viele der zukünftigen Protagonist:innen kennen und ich kann schonmal so viel verraten: Ich kann die Folgebände kaum erwarten! 🤭

Meine Meinung:
Mit den anfänglichen Enemies-to-Lovers-Vibes hat die Geschichte mich direkt gepackt. Dieses Trope macht den Einstieg amüsant zu lesen, dominiert die Geschichte aber nicht. Die Autorin schneidet verschiedene Tropes an und nutzt deren Atmosphäre. So entsteht diese erfrischende Liebesgeschichte, die sich in keine einzelne Schublade stecken lässt. Der Roman wird den aktuellen Trends in der Buchwelt gerecht und daher meiner Meinung nach verdient als Tik Tok-Trend angeworben.

Die gesamte Storyline hat mir gut gefallen. Das Buch hat keine Längen, war stets amüsant, emotional und spannend zu lesen. Es hat mich mit der ein oder anderen Wendung überrascht und der angenehme Schreibstil tat sein Übriges, sodass ich gebannt und neugierig geradezu durch die Geschichte flog. Die wechselnde Perspektive gefiel mir sehr und sowohl Summer als auch Rhett konnten mich direkt überzeugen. Sie teilen einen ähnlich trockenen Humor – welchen auch ich selbst beim Lesen enorm genossen habe – und so war mir rasch klar, was für ein tolles Pärchen einmal aus ihnen werden würde 🥰

Die Figuren sind von jener Art, die einem schnell ans Herz wächst. Summer hat mich mit ihrer positiven Art beeindruckt. Sie ist eine selbstbewusste, starke junge Frau und wie sie mit ihren Päckchen umgeht, empfand ich als sehr inspirierend. Rhett ist eine perfekte Mischung zwischen rauem Cowboy und romantischem Bookboyfriend. Er beweist mal wieder, dass es sich lohnt, hinter Fassaden zu blicken. Ergänzt wurde die Geschichte durch eine Vielzahl an herzlichen Nebenfiguren. Rhetts Familie heißt nicht nur Summer, sondern auch uns Leser:innen warm und herzlich willkommen.

Auch die Ranch der Familie Eaton fühlt sich beim Lesen direkt heimelig an. Die Beschreibungen laden zum Wohlfühlen ein und ich hatte anfangs das Gefühl, dass die „Wishing Well Ranch“ mit meinen Lieblingssettings wie Cherry Hill oder Golden Hill mithalten kann. Ich bin großer Fan von derartigem Farm-Feeling, was mit ein Grund war, dass ich diesen Roman unbedingt lesen wollte. Obwohl diese Atmosphäre spürbar ist, hätte ich gerne noch etwas mehr darüber gelesen. Das nur als Anmerkung, damit niemand enttäuscht ist, weil der Ranch-Content eher eine kleine Nebenrolle spielt.

Wofür mir diese Geschichte in wunderbarer Erinnerung bleiben wird, ist die Dynamik zwischen Rhett und Summer. Ich habe ihre Art miteinander zu scherzen geliebt, las enorm gerne darüber, wie sie kommunizierten, sich auch ohne Worte verstanden, sich gegenseitig den Rücken stärkten, ebenbürtig agierten und sich liebten. Elsie Silver gelingt mit diesem Pärchen die perfekte Mischung zwischen zuckersüßer Romantik und kreativem Spice.

Bei all dem Lob möchte ich aber nicht ungesagt lassen, dass die Geschichte durchaus Luft nach oben hat. Die Liebe zwischen Rhett und Summer steht deutlich im Fokus – besonders am Ende des Romans – sodass einige zuvor angesprochene Thematiken nicht rund enden, sondern ihre Ecken und Lücken behalten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manches in Folgebänden nochmal zur Sprache kommt, aber mit Sicherheit sagen kann man das nach Band eins leider nicht.

Mein Fazit:
Wer Romantik und Spice liebt, ein Herz für Cowboys mit einer etwas härteren Schale hat und gerne über starke Frauen liest, ist mit FLAWLESS bestens beraten. Es handelt sich hierbei um eine emotionsreiche Liebesgeschichte, die mich mit sympathischen Figuren empfangen, einem wunderschönen Setting begeistert und einer erfrischenden Storyline überzeugt hat. Am Ende lässt das Buches auf der Gefühlsebene nichts mehr zu wünschen übrig, nur was die Thematiken betrifft, vermisst man jene Rundheit ein wenig. Der Roman erhält von mir somit 4 von 5 Sterne und ist vielleicht nicht perfekt, aber unbestritten liebens- und lesenswert. Rückblickend würde ich den Roman definitiv wieder lesen❤️

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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.04.2024

Diesen Roman kann doch jeder mal lesen

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Die meisten von uns haben ein Genre, das sie am meisten und am liebsten lesen. Trotzdem kommt immer wieder die Zeit, wenn man sich nach einer unkomplizierten Geschichte, voller Leichtigkeit und Humor sehnt. ...

Die meisten von uns haben ein Genre, das sie am meisten und am liebsten lesen. Trotzdem kommt immer wieder die Zeit, wenn man sich nach einer unkomplizierten Geschichte, voller Leichtigkeit und Humor sehnt. Und genau eine solche erzählt LIEBE KANN DOCH JEDEM MAL PASSIEREN.

Darum geht es:
Julie und Alex könnten verschiedener nicht sein, meinen sie. Julie ist in Brighton für eine Auszeit – Jahre hat sie in eine Karriere investiert, die sie insgeheim nie wollte. Alex dagegen ist in Brighton, um sich als Anwalt einen Namen zu machen. Nichts verbindet sie, außer das Zimmer, dass sie sich teilen sollen.
Ihr gemeinsamer Start ist überaus holprig. Julie hat wenig übrig für die Aussicht auf einen Zimmergenossen und Alex hat wenig Verständnis für Julies Chaos. Überhaupt gehen beide erstmal auf Abstand, anstatt genauer hinzusehen und zu erkennen, wie überraschend ähnlich sie einander sind. Und wie viel mehr als Verständnis sie füreinander empfinden könnten …

Und mit einem Schmunzeln beginnt die Lesereise:
Es kommt nicht sehr oft vor, dass mich bereits der allererste Satz zum Schmunzeln bringt.
„Die Sache ist die: Entscheidungen und ich, wir werden niemals Freundinnen werden.“
Dieser erste Satz hat mich dagegen direkt gecatcht, meine Sympathie für Julie geweckt und ganz viel Vorfreude verbreitet. Das Buch verspricht von Anfang an Unterhaltung und enttäuscht damit auf keiner Seite. Die Geschichte besitzt zwar die nötige Prise vom Ernst des Lebens, davon abgesehen lädt sie häufig zum Lachen ein. Ich muss auch zugeben, dass ich mich im ersten Augenblick von dem humorvollen Schreibstil erschlagen fühlte und etwas Zeit brauchte, um mich daran zu gewöhnen. Jeder einzelne Satz scheint von Ironie, Sarkasmus und Anspielungen geradezu durchtränkt zu sein. Hat man erst einmal verstanden, dass dieses Buch zwar locker und leicht ist, aber eine wache Konzentration erfordert, ist es jedoch kein Problem mehr, dem Humor zu folgen. Die Geschichte zergeht so köstlich auf der Zunge wie die leckeren Speisen des romaneigenen italienischen Restaurants.

Authentische, bodenständige und greifbare Protagonisten:
Julie und Alex sind sehr sympathische Charaktere, mit denen man selbst gerne befreundet wäre. Beide haben zwar ihre Päckchen zu tragen, aber daran ist nichts übertrieben und sie wirken so bodenständig und real, dass ich mir vorstellen könnte, ihnen auch im realen Leben zu begegnen. Auch im Zusammenspiel könnten sie das Pärchen von nebenan sein. Ihre Liebesgeschichte ist damit vielleicht nicht die „größte“ aller Zeiten, aber sie könnte genau so allen von uns passieren. Das ist auch der Grund, weshalb dieses Buch wirklich zu jeder Art von Leser:in passt. Man muss nicht der Spezies der Romantiker:innen angehören, um die Liebesgeschichte genießen zu können.

Heimelig und herzlich:
Ich brauchte zwar einige Kapitel, um völlig in der Geschichte zu versinken, doch als es dann so weit war, konnte ich die Atmosphäre in vollen Zügen genießen. Das Haus, in dem Alex und Julie untergekommen sind, überzeugt mit seinen diversen, facettenreichen Figuren. Generell hat das Buch viele tolle Nebenfiguren, die die Geschichte nicht besser hätten abrunden können. Man freut sich auf jedes Treffen mit diesen Figuren und fühlt sich von ihnen willkommen geheißen. Genau das, was einen Wohlfühlroman eben ausmacht.

Ein Manko bleibt:
Die Geschichte und vor allem die Liebesgeschichte entwickeln sich eher langsam, was ich an sich mag, weil man alles viel besser nachempfinden kann. Allerdings ist der Roman eher einer von der knapperen Sorte mit seinen 287 Seiten. Man ahnt vermutlich schon, auf was ich hinaus will. Die Geschichte entwickelt sich eigentlich perfekt, bis die letzten zwanzig Seiten kommen. Versteht mich nicht falsch, diese letzten zwanzig Seiten sind ganz wundervoll. Aber sie kommen zu plötzlich. Es scheint, als würden dazwischen weitere zwanzig Seiten fehlen. Die Verbindung zwischen Hauptteil und Schluss fehlt sozusagen und auch die Handlung rund um die Nebenfiguren scheint ohne Vorwarnung zum Stillstand zu kommen. An sich ist dieser Kritikpunkt nicht entscheidend dafür, ob die Geschichte lesenswert ist. Denn das ist sie definitiv und einen Einfluss auf das Leseerlebnis hat das schnelle Ende nicht. Es ist nur so, dass der Roman nicht rundum perfekt ist.

Mein Fazit: Sehr lesenswerte vier Sterne
LIEBE KANN DOCH JEDEM MAL PASSIEREN ist die passende Geschichte für alle, die eine nette, atmosphärische Unterhaltung für zwischendurch suchen. Der Roman liest sich sehr angenehm und kurzweilig und ist in meinen Augen genau das, was man braucht, um dem Alltag für einen Moment zu entfliehen. Die herzlichen Figuren heißen einen willkommen in ihrer Welt, das Setting und die Atmosphäre lassen jeden Alltagsstress vergessen und der überschwängliche Humor zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht. Die Geschichte hat ihre Ecken und Kanten. Davon abgesehen kann ich den Roman allen, wirklich ALLEN Leser:innen empfehlen. Ohne Wenn und Aber. Na gut, man sollte nicht völlig allergisch auf die Liebe reagieren, aber ein*e Romantiker:in muss man nicht zwingend sein.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Liebe seit immer und Liebe für immer

Always You Forever Us
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Wer nach einem kurzweiligen Roman mit viel Spice samt starken Themen und guter Storyline sucht, ist bei ALWAYS YOU FOREVER US an der richtigen Adresse.

Darum geht es:
April liebt ihren Beruf, möchte aber ...

Wer nach einem kurzweiligen Roman mit viel Spice samt starken Themen und guter Storyline sucht, ist bei ALWAYS YOU FOREVER US an der richtigen Adresse.

Darum geht es:
April liebt ihren Beruf, möchte aber endlich von ihrem aktuellen Job wegkommen, der ihr Zeit und Energie raubt, ohne sie beruflich weiterzubringen. Seit Jahren stürzt sie sich in Bewerbungen und Jobinterviews, doch als die hundertste Absage in ihrem Postfach landet, weiß sie, dass sie etwas unternehmen muss. Sie braucht professionellen Rat – den besten, den sie bekommen kann. Und so reist sie in ihre alte Heimat, um ihren früheren Klassenkamerad Cole, heute Millionär und ein landesweit gefragter Coach und Jobberater, um Hilfe zu bitten. Leider ist er derselbe Cole, dem sie vor fünfzehn Jahren einen Korb gegeben hat, obwohl sie schon damals für ihn geschwärmt hat. Zum Glück sind fünfzehn Jahre eine lange Zeit. Genug Zeit, um zu vergeben und vergessen. Oder?

Was mir gefallen hat:
Puh, wo fange ich da bloß an? Es ist so, das Buch hat mir total gut gefallen. Alles daran. Die Geschichte hat mich schnell gepackt, der Schreibstil liest sich zudem flüssig, was beides dazu führte, dass die Geschichte wie im Flug vergeht. Die Kapitel sind nicht zu lang, die Perspektive wechselt häufig zwischen Cole und April, sodass keine Längen entstehen.
Beide Perspektiven, beziehungsweise beide Figuren haben mir sehr gefallen. Die Charaktere wirkten authentisch auf mich. Sie waren nicht bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, aber was wir über sie erfahren reicht, um sie zu mögen und um ihr Verhalten nachzuvollziehen. April ist eine Figur, mit der man sehr mitfühlt, weil sie gebrochener ist als sie zunächst wirkt. An Cole mochte ich seine ruhige Ausstrahlung. Er wirkt, als habe er seinen Platz im Leben gefunden und man merkt, wie er im Reinen mit sich ist. Er liebt ohne Vorbehalte, fühlt ohne Scheu und weiß genau, was er will.
Die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt perfekt. Sie passen super zusammen, fordern sich heraus, geben einander aber auch Halt und Kraft. Ihre Liebesgeschichte ist eine Second-Chance-Romance und mir hat die Idee gefallen, dass eine zweite Chance auch nach fünfzehn Jahren noch möglich ist. Die Geschichte ist von Anfang an emotionsgeladen. In der ersten Hälfte dominiert das spicy Prickeln und Knistern. Und ja, die Geschichte ist ziemlich spicy. In der zweiten Hälfte dominieren dagegen Emotionen und Gefühle. Hier hat mich der Roman mit seiner Tiefe doch überrascht. Vor allem fand ich die Thematik extrem gut gewählt, weil es ein Thema ist, das immer noch ein ziemliches Tabu ist und viel zu oft belächelt wird. Worum genau es geht, möchte ich nicht verraten, ganz grob gesagt hat es aber mit Mental Health zu tun.
Wenn Geschichten spicy sind, kommt oft die Storyline zu kurz, aber das ist hier wirklich nicht der Fall. Vom eben angesprochenen Thema abgesehen, spielt die Thematik rund um Jobsuche, Jobvermittlung und Coaching eine Rolle. Dieses Thema fand ich interessant, denn ich habe noch nie im Rahmen einer Liebesgeschichte darüber gelesen und denke, dass jede:r den ein oder anderen Tipp für sich mitnehmen kann.

Was mir nicht gefallen hat:
Da fällt mir eigentlich nichts ein. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass die Geschichte eher kurzweilig ist und mit rund 320 Seiten ist es naheliegend, dass das Buch nicht überall in die Tiefe geht. Zum Beispiel wird das Setting nicht allzu ausführlich beschrieben und die Nebenfiguren haben kleine Rollen. Dafür kommen die Protagonisten nicht zu kurz und ebenso wenig ihre (Liebes)Geschichte.

Mein Fazit:
ALWAYS YOU FOREVER US ist eine wunderschöne, unterhaltsame Liebesgeschichte mit der perfekten Mischung von Herz, Humor und Spice. Sie ist perfekt für zwischendurch und besitzt zugleich eine gewisse Tiefe. Die Mischung zwischen Kleinstadt-Romance und Office-Setting ist einzigartig und wer Second-Chance liebt, ist mit diesem Roman bestens beraten. Ich vergebe lesenswerte 4 Sterne und werde nach diesem tollen Roman definitiv noch weitere Bücher der Autorin lesen.

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