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Veröffentlicht am 30.06.2020

Humorvoll & spannend, aber leicht enttäuschend

Repeat This Love
2

Kennt ihr es, wenn ihr ein Buchcover seht, oder den Klappentext lest und sofort wisst, dieses Buch muss ich einfach lesen ??? „Repeat this Love“ war für mich ein solches Buch. Fragt mich nicht wieso Auf ...

Kennt ihr es, wenn ihr ein Buchcover seht, oder den Klappentext lest und sofort wisst, dieses Buch muss ich einfach lesen ??? „Repeat this Love“ war für mich ein solches Buch. Fragt mich nicht wieso Auf jeden Fall waren meine Erwartungen sehr hoch…
Bevor ich aber verraten werde, ob sie erfüllt, oder gar übertroffen wurden, ein paar Wörtchen zum Inhalt:
Stell dir vor, du hast gerade deinen Freund verlassen, bist von der Trennung noch völlig fertig und willst dir einfach mal einen schönen Abend machen. Doch dann geschieht das Unfassbare und du wirst auf offener Straße niedergeschlagen, ausgeraubt und landest im Koma. Als du wieder aufwachst, hast du dein komplettes Gedächtnis verloren. Alles, was dich als Person ausgemacht hat, alle Erfahrungen und Erinnerungen sind futsch- FÜR IMMER !!! Ein Alptraum, oder ?! Aber genau so geht es Clem… Nun steht sie also vor der Frage, wer sie war. Oder, noch viel wichtiger, wer sie werden will. Doch anstatt dass sie nun ein neues Leben beginnen kann, was schon schwer genug wäre, geht ihr Alptraum sogar noch weiter und beängstigende Vorfälle machen ihr das Leben weiterhin zur Hölle. Doch es gibt auch einen Lichtblick, sein Name? Ed Larsen!
Nein stopp, das dürfte eigentlich gar kein Lichtblick sein, denn schließlich ist er der Ex-Freund von Clems früherem Ich. Noch dazu leidet er noch immer unter der Trennung und ist alles andere als gut auf Clem zu sprechen. Als er jedoch von Clems Situation erfährt, ist ihm sofort klar, dass er ihr zur Seite stehen wird…
Kann das funktionieren, nach allem was er mit ihrem früheren Ich durchgemacht hat ? Denn, wie sehr kann sich ein Mensch verändern ? Und nicht zuletzt stellt sich natürlich die Frage, was es den nun mit dem Überfall auf Clem auf sich hatte…

Ob mich dieser Roman überzeugen konnte ?!
Zuerst einmal muss man diesem Buch natürlich das großartige Cover hoch anrechnen. Nicht (nur) wegen dem coolen Typen darauf, denn eigentlich bin ich kein Fan von Personen auf Covern, sondern auch wegen der Farbgestaltung. Optisch also schon ´mal ein absoluter Blickfang, top.
Ich finde auch den Klappentext recht vielversprechend. Also kann man dem Buch kaum widerstehen und fängt an zu lesen. Der Einstieg fällt auch sehr leicht, der Schreibstil ist durchgängig grandios. Wirklich, das ist keine Übertreibung. Denn er liest sich unfassbar angenehm und flott. Während der ersten Hälfte des Buches konnte ich es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Und auch wie unterhaltsam und amüsant die Story erzählt wird ist einfach herrlich. Das ist es wohl, was ich am meisten zu schätzen wusste- dieser Humor. In jeder Szene, egal wie ernst, traurig, spannend, romantisch oder sexy sie war, war irgendein Witz eingebaut. In der Handlung selbst oder auch im Text. Lachanfälle sind garantiert !!! Somit kann ich an der Stelle also festhalten, dass es großen Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen
Ein zusätzliches, dickes Plus ist dann natürlich noch die Thematik. Ein Liebesroman, der auf einer Amnesie basiert, sieht man nicht alles Tage. Außerdem ist diese Amnesie, besonders am Anfang, sehr gut beschrieben. Man kann Clems Verhalten, Gedanken und Gefühle absolut nachvollziehen und merkt, wie genau die Autorin sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Noch dazu kommt, dass durch den Umstand der Amnesie, ein Überfall, noch eine große Portion Spannung dazukommt. Und die Autorin wusste, wie sie damit umgehen musste, hat die Spannung gekonnt genutzt und gesteigert. Vorhersehbare Handlung ? Weit gefehlt!
Doch wer aufgepasst hat, merkt, dass ich immer nur von der ersten Hälfte geredet habe. Denn… so leid es mir tut, es sagen zu müssen… für mich hat das Buch dann stark nachgelassen. Zum Beispiel, weil die Spannung sehr hoch war, man absolut gespannt auf den Täter und den Fortgang ist, das Thema dann aber plötzlich fallen gelassen und lange Zeit einfach mehr oder weniger links liegen gelassen wird. Das ist sehr schade…
Ein weiteres Beispiel sind auch die Charaktere. Wird man nicht sofort mit ihnen warm, gibt man ihnen eben etwas Zeit, doch wenn dann die Hälfte des Buches rum ist, verliert man langsam die Hoffnung. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Charaktere völlig unsympathisch waren oder gar nervig. Nein, aber man konnte einfach keine richtige Verbindung zu ihnen herstellen. Clem ist natürlich ein schwieriger Charakter, weil sie innerlich so verstört ist. Ich habe zwar ihre offene Art und ihren (unbeabsichtigten) Humor geliebt, doch hatte stellenweise eben ein paar Probleme mit der Protagonistin. Ed dafür war mir eher sympathisch. Mein Lieblingscharakter war trotzdem sein Hund, Gordon. Naja, das sagt eigentlich einiges aus, wenn ein Hund meine Lieblingsfigur war, denn es hätte in den Reihen der zahlreichen Nebenfiguren doch schließlich genug Kandidaten gegeben- oder ?! Nein, in meinen Augen nicht, denn mit den Nebenfiguren hatte ich am meisten Probleme sie zu durchschauen. Ein bisschen muss das wegen der Spannung auch so sein, aber ganz so extrem wäre es sicherlich nicht notwendig gewesen.
Letztendlich hat mir auch die Auflösung am Schluss nicht so gefallen, nun ja…ich fand sie nämlich etwas fad. Beim Schluss gehen die Meinungen sowieso stark auseinander. Den eigentlichen Schluss, also die letzten paar Seiten, fand ich trotzdem ganz nett.

Mein Fazit ist also:
Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut, doch leider hat es mich leicht enttäuscht. Vielleicht waren auch nur meine Erwartungen zu hoch, ich weiß es nicht. Fest steht aber, dass die Autorin in dieser(relativ kurzen) Story andere Prioritäten gesetzt hat, als ich es mir gewünscht hätte und so das Potenzial der Thematik und der Spannung in meinen Augen nicht richtig ausgeschöpft hat
Trotzdem hat das Buch großen Spaß gemacht zu lesen & ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Der großartige Anfang des Romans, unterhaltsame Schreibstil und großartige Humor hat die Schwächen zusätzlich wieder teilweise wett gemacht

Deshalb gibt es von mir…
4 Sterne für diesen Roman.

Empfehlen…
…würde ich das Buch also auf jeden Fall. Wenn man nicht nur große Gefühle sucht, sondern auch nichts gegen eine Portion Spannung einzuwenden hat, sollte man diesem Buch eine Chance geben.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.06.2020

Ein Buch wie ein Puzzle

Wozu wir fähig sind
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Von englischsprachigen Autoren gibt es inzwischen einige Jugendthriller vom College. Die sind zum größten Teil klasse, einfach auch, weil das Prinzip funktioniert. Colleges sind die perfekte Kulisse für ...

Von englischsprachigen Autoren gibt es inzwischen einige Jugendthriller vom College. Die sind zum größten Teil klasse, einfach auch, weil das Prinzip funktioniert. Colleges sind die perfekte Kulisse für makellose Cliquen, meistens die „Stars“ am College, und ihre düsteren Seiten voller Geheimnisse. Mit „Wozu wir fähig sind“ hat Laila El Omari die deutsche Version dieser Thriller geschaffen. Und ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass solche Storys auch vor unseren Kulissen funktionieren. Die Umsetzung hat mich aber wirklich überzeugt…
Es ist relativ schwer, den Inhalt zu Beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Eigentlich reichen die knappen Aussagen auf dem Cover auch schon. Alina und Patrick sind seit der Schulzeit ein Paar und unzertrennlich. Aber auch nur, weil Alina nicht weiß, dass Patrick nicht ist, wer er zu sein scheint. Bis jetzt…
Plötzlich ist er nämlich da und wird selbstverständlich in der Clique von Alina, ihrem besten Freund Robin, Patrick und seiner besten Freundin Hannah aufgenommen. Zusammen mit seiner „Freundin“ Leonora. Wer die beiden sind, weiß niemand recht. Dafür kennen Alexander und Leonora die anderen umso besser. Sie kennen die Geheimnisse, die jeder voreinander hat und wissen, was sie mit den Informationen anstellen können. Der einzige Grund wieso sie aufgetaucht sind ?Rache !
Doch wofür genau ?
Dieses Buch hat mich zwar sehr interessiert, doch habe ich mich anfangs erst überwinden müssen, damit anzufangen. Ich persönlich lese nicht so viele Krimis und Thriller, hauptsächlich wirklich diese College-Geschichten. Meine Neugierde, ob das Konzept auch auf Deutsch funktioniert, hat aber schließlich gesiegt…
Ehrlich gesagt waren die ersten hundert Seiten aber nicht gerade mein Fall. Der Stil des Buches ist nämlich etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich daran erst gewöhnt hat, kann man das Buch dafür nicht mehr aus der Hand legen. Was das genau bedeutet erklär ich kurz:
Der Erzählstil ist sehr distanziert, nicht oberflächlich oder so, sondern eher knapp gehalten. Ebenso bleiben die Figuren bis zum Schluss in gewisser Distanz zum Leser. Meist kann man sich ja irgendwie mit den Charakteren identifizieren, das ist hier nicht wirklich der Fall. Dafür wird die Kulisse, die Stimmung und die gesamte Umgebung sehr bildlich beschrieben und super eingefangen. So etwas ist genau meins, wem es da anders geht, braucht das jedoch nicht abzuschrecken, denn auch diese Beschreibungen sind kurz und auf den Punkt gebracht. All das ist notwendig, denn die Geschichte funktioniert nur durch viele Geheimnisse und mysteriöse Andeutungen. Man lernt sehr viele Charaktere kennen, wer hier wirklich Protagonist und wer Nebenfigur ist, kann man schwer auseinanderhalten. Man könne jetzt meinen, viele Charaktere, langes Buch, aber das ist ganz und gar nicht so. Die 250 Seiten sind nicht besonders viel und lesen sich ( wenn man erst mal in der Geschichte drin ist) extrem flott. Wobei der Lesefluss etwas durch die vielen Rechtschreibfehler, ja sogar mal vertauschte Namen, ein bisschen gestört wird. Das hat mich etwas genervt… Zurück zur Länge des Buches. Die Frage ist schließlich, wie es sein kann, so viel Stoff in so wenig Seiten unterzubringen. Die Antwort: Man muss sich als Leser nach und nach alles zusammenreimen. Das heißt, dieses Buch sollte man konzentriert lesen, weil man sonst nicht mehr mitkommt oder am Ende vor offenen Fragen steht. Auf dem Silbertablett serviert wird dem Leser nämlich nix, trotzdem sind (wenn man mitdenkt) am Schluss tatsächlich keine Fragezeichen mehr da. Obwohl man es sich anfangs überhaupt nicht vorstellen kann, wie alles zusammenpassen soll. Nochmal zurück zu den ersten hundert Seiten: Die sind vollgestopft mit Infos, Schicksale und Schicksalsschläge von zig verschiedenen Leuten. Dinge die nichts miteinander zu tun haben scheinen. Und die Erklärungen werden nicht ausgesprochen. So muss man anfangs einfach jede Info in sich aufsaugen, ziemlich anstrengend, weil man nicht weiß, was damit anzufangen ist.
Dafür haben mich der spannende Mitteteil und der klare Schluss begeistert. Ein Schluss, der die Geschichte logisch scheinen lässt, für die Idee hinter dem Buch begeistert und gleichzeitig passend offen ist.
Fazit:
„Wozu wir fähig sind“ ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Roman für ältere Jugendliche, junge Erwachsene und allen Fans von Thrillern und Krimis rund ums College. Es ist eine besondere Abwechslung zu diesen, durch die Kulisse von Heidelberg und der Universität anstatt dem College, gleichzeitig aber von der Handlung ähnlich. Was dieses Buch besonders ausmacht, ist jedoch eindeutig der rätselhafte Aufbau, wie der Leser sich die Vorgeschichte Stück für Stück, wie beim Puzzeln zusammensetzen muss. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein, da das Lesen sonst relativ anstrengend sein wird.
Abgesehen davon hat das Buch aber noch ein paar Schwächen und ist auch nicht besonders tiefgründig oder einprägsam.
Deshalb gibt es von mir 4 von 5 für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Musik und andere Gefühle

Academy of Arts: Herzensmelodie
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Schon ihr Leben lang hatte Antonia (genannt Toni) den einen großen Traum: Musikerin werden und den ganzen Tag nur Geige spielen. Als sie sich bei verschiedenen Hochschulen bewirbt, öffnen sich ihr in Amsterdam ...

Schon ihr Leben lang hatte Antonia (genannt Toni) den einen großen Traum: Musikerin werden und den ganzen Tag nur Geige spielen. Als sie sich bei verschiedenen Hochschulen bewirbt, öffnen sich ihr in Amsterdam bei einem Vorspielen plötzlich ganz neue, unerwartete Türen: Der Scout Vincent entdeckt sie und möchte das Talent zu sich an die Academy of Arts (AcA) nach Lieberose holen.
Nie hätte Toni es auch nur zu träumen gewagt, eine Solokarriere zu starten. Trotzdem ist der Alltag an der AcA kein Zuckerschlecken und Toni muss lernen, wie hart man für Erfolg arbeiten muss. Nebenbei lernt sie noch viel über das Leben und besondere Leute kennen.
Unter anderem lernt sie Vincent, ihren Scout näher kennen. Ihm eilt jedoch der Ruf eines Herzensbrechers voraus, und als DER Superstar der Akademie, steht er oft im Mittelpunkt. Etwas, das Toni gar nicht brauchen kann. Ebenso, wie sie sich nicht von ihrer Musik ablenken lassen möchte. Was sie jedoch in Vincents Gegenwart fühlt und auch, dass seine geheimnisvolle Art sie neugierig macht, lässt sich nicht leugnen. Und dass macht alles ziemlich kompliziert…
Sina Müller nimmt und in ihrem Roman mit nach Lieberose, mit in die Welt der Künste, der Kreativität und der Musik. Wer sich für eines (oder mehrere;)) dieser Themen interessiert, wird sicher viel Freude mit dem Buch haben, denn man taucht richtig i diese Welt ein.
Weshalb das Buch aber auch anderen gefallen wird, erkläre ich jetzt:
Das Buch ist aus zwei Perspektiven. Abwechselnd aus der von Vincent und der von Toni. Das sind auch die beiden Protas. Mir persönlich gefällt diese Art von Erzählstil sehr und ich weiß, viele denken gleich. Der Erzählstil schafft es außerdem, die Gefühle der zweien sehr anschaulich und greifbar zu beschreiben. Was mir auch gut gefällt, die Autorin hat sich die Mühe gemacht, die Kapitel nicht nur durchzunummerieren, sondern ihnen auch passende Titel zu geben, die allerdings noch nicht zu viel verraten ;) Solche Kleinigkeiten zeigen dem Leser, wie viel Liebe und Zeit in das Buch investiert wurden.
In der Story kommen auch sehr viele, wirklich tolle Nebenfiguren vor. Manche habe ich noch mehr ins Herz geschlossen, als die Protagonisten. Was auch super ist: Die Charaktere sind so unterschiedlich, dass ein wirklich spannender Kontrast entsteht. So ist die Story fassettenreich und interessant zu lesen.
Ganz besonders interessant ist die Art, wie Sina Müller mit einem ganz bekannten, oft diskutierten Merkmal von Liebesgeschichten umgegangen ist: Klischees. Viele sagen, dass Liebesgeschichten nicht ohne auskommen, ich habe neulich aber mal gelesen, dass Klischees nur so lange eines sind, wie sie oberflächlich sind. Soll heißen, dass sie zu abstrakt, nicht alltäglich sind. Bei „Herzensmelodie“ habe ich nun auch verstanden, was damit gemeint ist. Mir sind einige Klischees aufgefallen, doch es waren nicht zu viele. UND: Mir ist aufgefallen, wie real diese doch auch sind. Nicht übertrieben, sondern relativ alltäglich. Außerdem hat die Autorin quasi mit den Klischees „gespielt“, den Leser etwas an der Nase herumgeführt. Man vermutet, die Geschichte wäre vorhersehbar- und dann geht die Story ganz anders weiter. Also machen die Klischees die Geschichte gerade aus und spannend. Das ist eine tolle Idee, das habe ich bisher noch in keinem anderen Buch so erlebt.
Auf der anderen Seite sind mir jedoch ein paar (kleine Kritikpunkte) aufgefallen, wie etwa, dass ich lange so meine Probleme hatte, mit Vincent warm zu werden und Toni dafür gegen Ende hin nicht mehr so ganz verstehen konnte. Das ist etwas Schade, denn Protagonisten führen einen durch eine Geschichte, für mich ist das am besten möglich, wenn man sich auch genügend mit ihnen identifizieren kann.
Des Weiteren hat die Geschichte viele Ansätze zum Tiefgang, bleibt aber größtenteils oberflächlich. Bis auf ein, zwei (kurze) Längen (ich hoffe, man versteht ein bisschen, was ich damit meine) ist das Buch zwar trotzdem interessant und schön zu lesen. Aber wird es dadurch wahrscheinlich oft mit „nett für zwischendurch“ abgestempelt. Das kann jetzt bewusst so gestaltet worden sein, andere würden behaupten, das Potential der Geschichte wurde nicht richtig ausgeschöpft. Ich weiß es nicht genau, finde das Fehlen von ein bisschen Tiefgang jedoch schade.
Mein Fazit:
Mit ihrem Roman schafft Sina Müller es gekonnt, den Leser in eine Welt voller Kreativität zu entführen. Damit beschert das Buch einem ein paar schöne Lesestunden. Mit viel Humor, einer Liebe zum Detail und guten Überlegungen ist also ein wirklich schönes Buch entstanden. Wer jedoch nach Tiefgang oder „Liebesgeschichten ganz ohne Kitsch“ sucht, ist hier vielleicht an der falschen Adresse.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Nichts wird mehr sein, wie es einmal war

After passion
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Spätestens seit der Kinoverfilmung hat wohl jeder schon mal von der After-Reihe gehört. Außerdem beruht sie ja auf einer Fanfiction zu Harry Styles. Deshalb musste ich das Buch einfach lesen. Allerdings ...

Spätestens seit der Kinoverfilmung hat wohl jeder schon mal von der After-Reihe gehört. Außerdem beruht sie ja auf einer Fanfiction zu Harry Styles. Deshalb musste ich das Buch einfach lesen. Allerdings muss ich zugeben, ich war nicht ganz unvoreingenommen, denn ich habe den Film zuerst geschaut (das mach mich immer so, da mir Filme sonst nicht mehr gefallen;)). Der Film könnte mich jedoch nicht überzeugen. Von anderen Lesern habe ich aber gehört, dass das Buch etwas anders sein soll- eigentlich klar…bei dem Umfang :D
Eine letzte Sache noch, bevor die eigentliche Rezension endlich beginnt: da die meisten schon einiges von der Story wissen, werde ich dieses Mal nicht allzu streng darauf achten, dass ich spoilerfrei bleibe;)
Inhalt:
Für Tessa geht ein Lebenstraum in Erfüllung, als sie zu ihrem ersten Tag an der WCU aufbricht. Oder geht damit eher der Lebenstraum ihrer Mutter in Erfüllung?! Egal, Tessa denkt nicht so viel darüber nach, da sie ihrer Mutter für die Chance schließlich dankbar sein muss. Auf jeden Fall freut sie sich riesig, nur der Gedanke, von ihrem Freund Noah, mit dem sie seit 2 Jahren zusammen ist, getrennt zu sein schmerzt etwas. Trotzdem bricht sie voller Hoffnung auf neue Freundschaften in ihr neues Collegeleben auf. Was sie dort erwartet, verunsichert sie dann jedoch, während ihre Mutter völlig schockiert ist.
Tessa neue Mitbewohnerin Steph ist nämlich das komplette Gegenteil von ihr und dem, was dem Ideal ihrer Erziehung entspricht. Tessa mit der braven, perfekt sitzenden Frisur- Steph und ihre knallig rote Mähne. Tessas lange, weite Röcke und Blusen- Stephs ultrakurze, extraenge Stofffetzen, die Kleider sein sollen. Tessa, die ihr komplettes Leben in Listen durchplant, tausende Wecker stellt und lieber eine Stunde zu früh als eine Sekunde zu spät kommt- Steph, die fünf Minuten vor ihrem Seminarbeginn aufsteht… Das schlimmste aber: Steph verbringt ihre Zeit am liebsten auf Partys, brezelt sich dafür total auf und hat – wie auch die zwei Jungs, die gerade bei ihr im Zimmer sitzen- die Haut voller Tattoos und Piercings.
Doch egal wie abstoßend Tess den Anblick der drei findet, ist sie gleichzeitig von einem der zwei Jungs fasziniert. Hardin. Unverschämt frech, unverschämt verletzend aber eben auch unverschämt sexy.
Und genau hier beginnt die Geschichte der beiden, die Tessa für immer verändern wird. Es beginnt eine Zeit, die Tessa mehr lehrt, als alle Bücher dieser Welt es könnten & die Tessa eine Achterbahnfahrt der Gefühle beschert (im positiven und negativen Sinne).
Tessa und Hardin sind komplett unterschiedlich (was zu VIELEN Konflikten führt) doch machen zusammen unglaubliche Erfahrungen.
Wie verläuft das Leben wirklich ? Wie viel Einfluss hast du darauf ?
Was ist Liebe wirklich ? Und was musst du dafür opfern ?
Meine Bewertung:
Ich würde sagen, dies ist ein Buch, dass man entweder liebt oder hasst. Ich gehöre eindeutig zur ersten Gruppe und kann sagen, dass das Buch vollkommen süchtig macht. Zu welcher Gruppe du gehörst? Ich verrate mal, was man erwarten kann:
Die Charaktere sind ziemlich komplex gestaltet, sie sind meist anders, als man am Anfang vermutet und das macht die Geschichte interessant. Tessa als Protagonistin, aus deren Sicht die Story erzählt wird, ist zwar perfekt für die Handlung- was aber nicht heißt, dass ich immer voll mit ihr klarkam. Sie ist noch sehr unerfahren ( in jeder Hinsicht;)), jung und naiv. Ihre vorurteilvolle Haltung am Anfang hat mich ziemlich gestört. Und sie ist auch viel zu empfindlich. Zudem glaubt sie, Hardin zu kennen, doch eigentlich sieht sie das offensichtliche nicht (seine Gefühle) und zwar bis zum Schluss. Das führt zu Konflikten, die nicht unbedingt hätten sein müssen, ein bisschen zu sehr dramatisieren und das Buch (für mich zumindest) unnötige Seiten kosten.
Das bedeutet, dass ich den (unterhaltsamen, amüsanten, lustigen,…) Schreibstil zwar liebe, weil er wirklich toll zu lesen ist und durch das ganze Buch spannend und interessant bleibt, das Buch trotzdem ein paar Längen im Mittelteil hat. „After Passion" hat einen Umfang von 700 Seiten, ich liebe umfangreiche Bücher und freue mich auch schon auf die weiteren Bände die teilweise noch viel mehr Seiten haben. Trotzdem hätten es für diesen Teil auch 100 Seiten weniger getan- ich bin gespannt, wie das in den weiteren Bücher ist.
Worauf man sich noch einstellen kann/darf/muss sind VIELE (super geschriebene) erotische Szenen- klar;) Es sind wirklich viel mehr als im Kinofilm, auch sonst kommt dies oder das bei der Handlung dazu.
Zum Schluss muss ich noch loswerden, dass ich etwas enttäuscht von Ende war- ein Cliffhänger. Gut, das kann man bei einer Reihe erwarten, trotzdem bin ich kein Fan davon. Wer Cliffhänger gar nicht ausstehen kann, sollte wirklich nochmal überlegen, ob er die Reihe beginnen/lesen will ;)
Fazit:
„Alter Passion“ zu lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das Buch ist kein bisschen oberflächlich, wie ich am Anfang vermutete, steckt voller Emotionen und ruft beim Lesen noch mehr Reaktionen hervor. Zum Beispiel habe ich mich (vor allem in der ersten Hälfte) halb tot gelacht.
Trotzdem hat das Buch noch etwas Schwächen, die hoffentlich in den weiteren Bänden nicht mehr da sind:)
Nur weil ich begeistert bin, glaube ich aber nicht, dass auch jeder andere es sein wird: Man sollte sich den vielen erotischen Szenen, den vielen Seiten und dem Drama im Buch bewusst sein;)

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Idyllische Lesestunden garantiert...

Unsere Liebe für immer
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Als Kate nach Irland aufbricht, weiß sie nicht, wie sehr diese Reise ihr Leben für immer verändern wird. Welches Emotionschaos sie in den nächsten Jahren erwartet. Denn in Irland lernt sie die Liebe ihres ...

Als Kate nach Irland aufbricht, weiß sie nicht, wie sehr diese Reise ihr Leben für immer verändern wird. Welches Emotionschaos sie in den nächsten Jahren erwartet. Denn in Irland lernt sie die Liebe ihres Lebens kennen. Mit Ozzie erlebt sie eine Liebe, die sie nie für möglich gehalten hätte. Und wahrscheinlich denkt sie daher erstmal nicht an die Realität, in der sie sich immer noch befindet. Aber bald nach der raschen Hochzeit fallen den frischgebackenen Ehepartnern Eigenschaften am anderen auf, die ihr Liebesglück so schnell beenden, wie es begonnen hat. Doch die Liebe deines Lebens lässt dich nie wieder los, auch wenn Kate und Ozzie es erst viel später erkennen. So spät, dass es schon zu spät ist. Denn Ozzie ist mit seinem Boot im Sturm gesunken und auf See geblieben…
Bei diesem Roman steht nicht nur die Liebesgeschichte im Vordergrund. Denn die Geschichte spielt vor den atemberaubenden Kulissen von Irland, den Blasket Islands und behandelt daher auch die Geschichte dieser sehr ausführlich. Teilweise vielleicht auch etwas zu ausführlich, denn das Buch lebt von äußerst ausführlichen Beschreibungen von allem und jedem. Die Natur, die Menschen, die Häuser. An manchen Stellen wurden sie mir persönlich etwas zu viel und das ein oder andere Kapitel zog sich sehr in die Länge. Abgesehen von dieser kleinen Langatmigkeit gestaltete sich der Schreibstil aber äußerst angenehm und man konnte sich alles sehr plastisch vorstellen. Ich wurde von der Idylle Irlands, der Häuser und Jahreszeit geradezu eingehüllt und davongetragen. Mitten in die Geschichte hinein… Zu den Protagonisten blieb bei mir jedoch eine gewisse Distanz erhalten. Zwar waren mir alle sehr sympathisch und besonders die tollen Nebenfiguren gestalteten den Roman schön aus. Aber der Funke sprang irgendwie nicht ganz auf mich über. Vielleicht redete Kate einfach ein bisschen zu viel. Naja, teilweise erschien sie mir auch leicht egoistisch…
Nochmal kurz zu meinem Kritikpunkt der Langatmigkeit zurück: Besonders die erste Hälfte zog sich für mich in die Länge , es fehlte an einer gewissen Spannung. Doch wer durchhält wird belohnt: in der zweiten Hälfte kommt es zu vielen Wendungen (teils total unerwartet) und Kulissenwechsel. Die Spannung nimmt zu und man liest sehr gerne immer weiter.
Insgesamt hat mich die Story fasziniert, nachdenklich gestimmt- in verschiedenen Punkten, und auch mal zu Tränen gerührt. Denn der Roman ist wirklich sehr emotional. Mein Fall war er zwar nicht zu 100%, doch bin ich mir sicher, dass viele Leser ein neues Lieblingsbuch darin finden werden und ihn geradezu verschlingen werden. Und besonders Irland-Fans ist er absolut zu empfehlen… Was ich auch noch unbedingt erwähnen möchte ist die wunderschöne Gestaltung des Buches. Und allein das samtweiche Cover sorgt schon dafür, dass man es einfach nicht mehr aus den Händen legen will !!!

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