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Veröffentlicht am 05.05.2021

Brillantes Must-Read, nicht nur für Fantasy-Fans

Scholomance – Tödliche Lektion
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Was passiert, wenn man Bücher wie „Harry Potter“ und „Tribute von Panem“ vermischen würde? Vermutlich würde eine Reihe wie „Scholomance“ daraus entstehen. Egal ob ihr jetzt schon begeistert seid, oder ...

Was passiert, wenn man Bücher wie „Harry Potter“ und „Tribute von Panem“ vermischen würde? Vermutlich würde eine Reihe wie „Scholomance“ daraus entstehen. Egal ob ihr jetzt schon begeistert seid, oder eher vorsichtig, was Fantasy angeht, empfehle ich euch, weiterzulesen und einen Blick auf dieses Buch zu werfen. Es lohnt sich…
Aber wo fange ich nur an?! Als erstes sollte man wisse, dass die Scholomance eine Art Internat ist, seine Schüler sind Hexen und Zauberer. Vom 9. Bis 12. Schuljahr leben und lernen sie auf der Scholomance, völlig abgeschieden vom Rest der Welt. Ein Entkommen gibt’s erst durch die Abschlussprüfung nach der 12. Klasse- wenn man es denn überhaupt bis dahin schafft und nicht vorher schon einen frühen Tod stirbt.
Denn die Scholomance steckt voller Mals, die kann man sich etwa vorstellen wie Monster. Ihr einziges Ziel ist es, die jungen Hexen und Zauberer umzubringen. Das Ziel der Scholomance ist es, die Schüler gegen dies zu wappnen. Alles, was man in dieser Schule lernt, hat irgendetwas mit Zauberei und Magie zu tun.
Das sollte soweit genügen, um ein ungefähres Bild zu haben. Ich halte mich bewusst so knapp wie möglich, denn um alles zu verstehen, sollte man das Buch selbst lesen. Und ihr werdet sehen, es kommen noch so viel mehr Details und Feinheiten dazu. Ich möchte an der Stelle deshalb schon einmal festhalten, was für eine beeindruckende Leistung die Autorin mit Blick auf ihr großartiges World-Building erbracht hat.
Aber das werdet ihr selbst schnell merken, wenn El euch in ihre Welt mitnimmt. Wer El ist? Die Protagonistin dieser Reihe und wahrscheinlich die coolste, die man sich vorstellen kann. In jeder Hinsicht ist El eine beeindruckende Figur: Mutig und tapfer, begabt und doch genügsam, clever, fit und scharfsinnig. Ob man sich in so einer Heldin nun wiedererkennen kann oder nicht, man hat kein Problem sich in sie hineinzuversetzen. Und noch leichter fällt es einem, El von Anfang an gern zu haben. Wofür ich sie übrigens am meisten liebe, ist ihr Humor: absolut trocken und von Sarkasmus nur so triefend.
Es ist kurz vor Schuljahresende, bald kommt El also in die Abschlussklasse. Doch das ist sehr beängstigend, weil man nur eine Chance hat, sie bestehen zu können, sprich sie zu überleben, wenn man Teil eines Bündnisses mit anderen Schülern ist. Was bei El nicht der Fall ist, da sie ihre Zeit auf dem Internat bisher eigentlich nur damit verbracht hat, andere (auf die unhöflichste Weise) auf Abstand zu halten. Ein Plan muss her, damit sie die anderen von ihrer beeindruckenden Zauberkraft in Kenntnis setzen kann.
Problem: El ist zwar unfassbar mächtig, aber verbietet ihr Gewissen es ihr praktisch, ihre Kraft auszunutzen. Und dann wäre da noch Orion, der ihr jede Chance vermasselt, weil er ihr ständig das Leben rettet und sie so nie dazu kommt, sich selbst zu beweisen…
Orion ist die wichtigste Nebenfigur des Buches, eher sogar der Antagonist. Ich hatte ihn sofort gerne, wegen seiner unerwartet unbeholfenen Art, für die man ihn einfach lieben MUSS. Dennoch bleibt er lange ein Rätsel, dessen Lösung ihr selber herausfinden solltet Wobei es im zweiten Band wohl noch spannender wird, was Orion angeht. Aber alles was ihr soweit zu ihm wissen müsst: Orion ist großartig.
Nun ist mir noch wichtig, ein wenig über den Schreibstil zu sprechen, weil er einzigartig ist. Das Buch wird komplett von El erzählt, und wie erwähnt, sie ist absolut sarkastisch. Also, Überraschung, so ist auch der Schreibstil. Eigentlich sollte man meinen, der Alltag, das Leben auf der Scholomance sollte beängstigend wirken. Schließlich muss man als Schüler dort mehr als nur vorsichtig sein: Im Essen, dem Abfluss, der Dusch, unterm Bett, an der Decke- überall lauert tödliche Gefahr. Aber El erzählt das so beiläufig, dass man es nach weniger Seiten einfach als normal empfindet. Mehr noch: Man muss sogar darüber lachen, denn Els Erzählungen sind einfach urkomisch.
Und darüber hinaus habe ich quasi jedes einzelne Wort von ihr verschlungen, es mir aber gleichzeitig auf der Zunge zergehen lassen. Zugegeben, der Schreibstil ist definitiv anspruchsvoll. „Kopfloses“ lesen kann man vergessen, man muss ständig hochkonzentriert bei der Sache sein. Aber das fällt eigentlich gar nicht schwer, weil das Buch einfach so interessant ist. Und eine Sorte für sich. Ich meine, dass hier ist ein Fantasy-Roman, man erwartet also extreme Spannung. Aber so ist Scholomance nicht. Zurecht, weil es durch anderes überzeugt. Sicherlich, man merkt, dass die Spannung im Laufe der Story zunimmt, aber sie ist es nicht, was das Buch ausmacht.
Vielmehr hängt man wie gebannt an Els Lippen. Etwa, wie wenn man dem scheinbar allwissenden Großvater zuhört, der soviel gesehen und gehört hat, dass er tausende Geschichten zu erzählen hat. So ist das auch bei El. Sie überschüttet einen mit Wissen, und schweift dabei auch gern mal ab. Sie ist zum Beispiel auf dem Weg in die Bibliothek, schweift in ihrer Erzählung dann aber für 5 Seiten zu einem Bericht über ein Staubkern unter ihrem Bett ab. Aber das macht einem gar nichts aus, weil man alles, was man liest in sich aufsaugt, als wäre man ein Schwamm. Komischer Vergleich, aber ich möchte damit einfach sagen, wie brillant das Buch geschrieben ist.
Besonders ist übrigens auch der Schluss. Ein Fantasyroman endet meist gerade an der spannendsten (Kampf)Szene des ganzen Buches, ein fieser Cliffhänger also. Und ja, Scholomance hat einen Cliffhänger, aber er ist eher… angenehm. Man merkt, dass die Stimmung in Band 2 eine andere sein wird, freut sich schon darauf, aber das Ende ist auch für alle, die Cliffhänger nerven, annehmbar
Fazit:
Eigentlich bin ich nicht besonders verrückt nach Fantasy-Büchern. Aber wenn ich dann mal eines entdecke, das mich interessiert, ist es um mich geschehen. Und so war es auch bei Scholomance. Ich bin unfassbar froh, diesen ersten Band der Reihe gelesen zu haben, denn jeder, der das nicht tut, verpasst auf jeden Fall etwas. Außerdem habe ich schon das Gefühl, eine neue Lieblingsreihe entdeckt zu haben und kann daher kaum erwarten, dass der nächste Band erscheint. Bis dahin werde ich höchstwahrscheinlich Band 1 noch ein paarmal lesen, und das möchte ich euch auch empfehlen: Lest dieses Buch. Für mich ist es ein absolutes 5-Sterne-Highlight und Lieblingsbuch.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Wenn dein Leben auseinanderbricht und du nichts dagegen tun kannst, wie würdest du weitermachen?

Keeping Secrets
8

In vielen Büchern geht es um einen Protagonisten oder eine Protagonistin mit einem Geheimnis. Dieses steht der Liebe meist im Weg. Also ist das auch die Thematik von „Keeping Secrets“? Zunächst mag es ...

In vielen Büchern geht es um einen Protagonisten oder eine Protagonistin mit einem Geheimnis. Dieses steht der Liebe meist im Weg. Also ist das auch die Thematik von „Keeping Secrets“? Zunächst mag es vielleicht so scheinen, aber meine Antwort lautet dennoch: Nein. Während dem Lesen kommt man als Leser nämlich über kurz oder lang zu der Frage: Was musst du über einen Menschen wissen, um ihn lieben zu können? Und bedeutet Vertrauen wirklich, dass man sich alles erzählen muss?

Im ersten Band der Keeping-Reihe von Anna Savas geht es um Tessa und Cole. Die junge Schauspielerin ist berühmt, beliebt und talentiert. Doch niemand weiß, dass Tessa Thorn eigentlich nur eine Rolle ist. Eine Rolle von vielen, eine Rolle wie jede andere in ihrem Job. Und gleichzeitig ihr einziger Schutz. Denn Tessa hütet ein Geheimnis. Auch wenn es sie seit Jahren innerlich auffrisst darf sie es niemals rauslassen…
Doch genau das ist das Ziel von Cole. Denn er ist Journalist. Eigentlich ist es das letzte, was er möchte, als er den Auftrag erhält, ein Porträt über Tessa zu schrieben. Doch er braucht diese Chance um sich zu bewiesen. Also wird er alles daran setzen, diesen Job besser als gut zu machen und ein Geheimnis finden- auch wenn Tessa Thron eigentlich völlig makellos scheint.
Die Rollenverteilung ist also klar: Star und Journalist. Allerdings sind die beiden vieles, aber ganz sicher nicht das. Und bald wird es ihnen auch egal, wie unprofessionell es von ihnen sein mag.
Oder doch nicht? Zusammen stürzen sie sich in ein Gefühlschaos, das ganz große Chaos wartet jedoch noch auf sie…

Meine Meinung:
Ein Schreibstil kann vieles sein: humorvoll, tiefgründig, ernst, traurig, flüssig, locker, leicht… Und dann gibt es den Schreibstil von „Keeping Secrets“… Tja, das ist eine Sorte für sich, weil ich einfach nicht die richtigen Worte finde, die ihm auch wirklich gerecht werden. Wenn man dieses Buch liest, scheint plötzlich nichts anderes mehr eine Rolle zu spielen. Egal in welcher Stimmung man selbst ist- man vergisst sie, sobald man auch nur ein einziges Wort von diesem Roman gelesen hat. Die Seiten vergehen, die Zeit verstreicht und man merkt es nicht einmal. Ich würde ja sagen, dass das Buch poetisch klingt, weil ich mir so viele Stellen markiert habe. Aber das stimmt so nicht ganz, denn der Schreibstil hier ist eine Kunst für sich. Genau an der richtigen Stelle klingt er ernst, an den richtigen Stellen- an vielen Stellen, lustig. Sogar (Coles) Fluchen hier und da muss einfach sein- ohne das wäre die Geschichte nicht, was sie jetzt ist.

Und was ist die Geschichte denn nun genau? Ganz klar ein Highlight. Dieser Auftaktband zu der Trilogie behandelt zwar ernste Themen, doch bringt sie dem Leser auch mit einer gewissen Leichtigkeit nahe, sodass sie nicht bedrückend wirken. Stattdessen kann man sich beim Lesen einfach vollkommen in die Story fallenlassen und landet weich auf einer Wolke aus Romantik, Witz und einer zum Dahinschmelzen süßen Romanze.

Rückblickend gibt es Stellen im Buch, die noch ein bisschen Luft nach oben haben. Besonders mit Blick auf den Schluss. Ohne jetzt zu spoilern würde ich es einfach so beschreiben, dass die Autorin uns manch eine Erklärung schuldig blieb. Aber vielleicht ist einfach der Titel mehr Programm, als gedacht?!

Wofür ich das Buch aber am allermeisten geliebt habe, sind definitiv die Figuren. Da sind zuerst einmal natürlich unsere lieben Protagonisten, die meine Gefühle vollkommen auf den Kopf gestellt haben. Ich lese wirklich viele Bücher und finde immer wieder wundervolle Protagonisten, die ich ganz fest ins Herz schließe. Aber noch nie habe ich so viel für die Protagonisten empfunden wie hier. Von Anfang an hatte ich sie ins Herz geschlossen, aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr haben sie mir wirklich das Herz gestohlen. Denn die beiden sind einfach einzigartig und lassen sich in keine Schublade stecken. Tessa ist zwar berühmt, doch gleichzeitig die bodenständigste Person, die man sich vorstellen kann. Angst ist ihr ständiger Begleiter und dennoch neckt sie Cole von der ersten Sekunde an völlig selbstbewusst. Cole, als Journalist, sollte man meinen, sei ständig auf der Suche nach einer neuen heißen Story, doch eigentlich ist er die ehrlichste Seele, der man begegnen kann. Er kombiniert seinen bewundernswerten Scharfsinn mit einer noch größeren Portion Einfühlungsvermögen.

Ihr merkt schon: Cole und Tessa bedeuten mir wirklich viel, sie werden von nun an ein Teil meines Bücherwurm-Daseins sein. Und deshalb kann ich Anna Savas gar nicht genug dafür danken, uns die beiden anvertraut zu haben und dafür, dass wir an ihrer Geschichte teilhaben durften.
Darüber hinaus bin ich auch vernarrt in die Nebenfiguren, besonders in Coles Freunde. Diese Clique verkörpert eine Freundschaft, auf die man fast schon neidisch ist. Vor allem macht es einen aber einfach glücklich, diese Szenen zu verfolgen.

Das Ende war etwas schmerzhaft, weil man Tessa und Cole und all die anderen wieder verlassen muss. Aber es gibt schon einen Trost: Bald geht die Reihe weiter und ich kann es kaum erwarten, bald die großartigen Nebenfiguren näher kennenzulernen.

Fazit:
„Keeping Secrets“ hat mir so viel Spaß gemacht zu lesen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Die Lesestunden waren ein Erlebnis, das niemand verpassen sollte! Der Roman ist ein grandioser Auftaktband und macht eindeutig Lust auf mehr. Auch wenn am Ende ein paar Lücken bleiben: Für mich ist die Geschichte eindeutig ein 5-Sterne-Highlight.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Paris- die Stadt der Veränderung (oder so ähnlich;-))

Und dann war es Liebe
5

Ich habe einmal einen wirklich schönen Kalenderspruch über Veränderung gelesen. Darüber, dass ein einziger Tag reicht, um sein Leben zu verändern, sich neu zu erfinden. Das hat mich ziemlich beeindruckt, ...

Ich habe einmal einen wirklich schönen Kalenderspruch über Veränderung gelesen. Darüber, dass ein einziger Tag reicht, um sein Leben zu verändern, sich neu zu erfinden. Das hat mich ziemlich beeindruckt, aber kann man sich das wirklich vorstellen? Nein, eher nicht.
Lorraine Brown behandelt in ihrem Debüt „Und dann war es Liebe“ aber genau diese Thematik. Und beweist ziemlich realistisch, welche Möglichkeiten ein Tag bietet. Dazu nimmt sie den Leser mit auf eine beeindruckende Reise in das wunderschöne Paris.
Was für den Leser nach einer netten Urlaubslektüre klingt, entpuppt sich für die Protagonisten Hannah und Léo als eine kleine Katastrophe.

Die beiden sind auf dem Weg nach Amsterdam, doch sie sitzen im falsche Waggon des Zugs und verschlafen die Durchsage, als der Zug geteilt. Dass die zwei also am nächsten Morgen in Paris aufwachen, ist auch das einzige, was sie gemeinsam haben. Doch als sie einige Stunden Aufenthalt vor sich haben ist es genau das, was dazu führt, dass Léo Hannah „sein“ Paris zeigt.
Am Anfang zanken sie sich die ganze Zeit und Hannah fühlt sich außerhalb ihrer Komfortzone unfassbar unwohl. Doch während die Stunde verstreichen erkennen beide, dass der andere sie so gut versteht, wie niemand anderes. Weil sie sich ja nie wiedersehen werden, öffnen sie sich immer mehr und beginnen zu erkenn, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist- und wie meilenweit sie inzwischen davon entfernt sind.
Und dann wäre da noch die Tatsache, dass sie zunehmend viel vertrauter miteinander umgehen, als Fremde es eigentlich tun…

Sobald man einmal mit Lesen begonnen hat, versinkt man direkt vollkommen in der Geschichte. Schnell lernt man die Charaktere einzuschätzen und beginnt ihre Eigenheiten zu lieben. Naja, nicht bei allen Charakteren ist das so. Denn es sollte definitiv erwähnt werden, was für überaus vielschichtige Figuren erschaffen hat. Man hat nicht das Gefühl, es handele sich einfach um Buchcharaktere, die mit denen man hier eine wunderschöne Geschichte erlebt. Vielmehr scheinen sie so greifbar wie Personen und deshalb mag man die einen einfach mehr, als die anderen. Mein persönlicher Favorit war eindeutig Léo, weil er mit seinen tiefgründigen Fragen nicht nur Hannah, sondern auch mich als Leser zum Nachdenken brachte. Weil er mit seiner aufrichtige Art nicht nur zum Schmunzeln liebenswert ist, sondern auch ein echtes Vorbild. Und weil er für mich Liebe in Form einer Person ist.

Der super leichte Einstig in die Geschichte liegt wohl hauptsächlich an dem zunächst schlichten, einfachen Schreibstil. Während er sehr schnörkellos beginnt und man so erst einmal ein Gefühl für das Buch bekommen kann, nimmt er im Laufe der Story an Tiefgang zu. Man verliert sich in den Worten und entdeckt wirklich schöne Zitate und manch eine Weisheit für sich.

Aber nicht nur am Schreibstil erkennt man eine deutliche Veränderung, sondern (wie schon oben erwähnt) ebenfalls an den Charakteren.
Ich bin ganz ehrlich: Ich hatte von dem Roman einfach eine nette Lektüre für den Urlaub, eine süße Lovestory erwartet. Gelesen habe ich dagegen eine mitreißende Geschichte über das Leben, Träume und die Liebe. Das Buch hat sich komplett anders entwickelt als erwartet, und das hat mich absolut begeistert. Der Roman ist definitiv nicht eine typische Liebesgeschichte. Denn ich lese sehr viele Liebesromane und irgendwann erkennt man ein gewisses Muster, eine Struktur, wie die Story gestaltet ist. „Und dann war es Liebe“ ist da komplett anders. Dennoch hat die Atmosphäre etwas sehr romantisches. Aber eben eher unterschwellig.

Und damit komme ich auch schon zum Ende meiner Rezension. Habe ich schon erwähnt, wie begeistert ich von dem Buch bin? Das ist jedenfalls mein Fazit. „Und dann war es Liebe“ hat mir von der ersten bis zur letzte Seite großen Spaß zu lesen gemacht und mich durch ein wunderschönes Setting, charakterstarke Figuren und eine unerwartete Ernsthaftigkeit überzeugt. Ich habe in dem Roman tatsächlich ein neues Lieblingsbuch gefunden, ein absolutes Highlight, dem ich ganz klar volle 5 Sterne gebe. Ich kann es kaum erwarten, die Geschichte immer und immer wieder zu lesen, mich mit Hannah in den falschen Waggon zu setzten und mich jedes Mal aufs Neue in Léo zu verlieben. „Und dann war es Liebe“ passt, egal ob man gerade im Urlaub ist oder sich in den Urlaub wünscht. Man muss auch kein Liebesroman-Fan sein, um dieses Buch zu lieben. Wer es mag, über das Leben nachzudenken oder sich gerne in die Ferne träumt, ist damit ebenso gut bedient.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Und die Welt geht in Zahlen auf

Wenn du dich traust
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Manchmal sind ein wandelndes Bad-Boy-Klischee und eine Irre die einzige Lösung. Das zumindest steht für Lea und Jay fest, als sie dringend einen Schlafplatz benötigt und er seine Schulden bei einem Drogenboss ...

Manchmal sind ein wandelndes Bad-Boy-Klischee und eine Irre die einzige Lösung. Das zumindest steht für Lea und Jay fest, als sie dringend einen Schlafplatz benötigt und er seine Schulden bei einem Drogenboss begleichen muss. Jay hat ein freies Sofa in seiner WG und Lea eine wertvolle Kette.
Und so zieht sie kurzerhand bei ihm ein.
Zuerst fliegen die Fetzen, dann beginnen sie über ihre Vorurteile nachzudenken und schließlich müssen die beiden feststellen, dass ihre Probleme bei weitem noch nicht gelöst sind. Vielmehr stecken sie nun gegenseitig mit in der Sache drin…

Der Roman wird kapitelweise wechselnd aus Jays und Leas Sicht erzählt. So haben sich beide schnell in mein Herz geschlichen. Außerdem kann der Leser sich auf diese Weise absolut in die beiden hineinversetzten und man kann ihr Handeln stets nachvollziehen. Man erkennt sofort, dass hinter Jays harter Fassade ein weicher Kern steckt und Lea nicht verrückt ist. Ihre Zwangsstörung wird sehr realistisch dargestellt und gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass diese Krankheit sie nicht ausmacht.
Trotzdem werden die Probleme der beiden nicht heruntergespielt, sondern mit jeder Facette thematisiert.
Obwohl die Thematiken also sehr ernst sind, ändert das nichts daran, dass diese Geschichte sehr unterhaltsam erzählt ist. Sie steckt nämlich voller Gefühle, die für den Leser greifbar scheinen. Man kann das Knistern zwischen den Protagonisten förmlich spüren. Außerdem hat die Story ihren ganz eigenen Humor. Folglich versinkt man mit einem ständigen Grinsen auf den Lippen voll und ganz zwischen den Seiten. Und ehe man sich versieht, ist das kurzweilige Buch auch schon beendet.

Fazit:
Dieses Buch ist in meinen Augen absolut empfehlenswert. Ich habe es inzwischen bereits zweimal gelesen und bin mir sicher, dass ich es auch in Zukunft noch öfter zur Hand nehmen werde. Die liebenswerten Charaktere kann man einfach nur gernhaben. Man genießt die ebenso prickelnde, wie amüsante Unterhaltung und verfolgt gespannt und gerührt die gleichzeitig ernste Handlung.
„Wenn du dich traust“ ist für mich sowohl ein Herzens-, als auch ein Lieblingsbuch und so erhält es von mir ganz klar 5 von 5 Sterne. Extragroße Leseempfehlung !!!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Schlagfertigkeit will gelernt sein

Schlagfertig
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Wurdet ihr auch schon einmal von Freunden, der Familie oder Kollegen persönlich angegriffen? „Da kannst du nicht mitreden !“ „Hast du eigentlich zugenommen ?“ „Sie waren aber auch schon schneller.“ Wenn ...

Wurdet ihr auch schon einmal von Freunden, der Familie oder Kollegen persönlich angegriffen? „Da kannst du nicht mitreden !“ „Hast du eigentlich zugenommen ?“ „Sie waren aber auch schon schneller.“ Wenn ihr etwas in dieser Art zu hören bekommen habt und nicht wusstet, welche Reaktion am besten wäre, dann wisst ihr sicherlich auch, was euch fehlt: Schlagfertigkeit. Ein Buch mit dem Titel „Schlagfertig“ kann da vielleicht hilfreich sein, oder ?
Um jene Frage zu beantworten, möchte ich kurz das Konzept von diesem Ratgeber erklären. Möchte man an seiner Schlagfertigkeit arbeiten, bekommt man häufig Standard-Antworten empfohlen, die für jede Situation „passend“ sind. Doch schnell merkt man, wie wenig sie einen voranbringen. Auf Dauer ist damit also nicht geholfen und genau da setzt Michael Traindt mit seinem Buch an. Es kommt nicht darauf an, zurückzuschlagen.
In erster Linie soll dem Leser gezeigt werden, wie man es gar nicht erst zu Angriffen kommen lässt. Denn das geht tatsächlich. Etwa die erste Hälfte von „Schlagfertig“ handelt von Vorbereitung, sodass man nicht sprachlos ist, wenn man dennoch angegriffen wird.
Aber natürlich werden auch viele Strategien gezeigt, um in schwierigen Situationen wirklich reagieren zu können. Und damit nichts schiefgehen kann, werden beliebte Fallen (in die man selbst definitiv bereits getappt ist) ebenso beschrieben.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich sagen, dass einem als Leser klar sein muss (bevor man das Buch ließt), dass es mit dem alleinigen Lesen nicht getan ist. Es ist der erste Schritt auf dem langen Weg der Schlagfertigkeit. Denn tatsächlich gibt es nicht DEN Punkt, ab dem man als schlagfertig gilt. Vielmehr gilt der Spruch „der Weg ist das Ziel“. Wenn man dieses Buch ließt, dann muss man bereit sein, an sich zu arbeiten. Es wird seine Zeit und viel Übung brauchen, man muss lernen zu verstehen. Doch dann kann man auch auf Dauer Erfolg haben.

Beim Lesen ist „Schlagfertig“ übrigens nicht nur sehr aufschlussreich und informativ, sondern es macht durchaus großen Spaß. Der Autor versucht, wie er auch selbst sagt, dem Leser das Thema mit einem Augenzwinkern nahezubringen. Und das funktioniert durchaus. Vor allem die vielen Beispiele sind des Öfteren sehr amüsant und gestalten den Inhalt sehr anschaulich. Besonders gut haben mir auch die vielen sorgsam ausgewählten Zitate gefallen.

Fazit:
Dieser Ratgeber lehrt den Leser, dass viel mehr hinter Schlagfertigkeit steckt, als man zunächst vermutet. Möchte man lernen, sich zu wehren, dann ist man mit diesem Buch wirklich gut beraten. Man muss aber wissen, dass dieses Buch zwar durch zahlreiche Beispiel äußerst anschaulich gestaltet ist, es aber nur die theoretische Grundlage darstellt für den langen Weg, den man gehen muss, um mit der Zeit „schlagfertig“ reagieren zu können.
Überzeugen kann das Buch mit einer klaren Struktur, dem unterhaltsamen Schreibstil eines sympathischen Autors und verständlichem Inhalt.
Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen und werde es auch selbst noch öfter zur Hand nehmen. Von mir gibt es also 5 Sterne!

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