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Veröffentlicht am 19.05.2022

Finden Sie Ihr Glück und behalten Sie es!

Über Carl reden wir morgen
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„Über Carl reden wir morgen“ ist ein Roman aus der Feder von Judith W. Taschler.
Über mehrere Generationen hinweg wird die Familie Brugger durch ihren Alltag begleitet. Die Familie lebt im Mühlviertel ...

„Über Carl reden wir morgen“ ist ein Roman aus der Feder von Judith W. Taschler.
Über mehrere Generationen hinweg wird die Familie Brugger durch ihren Alltag begleitet. Die Familie lebt im Mühlviertel in Österreich und betreibt eine eigene Hofmühle.
Entgegen des Titels beginnt die Geschichte bereits weit vor der Geburt von Carl bei dessen Großvater Anfang des 19. Jahrhunderts.
Geschichtliche Ereignisse wie die Revolution 1848/49 sowie der 1. Weltkrieg werden geschickt eingebaut.
Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich und ich musste mich zunächst daran gewöhnen, dass man immer wieder Fakten vorgesetzt bekommt, die erst im Laufe der Geschichte näher erläutert werden. Im Laufe des Buches habe ich jedoch Gefallen an dieser Art der Erzählung gefunden. Man konnte sich immer darauf verlassen, dass noch eine Aufklärung folgt und dieses Vorziehen hat bei mir die Spannung und Neugier immer aufrecht gehalten.
Durch einen ständigen Perspektivwechsel lernt man jedes Mitglied der Familie näher kennen. Teilweise war mir der Wechsel etwas zu schnell, sodass mir zu einigen Personen der persönliche Bezug gefehlt hat. Am Anfang hatte ich auch Probleme mit der Menge der Personen und deren Beziehungen untereinander. Dies hat sich jedoch im Laufe der Lektüre gelegt.
Der Autorin ist es gelungen, dass man einen sehr guten Einblick in das damalige Leben auf dem Land, die Rolle der Frau sowie die langsamen Veränderungen in der Gesellschaft erhalten konnte. Auch das verheißungsvolle Amerika spielte immer wieder eine Rolle.
Durch die bildhafte Erzählweise hatte ich immer das Gefühl, selber im Mühlviertel, mit Carl im Krieg oder mit Eugen in Amerika zu sein.
Sehr gelungen fand ich außerdem, dass es immer wieder für mich überraschende Wendungen im Buch gab.
Das Ende ist offen gehalten und lässt eine Fortsetzung vermuten, die ich auf jeden Fall lesen möchte.
Das Buch ist eine sehr gelungene Familiengeschichte über einen Zeitraum von 100 Jahren hinweg, die mich in ihren Bann gezogen hat und von mir eine klare Leseempfehlung erhält.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 13.05.2022

Ein spannender Thriller

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
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„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages ...

„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages wird die scheinbare Familienidylle jedoch komplett aus den Fugen gehoben, als ihr Ehemann Daniel spurlos verschwindet und kurz darauf sie und die Kinder von zwielichtigen Gestalten verfolgt werden.
Auf der Suche nach dem Verbleib ihres Ehemannes muss Eva erkennen, dass dieser ein Doppelleben geführt hat und nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in die skrupellosen Machenschaften der russischen Mafia hineinmanövriert hat – eine Welt voller Korruption, Verrat, Gewalt und Angst, in der Menschenleben nichts bedeuten.
Das Buch ist von Anfang an sehr spannend angelegt. Man wird als Leser sofort in die Situation hineingeworfen und bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wer gut und böse ist und wem Eva und die Kinder vertrauen können.
Eva Bellheim als Hauptprotagonistin ist hierbei sehr gut beschrieben. Man kann ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie kämpft wie eine Löwin um ihre Kinder und wächst dabei immer wieder über sich hinaus. Manche Szenen kamen mir hier zwar übertrieben vor, waren aber im Zusammenhang gesehen sehr gut gewählt. Situationen wurden schonungslos umschrieben und somit sehr intensiv erlebt.
Die Kinder sind ebenfalls sehr authentisch dargestellt und man kann sich gerade als Mutter sehr gut in diese Situation hineinversetzen. Immer wieder habe ich mich gefragt, was ich tun würde.
Sehr gelungen fand ich, dass durch die gesamte Lektüre immer wieder neue Geheimnisse ans Licht kamen und so dem ganzen Geschehen eine neue Wendung gegeben haben, die man nicht erwartet hat.
Der Schreibstil ist dabei gut zu lesen. Allerdings ist es für mich kein Buch für Zwischendurch gewesen. Aufgrund zahlreicher Verwicklungen musste ich mich sehr konzentrieren, um die Zusammenhänge nicht zu verpassen.
Das Ende hat mir wieder gut gefallen. Es ist überraschend und offengehalten. Jeder kann seiner Fantasie hier freien Lauf lassen.

Für mich war dieses Buch sehr spannend und actionreich. Für Thriller-Fans sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Dramatisch-romantische Liebesgeschichte

Schlussmachen für Anfänger
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In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen ...

In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen und die von seinem Vorgänger verursachte Korruptionsaffäre auszuräumen.
Vor Ort trifft er auf Annie und es herrscht sofort ein erotisches Knistern zwischen den beiden. Leider müssen sie nach anfänglicher Leidenschaft feststellen, dass es mehr Probleme zwischen ihnen gibt, als sie zuerst dachten. Sind sie in der Lage, diese auszuräumen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Das Cover des Buches besticht mit seinen dezenten Blau- und Glitzertönen und lässt eine romantische Liebesgeschichte erhoffen.
Der Schreibstil der Autorin ist schnell, direkt, dabei aber auch immer wieder sehr bildlich-romantisch.
Die Perspektiven der Protagonisten wechseln immer wieder, was jedoch kein Problem darstellt – im Gegenteil lernt man so die Gefühls- und Gedankenwelt beider Hauptpersonen viel intensiver kennen.
Leider sind sowohl Annie als auch Matt Protagonisten, die sehr extrem zum Drama neigen und Situationen führen zu Missverständnissen, die durch einfaches Miteinander-Reden gar nicht erst entstanden wären. So kam bei mir während des Lesens irgendwann der Gedanke, dass sich Erwachsene – vor allem in so verantwortungsvollen Berufen – eigentlich nicht so kindisch benehmen.
Sehr gelungen finde ich auch Nebencharaktere, die im Laufe der Handlung sehr wichtige Funktionen einnehmen und überraschende Offenbarungen, die man so zunächst nicht erwartet hat.
Da es sich im vorliegenden Fall um einen Liebesroman handelt, erwartet man natürlich ein Happy-End und wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht – der Weg dahin ist jedoch recht steinig.
Erwähnen möchte ich noch die liebevoll gestalteten Illustrationen zur Unterteilung der Kapitel – diese haben mir sehr gefallen und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Fazit:
Mir hat dieser Liebesroman vom Schwung und der gelungenen Sprache wirklich super gefallen. Die Geschichte hätte an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so dramatisch ablaufen müssen. Die beiden Hauptpersonen habe ich jedoch ins Herz geschlossen.
Mir wurden romantische Lesestunden bereitet, die leider viel zu schnell zu Ende waren.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Was passiert eigentlich nach der Reise?

Wieder da und doch nicht hier
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Das Buch „Wieder da und doch nicht hier“ von Uta-Caecilia Nabert erzählt von Weltenbummlern und ihrem Leben nach der Heimkehr.
Das Cover ist sehr hochwertig gestaltet und macht sofort Lust einen Blick ...

Das Buch „Wieder da und doch nicht hier“ von Uta-Caecilia Nabert erzählt von Weltenbummlern und ihrem Leben nach der Heimkehr.
Das Cover ist sehr hochwertig gestaltet und macht sofort Lust einen Blick in das Innere des Buches zu werfen.

In 23 ganz unterschiedlichen Berichten erzählen die „Heimkehrer“ von ihren Erfahrungen nach dem Ende ihrer Reise oder bei einem Zwischenstopp. Dabei ist jede Geschichte sehr individuell und von den Erfahrungen des Einzelnen geprägt. Die Geschichten sind unterschiedlich lang und es werden zwischendurch auch Fotos der Reisenden oder der Orte gezeigt, an denen sie sich befunden haben. Die Fotos sind dabei zwar nur schwarz-weiß, hinterlassen jedoch trotzdem einen bleibenden Eindruck. Nach Abschluss jedes Erfahrungsberichts findet man einen kleinen Steckbrief des Erzählenden. So erfährt man, wie es nach der Reise weiter gegangen ist.

Am Ende des Buches zeigt die Autorin Wege auf, wie man nicht in den Post-Reise-Blues verfällt, wie man sich am besten auf die Reise selbst sowie auf die anstehende Rückkehr vorbereitet. Auch hilfreiche Adressen sowie weiterführende Lektüre ist aufgeführt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin selbst von ihren Erfahrungen berichtet hat – damit beginnt das Buch und am Ende kommt sie ebenfalls noch einmal selbst zu Wort, was einen sehr schönen Bogen ergibt.

Während der gesamten Lektüre habe ich mich gefragt, ob ich das auch könnte – einfach Koffer packen und für ein paar Jahre die Welt bereisen? Für mich habe ich diese Frage mit nein beantwortet. Es ist jedoch trotzdem eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt und Lust auf das Reisen macht.

Allen Reiserückkehrern ist gemein, dass sie sich während der Reise durch ihre weitreichenden Erfahrungen stark verändert haben. Sie haben Einblick in fremde Kulturen erhalten, was teilweise dazu führte, dass sie den Lebensstandard in ihrer Heimat viel mehr zu schätzen wussten.
Leider gab es auch viele Geschichten, in denen über die Daheimgebliebenen geschimpft und für mich auch geurteilt wurde, was mir beim Lesen manchmal einen negativen Beigeschmack gegeben hat.

Fazit:
Das Buch hält viele interessante Berichte bereit, die jeder für sich spannend sind und Lust auf das Reisen machen. Vor allem wird man sich dessen bewusst, dass die Lebenszeit, die man hat, kostbar ist. Auch wenn man nicht zu den Menschen gehört, die jahrelang das Leben in der Heimat hinter sich lassen wollen oder können, so gibt dieses Buch doch einen Anreiz, zumindest für kurze Zeit einen Ausbruch zu wagen. Es verliert dabei jedoch nie die Probleme aus dem Blick, die mit einer längeren Auszeit verbunden sein können.
Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Abenteuerlustigen und die, die es noch werden wollen!

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Ein unterhaltsamer Roman mit Witz und Humor

Offen für alles
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„Offen für alles“ ist ein Roman aus der Feder von Lilly Blank.
In dieser unterhaltsamen Geschichte begegnen wir 3 Frauen, die sich in ihrem Liebesleben auf unterschiedlichen Ebenen befinden, jedoch alle ...

„Offen für alles“ ist ein Roman aus der Feder von Lilly Blank.
In dieser unterhaltsamen Geschichte begegnen wir 3 Frauen, die sich in ihrem Liebesleben auf unterschiedlichen Ebenen befinden, jedoch alle mit den Herausforderungen der Sexualität zu kämpfen haben.
Viviane lebt mit Karl schon viele Jahre in einer eigentlich glücklichen Ehe. Sie haben 2 wunderbare Töchter und könnten mit ihrem Leben zufrieden sein. Wäre da nicht die eingeschlafene Zweisamkeit, das fehlende Prickeln untereinander. Kann da eine offene Beziehung, der Sex mit anderen Partnern Abhilfe schaffen?
Claudia ist schon jahrelang nur noch Hausfrau an der Seite des scheinbar heißblütigen Spaniers Diego. An sexueller Begegnung hat sie schon lange kein Interesse mehr und ist auf den ersten Blick vollkommen im Reinen damit, dass sich ihr Mann anderweitig umsieht. Doch ist wirklich alles so wie es den Anschein hat?
Als dritter Protagonistin begegnen wir Elena, einer jungen Frau, die bald ihr erstes Kind auf die Welt bringen wird – allein. Ohne Mann, ohne familiäre Unterstützung und doch mit viel Mut und Überzeugung.
Die drei Handlungsstränge sind durch teilweise überraschende Wendungen miteinander verknüpft.
Vor allem als weiblicher Leser kann man sich in vielen Situationen selber wiederfinden.
Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht zu lesen, mit viel Witz und Humor. Die Situationen sind aus dem Leben gegriffen.
Besonders gefallen hat mir, dass gegen meine Erwartung das Buch nicht nur durch lustige Pointen überzeugt hat, sondern eben auch wichtige Themen wie gegenseitiges Vertrauen, Kommunikation in einer Partnerschaft und Freundschaft angesprochen wurden. Somit hat es mich auch zum Nachdenken angeregt.
Leider waren manche Charakterentwicklungen etwas zu überspitzt, sodass ich diese nicht ganz nachvollziehen konnte. Einige Handlungsstränge waren für mich auch etwas unlogisch.
Die gesamte Geschichte hat mich jedoch super unterhalten und mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht. An manchen Stellen musste ich sogar lauthals lachen, was immer für ein Buch spricht.
Für mich war es das erste Buch von Lilly Blank, es wird aber mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein!

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